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Mikronesien.

Die mikronesischen Inseln und ihre Bewohner.

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Der Name ist bezeichnend für die Zusammenseßung dieses Gebietes. Es ist eine Menge kleiner, meist auf Korallenriffen lagernder Inseln, welche diese Gruppe bildet: ein Klein-InselLand. Unter der großen Zahl von Inseln und Inselchen befinden sich indes nur wenige von bedeutenderer Ausdehnung und die ganze Abteilung mißt nicht mehr als 3530 Quadratkilometer oder 64,1 Quadratmeilen, ein Areal, das nicht einmal an den Umfang einer der größeren Inseln unter den benachbarten Hebriden oder Salomonen heranreicht. Es sind im ganzen vier Gruppen: die Gilbertinseln, die Marshallinseln, die Karolinen und die Marianen, zu denen einige kleinere Komplexe wie die Bonininseln und ein halbes Dußend Sporaden hinzutreten.

Fast alle mikronesischen Inseln sind niedrige Korallenbildungen und die meisten von ihnen umschließen Lagunen. Auf den Riffen liegen verstreut kleine Landfragmente mit spärlicher Tierund Pflanzenwelt. Selten sind die Korallenfelsen gehoben worden, wie bei dem einsam gelegenen Paanopa oder Banaba, das man auch Oceaninsel nennt, und der kleinen Karolineninsel Fais, deren steile, fast senkrechte Wände von Madreporenkalk sich bis 30 Meter Höhe erheben, um im Inneren eine fruchtbare Einsenkung einzuschließen, die Stelle der ehemaligen Lagune.

Vulkanischen Ursprungs sind wenige. Von den Karolinen: Yap, Ruk, Ponape und Kusaie, dann mehrere der Palauinseln, sowie die nördlichsten der Marianen. Auf den südlichsten Inseln der

leztgenannten Gruppe, wie auf den Palau finden wir den Korallenkalk von vulkanischem Gestein durchbrochen und ersehen daraus die Geschichte ihrer Entstehung.

Dem geologischen Aufbau entspricht die Vegetation. Die hohen Inseln bedeckt üppiger Pflanzenwuchs. In dem zerseßten vulkanischen Boden findet er reiche Nahrung. Ein Gürtel von Rhizophoren umzieht die Meeresufer, neben mehreren Palmenarten erscheinen Farne, auf Ponape auch düstere Koniferen zwischen glänzend belaubten Ficusarten. Mächtige Lianen verweben die kräftigen Stämme zum undurchdringlichen Dickicht, das nur hier und dort von den kleinen Lichtungen der Eingeborenen oder fieberhauchenden Sümpfen unterbrochen wird.

Auf den niedrigen Koralleninseln ist die Vegetation weit spärlicher, ärmlicher. Namentlich auf den Gilbertinseln und den nördlichen Marshallinseln hat sie ein dürres, verkümmertes Aussehen. Die südlicheren Inseln der letteren Gruppe, welche mehr von den feuchten, aus Westen wehenden Winden getroffen werden, sind weit begünstigter. Überhaupt bessert sich nach Westen zu der Anblick wie die Zusammensetzung der Pflanzenwelt; mehr und mehr mischen sich indische Elemente hinein, wie wir denn schon auf Ponape der Sagopalme begegnen.

Die Hauptrepräsentanten sind indes fast überall die Kokospalme und der Pandanus. Freilich verkümmert auf den nördlichen, sehr trockenen Inseln der erstere, so überaus nüßliche Baum; erreicht der Pandanus doch zuweilen eine beträchtliche Höhe; Brotfruchtbaum und Bananen aber gedeihen nur auf den bevorzugtesten Inseln dieses Gebietes.

Weit ärmer noch ist die Tierwelt. Auf den meisten Inseln hat man den Pteropus und die Ratte vorgefunden und diese Geschöpfe sind mit Ausnahme eines den Gilbertinseln und Ponape eigentümlichen Hundes die einzigen Landsäugetiere, welche die ersten Seefahrer entdeckten. Landvögel sind ebenfalls nicht zahlreich; auf den Karolinen, und dort auch nur auf Ponape, giebt es auffallenderweise nur eine Art von Papagei, auf den Marianen

fehlten die Papageien anfangs ganz. Das Haushuhn hat man aber überall angetroffen. Auch sonst ist die Fauna arm; nur an Seetieren ist ein größerer Reichtum. Einige Wale, Fische der verschie

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densten Art, Muscheln und Holothurien sind in Fülle vorhanden und bilden zum Teil eine Quelle ansehnlichen Gewinns.

Die Bewohner dieser Gruppen sind Mischlinge von Polynesiern und Papuanen. An die letteren schließen sich die west

lichsten Bewohner Mikronesiens, die Palauinsulaner, am engsten. Hier findet man öfters das schwarze Haar kraus und zu Büscheln vereint, sowie die papuanischen, gebogenen, fast jüdischen Nasen, denen man vereinzelt freilich auch auf der Marshall- und Gilbertgruppe begegnen kann. Auf den Palau sehen wir ausschließlich Kurzschädel, aber dieser Typus verliert sich oftwärts mehr und mehr, bis wir auf Ponape reine Schmalschädel antreffen. Je weiter nach Osten, desto mehr polynesisch wird das Aussehen der Bewohner, je mehr nach Westen, desto papuanischer, und je näher die Wohnsize dem asiatischen Festlande liegen, desto mehr zeigt sich auch in der zunehmenden Häufigkeit schiefer Augenstellung der Einfluß des malaiischen Elementes.

Aber wenn sich auch die Mikronesier in ihrem Außeren den Melanesiern nähern, so gehören sie doch nach Sprache, Sitten und bürgerlichen Einrichtungen unzweifelhaft zu den Polynesiern. Meinicke findet die Unterschiede zwischen beiden Stämmen kaum größer als die zwischen Deutschen und Skandinaviern. So gilt die Schilderung, welche wir von den Polynesiern an anderer Stelle entworfen haben, im großen und ganzen auch für die Bewohner der mikronesischen Archipele.

Die Marianen.

Die Entdeckung dieser Gruppe verdanken wir dem Portugiesen Magelhaens, welcher im Auftrage Karls V seine denkwürdige Weltreise machte. Magelhaens, der 6. März 1521 Saypan, Tinian und Agrigan sah, nannte die Inseln Islas de las velas latinas wegen der Form der von den Bewohnern gebrauchten Segel und Ladrones wegen der vielfachen, von denselben verübten Diebereien. Den Missionären, die sich 1668 auf Guam niederließen, verdanken wir weitere Nachrichten. Von ihren Stationen auf Guam und Saypan machten sie Fahrten nach Anatagan, Sarigan, Alamagan, Pagan und Agrigan. Assonsong,

Jung, Australien. IV.

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verstümmelt aus Asuncion, und Mangs wurden von ihnen aufgefunden. In neuerer Zeit verweilte Anson auf seiner Weltumsegelung 1742 längere Zeit auf Tinian; weitere Nachrichten brachten Byron 1765, Wallis 1767 und Crozet 1772, in diesem Jahrhundert Freycinet (1829) und Sanchez y Zayas.

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Die Marianen, so benannt zu Ehren der Witwe Philipps IV, erstrecken sich von Nord nach Süd vom 21o bis 13o n. Br., dehnen sich von West nach Ost aber nur über einen Grad (145 o – 146o) aus. Es sind im ganzen 15 Inseln, von denen 5 zu einer nördlichen, 10 zu einer füdlichen Gruppe vereint sind. In der nördlichen sind nur zwei: Agrigan und Pagan und zwar von 18 Menschen bewohnt, in der südlichen vier: Guam (514 qkm mit 7000 Einw.), Rota (114 qkm mit 400 Einw.), Tinian (130 qkm mit 400 Einw.) und Saypan (185 qkm mit 433 Einw.). Das Gesamtareal der Gruppe beträgt 750 qkm (13,6 Q.-M.), die Bcvölkerung gegen 8200 Seelen.

Sämtliche Inseln sind vulkanisch. Thätige Vulkane giebt cs heute nur noch auf Pagan, Alamagan und Uraccas, an der Südseite der ersteren auch heiße Quellen. Aber überall treten uns die Spuren früherer Ausbrüche in erloschenen Kratern, Lava und Schlacken entgegen. Auf Guam und Saypan hat vulkanisches Gestein den Madreporenkalk durchbrochen, welcher die Hauptmasse der südlichen Inseln sowie des öden, vegetationslosen Farallon de Medinilla ganz im Norden ausmacht. Erdbeben sind im gesamten Gebiet häufig genug. Die südlichen Inseln sind mehr oder weniger von Küstenriffen umgeben, die nördlichen sind frei davon, alle aber arm an brauchbaren Häfen. Die besten Ankerpläge bieten die Bai von S. Luis de Apra oder Caldera an der Westküste von Guam und der Hafen von Tanapag auf Saypan. Die Hauptstadt des Archipels, Agana an der Westseite von Guam hat leider einen nur für kleine Schiffe zugänglichen Hafen, den ein von schmalem Kanale durchbrochenes Riff bildet.

Bei fruchtbarem Boden, ziemlich gleichmäßig verteilten, reichlichen Niederschlägen und einer hohen Mitteltemperatur (in Guam

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