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des liens de paille aux pieds et aux mains. Mais l'invasion française mit fin à la chapelle aussi bien qu'à la fête populaire."

Von den mir bekannten Gesellschaften und Festen dieser Art führe ich noch schließlich Folgendes an über das Régiment de la Calotte, welches im 18. Jahrh. in Frankreich bestand. „Les actions ridicules, les paroles déplacées, les sottises de quelques natures qu'elles fussent, étaient l'objet des satires du régiment de la calotte.... il distribuait des brevets à tous ceux qui avaient fait quelques éclats par leur sottise .... il se mêlait aussi de politique. ... L'evêque de Soissons, Languet, fut nommé historiographe du régiment de la calotte pour son histoire de Marie Alacoque." Cheruel, Dictionn. des Institutions, Moeurs et Coutumes de la France 1855. I, 420.

LÜTTICH.

FELIX LIEBRECHT.

SEEWASSER IN TEMPELN.

Wir finden mehrfach Sagen und Berichte, wonach sich zuweilen plötzlich in Tempeln und andern Heiligthümern lautes Rauschen von Seewasser und anderm Gewässer vernehmen oder auch dieses selbst sehen ließ, obgleich die Localitäten sich weit vom Meere befanden. Ich will im Folgenden mehrere derselben zusammenstellen, da es immerhin interessant ist, die betreffenden, der Zeit und dem Orte nach so weit auseinander liegenden Erzählungen neben einander zu finden, so weit sie nämlich mir zur Kenntniß gekommen sind.

Zuvörderst finden wir bei Pausanias 1, 26, 6, daß er, von dem athenischen Erechtheion sprechend, auch berichtet: „Vor dem Eingang befindet sich ein Altar des Zeus Hypatos, wo man nichts Lebendes opfert, sondern nur Backwerk hinsetzt und auch keinen Wein zu brauchen pflegt. Der Eintretende sieht mehrere Altäre, einen des Poseidon, auf welchem man einem Orakel zufolge auch dem Erechtheus Opfer bringt; dann einen des Heros Butes; der dritte aber ist der des Herakles. Auf den Wänden befinden sich Gemälde von dem Geschlechte der Butaden. Denn dieses Gebäude ist ein zweifaches, und es befindet sich darin Meerwasser in einem Brunnen. Dies ist zwar kein großes Wunder; denn von denen, die mitten im Festlande wohnen, findet ein solches sich außer bei andern auch bei den aphrodisischen Kariern; dieser Brunnen jedoch bietet das Bemerkenswerthe, daß er bei blasendem Südwind ein Wogenrauschen hören läßt; und in dem Felsen befindet sich die Figur eines Dreizacks." Weiterhin

GERMANIA. Neue Reihe XXI. (XXXIII.) Jahrg.

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(8, 10, 2. 3) spricht Pausanias von dem Tempel des Poseidon Hippios in Arkadien, nennt als erste Erbauer Agamedes und Trophonios, und sagt unter anderm: „Indem sie die Menschen davon abhalten wollten, denselben zu betreten, brachten sie zwar nichts an, was den Eintritt verwehren konnte, sondern spannten bloß einen rothen Faden vor, dies vielleicht bei der damaligen Gottesfürchtigkeit für eine hinreichende Abschreckung haltend, oder weil vielleicht dem Faden eine besondere Kraft innewohnte. Es scheint aber, daß Aepytos, der Sohn des Hippotes, ohne den Faden zu überspringen oder unten durchzukriechen, sondern ihn zersprengend, in das Heiligthum eingedrungen sei und dort Ruchlosigkeiten ausgeübt habe. Jedoch fiel ihm eine Meereswoge in die Augen und machte ihn blind, bald darauf aber starb er. Daß aber in diesem Tempel sich eine Meereswoge gezeigt habe, gehört einer alten Reihe von Erzählungen an; denn Ähnliches berichten auch die Athener in Bezug auf die in der Akropolis erschienene Meereswoge sowie die Karer, welche Mylasa inne haben, in Bezug auf den Tempel des Gottes, den sie in der einheimischen Sprache Ogoa nennen. In Athen aber ist das Meer in Phaleron ungefähr zwanzig Stadien von der Stadt entfernt, sowie in Mylasa der Ankerplatz von der Stadt achtzig Stadien; in Mantinea jedoch kam das Meerwasser aus großer Entfernung offenbar nach dem Willen des Gottes."

In der Nialssaga c. 158 heißt es: „In Thvattá zeigte sich dem Priester am Charfreitag eine Meerestiefe am Altar, und er sah darin viele Ungeheuer, und es dauerte lange, bevor er die Horen singen konnte."

Rochholz, Schweizersagen aus dem Aargau 1, 29, Nr. 16, erzählt: „Als vor vielen Jahren in Olsberg großer Wassermangel herrschte und Mensch und Thier an Krankheiten zu Grunde ging, gaben die Geistlichen dem Unglauben des Volkes die Schuld und ließen täglich Bußpredigten und öffentliche Gebete abhalten. Während so einmal der Kaplan am Klosteraltar die Messe las, meinte er plötzlich ein lautes Rauschen und Sprudeln um sich zu vernehmen; die Ministranten eilten betroffen hinter den Altar, als den Ort, woher jener Lärm drang, und sahen mit allgemeiner Freude, wie ein vorher nie dagewesenes Loch im Kirchboden voll tiefen Wassers anquoll. Man traf sogleich Anstalten, die Quelle zu sammeln und leitete sie so gut, daß seither die Olsberge gegen ähnliche Noth geschützt blieben. Jenes Loch ist noch immer zu sehen unter dem Altar der Kirche u. s. w." Rochholz bemerkt dazu: In der Laibacher Dreifaltigkeitskirche sieht J. G.

Kohl (Augsb. Allg. Ztg. 1851, Nr. 254) neben dem Altar ein Wasserloch mit einer Eisenplatte bedeckt, durch die man das Wasser heraufrauschen und, wenn es ruhig ist, die Fische plätschern hört. Dieser Quelle zu Ehren von der e kloaner bua troemt hat', wurde die große Kirche erbaut."

Zuletzt eine messinesische Sage, wonach jemand in einen Brunnen, der sich unzugedeckt in einer Kirche befand, unvorsichtiger Weise stürzte und ertrank. Die Seele kam in's Fegefeuer und sollte dasselbe erst verlassen, wenn einmal für sie eine Messe gelesen würde, was auch lange nachher geschah. S. Baring-Gould, The Silver-Store, collected from mediaeval Christian and Jewish Mines. London 1868, p. 107 sqq. Der Verf. bemerkt hierzu: „Several foreign cathedrals have wells within the building. That in Strasbourg has been only lately closed."

LÜTTICH.

FELIX LIEBRECHT.

EIN VOLKSVERS.

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In Cleasby-Vigfusson's Icelandic English Dictionary s. v. Elska heißt es: „Icel. have a playful rhyme referring to lovers running thus „elskar hann (hún) mig | af öllu hjarta, | ofrheitt | harla lítið | og ekki neitt", which calls to mind the scene in Goethe's Faust where Gretchen plucks off the petals of the flowers with the words; er liebt mich er liebt mich nicht." Dieser Reim ist weitverbreitet und wahrscheinlich auch schon alt; s. Zingerle, Das deutsche Kinderspiel im Mittelalter, S. 32 und die dort angeführten Schriften; in Schlesien, wo ich ihn in meiner Jugend oft gehört, lautet er: „Er (sie) liebt mich vom Herzen mit Schmerzen ein klein wenig oder gar nicht." Eine portugiesische Version habe ich in den Gött. Gel. Anz. 1883 (S. 249) mitgetheilt. („Um zu wissen, ob man, liebend, wieder geliebt wird, pflückt man eine Dotterblume (mal me quer) und rupft die Blätter derselben nacheinander ab, wobei man abwechselnd sagt[ 'mal me quer' (er [sie] liebt mich schlecht) und „bem me quer (er [sie: liebt mich gut); wenn nun die Worte 'mal me quer' auf das letzte Blatt treffen, so wird man nicht wieder geliebt; andernfalls aber erfreut man sich der Gegenliebe des geliebten Gegenstandes.") Von der Feier des 1. Mai in Sicilien und den dabei unter Mädchen gebräuchlichen Spielen heißt es: „Wenn sie müde sind, setzen sie sich nieder, und indem jede von ihnen die Blätter einer Goldblume (Cri

santemo) eines nach dem andern abreißt, fragen sie dabei, ob sie einen Mann bekommen werden oder nicht: 'ich bekomme ihn - ich bekomme ich nicht; und ob der Liebhaber oder Bräutigam treu ist oder nicht u. s. w. Die Antwort gibt das letzte Blatt, je nachdem es bejahend oder verneinend ausfällt.“ Archivio per lo Studio delle Tradizioni popolari. Rivista diretta da G. Pitrè e S. Salomone-Marino. Palermo 1883. II, 421. Was Spanien betrifft, so lesen wir in Antonio Machado y Alvarez, Folk-Lore Español. Madrid 1884. Tomo IV, p. 89: „Um zu erfahren, ob wir Gegenliebe erhalten, reißt man von einer Blume die Blätter einzeln ab und sagt dabei: viel wenig nichts (mucho, poco, nada). Das letzte Blatt bestimmt dann den Grad der Liebe."

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An der angeführten Stelle bemerkt Zingerle: „Die Blumen dienen nicht nur zum Binden der Sträuße und Winden der Kränze, sondern auch zu Orakeln, wie uns die Kinder und das Gretchen in Faust zeigen. Für das Blumenorakel, das im Mittelalter ebenso bekannt war wie jetzt, fehlen mir Belege. Desto häufiger findet sich das Halmziehen ererwähnt. Dieses orakelhafte Halmziehen oder etwas Ähnliches findet sich auch in China, jedoch bei anderer, obschon ähnlicher Gelegenheit. So singt eine von ihrem Gatten getrennte Frau in ihrer Sehnsucht nach ihm: „Mein Mann ist im Kriege, und mein Herz ist niedergeschlagen. Wir sind jetzt seit einem halben Jahre getrennt, und ich habe noch keinen Brief von ihm erhalten. Ich habe vor Buddha Weihrauch verbrannt, und vor Kuan-Yin, der Göttin des Erbarmens, der Helferin derer, die in Noth und Bedrängniß sind .... — Ich befrage die Weissager um Rath; ich flehe zu den Göttern, lasse mir wahrsagen, wie es dem Entfernten ergeht. Ich ziehe einen von diesen Streifen (strips) und es ist ein langer; einer der Gutes vorbedeutet. Mann und Frau werden wieder mit einander vereint werden." George Carter Stent, The Jade Chaplet. A Collection of Songs, Ballads etc. (From the Chinese.) London 1874, p. 55 sq. Dieses Orakel ist eben auch leicht zur Hand und rasch befragt, ebenso wie das der Blume.

LÜTTICH.

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FELIX LIEBRECHT.

ZUR ALEXIUSLEGENDE.

Ein Beitrag zur Entwicklung der Legende, nebst einer Untersuchung über das Handschriftenverhältniß in der mhd. Redaction B.

I. Theil.

Die Frage nach dem Ursprunge der im Mittelalter literarisch so viel behandelten Legende vom heiligen Alexius ist von G. Paris in der werthvollen Einleitung zur Ausgabe des altfranzösischen R1) (Romania VIII, 163 ff.) endgiltig gelöst. Danach entwickelt sich eine wohl wahrheitsgetreue, von allem Wunderbaren freie Erzählung von dem asketischen Leben eines reich- und edelgebornen Jünglings im Gebiete der griechischen Kirche zu der Legende, wie sie uns, wenigstens in den Hauptzügen treu, auch noch in der lateinischen Fassung vorliegt.

Die syrische Vita, die solchergestalt als Original und Ausgangspunkt der Legende erscheint, wird in Bälde von Herrn M. Amiaud) in Paris herausgegeben werden, und gleichzeitig wird genannter Herr in einer längeren Einleitung über das Verhältniß der vorhandenen syrischen, griechischen und lateinischen Redactionen handeln. Ich bin deshalb der Mühe überhoben, auf diese Frage näher einzugehen, da ich mich den Ausführungen Amiauds fast durchgängig anzuschließen vermag; was ich etwa an eigenen Resultaten in diesem Punkte, dem ich natürlich vor dem Bekanntwerden mit Amiauds Schrift auch meine Aufmerksamkeit bereits zugewendet hatte, gefunden habe, werde ich gelegentlich anführen, wennschon ich nun nicht mehr den Anspruch erheben darf, die Resultate zuerst veröffentlicht zu haben.

Meine Untersuchungen müssen sich also, wenn auch die griechischen Bearbeitungen nicht unbesprochen bleiben sollen, im Wesentlichen auf die Darstellungen der Legende beschränken, welche das

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1) Für die Siglen verweise ich auf Brauns': Über Quelle und Entwicklung der afrz. Cancun de saint Alexis etc. Kiel 1884, wo auf S. V-X eine freilich nicht ganz vollständige Aufzählung der verschiedenen Bearbeitungen der Legende gegeben ist. Die von mir benützten abendländischen Bearbeitungen finden sich in Massmann: Sanct Alexius' Leben etc. Quedlinburg u. Leipzig 1843. G. Paris: La Vie de saint Alexis. Paris 1872.

2) Ich unterlasse es nicht, Herrn M. Amiaud meinen wärmsten Dank an dieser Stelle dafür auszusprechen, daß er mir in liebenswürdigster Weise die bisher gedruckten Bogen seiner interessanten Arbeit zur Einsichtnahme überlassen hat.

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