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v. 3133 „dîn hövescher vater, wie nante er dich ?"

v. 3134

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Tristan", sprach er, „Tristan heiz' ich."

v. 3153 "ei", sprach er, „lieber meister mîn, saget waz bürge mac diz sin?

diz ist ein küniclîch kastêl."

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}

Reimbr. !

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Zusammenhalten der
Reime am Ende des

Dialogs.

„jâ, trût kint“, sprachen s'alle

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"swie sô du wilt, als wellen wir."

Reimbr.!

‚diz sî, sprach er, nu lîhet mir

In Capitel V finden sich noch mehr Beispiele.

Capitel II. Die Stelle, wo Isolt ihrer Erzieherin ihre Liebe zu

Tristan gesteht:

v. 1211 ir hende sî zesamene vielt,

flêhlîche sî die vür sich hielt:

„ach mînes lîbes!" sî do sprach,
,,ach", sprach si, mînes lîbes, ach,

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In derselben Art finden wir die Reimbrechung angewendet in Capitel XVI (Minnetrank), v. 11576 ff.; ferner v. 11962, 12127 u. s. w.

Daß aber Gottfried bei der Anwendung der Reimbrechung auch in diesem Falle nicht nach einer bestimmten Regel seine Kunst gehandhabt hat, zeigen viele Beispiele in denselben Capiteln neben den vorher angeführten. Besonders fällt dies auf am Schlusse des Dialogs, wo in den bisher angeführten Beispielen die Reime meist zusammengehalten waren. Doch finden sich viele Fälle, wo der Schluß des Dialogs mit der folgenden Erzählung in Reimbrechung steht, z. B. v. 1423, v. 1563 (starke Reimbrechung zwischen dem Schlusse des Dialogs und der Erzählung), v. 1635 etc. Im Allgemeinen überwiegt das Zusammenhalten der Reime in diesem Falle.

Weit besser als alle Schüler Gottfrieds hat nun der fast 100 Jahre später dichtende Heinrich von Freiberg dem Meister die kunstvolle Anwendung der Reimbrechung abgelauscht. Im Ganzen ist das Princip seltener als Schmuck der Diction benutzt, im Übrigen läßt sich kein Unterschied constatiren, wie die folgende Tabelle zeigt.

GERMANIA. Neue Reihe XXI. (XXXIII.) Jahrg.

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Wie Gottfried ist Heinrich frei von jeder Künstelei, und wie sehr er auch in anderer Beziehung hinter dem unsterblichen Meister zurücktreten mag, den künstlerischen Gebrauch dieses metrischen Princips hat er bis in die Details erfaßt und auch dadurch seiner Sprache den Gottfriedischen Charakter gegeben.

WISMAR, 2. November 1887.

O. GLÖDE.

ZUM SEIFRID HELBLING.

Der neueste Herausgeber hat sich bei der Herstellung des Textes der Überlieferung möglichst treu angeschlossen und ist damit der ursprünglichen Fassung näher gekommen. Doch scheinen mir, auch nach den Besprechungen von Martin (Anzeiger f. deutsches Alterthum XIII, 152-155) und Paul (Literaturblatt 1887, 154-158) in Text und Anmerkungen einige Besserungen und Nachträge nöthig.

V, 13-14:

So mir die Unger nement rê,

sô vert er jagen hin ze lê.

Karajan führt als Lesart der Hs. an (Zs. 4, 120): „rex, lex", Seemüller: „rex (oder rep?), lex (oder lep?)". Es ist offenbar rep: lep

anzunehmen, und dies entspricht der Mundart des Dichters, denn w wird bairisch im Auslaut zum Verschlußlaut. Im Vokalspiel ist zwar lê, rê mit gê, ste, mê gebunden, aber dessen Reime beweisen nichts für die Aussprache des Verfassers (vgl. Paul, Literaturblatt 1887, 154).

VI, 9 Martins Besserung: geriht als ein gert (Anzeiger XIII, 154) ist einleuchtend. Die Gerte als Bild für aufrechte Haltung: Konrads Trojanerkrieg V. 20006. 7 (Keller) und Gr. Myth.* 814. Derselbe Vers, aber ruote statt gerte im Engelhard, V. 3000 und Haupts Anmerkung. VI, 150: Si gwunnen sust und gerne wol.

Die Lesart der Hs. sust ungern (Karajan sus vugn') gibt einen guten Sinn: Wenn es zum Kriege käme, so würden sie nicht leicht wohl Weizen und Korn bekommen. Gern in der Bedeutung leicht, wohl, vielleicht ist allgemein obd., vgl. Schmeller Fr. I, 936, Schöpf, Tirol. Idiot. 187, Schmid, Schwäb. Wb. 228, Staub-Tobler II, 427, fürs mhd.: Mhd. Wb. I, 535 und Behaghels Anmerkung zu Eneide 7518. Das Gegentheil ist ungerne nicht leicht', vgl. Staub-Tobler a. a. O.

XIII, 80-86. Derselbe Gedanke bei Suchenwirt X, 74-85. Bei der schablonenmäßigen Manier der Wappendichtung ist es denkbar, daß dieses Motiv ein öfter angewandtes war, und es braucht also nicht angenommen zu werden, daß es Suchenwirt direct aus S. H. entlehnt hat.

XIII, 129 ûfgebrieren wird mit J. Grimm, Zs. f. d. Alt. 4, 281 zu brîsen gestellt. Dem Sinne nach paßt besser ûfbriuwen aufrühren, anstiften (Lexer, 2, 1689). Auch lautlich ist diese Participialform erIkärlich als Nachbildung der im Bairischen sehr beliebten r-Formen schriren, spiren (Weinhold, bair. Gramm. §. 268).

XIII, 154 Stantbîderfletschen wird doch wohl von Îlinzgrap angeredet, das Anführungszeichen gehört also vor St.

I, 175:

=

oben sam neyger drauch.

Mit neyger nabiger (Karajan, Zs. f. d. Alt. 4, 6) ist nichts anzufangen, auch wenn man drûch in der sonst unbelegten Bedeutung =swertes chilz (Schönbach, Mittheilungen aus altd. Hss. I, 23) nimmt. Es ist wohl einfach verschrieben aus: sam in eyner drûch. Ähnlich ist in mit dem folgenden Worte zusammengeschmolzen I, 851 mainem statt in einem, VIII, 787 mosterlandt corrigirt in Inòsterlandt. Es bedeutet dann: er ist so festgeschnürt wie in einer Falle, vgl. Walthers Vokalspiel ê daz ich lange in selher drû beklemmet wære. In diesem Falle ist nicht die Gestalt des muoders denn um dieses handelt es sich, wie sondern die Wirkung des engen Einschnürens

V. 176-177 zeigen

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gemeint (vgl. Karajan Zs. 4, 251 in tantum etiam artabant fere omnes. tunicas u. s. w.). Damit kann auch cheuerpeunt V. 177 in Einklang gebracht werden, eine Peunt für einen Käfer, so eng, daß nur ein Käfer darin Platz hat. Es mag dabei auch an den eng geschnürten Leib mancher Käfer gedacht sein. Man braucht dann cheuerpeunt nicht für einen Eigennamen zu halten, wodurch außerdem die Stelle nicht klarer wird, noch mit Seemüller in twerpiunte zu ändern.

I, 184-185: hert îsen unde grebel,
örter zuo den slozzen.

Grebelörter scheint éin Wort zu bilden. Enjambements sind bei S. Helbling häufig (Einl. S. LXXV). Nicht die ganzen Grebel (Werkzeug, Rüben auszugraben, Schmeller Fr. I, 982), sondern nur die eisernen Spitzen tragen sie in den Ärmeln. XIII, 163 ist dann für das handschriftliche Grólnörtt statt Grebelhart mit leichterer Änderung Grebelort einzusetzen. Dafür spricht auch, daß ein anderer Schnapphahn den Namen eines weitern in den Ärmeln verborgenen Instrumentes Geizfuoz trägt. (XIII, 171 = I, 189). Auch Hertisen wird als ein Wort aufzufassen sein. Und zwar ist es wohl das nämliche wie aerdîsen in Karajans Sprachdenkmalen 6, 16 (Mhd. Wb. I, 756). Beide aber scheinen Entstellungen aus artîsen (vgl. arthouwe Lexer I, 757), das so viel ist wie pfluocîsen, wie sich aus der Stelle bei Karajan ergibt.

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Der Schreiber hatte Ney Thorn satt geschrieben, welches der Verbesserer in Deu chorn satt änderte (Karajan Zs. 4, 9). Ney führt auf ney nein: Keine Saat hat ihm fehlgeschlagen. Oder ist ney verschrieben aus nye?

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=

I, 400 klunkel. Es sind folgende drei Wörter zu unterscheiden: 1. lumbus, lumbel. 2. Die Lanken (Schmeller Fr. I, 1493). Beide bedeuten nicht nur Lende, sondern auch Nieren, dann überhaupt Eingeweide. 3. Lungel (pulmo), Glüng Lunge und sämmtliche edlern Eingeweide (Schm. I, 1493). Durch die Ähnlichkeit in Laut und Bedeutung entstehen Mischformen, z. B. lungelbrâte = Lendenbraten (Lexer I, 1984); nebeneinander Lungenbraten, Lungelbraten, Lunkenbraten (Schmeller a. a. O.). Auf ähnliche Weise scheint klunkel zu erklären aus Lungel und Glung mit Einwirkung von Lanken, also ein Gericht aus den Eingeweiden, das nämliche wie beischerl I, 1014. I, 430: ich viselet iu ein ohsendiech. Hs. viselieht. Der Überlieferung näher steht: ich visel eht iu. Das

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