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urmâzen ist noch dazu gesperrt und am Schlusse finden sich circa zwei Dutzend Corrigenda angeführt. Sollte es Hrn. Prof. H. Schmidt mit seinem urmâzen also veritabler Ernst sein? das wäre sehr traurig! Auch die Ausdrucksweise läßt viel zu wünschen übrig, z. B. heißt es S. 4 Anm.: Manche als Eigennamen herausgestellte Wörter.“

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Ganz anders geartet ist die dritte Abhandlung, sie zeugt ebenso von vielfältiger Belesenheit wie von einem verständigen Urtheil und hat das moderne, wissenschaftliche Princip der Vergleichung zur Voraussetzung. Auffallend war mir bei der Lectüre der Abhandlung des Herrn Prof. Filipsky, daß die Kenntniß der deutschen Dichtung seine schwächste Seite ist. Schon p. III liefert dafür einen merkwürdigen Beweis. Dort werden nämlich Mahabharata, Ilias und Odysse und die Nibelungen" angeführt, Gudrun aber fällt unter den Tisch, was sie, wenigstens nach der Meinung der neuesten Literaturforschung, ganz und gar nicht verdient. Ebenso ist sehr gering das zu taxiren, was der Verf. zur Frage über die „Entstehung“ (ein Lieblingsausdruck des Verf.'s) des Volksepos sagt; er bewegt sich da auf dem bekannten gründlich ausgefahrenen Geleise, und ist so naiv, einen Bewunderer des Herrn R. v. Muth abzugeben, der bekanntlich mit höchst komischer Verve in die Welt hinausschrie: der Name der Verfasser der einzelnen Lieder, sowie der überhaupt gleichgiltige des letzten Sammlers, können nie festgestellt werden". Filipsky glaubt in den serbischen Liedern 1) einen neuerlichen Beweis für diese altehrwürdige Theorie finden zu können aber kann denn nicht daraus das gerade Gegentheil viel plausibler gemacht werden? Im Übrigen ist die Abhandlung des Hrn. Filipsky, die freilich sehr gewonnen hätte, wenn er mit dem germanischen" Epos vertrauter gewesen wäre und manche diesbezügliche Schriften (z. B. ten Brinks Literaturgesch.) gekannt hätte, recht lesenswerth, wenn sie auch eher als eine Vorstudie zu Idem in Rede stehenden Thema zu betrachten ist.

ANTON NAGELE

1) Der Verfasser hätte dabei die Schrift: „Narodne pjesme o boju na kosovu godine 1389, sastavio u cjelinu Armin Pavić" und die ausführliche, sehr interessante Recension derselben von Stojan Novaković in Jagić Archiv f. slav. Phil. III, 413 bis 462 doch auch berücksichtigen sollen. Ich vermisse in seiner Abhandlung auch sonst Manches, so namentlich einige Berücksichtigung der neugriechischen Volksdichtung, die bekanntlich sehr nahe Beziehungen zur südslavischen Volkspoesie unterhält. Ganz armselig ist das, was er S. XIX über das Epitheton des Pferdes vorbringt; ist ihm denn das „Heldenfohlen" des russischen Volksepos ganz unbekannt? Dahin wäre ja auch der Veillantif Rolands (Chanson de Roland v. 1153) und der Babieca Cids zu beziehen. Vgl. „über das volksthümliche Epos der Franzosen", Ztschr. f. Völkerpsychol. u. Sprachwissensch., herausgeg. von Lazarus u. Steinthal IV, 2, 203 ff und Jagić Archiv III, 49-593 „Beiträge zur Erklärung des russischen Heldenepos" von Alexander Wesselofsky). Wo der Verf. S. XVIII von den Flüssen spricht, bleibt die Donau, die doch eine hervorragende Rolle in der slavischen Poesie einnimmt, völlig unerwähnt. Was die Farben und ihre Namen anlangt, sind die Darstellungen des Herrn Filipsky durchaus ungenügend, einigermaßen hätte er sich leicht aus Götzinger (Reallexikon p. 175 u. 176) belehren und dort Literaturnachweise finden können.

Indogermanische Mythen. II. Achilleide. Von Elard Hugo Meyer. VIII, 710 S. Berlin 1887. Ferd. Dümmlers Verlagsbuchhandlung.

Auf der Grundlage von Müllenhoffs Deutscher Alterthumskunde, Bd. I, hat der Verf. weiter gebaut und jene Methode auf eine der berühmtesten Heroengestalten des griechischen Alterthums angewendet, die für uns von besonderem Interesse ist, weil sie mit einem der berühmtesten germanischen Heroen sich deckt. Freilich ist es nicht der Achilles, wie er in der Ilias uns entgegentritt, sondern gewissermaßen in seine Elemente aufgelöst. Viele Züge, die in der homerischen Ilias verdunkelt sind, empfangen durch die Heranziehung verwandter mythischer Züge erst ihre Begründung und ihr Verständniß. Der Dichter brauchte eben Vieles nicht oder brauchte es nur andeutend, was in der ursprünglichen Achilleussage eine ganz andere und tiefere Bedeutung hat. So ist der alte Zug von Achilleus, dem Drachentödter, in der Ilias ganz verdunkelt, Gestalten wie Briseis und Deidamia gleichfalls. Erst durch Heranziehung einer Menge anderer Quellen und Sagen können sie in ihrem Wesen erkannt werden.

Daraus folgt aber, daß die Ilias allein nicht als Quelle unserer Erkenntniß dienen kann, und, was wichtiger, daß die Ilias nicht als eine Sammlung von Volksliedern gelten kann. Sie ist das Werk eines Kunstdichters, der die Elemente der Volkssage benützte, so weit er sie brauchte. Damit ist der Wolfschen Liedertheorie ein gründlicher Stoß versetzt.

Die ganz analoge Entwickelung zeigt die deutsche Heldensage. Auch hier sind in der deutschen Gestaltung des Nibelungenliedes Züge zurückgedrängt, die in der ursprünglichen Gestalt der Sage bedeutsam hervortraten. Dahin gehört, in Übereinstimmung mit der Achilleussage, der Drachenkampf, der daneben als vollständiges Lied fortbestand, während er in der Hauptdichtung zurücktritt; dahin gehört, gleichfalls übereinstimmend mit dem griechischen Epos, die Gestalt der Brunhild, deren ursprüngliche Beziehungen zu Siegfrid wir erst durch die reineren nordischen Quellen erfahren.

Diese Parallele hat nun aber noch eine weitere Bedeutung für unsele Wissenschaft. Wenn die Ilias keine Zusammenschweißung von Volksliedern sein kann, so kann es auch das Nibelungenlied nicht sein, sondern beide sind Kunstdichtungen unter Benützung der volksthümlichen Sagenelemente. Lachmanns Nibelungentheorie fußt auf F. A. Wolfs Iliastheorie, ohne diese ist jene nicht denkbar. Die zwanzig Lieder von den Nibelungen empfangen dadurch aufs Neue einen argen Stoß, und es ist abzuwarten, wie ihre Anhänger sich damit auseinandersetzen werden.

Handschriften, berühmte des Mittelalters, in phototypischer Nachbildung. Bd. I: Das Nibelungenlied nach der Hohenems-Münchner Handschrift (a) in phototypischer Nachbildung. Nebst Proben der Handschriften B und C. Mit einer Einleitung von Ludwig Laistner. München 1886. Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschaft. 8. VIII, 48 S. nebst 125 Tafeln in Phototypie. Ganz Lwd. 60 M.

In vortrefflicher technischer Ausführung erscheint hier ein photographischer Abdruck einer unserer bekanntesten und berühmtesten altdeutschen Handschriften.

Die Nachbildung gibt ein treues Abbild des Originals und kann für Studienzwecke dasselbe vollständig ersetzen.

Schade nur, daß nicht B oder C, sondern A zur Nachbildung gewählt worden ist. Derselben geht eine Abhandlung von L. Laistner voraus, der man das Zeugniß geistvoller Deduction, wie Allem, was der Verf. schreibt, nicht versagen kann, die aber gleichwohl einen philologischen Werth nicht beanspruchen kann, weil ihr die philologisch sichere Grundlage fehlt.

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Lachmann hatte gesagt, das Absetzen der Zeilen scheine beim Nibelungenliede ältere Weise zu sein. Er drückte sich vorsichtig aus scheine', weil er sich wohl bewußt war, daß die Thatsachen dem nicht entsprachen. In der That sind alle alten und guten Handschriften nicht abgesetzt geschrieben; A, die in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhs. entstand, ist die erste mit abgesetzten Versen, und dann kommen die jüngeren Hss., die dieselbe Einrichtung haben. Die Absetzung der Verse im Nibl. hat in A noch eine andere seltsame Einrichtung zur Folge gehabt: auch die Klage ist in Langzeilen geschrieben. Das widerspricht allem Gebrauche der Handschriften die Kurzzeilen in Langzeilen zu schreiben.

Was Lachmann zweifelnd ausdrückte, haben seine Nachahmer unbesehen angenommen. Und ebenso, daß der Text in A der echte und ursprüngliche ist. Alle philologischen Beweise, die diese Ansicht widerlegen, werden ignorirt. Und das hat leider auch L. gethan. Somit können wir seine ganze Beweisführung und Darlegung nicht einer Widerlegung unterziehen, weil wir erst verlangen müssen, daß die philologische Grundlage gesichert sei. Es ist zu bedauern, wenn man so viel Geist und Scharfsinn an eine von vornherein falsche Aufgabe verschwendet sieht.

Gottschick, über Boners Fabeln. Programm des königl. Kaiserin AugustaGymnasiums zu Charlottenburg 1886. (Nr. 68.) 32 S. 8.

Der Verf. tritt zunächst der Ansicht Schönbachs entgegen, daß Boners Fabeln erst nach dem Tode von des Dichters Gönner Johann von Rönggenberg abgeschlossen seien, und widerlegt sie mit guten Gründen. Die zweite von G. erörterte Frage ist die, ob Boner sämmtliche hundert Fabeln zur selben Zeit gedichtet, und namentlich ob die Fabeln nicht in der handschriftlich überlieferten Folge gedichtet sind. Daß eine andere Anordnung als die der Hss. im Ganzen aus den Reimungenauigkeiten nicht zu folgern, hat G. schon in einer späteren Abhandlung (1879) gezeigt. Weiter behandelt der Verf. den Dialekt Boners und widerlegt Schönbachs Ansicht, wonach Pfeiffer mit Unrecht dem Dialekte zu großen Eingang in seinen Text gestattet. Namentlich die Nachweise von Schoch lieferten hier ein überzeugendes Material. Im letzten und umfangreichsten Theile geht Verf. zu einer Darstellung der Anordnung der Bonerschen Fabeln und zur Erklärung derselben über, sowie zum Nachweise des zwischen den einzelnen Fabeln bestehenden Zusammenhanges. Auch hier ist das Resultat, daß die Fabeln im Ganzen in der Reihenfolge der Hss. entstanden sind. In dem Schlußalphabete (S. 28 ff.) handelt G. von Boners sittlichen Lehren und seiner Darstellungsart, und wendet sich hier mit Recht gegen Scherers herabsetzendes Urtheil. Die ganze Arbeit macht den Eindruck ruhig fortschreitender Besonnenheit, deren Resultate daher auch schwer werden anzufechten sein.

In unserem Commissions -Verlage erschien soeben:

Internationales

Archiv für für Ethnographie.

Herausgegeben unter Mitwirkung hervorragender Fachleute

von

J. D. E. Schmeltz,

Conservator am Ethnographischen Museum in Leiden.
Erster Jahrgang. Erstes Heft.

Preis per Jahrgang von sechs Heften 21 Mk.

Vorstehend angekündigte neue Zeitschrift, deren Tendenz darin bestehen wird, das in den Museen zusammengehäufte Material den Interessenten bildlich und textlich leichter zugänglich zu machen und den ethnologischen Wissenschaften immer neue Freunde in den weitesten Kreisen zu erwerben, erscheint vom neuen Jahre ab in unserem Commissions -Verlage in Bänden à 6 Hefte, welche einen vollständigen Jahrgang bilden; alle 2 Monate wird eine Lieferung im Umfange von je ungefähr 3 Bogen Text und 3 Tafeln zur Ausgabe gelangen.

Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig.

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Ulrich's von Liechtenstein Frauendienst.

Herausgegeben von

Reinhold Bechstein.

Zwei Theile. 8°. Geh. 7 M. Geb. 9 M.

(Deutsche Dichtungen des Mittelalters, 6. und 7. Band.)

Ulrich's von Liechtenstein Frauendienst ist die älteste dichterische Selbstbiographie der deutschen Literatur und gilt als die lehrreichste und merkwürdigste Erzählung unseres Mittelalters, deren Werth für die deutsche Culturgeschichte allseitig bekannt und deren Inhalt auch bereits für culturhistorische Studien und Darstellungen mannigfach verwerthet worden ist. Der Text des Werkes ist mit Commentar und zahlreichen Verweisen auf culturhistorische Werke versehen; ein Wörterbuch sowie ein Namenverzeichniss erleichtern den Gebrauch.

Verlag von F. C. W. Vogel in Leipzig.

Soeben erschien:

Die provenzalische Tenzone.

Eine literarhistorische Abhandlung von

Dr. Rudolf Zenker.

gr. 8°. 1888. Preis 2 Mark.

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