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betrag, sô lât diu maer an der stunt u. s. w. Ist dies richtig, so redet der Knecht V. 1204-1207, der Herr 1208-1223, darauf wieder der Knecht 1224-1229. In dieser Annahme bestärkt mich eine Änderung, die mir im Texte nothwendig erscheint. Nämlich V. 1219 dâ sag dem künic niemen van hat die Hs. niem, und dieses ist diesmal in niene zu bessern, nicht in niemen, wofür es allerdings sonst in der Hs. sehr oft steht. Die Aufforderung an den Knecht, von diesen letzten Dingen dem König nichts zu sagen, entspricht ganz der Situation; der Herr heißt ihn ja dem König diese ganze Geschichte vortragen.

IX, 59 und Anmerkung. lancleben ist, wie die Wörterbücher zeigen, nicht so selten, vgl. auch v. Monsterberg-Münckenau, der Infinitiv in den Epen Hartmanns von Aue S. 173. Abschreiber lassen es für älteres lanclip eintreten, so Freidank 177, 5 die Hs. B, Renner V. 23770 die Hss. I'Bg. Umgekehrt setzen neuere Herausgeber lanclip ein für lancleben, bezw. langez leben: Bech, arm. Heinrich 720, Bartsch, Albr. v. Halberstadt XVI, 192.

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ist aus dem Brevier; die Vorschrift lautet: Si autem post Vesperas immediate sequatur Completorium, dicto Fidelium animae ... incipitur Versus Jube, domne, benedicere. Die Bedeutung dieser Worte erklärt in mystischem Sinne Hugo v. St. Victor spec. eccl. HII, 342 (Migne); ferner Honorius Aug. gemma animae Sp. 618 (Migne), im deutschen Lucidarius (Karlsruher Hs. aus St. Georgen Cod. pap. Germ. LXX, fol. 25) Da sprich der leser Jube dne bñdice Damit betutt er Daß nieman predigen sol on vrlob. Dem Dichter konnten die Worte schon aus dem kirchlichen Gebrauche bekannt sein, Einwirkung des deutschen Lucidarius braucht nicht angenommen zu werden.

VII, 12 mirabilis deus ist aus Psalm 67, 36. Vgl. übrigens Schröder, Sanct Brandan S. 44.

VII, 290: wer mac der ander vient sîn?

Hs. voent (nach S. LXXXVI). Die Vergleichung mit 270 ff. und 304 ff., wo immer zuerst der Fahnenträger genannt ist, macht wahrscheinlich, daß vener statt vîent zu lesen ist. Die Vorlage mochte vaenr gehabt haben, woraus die Entstellung in voent leicht abzuleiten. V. 928 hat die Hs. richtig venr.

VII, 537: sô füert die fünften schar bereit.

Man erwartet breit, denn dieses ist das gewöhnliche nur des Reimes wegen gesetzte Epitheton zu schar, so V. 291, 462, 561, 574, 654, 824; schar bereit nur V. 348, aber hier als charakterisirender und

wohl begründeter Ausdruck. Vgl. übrigens Kinzel, Anm. zu Lampr Alex. V. 3760.

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Hs. guetten. Es muß heißen: Abrahames garten. Darunter wird auch sonst das Paradies verstanden, vgl. Mhd. Wb. I, 5, Gr. Myth.*, S. 1020, 1039, Nachtrag S. 371, HMS. III, 223 und nach einem andern Drucke in etwas anderer Fassung bei Robertag, Narrenbuch 244, 2612.

PFORZHEIM, 27. Mai 1888.

G. EHRISMANN.

ZU REINKE DE VOS.

Bei den nachfolgenden Bemerkungen citire ich nach der Ausgabe von Prien.

214. Ja', sprak Isegrym, 'eyn gud morsel

Hebbe ik dy vorwaret, holt unde eth,

Begnage yd wol, yd is wol veth.'

Schröder erklärt holt hol it, was unmöglich ist. Es ist entweder holt it oder wahrscheinlicher

808.

holt von holden halt (nimm) und iẞ.

He leep, dar he welke honre wyste;
Der nam he eyn unde leep ok seer

Al nedderwert by deme suluen reùer.

:

He dede syne maeltyd myt deme sulften hoen
Unde ghynck vort, dar he des hadde to don,

Na deme reuer unde dranck ok tho.

Schröder erklärt dar he des hadde to don 'als er das Bedürfniß danach fühlte'. Ich vermuthe, es soll heißen 'wo er es zu thun pflegte'. Die Thiere des Waldes haben ihre bestimmten Stellen, wo sie zur Tränke gehen.

1002. Spyse gheyt hir gantz rynge to.

togan wird von allen Herausgebern mit vorhanden sein, vorkommen, sein' übersetzt, was den Sinn ja trifft, aber warum nicht wörtlicher mit zugehen, gelangen'? 'hierher gelangt, kommt'. Vgl. Gerhard von Minden 21, 32: se geit mit kraft mi jutto to.

2300. Wo luttyk wuste he, dat de deue

Em synen schat hadden ghenomen !

Ja, haddet em ok mogen vromen

Alle de werlt to den stunden,

He en haddes nicht eynen pennynck ghevunden.

Hoffmann übersetzt: 'Ja, hätte es ihm auch eben jetzt die ganze Welt, Alles verschaffen können.' Ebenso Lübben: 'hätte es (nämlich das Geld) ihm auch jetzt die ganze Welt verschaffen können'. Ganz ähnlich übersetzt Schröder, d. h. alle machen alle de werlt zum Objecte. Einen bessern Sinn aber gibt es, meine ich, wenn man alle de werlt zum Subjecte macht. Der König ahnte nicht, daß die Diebe ihm seinen Schatz genommen hatten; ja, hätte auch die ganze Welt es ihm (wieder) verschaffen wollen, er hätte keinen Pfennig davon gefunden, nl. so sicher war der Schatz geborgen.

2326. Dar twalff hundert kempen by namen

Van Isegryms magen al in stunden,

Lübben erklärt twalf für eine holländische Form, und Walther scheint ihm hierin beizupflichten, denn in seinem Aufsatze „Mundartliches im Reinke Vos" im nd. Jahrbuch I, p. 92-101 hat er auf Seite 100, wo die Formen mit a statt mit e behandelt werden, twalf nicht mit aufgeführt. Beide irren jedoch, twalffe kommt mehrfach im Ilsenburger Urkundenbuche vor. Ob diese Form auch heute in der Gegend von Braunschweig, Wernigerode und Helmstedt üblich ist, kann ich freilich nicht sagen, wohl aber sind andere mit a gebräuchlich, namentlich fafteine, z. B. in Lochtum bei Vienenburg und in der Umgegend von Oschersleben. Auch spägel = Spiegel, s. meine Schrift „Die pronominalen Formen für „uns" und unser" auf dem nd. Harze etc." p. 20. Weitere Formen habe ich im Correspondenzblatt f. nd. Sprachf. X, p. 83 angeführt.

2978.

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He hyndert my nicht eynen kattensterd,
Den eyd mene ick, vorstaet my recht.
Ick blyue hir, so gy hebben ghesecht.
Ick hebbe to Rome nicht vele vorloren.
Ja, hadde ick ock teyn eyde ghesworen,

Ik en kome ock nummer to Jherusalem.

So interpungiren Schröder und Prien. Lübben setzt hinter Vers 2980, 2981, 2982 jedesmal ein Komma. Richtiger hat schon Hoffmann interpungirt, der hinter Vers 2980 und 2981 ein Komma, hinter 2982 ein Semikolon setzt. Es ist offenbar zu verbinden: Ich bleibe hier und hätte ich auch zehn Eide geschworen.' Hinter V. 2982 wird besser ein Punkt gesetzt.

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To houe; wente nu byn ick sunder vaer

Unde dar to van mynen sunden klaer.

Daß wente als Causalpartikel 'denn, weil' hier keinen Sinn gibt, wird von allen Herausgebern zugestanden, und daher haben auch Hoffmann und Schröder Textesänderungen vorgenommen. Lübben möchte wente als Adversativpartikel fassen, da eine Hinneigung des Wortes zu dieser Bedeutung nicht ganz zu leugnen ist, und Prien setzt wente = 'aber' im Glossar an. Wenn man jedoch wente nicht adversativ nehmen will, so läßt sich, da ein Mißverständniß der klaren Worte im Reinaert:

misselic (ist) hoet mi vergaet

te hove; nochtan ben ic sonder vaer,
want ic ben nu der sonden claer.

seitens des Übersetzers nicht anzunehmen ist, vielleicht vermuthen, daß der Übersetzer die Vorlage ein wenig ändernd schrieb: id is my glyck, wo yd my nu gaet. Vgl. V. 1160: Id was em lyke vele, wat he bedreff. Heute ist glîk sîn gleich, einerlei sein', sehr gewöhnlich 1).

3937.

Vele prelaten synt gud unde gherecht,

Noch blyven se darumme nicht umbesecht
Van der meenheyt in dessen daghen,
De nu dat quade erst konnen uthvragen
Unde se ok dar nicht by vorgetten

Unde konnen ock dar meer tosetten.

In Vers 3940 nimmt Sprenger Germania XXXIII, p. 222 einen Fehler der Überlieferung an; er will uthdragen statt uthvragen lesen, denn ,auch damals wird man sich wohl davor zu hüten gewußt haben, das Böse durch Ausfragen aus sich herauslocken zu lassen". Es liegt kein zwingender Grund vor, hier an ein Ausfragen der angeklagten Personen selbst zu denken. Viele Prälaten sind gut und gerecht, deswegen bleiben sie aber noch nicht unangeklagt, unverleumdet von dem gemeinen Haufen heutzutage. Warum denn nicht? Nicht die Prälaten sind schuld daran, sondern die menheit, deren Eigenthümlichkeit es ist, daß sie „nu dat quade erst konnen utvragen". Wenn wir uthdragen lesen, wie soll dann nu - erst übersetzt werden? jetzt erst'? 'nie erst'? Beides ist ohne Sinn. Außerdem ist das Ausschwatzen nicht bloß der menheit eigen, sondern das ist ihr eigen, daß sie auf guten Glauben, urtheilslos und mit einer gewissen Schadenfreude als

1) Anm. Ist nicht einfach wente nu = bis jetzt? O. B.

wahr hinnimmt, was sie über andere, selbst gute Leute hört, ohne nach dem wahren Sachverhalte zu fragen. dat quade uthvragen heißt durch Fragen, Nachforschen feststellen, ob das quade auch vorhanden oder erlogen ist'. Vgl, V. 4838 de klenode uthvragen. nu erst nie — erst, by = bei dem beseggen. uthvragen halte ich also für das Richtige.

dar

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Sprenger will a. a. O. p. 222 gegen alle Herausgeber die Bedeutung von krop als Kropf' nicht gelten lassen, sondern es durch 'Kröppel, Fettkroppel', in reichlichem Schmalze gebackene Pfannenkuchen übersetzen. Formell läßt sich wenig dagegen einwenden. Wenn aber Sprenger geltend macht, daß in übertragener Bedeutung sich nur: einen guten krop drinken (mnd. Wb. Nachtr. p. 188), aber nicht eten finde, so ist dieser Grund hinfällig. Bekannt genug ist die Stelle aus Wolframs Parz. 132, 2: ein guoten kropf er az. Sollte eine Wendung, die sich im Mhd. findet, nicht auch im Mnd. möglich sein? Sie ist sicher erst von Thieren auf Menschen übertragen. Von Gänsen, auch von anderem Federvieh, ist „sek nen krop freten" heute am Harze ganz gewöhnlich. Außerdem paßt in die allgemein gehaltene Schilderung, wie Bären und Wölfe das Land verderben, nicht die Anführung eines ganz speciellen Gebäckes, die einen seltsam komischen Eindruck hervorruft. Es kann meiner Ansicht nach nur heißen: Sie lassen sich nichts zu Herzen gehen, wenn sie nur reichlich zu leben haben, wenn sie sich nur en fet mûl máken können, wie man heute am Harze sagt.

5072. Mannyghe vromde ystorye uppe stunt,

Under yslyker ystoryen de worde

Mit golde dorch, so syck dat behorde.

Sprengers Erklärung von dorch a. a. O. p. 223 ist offenbar richtig; dorch findet sich auch heute noch gern nach den Präpositionen von, under, oppe, meist von diesen getrennt, bisweilen damit verbunden. So steht auch bei Jacobs, Urkundenbuch des Klosters Ilsenburg, Nr. 367: vehr morgen then uppen Sarxtedeschen grauen uppedorp, wo dorch statt dorp zu lesen ist.

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