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etwas vom Feuerwerk aus der Ferne zu sehen, als auch, um nach solchen verworrnen Scenen ihre ruhige Heimat wieder zu betreten.

Auch hatte der Hauptmann, geschwind umgekleidet, an der nöthigen Vorsorge thätigen Antheil genommen; alles war beruhigt und er fand sich mit Charlotten allein.. Mit zutraulicher Freundlichkeit erklärte er nun, daß seine Abreise nahe bevorstehe. Sie hatte diesen Abend so viel erlebt, daß diese Entdeckung wenig Eindruck auf sie machte; sie hatte gesehen, wie der Freund sich aufopferte, wie er ret= tete und selbst gerettet war. Diese wunderbaren Ereignisse schienen ihr eine bedeutende Zukunft aber keine unglückliche zu weissagen.

Eduarden, der mit Ottilien hereintrat, wurde die bevorstehende Abreise des Hauptmanns gleichfalls angekündigt. Er argwohnte, daß Charlotte früher um das nähere gewußt habe, war aber viel zu sehr mit sich und seinen Absichten beschäftigt, als daß er es hätte übel empfinden sollen.

Im Gegentheil vernahm er aufmerksam und zu= frieden die gute und ehrenvolle Lage in die der Hauptmann verseßt werden solle. Unbåndig drangen seine geheimen Wünsche den Begebenheiten vor. Schon fab er jenen mit Charlotten verbunden, sich mit Ot= tilien. Man hätte ihm zu diesem Fest kein größeres Geschenk machen können.

Aber wie erstaunt war Ottilie, als sie auf ihr Zimmer trat und den köstlichen kleinen Koffer auf

ihrem Tische fand. Sie fäumte nicht ihn zu eröffnen. Da zeigte sich alles so schön gepackt und geord= net, daß sie es nicht auseinander zu nehmen, ja kaum zu lüften wagte. Musselin, Battist, Seide, Shawls und Spißen wetteiferten an Feinheit, Zierlichkeit und Kostbarkeit. Auch war der Schmuck nicht vergessen. Sie begriff wohl die Absicht, sie mehr als einmal voṁ Kopf bis auf den Fuß zu kleiden: es war aber alles so kostbar und fremd, daß sie sich's in Gedanken nicht zuzueignen getraute.

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Des andern Morgens war der Hauptmann verschwunden, und ein dankbar gefühltes Blatt an die Freunde von ihm zurückgeblieben. Er und Charlotte hatten Abends vorher schon halben und einsylbigen Abschied genommen. Sie empfand eine ewige Trennung und ergab sich darein: denn in dem zwey= ten Briefe des Grafen, den ihr der Hauptmann zu= leht mittheilte, war auch von einer Aussicht auf eine vortheilhafte Heirath die Nede; und obgleich er diesem Punct keine Aufmerksamkeit schenkte, so hielt sie doch die Sache schon für gewiß und entsagte ihm rein und völlig..

Dagegen glaubte sie nun auch die Gewalt, die sie über sich selbst ausgeübt, von Andern fordern zu können. Ihr war es nicht ́unmöglich gewesen, Andern follte das gleiche möglich seyn. In diesem Sinne begann sie das Gespräch mit ihrem Gemahl, um so mehr offen und zuversichtlich, als sie empfand, daß die Sache ein für allemal abgethan werden müsse.

Unser Freund hat uns verlassen, sagte sie: wir find nun wieder gegen einander über wie vormals,

und es káme nun wohl auf uns an, ob wir wieder völlig in den alten Zustand zurückkehren wollten.

Eduard, der nichts vernahm als was seiner Leidenschaft schmeichelte, glaubte daß Charlotte durch diese Worte den früheren Witwenstand bezeichnen und, obgleich auf unbestimmte Weise, zu einer Schei= dung Hoffnung machen wolle. Er antwortete deßhalb mit Lächeln: Warum nicht? Es káme nur darauf an, daß man sich verständigte.

Er fand sich daher gar sehr betrogen, als Charlotte versezte: Auch Ottilien in eine andere Lage zu bringen, haben wir gegenwärtig nur zu wählen; denn es findet sich eine doppelte Gelegenheit, ihr Verhältnisse zu geben die für sie wünschenswerh find. Sie kann in die Pension zurückkehren, da meine Tochter zur Großtante gezogen ist; sie kann in ein angesehenes Haus aufgenommen werden, um mit einer einzigen Tochter alle Vortheile einer standesmäßigen Erziehung zu genießen.

Indessen, versezte Eduard ziemlich gefaßt, hat Ottilie sich in unserer freundlichen Gesellschaft so verwöhnt, daß ihr eine andre wohl schwerlich will kommen seyn möchte.

Wir haben uns alle verwöhnt, sagte Charlotte, und du nicht zum lezten. Indessen ist es eine Epoche, die uns zur Besinnung auffordert, die uns ernstlich ermahnt, an das Beste sämmtlicher Mitglieder unseres kleinen Zirkels zu denken und auch irgend eine Aufopferung nicht zu versagen.

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Wenigstens finde ich es nicht billig, verseßte Eduard, daß Ottilie aufgeopfert werde, und das ge= schahe doch wenn man sie gegenwärtig unter fremde Menschen hinunter stieße. Den Hauptreann hat sein gutes Geschick hier aufgesucht; wir dürfen ihn mit. Ruhe, ja mit Behagen von uns wegscheiden lassen. Wer weiß was Ottilien bevorsteht; warum sollten wir uns übereilen?

Was uns bevorsteht ist ziemlich klar, verschte. Charlotte mit einiger Bewegung, und da sie die Absicht hatte ein für allemal sich auszusprechen, fuhr sie fort: Du liebst Ottilien, du gewöhnst dich an sie. Neigung und Leidenschaft entspringt und nährt sich auch von ihrer Seite. Warum sollen wir nicht mit Worten aussprechen, was uns jede Stunde gesteht und bekennt? Sollen wir nicht so viel Vorsicht haben, uns zu fragen, was das werden wird?

Wenn man auch sogleich darauf nicht antworten kann, versezte Eduard, der sich zusammennahmi; so läßt sich doch so viel sagen, daß man eben alsdann sich am ersten entschließt abzuwarten was uns die Zukunft lehren wird, wenn man gerade nicht sagen kann, was aus einer Sache werden soll.

Hier vorauszusehen, verschte Charlotte, bedarf es wohl keiner großen Weisheit, und soviel läßt sich auf alle Fälle gleich sagen, daß wir beide nicht mehr jung genug sind, um blindlings dahin zu ge= hen, wohin man nicht möchte oder nicht sollte.

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