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Bei dem Wittelsbacher Stammschloß.

Wittelsbacher! Wittelsbacher! schlaft ihr denn so eisern fest? Hält euch, welche Keinen läßt, bindet euch die Hand der Rache?

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(April 1813.)

Horch' es wandelt in den Lüften, hohes Kriegs- und Siegsgeschrei, Ritter, eure Zeit wird neu! Regt sich nichts in euren Grüften? Wappnet euch mit allen Schrecken der geheimen, langen Nacht! Kommt, in alter, schwerer Pracht eure Enkel aufzuwecken!

Komm' herauf, du bleicher Schatten, der die langen Qualen trug, weil er seinen Kaiser schlug; Otto, strafe du die Matten!

Deine Schuld ist abgetragen, Kaisermord erscheint ein Tand, wenn dem ganzen Vaterland solche Wunden sind geschlagen!

Baiern Ludwig, großer Kaiser, ber so kühn mit Destreich rang und den Feind zur Freundschaft zwang, welk sind deine Lorbeerreiser!

Denn dein Baiern hat vergessen, daß es mit im Fürstensaal, in der Wähler heilger Zahl, einst voll hohem Ruhm gesessen.

Fester, treuer Mar von Baiern! wieder komm' uns deine Zeit; alter Neid und alter Streit,

willst du nicht dem Frevel steuern? Hast zum Kaiser treu gehalten; starker Arm und weiser Rath, wieder sproßt die Drachensaat: komm' dein altes Amt verwalten.

Ich beschwör' euch Heldengeister, lad' euch in die Völkerschlacht, wenn die deutsche Treu' erwacht fühlt der Welsche seinen Meister. Baiernland, o Land der Stärke! Alles Schönen heil'ger Heerd, bist wohl beßrer Ehren werth, darfst nicht fehlen bei dem Werke.

Was wir wollen, was wir schwören, Menschenfreude, Gotteslust, spricht in jeder deutschen Brust; auch dein König wird es hören!

Bei den Trümmern der Staufenburg. (April 1813.)

Schnee und Regen haltet ein! nimmer zwingt ihr mein Gebein; aber nicht mit kühler Fluth, nein, mit Feuer und mit Glut soll man hier die Ritter taufen! Kommt, ihr Blige, brecht hervor, daß ich finden mag das Thor zu der Burg der Hohenstaufen!

Einsam steig' ich auf die Höhn, wo die leßten Trümmer stehn, will dort wecken meinen Zorn, will mir schärfen Schwert und Sporn, an den alten, heil'gen Steinen. Denn mir kam ein Heergebot, und im Osten sah ich roth schon die Flammenlosung scheinen.

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Alte, gute, deutsche Zeit, weckest nimmer Gram und Neid, nun aus deiner tiefen Gruft dich des Volkes Stimme ruft. Wieder sollen Lieder schallen, wieder hört man frohe Mähr, von der Deutschen Sieg und Ehr, wie in Kaiser Friedrichs Hallen.

Zeuch in Gottes Krieg hinaus, altes Hohenstaufen - Haus! Wo man Teufels Künste dämpft, wird um Gottes Reich gekämpft. Hier auch giebt es Sarazenen hier auch ist ein Orient wo die deutsche Liebe brennt, hier auch ist ein Plaß der Thränen.

Wo man uns're Mutter schlug, die uns all' am Herzen trug. hier auch ist ein heil'ges Grab, wo die Herrin sich hinah

barg mit vielen, tiefen Wunden, wo sie einsam harrt und lauscht, ob der Sieger Flug nicht rauscht, ach, schon viele Tag' und Stunden! Zeuch dem deutschen Heer voraus, altes Hohenstaufen-Haus!

oder wer berufen ist,

wer ein Deutscher ist, ein Christ, — und ein Freier wohlgeboren, Ritter, Priester, Bauersmann, zieh' voran dem heil'gen Bann, Alle haben ihn erkoren.

Flammen lodern, Fahnen wehn, und es wird mit Gott geschehn, was der Weisen Muth erkor, was der Treuen Herz beschwor. Lebet wohl, ihr heil'ge Mauern, Siegeslust wird bald euch kund, und der neue, deutsche Bund, soll euch Steine überdauern!

Das Bild zu Gelnhausen, (November 1813).

Zu Gelnhausen an der Mauer steht ein steinern, altes Haupt; einsam in dem Haus der Trauer das der Epheu grün umlaubt.

Und das Haupt, es scheint zu sprechen: ,,Starb die ganze, deutsche Welt? Will kein Mann die Unbill rächen bis der Erde Bau zerfällt?"

Und das Haupt, es scheint zu grüßen fragend uns, halb streng, halb mild. Laßt es uns in Demuth küssen, das ist Kaiser Friedrichs Bild! Herrlich hat sein Schloß gestanden hier vor langer, ferner Zeit, als er nach den Morgenlanden zog in Gottes heil'gen Streit.

Rothbart, wie so fest gebunden, hält ein Zauber dich gebannt? Fließt hier Elut aus offnen Wunden, sind das Thränen an der Wand?

Alter Herr, ich kann dir melden reiches, schönes Freudenwort: schau', dort zieh'n viel tausend Helden in die Schlachten Gottes fort.

und die Welschen sind geschlagen, und es siegt das heil'ge Kreuz, wieder kehrt aus deinen Tagen Lebensfülle, Lebensreiz.

Magst nun dich zur Ruhe legen, altes, stolzes Kaiserhaupt; deine Kraft, dein Waffensegen wird uns nimmermehr geraubt!

Auf dem Schloß zu Heidelberg,

Es zieht ein leises Klagen
um dieses Hügels Rand;
das klingt wie alte Sagen
vom lieben deutschen Land.
Es spricht in solchen Tönen
sich Geistersehnsucht aus;
die theuren Väter sehnen
sich nach dem alten Haus,

Wo der wilde Sturm nun faufet, hat in seiner Majestät König Ruprecht einst gehauset, den der Fürsten Kraft erhöht, Sänger kamen hergegangen zu dem freien Königsmahl, und die gold'nen Becher klangen in dem weiten Rittersaal.

Wo die granit'nen Säulen noch steh'n aus Karls Pallast, sah man die Herrscher weilen bei kühler Brunnen Raft. und wo zwei Engel kosen, der Bundespforte Wacht, zeigt uns von sieben Rosen ein Kranz, was sie gedacht. Ach! es ist in Staub gesunken all' der Stolz, die Herrlichkeit! Brüder! daß ihr lehter Funken nicht erstirbt in dieser Zeit: laßt uns hier ein Bündniß stiften, unsre Vorzeit zu erneu'n,

aus den Grüften, aus den Schriften, ihre Geister zu befrei'n.

Vor Allen die gesessen auf Ruprechts hohem Thron, war Einem zugemessen der höchste Erdenlohn.

Wie jauchzten rings die Lande am Neckar jener Zeit, als er vom Engellande das Königskind gefreit!

Viel der besten Ritter kamen, ihrem Dienste sich zu weih'n. Dort wo noch mit ihrem Namen prangt ein Thor von rothem Stein, ließ sie fern die Blicke schweifen in das weite, grüne Thal. Nach den Fernen soll sie greifen in des Herzens falscher Wahl.

Da kam wie Meereswogen, wie rother Feuersbrand ein bitt'res Weh gezogen zum lieben Vaterland. Die alten Festen bebten, es schwand des Glaubens Schein, und finst're Mächte strebten, die Fremden zogen ein.

Weit erschallt wie Kirchenglocken, Deutschland, deine Herrlichkeit, und es weckt so süßes Locken immerdar des Welschen Neid. Wunden mag er gerne schlagen dir mit frevelvoller Hand, wie er in der Väter Tagen die gepriesne Pfalz verbrannt.

Zu lang nur hat gegolten die schmähliche Geduld; doch was wir büßen sollten, wie groß auch unsre Schuld, fie ist rein abgewaschen im warmen Feindesblut, und herrlich aus den Aschen steigt unser altes Gut.

Lange hielten drum die Wache jene Ritter an dem Thurm, ob nicht käme Tag der Rache, ob nicht wehte Gottes Sturm. Jezt erwarmen sie am Scheine von dem holden Freiheitslicht, daß die Brust yon hartem Steine schier in Wonn' und Liebe bricht, So stieg nach dreißig Jahren, Elisabeth, dein Sohn, der manches Land durchfahren, auf seines Vaters Thron.

Er that wie Ritter pflegen, war seines Landes Schuß, und bot mit seinem Degen dem, Welschen Schimpf und Truß. Nimm denn auch auf deinem Throne, theurer, höchster Heldenschat, angethan mit goldner Kronę, Deutschland, wieder deinen Plah! Alles will für dich erglühen, alte Tugend ziehet ein,

und die deutschen Würden blühen an dem Neckar wie am Rhein.

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Erklärungen: Ruprecht III. röm. König (1400), erbaute den Theil des Schloßes, welcher noch seinen Namen führt und wo sich die im Gedicht erwähnten Werke finden. Friedrich V., Gemahl der schönen und so unglücklichen Elisabet&, der Königstockter von Engelland; die Erwählung Friedrichs, erst zum böhm. Könige, und daß weis tere des für Deutschland so unseligen Krieges find bekannt. Die erwähnten,Kirter an dem Thurm””— find die Bildsäulen zweier Pfalzgrafen, die aus der Epheuwand hervorfiehen. Kurfürst Karl Ludwig, der Sohn Friedrichs und Elisabeths, Ricg nach dreißigjähriger Verbannung, (vom zten bis zum 33ten Jahre),, auf seines Vaters Thyon." Er foderte, da er die Verwüstung und das Elend der Pfalz nicht mehr ansehen konnte, den franz. General zum Zweikampfe: Was sie an meinem Lande verüben, schrieb er, kann unmöglich auf Befehl des allerchriftlichßten Königs geschehen; ich nug es als Wirkung eines versönlichen Grolles gegen mich betrachten. Es ist aber unbillig, daß meine armen Unterthanen büßen, was Sie vielleicht gegen mich auf dem Herzen haben können; darum mögen Sie Zeit, Ort und Waffen bestimmen, unsern Zwißk aby Thun, “ Der große Türenne hat sich nicht gestellt. —

"

Die altdeutschen Gemälde.
(1814.)

Mir winkt ein alter, schöner Saal, zwei Brüder haben ihn gebaut, da hab' ich in dem reinsten Strahl mein Vaterland geschaut.

Das war in jener trüben Zeit ein holder stiller Walfahrtsort, wo sich der Väter Herrlichkeit verbarg im sichern Port.

Der Märtirer und Heil'gen Schaar, viel Helden Gottes treu und kühn, die zarten Frauen mild und klar die für den Heiland glüh'n;

Manch' Bild der allerreinsten Magb, wie Gottes Engel ihr erschien, bald wie sie um den Sohn geklagt, bald wie die Weisen knien.

Was fromer Fleis und keusche Kunst | ihr Bilder! doch ein rechter Mann gepflegt in alter deutscher Welt, begehrt noch keine Ruh. ward hier nach Gottes Rath und Gunst gerettet aufgestellt.

Es kam wohl manches treue Herz und fah die lieben Bilder an; gesegnet sei der tiefe Schmerz, der da in ihm begann!

O Liebesbrunst zum Vaterland und zu der alten Heldenzeit, du bittre Lust, und Gottes Hand, habt uns vom Joch befreit!

Nun schauen wir euch anders an, ihr sprechet uns auch fröhlich zu,

Erklärung: Die Brüder Boisferee,

Ihr müsset erst an Künstler-Hand durch unsre freien Länder geh'n, man soll an keiner deutschen Wand mehr Heidenbilder seh'n.

Ihr lieben Heil'gen kommt heraus und segnet uns,' wir flehen euch, ihr holden Mägdlein schmückt das Haus, ihr Ritter schüßt das Reich!

Du steh' noch lange Bildersaal! ihr Brüder, übet euer Amt, daß an der frommen Vorzeit Strahl sich manche Brust entflammt.

von Köln; diese Bilder waren dazumal in Heis delberg, sväter in Stuttgart, jezt gekauft und zur öffentlichen Ausßellung bestimmt von dem Könige von Baiern, dem die deutsche Kunst so manchen Dank schuldet!

Das Staßburger Münster.

(1814.)

In Straßburg steht ein hoher Thurm, | Und wie den festen Bau umgiebt

der steht viel hundert Jahr';

es weht um ihn so mancher Sturm,

er bleibet fest und klar.

die schöne Heil'genwelt,

so hatte Jeder, was er liebt',
in ihren Schuß gestellt.

So war auch wohl die fromme Welt Wir wollen vor dem Altar noch,

die solches Werk gedacht,

zu dem sie von dem Sternenzelt den Abriß hergebracht.

Wie sich, ein ew'ges Heldenmal, das Gotteshaus erhebt,

aus dem ein heller, schlanker Strahl, der Thurm, gen Himmel strebt:

So war auch einst das deutsche Reich, so war der deutsche Mann:

ein fromm' Celübde thun :

daß nimmermehr soll fremdes Joch auf deutschem Nacken ruh'n.

Wir sprechen dort ein hohes Wort, ein brünstiges Gebet:

daß Gott der Deutschen starker Hort verbleibe stet und stet.

Daß wie der Thurm der deutsche Sinn entwachse seiner Zeit,

auf starkem Grund, im Herzen reich, und nach dem Himmel strebe hin,

das Haupt zu Gott hinan.

wenn ihn die Welt bedraut.

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