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Lebens dieses bürgerlichen gelehrten Sängers führe ich noch Folgendes an. Der Schultheiß Hiltebrant Spenlin von Breisach entscheidet einen Streit zwischen dem Kloster Thennenbach und denen von Keppenbach wegen Nutzung der Weide und des Wassers in der Gemarkung Keppenbach, wo beide Theile begütert sind. 9. Januar 1276. Unter den Zeugen: Meister Walther, der schůlmeister ze Vriburg (Mone, Zeitschr. 9. 461). Die Kinder des verstorbenen Reinhard von Falkenstein verkaufen mit Genehmigung der Grafen von Freiburg ihren Hof zu Holzhausen, der von ihren Eltern an das Frauenkloster Adelhausen verpfändet war, um diese Schuld tilgen zu können, um 70, Mark an das Kloster Thennenbach, Freiburg, 20. August 1294, wobei unter den Zeugen Meister Walther, der schulmeister ze Friburg erscheint (ib. 10. 250). - Der Nachfolger Walters in Breisach kann magister Cuno de Brisaco gewesen sein, der am 11. Februar 1279 in einer Urkunde des Bischofs Rudolf von Constanz als Zeuge auftritt (ib. 9. 471).

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4. Der schuolmeister von Ezzelingen..

Über den magister Henricus rector scholarum seu doctor puerorum in Ezzelingen, welcher der Zeit nach und nach den Anspielungen in seinen Gedichten wohl für den Minnesinger gehalten werden muß, führt Bartsch, deutsche Liederdichter LXV vier Urkunden aus den Jahren 1279—1281 an. Ich kann die Nachweise noch um zwei weitere vermehren. Am 27. Februar 1280 verkaufen Abt und Convent von Bebenhausen ein Haus in Eßlingen dem Merckelin von Dürkheim, wobei Heinricus rector puerorum in Ezzelingen als Zeuge erscheint (Mone, Zeitschr. 3. 346). Vielleicht ist die genannte Urkunde identisch mit der von Bartsch angeführten vom 27. Februar 1279. Derselbe Heinricus rector puerorum in Ezzelingen bezeugt ferner zu Eßlingen am 30. Mai 1281 eine Urkunde des Wolfram von Bernhausen, in welcher dieser mit Zustimmung seines Lehnsherrn, Grafen Eberhard von Würtemberg, um 800 Pfennig an das Kloster Bebenhausen, die Vogtei zu Ittingshausen mit allem Zubehör und Rechten verkauft (ib. 421). Über diese Zeit hinaus ist Heinrich bis jetzt noch nicht nachgewiesen. Daß er nicht all zu lange mehr gelebt haben kann, geht daraus hervor, daß wir schon im Jahre 1293 einen Conrad als Schulmeister in Eßlingen finden, der bis zum Jahre 1302 fünfmal mir in Urkunden begegnet ist.

5. Goldener.

Da Goldener in seinen Gedichten den Markgrafen Otto II., den Langen, von Brandenburg und Fürst Wizlav von Rügen erwähnt und lobend hervorhebt, so muß er um das Ende des 13. Jhs. gelebt und gedichtet haben. Um diese Zeit habe ich nun drei Personen des Namens Goldener getroffen; der älteste von ihnen ist Conrad, welcher am 5. März 1261 zu Messkirch als Zeuge auftritt, als Bischof Eberhard II. von Constanz den zwischen dem Kloster Salem und dem Kirchherrn Bertold in Boll vollzogenen Tausch eines Gutes bei Messkirch gegen ein innerhalb der Gemarkung des Madachhofes gelegenes Gut bestätigt (Mone, Ztschr. 25, 399). Er nennt sich hier Conradus dictus Goldenaer. Ob dieser Conrad identisch ist mit dem Conradus Goldner, von dem das Stiftungsbuch des Cisterzienser-Klosters Zwetl, ed. von Joh. v. Frast S. 509 berichtet: Item Cunradus Goldner de una XXXV denarios .... Item Goldner XL denarios minus uno, wage ich nicht zu behaupten, da die Aufenthaltsörter doch etwas zu weit von einander entfernt liegen. Es folgt dann der Zeit nach Perchtoldus Golder, der zu Guntramsdorf am 1. September 1289 zugegen ist, als Leopold sen. von Sachsengang bekannt macht, daß Abt Ebro und Convent von Zwetl duas urnas vini montani iuris et redditus duorum denariorum von Otto Herler um 15 solidi gekauft haben (ib. 571). Endlich ist zu erwähnen Calhochus de Goldner, welcher am 24. August 1302 eine Urkunde des Ortnid von Tanberch bezeugt, worin dieser meldet, daß mit seinem Willen Ulrich und Wernhard von Berg den Brüdern zu Schlägel einen Mansus zu Widersöt behufs der Urbarmachung versetzt haben. (Urkundenbuch des Landes ob der Enns IV 41). Sämmtliche Träger des Namens Goldner sind aus dem Süden Deutschlands, und wenn wir in einem dieser den Dichter erblicken wollen, so müßte derselbe zu Zeiten seine Heimat verlassen und als fahren der Sänger sich in Norddeutschland aufgehalten haben. Eine sichere Entscheidung über die Persönlichkeit des Dichters läßt sich bis jetzt noch nicht fällen, nur so viel können wir mit Gewißheit behaupten, daß der Goldenaere, welcher im Jahre 1197 im Urkundenbuche des Klosters Indersdorf erwähnt wird, viel zu alt, der Goldiner in Affeltrangen am 21. Januar 1356 (Regesten von Tobel, 86) und Claus Guldiner von Hertten, Reichenau, 22. Februar 1400 (ib. 67) entschieden zu jung sind.

6. Pfeffel.

Den Dichter Pfeffel, dessen Lobgedicht auf den Herzog Friedrich v. Österreich, den letzten aus dem Hause Babenberg, früher als das Jahr 1246 fallen muß, der somit immer noch der besseren Zeit des Minnegesangs angehört, kann man besonders hinter vier Personen vermuthen. Der erste ist Henricus Pheffel, welcher am 6. Mai 1220 zugegen ist, als Euphemia Gräfin von Chleberg dem deutschen Orden die Hälfte der Vogtei über die Kirche in Morel schenkt, nachdem der Orden die andere Hälfte durch die Schenkung des Königs Friedrich schon längere Zeit besessen hatte (Meiller, Regesten der Babenberger Herzöge). Von diesem verschieden wird wohl Heinricus pheffili miles sein, den Herzog, Germania 1884, S. 35 aus einer Olsberger Urkunde im Jahre 1243 anführt, und den er für den Minnesinger hält, aber nur deshalb, weil er der einzige ihm bekannte Pfeffel vor dem Jahre 1246 ist. Ob er seine Ansicht jetzt auch noch aufrecht halten wird? Über einen Pfeffel ohne Vornamen berichten die Annales Scheftlarienses (Quellen und Erörterungen zur bairischen und deutschen Geschichte I, 391): Anno 1244 Phaphelinus occiditur. Hic fuit auctor captionis castri in Wolfrathusen. Der vierte ist Walter Phephel, der im Jahre 1256 Zeuge war, als Smilo von Brunow dem Prämonstratenserstifte Geras den Hof zu Raystorf zurückstellt (Archiv für Kunde österreichischer Geschichtsquellen 2, 33). Außer diesen finden sich bis zum Ende des 13. Jahrhs. noch Otto Pfeflinus zu Schaumburg am 14. Juni 1272 (Urkdb. des Landes ob der Enns III, 354), Conrad Pfaffus von Schrowenstein, Schloß Tirol, 3. Januar 1273 (Ladurner, Urkundliche Beiträge zur Geschichte des deutschen Ordens in Tirol 37) und Heinrich dictus Pfeffelin zu Speier am 14. November 1291 (Mone, Ztschr. 25, 334). Dem 12. Jahrh. gehört an Eberhardus Phaphilin de Nellenburc, der unter Abt Christian von Reitenhaslach (1175-91) erwähnt wird (ib. 31. 70), desgleichen im Güterverzeichniß des Klosters Salem (ib. 1, 335).

7. Der von Sachsendorf.

W. Storck, der im Jahre 1868 die Gedichte Sachsendorfs herausgegeben, beschäftigt sich in der Einleitung auch mit der Persönlichkeit des Dichters, und obgleich er sich sehr vorsichtig ausdrückt, schenkt er der Bemerkung v. d. Hagens doch eine gewisse Beachtung, der MS. IV, 236 sagt, daß der namenlose von Sachsendorf wohl der höfische Ulrich von Sachsendorf sein könne, welcher im Gefolge des Herzogs Friedrich von Österreich den Ulrich von Lichtenstein auf seinem

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abenteuerlichen Zuge als König Artus ritterlich begrüßte bei Neustadt a. d. Leitha. Auch Bartsch, Deutsche Liederdichter L, läßt die Frage nach der Persönlichkeit des Dichters unentschieden. Das Geschlecht, dem obiger Sänger angehört, muß sehr unbedeutend gewesen sein, da uns Mitglieder desselben nur äußerst spärlich begegnen. Es sind überhaupt nur zwei Träger des Namens Sachsendorf, die mir bis jetzt aufgestoßen; zuerst Alhard von Sachsendorf als Zeuge in der Abfindung des Abtes Otto von Wilhering mit Otto von Buchberg wegen seiner Ansprüche auf das Gut Zemleub (Urkdb. des Landes ob der Enns II, 46). Die Urkunde ist nicht datirt; aus inneren Gründen muß sie jedoch in die Jahre 1193-1200 fallen. Dann ist es noch der obenerwähnte Ulrich von Sachsendorf, über den wir zwei urkundliche Notizen haben. Das Stiftungsbuch der Cisterzienserabtei Zwetl meldet auf Seite 439: [Hic est census, quem persolvere debemus de predio nostro in Sitzendorf Ulrico de Sahsendorf de vinea una VIII denarios, de agris XII den. et IV caseos vel XVI den. Die Notiz fällt ungefähr in das Jahr 1248. Wichtig ist die folgende Urkunde, welche bei Frieß die Herren von Kuenring, Urkundenbuch XXVII abgedruckt ist. Hadmar von Kuenring verpfändet nämlich dem Bischofe Conrad von Freising mehrere Güter zu Urleigstorf gegen Silbergeräthe und verpflichtet sich, wenn er zur festgesetzten Zeit dieselben nicht lösen würde, sammt seinen Mannen Engelschalk von Königsbrunn, Ulrich von Sachsendorf u. s. w. nach Passau zu kommen und daselbst nomine obstagii so lange zu bleiben, bis dem Bischofe Alles ersetzt wäre. 30. April 1249. Was wir aus diesen Urkunden erfahren, ist, um es noch einmal kurz zusammenzufassen, Folgendes: Ulrich von Sachsendorf ist ein Ministeriale der Herren von Kuenring, außerdem hat er von der Abtei Zwetl einige Güter in Sitzendorf zu Lehen.

Da Alhard und Ulrich die einzigen Träger des Namens Sachsendorf sind, von denen wir bis jetzt Kunde haben, so müssen wir vorläufig in einer dieser beiden Personen den Minnesinger erblicken. Alhard ist entschieden zu alt dafür, da die Gedichte Sachsendorfs durchaus nicht das Gepräge des 12. Jahrhs. tragen, und so haben wir denn, wenn nicht noch andere Mitglieder der Familie aufgefunden werden, Ulrich für den Dichter zu halten.

Es bleibt uns noch die Frage: Wo war die Heimat des Geschlechtes, oder wenigstens, nach welchem Orte hat es sich genannt? v. d. Hagen IV, 236, A. 1 meldet, daß ihm nur Dörfer des Namens Sachsendorf in der Mark, Meißen und Henneberg bekannt seien, da jedoch der Dichter ein Österreicher ist, so können diese hier für uns

nicht in Betracht kommen. Dagegen gibt uns das Urbar des Passauischen Domcapitels, welches ungefähr um das Jahr 1230 verfaßt ist, (Archiv für die Kunde österreichischer Geschichtsquellen 53, 270) willkommenen Aufschluß. Dort heißt es nämlich: Anno, quando dominus Eberhardus de Jahenstorf prefuit officinae cellerarii (1220) sic ordinavit de rebus dominorum et aucgmentavit.... de decima in Chôlensdorf et in Sehssendorf et in Hannedorf dabuntur II metrete tritici et III siliginis et V ordei et una avene et porcus valens XXX denarios et dimidium talentum. ib. 274 heißt es dann nochmals: In Sehssindorf de III areis XLV. Dieses Sachsendorf ist nun ein Dorf bei Kollersdorf, Gerichtsbezirk Kirchberg am Wagram in Niederösterreich, nicht viel nördlich der Donau. Da Sitzendorf, wo Ulrich von Sachsendorf Lehen innehatte, nur wenige Stunden nördlich von hier liegt, da außerdem die Herren von Kuenring, deren Vasall Ulrich war, dem niederösterreichischen Adel angehörten, so können wir mit völliger Gewißheit behaupten, daß von dem oben genannten Orte der Minnesinger sich genannt habe.

8. Hardegger.

Der St. Gallensche Dienstmann Heinr. von Hardegge, welcher höchst wahrscheinlich hinter dem namenlosen Hardegger sich verbirgt, findet sich nach v. d. Hagen und Bartsch vom Jahre 1227-1264 erwähnt. Doch nicht nur bis zum letztgenannten Zeitpunkte begegnen wir ihm; noch im Jahre 1275 tritt er mit Walter von Klingen in einer Urkunde auf. Zur weiteren Kenntniß seines Lebens führe ich die folgenden Urkunden an. Abt Berchtold von St. Gallen überträgt zwei kleine Güter in Dickbuch und Schotticon, welche Walter von Elgg, Dienstmann des Klosters St. Gallen, zu diesem Zwecke aufgegeben hatte, als Zinslehen dem Frauenkloster Töss. St. Gallen, 21. Februar 1252. Zeuge: dominus Heinricus de Hardegge (Wartmann, Urkdb. der Abtei St. Gallen III, 918). Wilbrig, Gattin des Rudolf von Rorschach Ritter, verzichtet sammt ihren drei Söhnen auf alle Rechte an den ihr zum Leibgeding verschriebenen Hof Lankwatt prefata domina ad peticionem dicti mariti sui cessit et renunciavit omni iuri, quod sibi in eodem predio competebat ad manus nobilis viri Waltheri de Klingin, fratris sui. Constanz, vor der Kapelle St. Peter, 17. Juli 1275. Zeuge: dominus H. de Hardegge (ib. III, 1001 b). Es kann kaum auffallen, daß Heinrich in einem Zeitraum von elf Jahren, von 1264-75, gar nicht in Urkunden uns entgegentritt. Zuerst sind uns überhaupt nur fünf Urkunden erhalten aus der

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