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Ankunft der Herrschaften verkündigt hätten, welche wie abgemessen von beiden Seiten zu gleicher Zeit in den Schloßhof hereinfuhren. Als ihnen die Hausgenossen entgegen eilten, versteckte sich Mittler, ließ sich das Pferd an den Gasthof bringen, und ritt verdrüßlich davon.

Zehntes Capitel.

Die Gäste waren bewillkommt und eingeführt; ße freuten sich das Haus, die Zimmer wieder zu be= treten, wo sie früher so manchen guten Tag erlebt and die sie eine lange Zeit nicht gesehn hatten. Höchst angenehm war auch den Freunden ihre Gegenwart. Den Grafen so wie die Baronesse konnte man unter jene hohen schönen Gestalten zählen, die man in einem mittlern Alter fast lieber als in der Jugend sieht: denn wenn ihnen auch etwas von der ersten Blüthe abgehn möchte, so erregen sie doch nun mit der Neigung ein entschiedenes Zutrauen. Auch dieses Paar zeigte sich höchst bequem in der Gegenwart. Ihre freie Weise die Zustände des Lebens zu nehmen und zu behandlen, ihre Heiterkeit und scheinbare Unbefangenheit theilte sich sogleich mit, und ein hoher Anstand begränzte das Ganze, ohne daß man irgend einen Zwang bemerkt håtte.

Diese Wirkung ließ sich Augenblicks in der Ge= sellschaft empfinden. Die Neueintretenden, welche unmittelbar aus der Welt kamen, wie man sogar an ihren Kleidern, Geräthschaften und allen Umge

wurde ein Gleiches zu thun angesonnen und der Stein alsobald niedergesenkt; worauf denn Charlotten und den übrigen sogleich der Hammer gereicht wurde, um durch ein dreymaliges Pochen die Verbindung des. Steins mit dem Grunde ausdrücklich zu segnen.

Des Maurers Arbeit, fuhr der Redner fort, zwar jest unter freiem Himmel, geschieht wo nicht immer im Verborgnen doch zum Verborgnen. Der regelmäßig aufgeführte Grund wird verschüttet, und sogar bei den Mauern, die wir am Tage aufführen, ist man unser am Ende kaum eingedenk. Die Arbeiten. des Steinmeßen und Bildhauers fallen mehr in die Augen, und wir müssen es sogar noch gut heißen, wenn der Tüncher die Spur unserer Hände völlig auslöscht und sich unser Werk zueignet, indem er es überzieht, glåttet und färbt.

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Wem muß also mehr daran gelegen seyn, das was er thut sich selbst recht zu machen, indem er es recht macht, als dem Maurer? Wer hat mehr als er das Selbstbewußtseyn zu nähren Ursach? Wenn das Haus aufgeführt, der Boden geplattet und ge= pflastert, die Außenseite mit Zierrathen überdeckt ist; so sieht er durch alle Hüllen immer noch hinein und erkennt noch jene regelmäßigen forgfältigen Fugen, denen das Ganze sein Daseyn und seinen, Halt zu danken hat.

Aber wie jeder, der eine Uebelthat begangen, fürchten muß, daß, ungeachtet alles Abwehrens, fie dennoch an's Licht kommen werde; so muß derjenige

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erwarten, der in's Geheim das Gute gethan, daß auch dieses wider seinen Willen an den Tag kompie. Deswegen, machen wir diesen Grundstein zugleich zum Denkstein. Hier in diese unterschiedlichen gez hauenen Vertiefungen soll Verschiedenes eingesenft werden, zum Zeugniß für eine entfernte Nachwelt. Diese metallnen zugelötheten Köcher enthalten schrifta liche Nachrichten; auf diese Metall-Platten ist allerlei Merkwürdiges eingegraben; in diesen schönen gläsernen Flaschen versenten wir den besten alten Wein, mit Bezeichnung seines Geburtsjahrs; es fehlt nicht an Münzen verschiedener Art, in diesem Jahre geprägt alles dieses erhielten wir durch die Freigebigkeit unseres Bauherrn. Auch ist hier noch mancher Plas, wenn irgend ein Gast und Zuschauer etwas der Nachwelt zu übergeben Belieben trüge,

Nach einer kleinen Pause fah der Gefelle fich um; aber wie es in solchen Fällen zu gehen pflegt, niemand war vorbereitet, jedermann überrascht, bis endlich ein junger munterer Officier anfing und sagte: wenn ich etwas beitragen soll, das in dieser Schazkammer noch nicht niedergelegt ist; so muß ich ein Paar Knöpfe von der Uniform schneiden, die doch wohl auch verdienen auf die Nachwelt zu kommen. Gesagt, gethan! und nun hatte mancher einen ähnlichen Einfall. Die Frauenzimmer säumten nicht von ihren kleinen Haarkämmen hineinzulegen; Riechfläschchen und andre Zierden wurden nicht ge= schont :: nur Ottilie zauderte, bis Eduard sie durch

ein freundliches Wort aus der Betrachtung aller der beigesteuerten und eingelegten Dinge herausris. «Sie löste darauf die goldne Kette vom Halse, an › der das Bild ihres Vaters gehangen hatte, und legte *He mit leiser Hand über die anderen Kleinode hin, worauf Eduard mit einiger Haft veranstaltete, daß der wohlgefügte Deckel sogleich aufgestürzt und eingelittet wurde.

Der junge Gesell, der sich dabei am thåtigsten erwiesen, nahm seine Rednermiene wieder an und fuhr fort: wir gründen diesen Stein für ewig, zur Sicherung des lángsten Genusses der gegenwär tigen und künftigen Besißer dieses Hauses. Allein indem wir hier gleichsam einen Schat vergraben, Fo denken wir zugleich, bei dem gründlichsten aller Geschäfte, an die Vergänglichkeit der menschlichen Dinge; wir denken uns eine Möglichkeit, daß dieser festversiegelte Deckel wieder aufgehoben werden könne, welches nicht anders geschehen dürfte, als wenn das alles wieder zerstört wäre, was wir noch nicht ein= mal aufgeführt haben.

Aber eben, damit dieses aufgeführt werde, zurück mit den Gedanken aus der Zukunft, zurück in's Gegenwärtige! Laßt uns, nach begangenem heutigen Feste, unsre Arbeit sogleich fördern, damit keiner von den Gewerken, die auf unserm Grunde fortarbeiten, zu feyern brauche, daß der Bau eilig in die Höhe steige und vollendet werde, und aus den * Fenstern, die noch nicht sind, der Hausherr mit den

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