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reuerentiam non feci. Item collum meum ad obedientiam inclinare nolui. Item aures ad audiendum luxuriosa verba detractiones cantus et instrumenta musicalia dedi. Item oculos meos multotiens coloribus deturpaui et impudice cum eis multas mulieres ac plures vanitates mundi respexi. Item nares meas odoribus prouocantibus ad vanam gloriam et luxuriam ordinaui. Item os meum ad loquendum mendacia blasphemias et iniurias deputaui. Item linguam meam ad loquendum suauia mendacia ordinaui. Item guttur meum crapula et ebrietate repleui. Item manibus meis aliena rapui et turpiter cum eis corpus meum et aliena membra mea ad generationem deputata fornicationibus maculaui. Item ventrem meum luxurie et ebrietatibus dedi. Item lumbis meis ardorem libidinis et exoptaui et excitaui. Item in corde meo varias cogitationes et tentationes habui, quas opere perfecissem nisi timor mundi et hominum me abstraxisset. Item genua mea deo meo et sanctis et maioribus ac prelatis meis non flexi. Item cum pedibus meis ad luxuriandum furandum et sanguinem fundendum cucurri. Qualitercunque ego cum aliquo membro meo corporis deum offendi, dico meam culpam et confiteor deo et vobis.

919 Die Überschrift (bei Andreas nur De operibus misericordie) steht im Widerspruch mit dem Inhalt, der sieben weltliche und acht geistliche Werke aufzählt. Die meisten Beichtbücher kennen indeß nach Matth. 25, 35. 36 nur sechs Werke der Barmherzigkeit, vgl. Mone, Schauspiele II, 111, Liederbuch der Hätzlerin S. 301, Der Seelen Trost (Geffken 45 B. 98), Bamberger Beichtbuch bei Weber S. 83, Beichtbüchlein Augsburg 1483 (Geffken 108), Heidelberger Hs. bei Bartsch 278 und 296. Auch Hugo von S. Victor nennt im Opusculum de quinque septenis die sieben Werke der Barmherzigkeit nicht. Ebenfalls sieben Werke werden dagegen aufgeführt bei Steph. Lanzkranna (Geffken B. 106), im Poenitentiarius (Geffken B. 188), bei Olivier Maillard (Geffken S. 60). Nur bei Andreas (Johann V. 951), so viel ich sehe, wird die Gewährung des Lohnes an die Dienenden als achtes geistliches Werk aufgeführt (mercedem laborum mihi seruientibus non prebui). Andere Beichtschriften z. B. der Poenitentiarius erwähnen die Vorenthaltung des Lohnes als vierte rufende Sünde. Die Mittheilung des lateinischen Textes unterlasse ich hier, da sich Johann fast wörtlich an denselben anschließt. 932 Andreas hier nur: ignorantes que sunt salutes anime non docui. 944 dy myt myr hatten geböst = malefacientibus. 949 pyn der ketten Gefangenschaft', hier bildlich für das Fegefeuer. Andreas: per salutationem animarum amicorum et inimicorum deum non exoraui.

959 Septimo peccaui quia 12 articulos fidei firmiter non credidi nec corde et ore ad eos iusticiam professus fui: imo aliquam circa ipsos et circa sacramenta altaris dubitaui et fidem veram et iustam cum bonis operibus sicut bonus et fidelis christianus non habui nec contra infideles et hereticos fidem meam omnino defendi et predicaui, imo errantes arguentes contra fidem libenter audiui.

1007 Bei Andreas: penitentiam pro meis peccatis et ieiunia orationes et elemosinas mihi iniunctas non feci. Die letzte Ölung bleibt auch bei ihm unerwähnt.

1013 Bei Andreas werden als theologische Tugenden aufgezählt: vera Christi fides, certa spes, charitas, prudentia, fortitudo, temperantia, iusticia.

1031 Bei Andreas: sapientia ad diuina contemplanda

intellectus

ad nouissima mortis mee et penas inferni et diem iudicii considerandum consilium ad bonum eligendum scientia ad me ipsum et facta mea recognoscendum fortitudo ad tentationibus et tribulationibus ac malis cogitationibus resistendum timor dei.

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1047 Bei Andreas: charitas gaudium in dei seruitio
longanimitas bonitas

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pax cum patientia proximo benignitas modestia in gestu et habitu ac operibus meis mansuetudo humilitas veritas continentia.

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1071 Bei Andreas: paupertatem voluntariam cum spirituali intentione non habui mitis et mansuetus in persecutionibus et iniuriis mihi illatis non extiti peccata mea non defleui iuste vivere non studui mihi misericors et aliis non fui mundo corde quo ad deum et ad proximum per bona exempla non vixi - pacificus non fui sed propter ambitionem beneficiorum et bonorum discordias seminaui non propter Christum persecutiones et maledictiones hominum sustinui sed quando potui me vindicaui. 1093 Schluß der Beichte: quandocunque qualitercunque ego infelix peccator peccaui contra octo beatitudines et contra omnia predicta et singula et eorum circumstantiis scienter vel ignoranter, dormiendo vel vigilando, reddo me deo culpabilem et dico meam culpam et peto a deo meo indulgentiam et a vobis patre absolutionem et penitentiam.

1136 durch alle vyr steht hier jedenfalls formelhaft auf alle mögliche Weise'. 1147 bezoar ein Stein also genant von dem hebreischen Bezim so ein Ey bedeut, denn er wie ein Ey formirt ist und Schelffen hat wie ein Ay oder Zwibel. Etliche derivirens von Bel und zaar q. beluzaar. Bel ist ein Chaldeisch Wort, bedeutend ein Herren, zaar ein Gifft, bedeut also ein Herren des Giffts. Dannenher alle Gifft treibende Artzneien Bezoardica genennet werden, hat aber sonsten auch herrliche Tugent wider allerley Kranckheit. Henisch, Teutsche Sprach und Weißheit S. 365.

1189 Matth. 25, 34. 41.
LEIPZIG, 1887.

K. v. BAHDER.

ZU STEINMAR.

Zu Steinmar, Schweiz. Minnes. S. 171, Vers 24, 25:
gense hüener vogel swîn

dermel pfâwen sunt dâ sîn,

merkt Bartsch zu dermel an: Gedärme, Darmwurst. Nun heißt aber im Dialekte meiner Heimat (Kanton Solothurn) und in den umliegenden Kantonen heute noch das Wiesel allgemein Därmli, jedenfalls wegen seiner dünnen, langgestreckten Gestalt. Ob als besonderer Leckerbissen in obiger leckern Speisekarte das Wiesel wirklich gemeint sein könnte, das freilich wage ich nicht zu entscheiden, obwohl es vielleicht besser in die Reihenfolge passte, als eine alltägliche Darmwurst! BERNHARD WYSS, cand. phil.

ZÜRICH.

HANDSCHRIFT 1590 DER LEIPZIGER UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK.

Im Anschluß an das in meinen Priameln S. 9 über diese Hs. bemerkte gehe ich hier etwas näher auf dieselbe ein. Es ist eine in Leder gebundene Papierhs. des 15. Jh.; die früher dagewesenen Metallbeschläge sind ausgerissen. Auf der Innenseite des vorderen Deckels steht:

„Liber emtus ex Bibliotheca Schwarziana ubi P. 2 p. 14. num XLIII recensetur."

Darauf von anderer Hand: „165 Blätter, davon 140-165 leer." In der Bibl. Schwarz. heißt es: Liber hic crassiusculus habet fol. 136"; die anderen sind nämlich nicht mitgezählt. (Die alte Blattzählung geht bis Bl. 140, dann ist mit Bleistift 141-165 weitergezählt.) Es folgt eine Bibliotheksmarke: „ex bibliotheca Caroli Ferdinandi Homelii 1770."

Darunter noch einmal wie auf dem Rücken: 1590.

Die Schrift ist durch viele buntverzierte Anfangsbuchstaben und Malereien ausgezeichnet, aber lässig und flüchtig. Hier der Inhalt: Bl. 1: Sich fugt eins tags das ich must

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Ende Bl. 6: Der frawen ert vnd der prister schont

Der fleucht von der hellen glut

So Hat Gedicht der rosenplot.

(Dresd. M. 50, S. 30-38 unter dem Titel: Von dem priester vnd der frawen das fruchtpar lole. Die drei letzten Worte sind aus dem Titel des Bl. 38 folgenden Spruches hier eingeschwärzt. Keller, Fsp. 1328. 8. Goedeke, Gr. Nr. 20.)

Bl. 6: Eins tags spaczirt ich auß nach lust

Do kom ich auf ein grune hayde ...

Im Verlauf dieses Spruches ist Bl. 10 leer gelassen; Bl. 12 wird die Hand fester, die Tinte tiefer.

Ende Bl. 12: Vnd er ist hie vor allen laid wehut

So hat gedicht hans rosenplut.

(Dresd. M. 50, S. 38-47: Das fruchtbar lob. Keller, Fsp. 1328. Goedeke Nr. 21.)

Bl. 12: Ich pflege dich junckfraŭ auf dem tron
Das du mich weist auf die pan ...

Ende Bl. 18: Des hilf vns durch dein werde gut
Junckfraw amen spricht der rosenplut.

(Dresd. M. 50, S. 129-134: Die Turteltaub. Keller, Fsp. 1329. 16.) Bl. 18: Gotliche heylige junckfraw schon

Durchleuchtige sun aller himel cron

...

Ende Bl. 24: Hilf vns ab grassen der sunen samen
Sver des weger des sprech auch amen.

(Dresd. M. 50, S. 153-165: Von vnnser frawen schon. Keller, Fsp. 1330. 19. Goedeke Nr. 3.)

Bl. 24: Zv rom do saß ein keisser mechtig
Der was gen got so gar andechtig

Ende Bl. 34: Dar vmb sy tag vnd nacht wol hut
So hat gedicht der rosenplut.

...

(Von der keyserin zu rom. Dresd. M. 50, S. 47. Keller

1328. 1. 1433. 29. 1431. Goedeke Nr. 22.)

In dem alten Inhaltsverzeichniß Bl. 136-137, in dem Nr. 1, 2, 3 als Ein Stück aufgeführt werden, steht vor diesem Spruch: Von der keiserin."

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In der Bibl. Schwarz. beginnt das Inhaltsverzeichniß nach dem alten Index ebenso mit

1. Von der Keyserin.

Beim Folgenden hat auch die Hs. vorn über dem Stücke die Überschrift in Roth:

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Ende Bl. 36: Do helf vns got hin mit seiner gut
So hat gedicht der rosenplut.

Überschrift aus dem Inhaltsverzeichniß:

Vom knecht jn garten.

Ein reicher man der het ein knecht
Der dint jm manig jar gerecht ...

Ende Bl. 40: Got al frum frawen vnd man wehùt
So hat gedicht der rosenplut.

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Wolt jr nun schweigen vnd wolt gedagen
Ich wolt euch hubsse abentewer sagen

Ende Bl. 43: So wolt ich drincken vnd sauffen
Das mir dy aŭgen musten vberlaŭffen.

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Ende Bl. 47: Vnd peit nicht lenger pis noch hewer

Dye ler hab dir zu einer haußstewer.

...

Roth.

Vom spiegel vnd pech.

In einem dorf dorf do saß ein man

Als ich dan vor vernomen han ...

Ende Bl. 50: Das heist der spiegel von dem pech
Got wol kein sund nimer an vns rechen.

Roth.

Von farenden schüller.

Nun horet eine klugen list

Wie einest einem wider farn ist ...

Ende Bl. 53: So ser auß ganczer1) seiner gut

Also sprach der schwler gut.

Die Abweichungen dieses Textes von dem bei Keller, Fsp. 1172, nach einem alten Drucke gebotenen sind nicht unbeträchtlich; dieser ist im Einzelnen sehr mangelhaft.

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Ende Bl. 57: Dy lueg sind war vnd nit ein mer
Also redt han der schweczer.

Im Inhaltsverzeichniß:

Von den armen jeken.

Man sagt dy jecken sind auß geflogen
Her Adler ward das jr nit werd wetrogen

Ende Bl. 60": Hans Rosenplut dem man

Roth.

Andres nenet hans schneper.

Vom Bischoue vnd naren.

Ein pisoff einst zw tisch saß

Mit al seim hoffgesin er do aß ...

Ende Bl. 64: Vnd ewiglich mit seinen gnaden wehwt
Also spricht der hans rosenplwt.

Im Inhaltsverzeichniß: Von der werlt.

Mich wundert oft warumb das sey
Das nindert lebt ein man so frey

...

Ende Bl. 66: Volgstw des so kwmstw nimer jn schwer
Als spricht heinrich teichner.

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Ende Bl. 67: Wer mich mit eren wehalten kan
Aw dem wil ich machen ein frwmen man.
Von dem frawen.

Bl. 68 Roth:

Eins tags spacirt ich awß nach lust
Al jn ein hawß ich mich verdwst .

1) Der Miniator hat czer durchstrichen. GERMANIA. Neue Reihe XXI. (XXXIII.) Jahrg.

...

...

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