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finn mit albernen Bildchen und gemalten Soldaten anzufüttern, bis er nach and nach erstarkt sei, eine Raphaelische Madonna, oder ein Strasburger Münster zu verdauen. Auch mit jeder positiven Religion ist es der gleiche Fall. Die ercterische Seite der Altgriechischen z B., war dort der Nährvater aller schönen Kunst, welche dann hinwieder, weil aus dem zugleich volksthümlich allgemein Verständlichen und Geglaubten hervorgegangen, selbst allgemein ansprach. Hätte man nun dem Mölke darum seine Religion und mit ihr seine Kunst und Poesie abthun sollen, weil nur die in den Eleusinien Zugelassenen den tiefern Sinn dieser Religion und ihrer Symbole verstanden.? Echauet zu, ob, unter veränderten Umständen, bei uns Christen der Ver= halt der Sache nicht der gleiche ist, bis auf den heutigen Tag!

Eben so, wie betreffend das Auffaffen fremder Poesien, ist die Besorgnig, daß durch eignes poetisches Produziren der Schüler das höhere Geis tesleben antizipirt werde, durchaus unstatthaft und nichtig. Rücksichtlich Lesteres, steckt schon die Natur den verschiedenen Altern unübersteigliche Echranken, daher Mißgriffe ungeschickter Lehrer hier noch weit weniger zu besorgen sind. Einen durch die Sinnen oder mit dem Gedächtniß (historisch) aufgefaßten Gegenstand durch die Phantasie zu reproduziren, ihn vor allem getreu, anschaulich, nicht unschön und in korrekter außerer Form darzustellen, dieß kann, (weil, wie auch Seite XXII. a. a. D. bewiesen ist, Phantasie und darum poetischer Sinn, allen nicht gerade blödsinnigen Menschen verliehen ist) der Lehrer jedem Schüler zumuthen:— wird aber auch, bei Arbeiten von nicht reichlich mit dichterischen Anlagen Begabten, nicht mehr verlangen, als eben angegeben ist. Allein dieser allgemeine Gewinn ist unendlich hoch anzuschlagen; wie ich in der Vorrede des ersten Theiles, nach aller mir zu Gebote stehenden Erfahrung und besten Einsicht, allseitig zu entwickeln bemüht war. Daß aber, über das bezeichnete Maaß hinaus, dergleichen poetische Produktionen auch höheren ästhet. Forderungen genügen können, das wird der Lehrer mit freudigem Erstaunen häufig zu gewahren Gelegenheit finden: denn die Schöpferkraft der Natur, wo sie nicht unter einem gewaltsamen und pedantischen Daumen darbt, bildet schon instinktgemäß schön. Daher auch die auf gleicher Ursache beruhende, bewunderenswürdige äesthet. Schönheit mancher eigentlichen Volkslieder.

Wie seltsam, nach alle dem, nimmt sich nun Hrn H's. zweiter Klage= punkt, über den Mangel an Bestimmtheit und Nothwendigkeit und über die Flüchtigkeit der Poesie für pädagogischen Gebrauch), schon von Weitem aus! Und worin und in wiefern eigentlich, findet denn Hr. H. dieselbe so unhandhäblich? das hat er uns wieder einmal hartherzig verschwiegen, und wir gehen an Belehrung abermals gänzlich leer aus. Statt unsern dießfälligen Hunger zu stillen, führt er uns unverhofft zum Wasser, nämlich an die Quelle der Irrthümer. “ Dieser Quelle soll dann wieder, so schreibt er, ein großer Irrthum zu Grunde liegen, der: daß man uebertragung für eigne Produktion hält. “Noch sonderbarer scheint dieß, weil er selbst zugiebt, daß jener im Queil Befangenen,, Sache wahr ist, ihre That Liebe, aber dennoch beiden ein großer Irrthum zu Grund liegt." Wie der Liebe ein Irrthum, zwar nicht zu Grunde liegen, aber doch mittelbar Veranlaßer sein könne, das läßt sich allenfalls begreifen: allein, daß ein großer Irrthum Grund einer wahren Sache sei, solch eine Behauptung möchte vielleicht nur aus überreichem Genuße jenes bedenklichen Quellwassers genügend zu erklä ren sein. Wenn ich, wie Hr. H. sich überzeugt (!) erklärt,,, mit den Gymnasiasten die Poesie theoret. und prakt. herrlich übe," wenn dadurch um mich, ein reges poetisches Leben entsteht, aber nicht durch die Poesie, sondern durch meine (höchst eigene) poet. Kraft:" so muß ich vorweg mich überschwenglich selig preisen, daß, wie der Zitteraal im verstockten Sumpf elekterische, ich poetische Kraft auszuftrömen begabt bin; und könnt'

ich mich biervon nur recht überzeugen: ohne Weiteres wärb' ich mich auf Orpheische Reisen begeben und zittern und elektrisiren, bis alles Wilde und Rohe gezähmt wäre und alles Versumpfte und Gestumpfte poetisch oscillirte, Leider stört mich in so tröstlichem Glauben an mich, die Betrachtung: daß schlechterdings nicht abzusehen ist, wie die im lebendigen Poeten enthaltene poet. Kraft etwas der Poesie selbst so ganz heterogenes sein soll und kann, daß nur jene und nicht auch diese dergleichen Wunder zu thun vermag. Wie kann denn poet. Kraft überhaupt sich äußern, als indem sie eben zu Poesie, Möglichkeit zur Wirklichkeit wird? Kann sie etwa durch eine Art Ausdün stung sich fortpflanzen, wie ansteckende Krankheiten? aber diese verbreiten sich doch auch mittelst lebloser Stoffe, wie unmittelbar durch den Kranken selbst. Und dann, wird der auf leßtere Weise Angesteckte mit anderer Krankheit und stärker behaftet, als jener? – Freilich, nämlich in dem Verstand: wie wenn man eine Dellampe, eine Talg- und eine Wachskerze, gleichviel ob am Prometheischen Ferulstab oder an einem Schwefelhölzchen, ansteckt, zwar alle drei dann brennen und leuchten, aber jegliche jenach ihrem eignen Gehalt, Und daß sie eben Alle entzündet werden und leuchten Jeglicher nach seinem Gehalt, bevor die verstockende Kastenluft den zündbaren Stoff ranzig und untauglich macht; sowie daß die Lichter dann nicht unter den Scheffel gestellt werden: das, nicht mehr und nicht minder, ist mein Vere langen. Wobei es denn nichts in der Sache verändert, folglich mir sehr gleichgültig sein muß, ob man jenes Licht der Leuchtenden ein bloß übertragenes, oder ein aus deren eigenem Brennstoff produzirtes, benennen mag.

Da, wie gesagt, Hr. H. uns verschwiegen hat, in wiefern das pädag. Requisit der Nothwendigkeit der Poesie abzusprechen sei, so wollen umgekehrt wir nachweisen, daß ihr dasselbe in höherer Potenz zusteht, als jedem andern pädagogischen Bildungsmittel. Und zwar möglichst einfach und kurz, nur in den entscheidenden und unterscheidenden Grundzügen.

Im Freien Geiste des Dichters lebt seine poetische Idee als Bild. Jedes Bild ist, eben als solches, eine Individualität, welche sich von jeder andern streng unterscheidet. Idee und Bild, einander entsprechend in wechselseitiger Durchdringung zu absoluter Einheit, sind mithin ursprüngs lich nothwendig,

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Dieses Phantasiebild, nimmt vor allem das Gemüth des Dichters in Anspruch und verseßt es in durchaus leidenden Zustand. Daher die berühmten Dichter-Wehen und zugleich mit ihnen die Eileithvien jedes ächten Gedichtes, welche die Spannung der Phantasie und die Leidenschaft des Gefühles lösend, das Gleichgewicht der Geistes- und Seelenkräfte herstellend, jenes innere Phantasiebild in das Reich der schönen Form befördern.

Dieser zweiten Nothwendigkeit (des Hervortretens jenes Phans tasiebildes aus dem Innern) gleicht allerdings die Natur- Nothwendigkeit, welche in der Hyazinthenzwiebel, dem Seidenwurm, der Schnecke, der Lerche waltet und Blumen, Seidengespinnst, buntiges Gehäus, Gesang hervorbringt allein dort ist es eine unendlich höhere, nämlich eine aus selbstbewußter Freiheit geborne Nothwendigkeit, welcher der Stempel freier Idealität aufgedrückt ist.

Eine dritte Nothwendigkeit ist mit jener gegeben. Wie, noch im Geiste des Dichters lebend, Idee und Bild einander entsprachen in vollkom mener Einheit so muß auch, in die Außenwelt getreten, jene Einheit sich wieder offenbaren und den Vernehmenden sich aufs bestimmteste kund geben. Dieses kann, begreiflich, in der Zeit nur sukzessiv geschehen, GeHanken um Gedanken und Zug um Zug, bis das Ganze anschaulich, vollendet dasteht. Mit andern Worten: richtige, schöne Darstellung, welche nach lebendigen (nicht abstrakten, wohl aber kritisch erkennbaren) Kunstgesehen verfährt, ist, wie dem Maler und Bildner, so dem Dichter unbedingte Nothwendigkeit.

Dieser innern Form des Gedichtes endlich, muß viertens, nothwendig die äußere Form, der Vers entsprechen; von dessen Anschmiege samkeit an den Inhalt, karakteristischem Ausdruck, überhaupt seiner ästhetischen und poetischen Bedeutung ich in der Vorrede S. XLVI. f.f. gehandelt habe.

Aus Vorstehendem wird es einleuchten, wie jene hohe Nothwendigkeit gleichmäßiger Idealität von Inhalt und Form, nirgends in solchem Maaße waltet, als in der Poesie. Die Nothwendigkeit der Mathematik betrifft nur Zahl- und Raumverhältniße, die der Philosophie vorzugsweise nur die Wahrheit und Folgerichtigkeit der Ideen und Begriffe, einzig in der Poesie (mehr als in allen anderen schönen Künsten) stehen Inhalt und Form mit gleichem Recht unter dem Geseze geistig sichtbarer Schönheit.

Ich mache mich anheischig, die eben besprochenen vier Momente an je dem achten Gedichte, jedem Kunstwerke, genau nachzuweisen; so wie an fehlerhaften die gegenüberstehenden Mängel: Unklarheit der poet. Idee und daher chaotisches Phantasiebild; wenn dieses nicht ist, dann Mangel an Theilnahme und Wärme des Gefühles; wenn dieses nicht ist, dann Mangelbaftigkeit der inneren, und endlich, wenn sonst allen Requisiten entsprodhen ist, an der äußern Darstellung und Form, am Vers. So findet fich für alle fehlerhaften oder schülerhaften Versuche hier der untrügliche Maaßstab der Beurtheilung.

Willkührlichen oder unwillkührlichen Mißdeutungen zu begegnen, will ich an einem Beispiel klar zu stellen suchen, wie dieser Maaßstab, welcher aus dem Konkreten gebildet ist, hinwieder sich anlegen läßt an ein Konkre tes; und zwar an Mar von Schenkendorf's (nie übertroffene) Ode an die Freiheit. (Th. 11. S. 225.) Dieses ebenfalls so kurz und so schlicht als möglich.

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(Str. 1.), Freiheit die ich meine, die mein Herz erfüllt: komm' mit ,,deinem Scheine, süßes Engelbild!" - Die Idee der Freiheit lebt im Geiste des Dichters: nicht als ein Abstraktum, nicht als ein allgemeiner und viel gestaltiger Beariff, sondern als Individuum, welches er meint, und welches in Gestalt eines Engel Bildes vor seinem inneren Auge steht. Dieses erfüllt sein Herz. Es drängt ihn, in Gebetweise fie anzurufen: komm' mit deinem himmlischen Scheine!" - Hieran schließt sich (Str. 2.) die bittende Frage: Darf nur der Himmel deiner Reigen sich erfreun? (Str. 3.) Nein! auch auf der Erde, wenn sie der Bande des Wins ters sich befreit hat, wenn du die Knospen gesprengt hast, daß die grünen Bäume zu Blüthenträumen entfesselt stehen, auch in der irdischen Natur ist dein Aufenthalt. - (Str. 4. 5. 6.) Allein wenn gleich die seelenvollen Bilder der Natur (gegen einander Rauschen der Blätter, wie Freundesgrüße, einander wie zum Kuß anlachende Blumen c. c.) uns Vorbilder der Freiheit, somit der Freude werden, die zu Mittheilung in Lieb' und Freundschaft einladen: dennoch fühlt sich auch durch das lieblichste, schönste, Leben in der freien Natur das Herz nie ganz befriedigt; die Sehnsucht nach göttlicher Freiheit auch im irdischen Menschenleben, hebt es auf ihrer Himmelsleiter zur ewigen Heimath jenes Engelbildes hinan. (Str.710.) Von dorten kommt die Freiheit zu uns herab. In Gestalt eines Hirtenkindes, aus den anspruchlosen Kreisen armer Aelpler, trit sie hervor, voll hohen Glaubens an die siegende Gewalt ihrer Wahrheit und Liebe. Ein schönerer Garten als in der üppigsten Natur, erblüht ihr dort in jener harten, steinerbauten Welt, in der Schweiz, wo sich Männer in heiliger Frömmigkeit und kühner Liebe des Vaterlandes, gegen dessen Unterjochung und Schande dem Dienste des himmlischen Hirtenkindes weihten. Ueberall, wo solche Gottesflamme in ein gläubig, treuliebend Herz sich senkt, weilt ein frei Geschlecht. (Str. 11-13.) Denn wenn auch dem unrecht der irdische Sieg gelingt: kein ehernes Thor, keine Kerkernacht fesselt den Ausflug des Herzens zur ewig lichten Heimath der Freiheit.

Eben aus dem Heldentode für alles Heilige und Theure, erblüht ihr schönster Rosengarten.

Nachdem so der Dichter das Wesen und Walten der Freiheit in der überirdischen Welt, ihre Verwirklichung in der freien Natur, in der Völkerge schichte, ihr unsterbliches Leben in der Menschenbrust, uns vor die Phantas fie gestellt: ist seine Darstellung wesentlich vollendet. Daher kehrt er in feinen Anfang, in Gebetsweise, zurück (Str. 14.), und im Schluß (Str. 15.): hast ja lang erlesen dir die Deutsche Art", spricht sich die Befriez bigung feines lyrisch bewegten Gemüthes aus.

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Bedingt durch die Natur seines Phantasiebildes : ein Engelbild und Hirtenkind, dem er selbst mit kindlich frommem Vertrauen betend naht —: mußte die äußere Form möglichst einfach und zart, eben die sein, welche dem Gedichte gegeben ist: Vers und Strophe des einfachen lyrischen Liedes.

Ich würde, wenn mir auch keine Erfahrung hierüber zu Gebote stände, keineswegs zweifeln, daß nicht vorstehenden Kommentar, welcher Eine Hauptseite unserer Ode in den Grundzügen befaßt, jeder angehende Gymnastast im Wesentlichen verstehen, Reifere der Hauptsache nach einen solchen sich selbst bilden, Alle mithin eine in sich gerundete, darum befriedigende Einsicht in den poetischen Gehalt dieses tiefsinnigen Gedichtes erhalten könnten. Aber was meint Hr. H.? Nichts geringeres, als et was ganz Unerhörtes: „Der Schüler kann von der Poesie nur die Knochen fich aneignen, den Versbay.“ Diese monströse Behauptung bietet aller historischen Erfahrung und der jedes Tags, jeder Schulstunde, sogar den eigenen, anderweitigen Aussprüchen des Hrn. Hs. selbst so heroisch troß daß ich mich kaum überwinden könnte, ein einzig ernstes Wort dagegen zu verlieren; das etwa abgerechnet, daß es von gründlicher Unkunde in diesem Gebiete zeugt, wenn man meint, absehend vom Inhalte eines Gedichtes, dessen Versbau, der einzig durch jenen bedingt und aus ihm erschaffen ist, begreifen und sich aneignen, oder gar, in gleicher Weise verfahrend, gute Verse produziren zu können. Laßt uns aber einige Aussprüche des Hrn. Hs. gesellschaftlich vereinigen, und es werden sich die verwunderlichsten Kontraste bilden.

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So z. B. bat Hr. H., wie bemerkt, höchlich beigestimmt, daß die Poefie Nerv des Schulunterrichtes werden soll. — Weiter unten, belobt er mein Begehren dahin:,, daß man allerdings mehr für die moderne Poesie auf Gymnasien thun foll", und meint, ich habe desfalls in meiner, Sammlung einen guten Stoff geliefert, der von Gymnasiallehrern fleisig benutt werden sollte, und zwar in der Art, daß die Dichtkunst sich an die übri gen Gymnasialfächer als ein Zaubergeist überall anschließt." Wieberum aber ist,kurzweg der Einfluß dieser poetischen Bildung sehr be„dingt", und, der Schüler kann sich von der Poesie nur die Knochen ,, aneignen, den Versbau." In der That, ein sauberer Zaubergeist, der da Knochen hat, die er uns zum Besten giebt! wobei wir uns eines Wißes des Aristophanes erinnern, welcher den geizigen Opferern vorwirft, sie strefen den Gettern, wie verächtlichen Menschen, nur die Knochen dar. Noch weiter unten, werd' ich wieder gelobt, daß nach meiner Lehre,, erst die theoretischen Regeln zur Verskunst und zur Dichtkunst nach der Praris ,,kommen sollten." Also will Hr. H. dennoch Praris im Dichten und Bersemachen, und der abgedankte, knöcherne Zaubergeist soll dennoch seinen pädagogischen Spuck treiben. Wirklich scheint Hr. H. selbst eine dunkle Ahndung gehabt zu haben, daß die jugendlichen Magen von jener Knochen - Aneignung nicht immer ganz ausgefüllt werden möchten, so, daß etwa hier und dort ein Pläßchen leer bliebe; darum, scheints, gestattet er, und zwar unmittelbar nach jenem allgemeinen Reglement, für ertraordinäre Fälle zu jener absoluten, Rumfortischen Kost noch den hypothetischen Nach

tisch:,,was der Schüler sonst von der Poesie fassen und produktiv in ihr erzeugen wird, das hängt von seiner übrigen Gesammtbildung ab. Aber dadurch macht er das йebel noch viel ärger. Denn, wenn es einmal fest steht, daß der Schüler nur Knochen assimiliren kann, wie und wohin soll und kann er dann noch ein Sonst versorgen? Traun, jene Redensart ist nicht anders, als wenn man sagte: Nachdem nun der Mann geftorben war, sprach derselbe noch die wenigen Worté u. s. w.

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Doch in seinem Ideenkreis, hat Hr. H. ganz recht. Ihm ist es ja zu thun um eine ernste, prosaische Schulbildung, die den Schüler einen strengen Gang führt und ihn eigentlich zum Manne macht" ja sogar, möchten wir hinzufügen, bevor er recht Knab' und Jüngling geworden ist. zu solchem ernsten Unterrichtsgang sind ihm nicht bloß die alten Sprachen, nein selbst bloß technische Fächer, wie Klavierspie len, fogar,,jeder Stoff (fage jeder Stoff!) ist dazu geeignet, vor,,züglich aber solcher Stoff, an dem die Bestimmtheit, eine Art eiserner "Nothwendigkeit, hervortrit." Solcher eisernen Nothwendigkeit kann sich allerdings die Poesie keineswegs berühmen, sondern muß sich mit einer lebendig geistigen begnügen. Ist aber das Heil der Schulmenschheit durch eine Art eisernen Stoffes bedingt, so schlag' ich hiemit vor, als allgemein pädagog. Bildungsmittel das technische Fach der Maultrommel - Fabrikation einzuführen; wo man denn, euphemistisch), das Wort Mundharmonika verallgemeinern könnte. Vielleicht ertappten wir gar auf dieser Spur ganz unversehens die abhanden gekommene Platonische Movsinn.

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Zum Schluße der Rezension, quasi re bene gesta, fagt hr. H.: „Ung liegt jezt noch ob, die Frage zu beantworten: Wie hat Hr. F. gesam,,melt? Der vor uns liegende erste Theil enthält I. Epische; II. episch lyrische Dichtungen. Ob diese schwankende Eintheilung gut sei, darüber wollen wir nicht rechten. Das Schwankende der Eintheilung fühlt der Herausgeber selbst. Wonach er die weitere Folge der Gedichte aufeinander gemacht hat, giebt er nicht an, sondern er zeigt nur im Einzelnen, wie sich dieß an jenes recht gut anreihe. uns scheint es, als hätte sich hier sollen der Herausgeber festere Regeln geben, und diese waren vom Ge,,brauch zu abstrahiren (und uns scheint es, als hätte der Rezensent die abstrahirien sich abstrahiren können und sollen). „Der Gebrauch, der von ,,der ganzen Sammlung gemacht werden soll, ist vielfach. Die Gedichte follen durchgelesen, gelernt, skandirt, sprachlich, sachlich und zuleht nach ,,den Ideen ästhetisch durchgenommen werden; aber wie dieser Zweck den Verfasser bei der Anordnung der einzelnen Stoffe mag geleitet haben, das sieht man [d. h. Hr. H.] nicht.“ Dann folgt das schon zitirte Lob, wegen der Praris nachzuschickender Theorie. -,, Allein wünschenswerth wäre es gewesen, der Herausgeber hätte bei seinem guten pädagog. Takt [wo bei ,,mir, steckt denn der dem Hrn. H.?] an einem oder an einigen Gedichten genau gezeigt, wie damit seiner Meinung und seinen Erfahrungen nach, zu verfahren sei. Gewiß würden ihm dafür manche [hoffentlich nur wenig manche) Lehrer Dank gewust haben. Jezt hat es sich der Verfasser selbst zuzuschreiben, daß seine Sammlung wird von den Meisten [!] als ,,eine gewöhnliche Anthologie betrachtet werden, da es an didaktischen_spe= ziellen Anweisungen und an Nachweisung einer fachlichen Ordnung fehlt.. Diese Ordnung hätte unserer Meinung zufolge nach dem engern oder weitern Lebenskreis gemacht.sein sollen, den der Dichter vorführt. Wir wür,,den mit solchen epischen Dichtungen angefangen haben, die sich in einem ,,kleinen, engen Ortskreis bewegen, und dann allmählig zu einem weitern Kreis fortgeschritten sein. Nach dieser Anordnung würden wir dann kei,,neswegs, wie der Herausgeber gethan hat, die Gallerie mit dem Cid ,,haben eröffnen können, weil der Ausgang schon zu weit führt. Was die

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