I. Das D ist ich on. Im Herameter steigt fie, des Springquells flüssige Säule: im Pentameter dann fällt sie melodisch herab. II. Die Kornblume. Zierde wärst du der Gärten, doch wo du erscheinst, da sagst du: HI. Das Thor. Schmeichelnd locke das Thor den Wilden herein zum Geseße: froh in die freie Natur führ' es den Bürger heraus! IV. Die Ruinen. Göthe. Echiller. Wandrer! es ziemet dir wohl in der Burg Ruinen zu schlummern: träumend baust du vielleicht herrlich sie wieder dir auf. v. Zell's Platte. Uhland. Hier ist das Felsenriff, drauf Tell aus der Barke gesprungen; sieh! ein ewiges Mal hebet dem Kühnen sich hier. Nicht die Kapelle dort, wo sie die jährlichen Messen ibm singen! nein! des Mannes Gestalt, siehst du, wie herrlich sie steht? Schon mit dem einen Fuße betrat er die heilige Erde, stößt mit dem andern hinaus weit das verzweiflende Schiff. Nicht von Stein ist das Bild, noch von Erz; nicht Arbeit der Hände: einzig dem geistigen Blick Freier, erscheinet es klar. Und je wilder der Sturm, je schwellender brauset die Brandung : um so mächtiger nur hebt sich die Heldengestalt. VI. Ubland. Preise dem Kinde die Puppen, wofür's begierig die Groschen hinwirft: wahrlich, du wirst Kindern und Krämern ein Gett. VII. Göthe. Kinder werfen den Ball an die Wand, und fangen ihn wieder: aber ich lobe das Spiel, wirft mir der Freund ihn zurück. VIII. Göthe. Thuen die Himmel sich auf und regenen, träufelt das Wasser über Gestein und Gras, Mauern und Bäume zugleich. Kehret die Sonne zurück, so verdampft vom Steine die Wohlthat: nur das Lebendige hält Gabe des Söttlichen fest. IX. Göthe. Wer das Vergangene kennte, der wüßte das Künftige; Beides schließt an Heute sich rein, an ein Vollendetes, an. X. Fehlet die Einsicht oben, der gute Wise von unten, führt sogleich die Gewalt, oder sie endet den Streit. XI. Göthe. Gothe. Winst du, mein Sohn! frei bleiben, fo lerne was Rechtes, und halte dich genügsam, und nie blicke nach Oben hinauf. XII. Meine Antipathic. Herzlich ist mir das Laster zuwider: doppelt zuwider Göthe. ist mir's, weil es so viel schwaßen von Tugend gemacht. Wie, du hasfest die Tugend?" Ich wollt', wir übten sie Alle, und so spräch', wills Gott! ferner kein Mensch mehr davon. Schiller. XIII. Unterschied der Stände. (del ist auch in der sittlichen Welt: gemeine Naturen zahlen mit dem was sie thun, edle mit dem was sie sind. XIV. Unterschied der Personen. Schiller. Cheile mir mit was du weißt: ich werd' es dankbar empfangen; aber du giebst mir dich selbst: damit verschone mich, Freund! XV. Lehrer und Freund. Schiller. Dich erwähl ich zum Lehrer und Freund! Dein lebendiges Bilden lehrt mich, dein lehrendes Wort rühret lebendig mein Herz. XVI. Das Werthe und das Würdige. Echiller. Hast du etwas, so theil' es mir mit, und ich zahle, was recht ist: bist du etwas, o dann tauschen die Seelen wir aus. XVII. 1. Die Eis bahn. Einzig die Fläche bestimmt die kreisenden Bahnen des Lebens; ist sie glatt, so vergißt Jeder die nahe Gefahr. 2. Durcheinander gleiten sie her, die Schüler und Meister, und das gewöhnliche Volk, das in der Mitte sich halt. 3. Jeglicher zeigt hier, was er vermag: nicht Lob und nicht Tadel bielten Diesen zurück, förderten Jenen zum Ziel. 4. Schiller. Euch, Präkonen des Pfuschers, des Meisters Verkleinerer, wünscht' ich: mit ohnmächtiger Wuth stumm hier am Ufer zu stehn. 5. Lehrling, du schwankest, und zauderst, und scheuest die glättere Fläche: nur gelassen! du wirst einst noch die Freude der Bahn. 6. Willst schon zierlich erscheinen, und bist nicht sicher? Vergebens! nur aus vollendeter Kraft blicket die Anmuth hervor. 7. Fallen, das ist der Sterblichen Loos. So fällt hier der Schüler gleich wie der Meister; doch stürzt dieser gefährlicher hin. 8. Stürzet der rüstigste Laufer der Bahn, so lacht man am Ufer, wie man bei Bier und Taback über Besiegte sich hebt. 9. Gleite du fröhlich dahin! gieb Rath dem werdenden Schüler, freue des Meisters dich, und so genieße dein Theil.' 10. Sieh, schon nahet der Frühling! das strömende Wasser verzehret unten, der sanftere Blick oben der Sonne, das Eis. 11. Dieses Geschlecht ist hinweg, zerstreut ist die bunte Gesellschaft; 11. Theil. 27 12. Schwimme, du mächtige Scholle, nur hin! und kommst du als Scholle nicht hinunter: du kommst doch wol als Tropfen ins Meer. XVIII. Jeßige Generation. Göthe. War es immer wie jest? Ich kann das Geschlecht nicht begreifen; nur das Alter ist jung, ach! und die Jugend ist alt. XIX. 2 a b 1. Schiller. Kannst du nicht Allen gefallen durch deine That und dein Kunstwerk: mach' es Wenigen recht! Vielen gefallen, ist schlimm. XX. Die moralische Kraft. Schiller. Kannst du nicht schön empfinden: dir bleibt, vernünftig zu wollen, und als ein Geist zu thun, was du als Mensch nicht vermagst. XXI 'flicht für Jeden. Allzeit strebe zum Ganzen! Und kannst du selber kein Ganzes werden: als dienendes Glied schließ an ein Ganzes dich an. XXII. Zweierlei Wirkungsarten. Schiller. Schiller. Wirke Gutes: du nährest der Menschheit göttliche Pflanze; bilde Schönes: du streust Keime des Göttlichen aus. Echiller. XXIII. Die Gunst der Musen. Mit dem Philister stirbt auch sein Ruhm; du, himmlische Muse! trägst die dich lieben, die Du liebst, in Mnemosynes Schooß. XXIV. Jegliche Blüthen müssen vergehn, daß Früchte beglücken: XXV. An die Mufe. Echiller. Göthe. Aber mir grauet, Schiller. Was ich ohne dich wär', ich weiß es nicht. Inhalt des zweiten Bandes. Borrede. Seite III. 1. Lyrische und lyrisch-didaktische Gedichte. Lieder, Oden, Elegien; lyrische Bilder und Gemälde, Phantasien, Allegorien u. f. w. Fischerknabe, Hirte, Jäger: Friedrich Schiller. Seite 1. Deb Kna. ben Berglied: Ludw. Uhland. 2. Sängers Morgenlied: Uhland. 2. Schäfers Sonntagslied: Reiters Morgenlied: Ludw. Tied. 2. Uhland. 3. Märzlied: aus Achim v. Arnim's und Clemens Brentano's: des Knaben Wunderhorn. 3. Märzlied: Gaudenz v. Salis. 4. Frühlingsahnung, Früher Frühling, Frühlingsglaube, Frühlingsruhe, Früh, lingsfeier: Uhland, Wolfgang Göthe, ubland, derselbe, derf. 4. -Rath im Mai: Justinus Kerner. 5. Im Frühlinge: Friederich Schlegel. 5. Die Frühlingsfee: Friederich v. Hardenberg, ger nannt Novalis. 6. Der neue Frühling: Tied. 7. Gruß dem Frühlinge (Dithyrambe): Tiec. 9. — Frühlingslied des Rezensenten: Úhland9.— Im Sommer: Volkslied aus dem Wunderhorn. 10. Herbstlied v. Salis. 14. Des Hirten Herbstlied: Ulrich Goll. 11. Herbstlied: Tied. 11. Herbstgefühl: Kerner. 12. Der Winter (Volkslied in Alemanischer Mundart): Johann Peter Hebel: 12. Winterlied: Krummacher. 13. Winterlied: Friederich Leo pold Graf zu Stolberg. 13. Winterklage: Kerner. 14. der Tröster: Žied. 14. - Leng Morgen: Friederich v. Spee. (geb. Morgengang: Kerner. 17. Morgenpsalm: v. Sonntagsfrühe: Hebel. 18. Abend: Friedr. Schle. Der Morgenstern: Hebel. 15. Der Frühlingsabend: Friederich Matthisson. 19. - - Abendlandschaft : -- Abendgenus: Valerius Wilhelm Neubed. 20. -- - Das Liedlein vom Kirschbaum: Hebel. - - Lob der Lilje: Rudolf Die Rose: Johann Georg Jakobi. 27. - Ernst Schulze, 36. -- - Die wunderbare Haushaltung der Bienen: v. Spee. 30. Das Spinn- Alpenlied: Friederich Krummacher. 40. - -- Die Sonne: Demme. 46. An die Sonne: Claudius. 46. An das Meer: F. L. v. Stolberg. 54. Die Meere: F. L. v. Stol- Sehnsucht nach Italien: Göthe. 63. - Die deutschen Lande: Friederich. - |