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auf die höchste Fläche der Anhdhe seßte, das Haus hieher bauen. Man fåhe zwar das Schloß nicht: denn es wird von dem Wäldchen bedeckt; aber man befande sich auch dafür wie in einer andern und neuen Welt, indem zugleich das Dorf und alle Wohnungen verborgen wären. Die Aussicht auf die Teiche, nach der Mühle, auf die Höhen, in die Gebirge, nach dem Lande zu, ist außerordentlich schon; ich habe es im Vorbeigehen bemerkt.

Sie hat Recht! rief Eduard: wie kennte uns das nicht einfallen? Nicht wahr, so ist es gemeint, Ottilie? Er nahm einen Bleystift und strich ein längliches Viereck recht stark und derb auf die Anhöhe.

Dem Hauptmann fuhr das durch die Seele: denn er sah einen sorgfältigen, reinlich gezeichneten Plan ungern auf diese Weise verunstaltet; doch faßte er sich nach einer leisen Mißbilligung und ging auf den Gedanken ein. Ottilie hat Recht, sagte er: macht man nicht gern eine entfernte Spazierfahrt, um einen Kaffee zu trinken, einen Fisch zu genießen, der uns zu Hause nicht so gut geschmeckt hätte. Wir verlangen Abwechselung und fremde Gegenstände. Das Schloß haben die Alten mit Vernunft hieher gebaut: denn es liegt geschüßt vor den Winden, und nah an allen täglichen Bedürf= nissen; ein Gebäude hingegen, mehr zum gesel= ligen Aufenthalt als zur Wohnung, wird sich dort

#hin recht wohl schicken und in der guten Jahrszeit * die angenehmsten Stunden gewähren.

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Jemehr man die Sache durchsprach desto günsti= ger erschien sie, und Eduard konnte seinen Triumph #nicht bergen, daß Ottilie den Gedanken gehabt. #Er war so 'stolz darauf als ob die Erfindung -Fein gewesen wäre.

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Achtes Capitel.

Der Hauptmann untersuchte gleich am frühsten Morgen den Plak, entwarf erst einen flüchtigen, #und als die Gesellschaft an Ort und Stelle sich nochmals entschleden hatte, einen genauen Nißenebst Anschlag und allem Erforderlichen. Es fehlte nicht an der nöthigen Vorbereitung. Jenes Geschäft wegen Verkauf des Vorwerks ward auch sogleich wieder angegriffen. Die Männer fanden zusammen neuen Anlaß zur Thätigkeit.

Der Hauptmann - mächte Eduarden bemerklich, daß es eine Artigkeit, ja wohl gar eine Schuldigkeit sey, Charlottens Geburtstag durch Legung des Grundsteins zu feyern. Es bedürfte nicht viel, die alte Abneigung Eduards gegen solche Feste zu überwinden: denn es kam ihm schnell in den Sinn, ^ Ottiliens Geburtstag, der später fiel, gleichfalls recht feyerlich zu begehen.

Charlotte, der die neuen Anlagen, und was des= halb geschehen sollte, bedeutend, ernstlich, ja fast bedenklich vorkamen, beschäftigte sich damit, die Anschläge, Zeit- und Geldeintheilungen nochmals

für sich durchzugehen. Man sah sich des Tages weniger, und mit desto mehr Verlangen suchte man sich des Abends auf.

Ottilie war indessen schon völlig Herrin des Haushaltes, und wie konnte es anders seyn, bei ihrem stillen und sichern Betragen. Auch war ihre ganze Sinnesweise dem Hause und dem Häuslichen mehr als der Welt, mehr als dem Leben im Freien zuge= wendet. Eduard bemerkte bald, daß sie eigentlich nur aus Gefälligkeit in die Gegend mitging, daß fie nur aus geselliger Pflicht Abends länger draußen verweilte, auch wohl manchmal einen Vorwand häuslicher Thätigkeit suchte, um wieder hinein zu gehen. Sehr bald wußte er daher die gemeinschaftlichen Wanderungen, so einzurichten, daß man vor Sonnenuntergang wieder zu Hause war, und fing an, was er lange unterlassen hatte, Gedichte vorzu= lesen, solche besonders, in deren Vortrag der Ausdruck einer reinen doch leidenschaftlichen Liebe zu Legen war.

Gewöhnlich saßen sie Abends um einen kleinen Tisch, auf hergebrachten Pläßen: Charlotte auf dem Sopha, Ottilie auf einem Sessel gegen ihr über, und die Männer nahmen die beiden andern Seiten ein. Ottilie faß Eduarden zur Rechten, wohin er auch das Licht schob, wenn er las. Als= dann rückte sich Ottilie wohl nåher, um in's Buch zu sehen: denn auch sie traute ihren eigenen Augen mehr als fremden Lippen; und Eduard gleichfalls

rückte zu, um es ihr auf alle Weise bequem zu machen; ja er hielt oft långere Pausen als nöthig, damit er nur nicht eher umwendete, bis auch sie zu Ende der Seite gekommen.

Charlotte und der Hauptmann bemerkten es wohl und sahen manchmal einander lächelnd an; doch wurden beide von einem andern Zeichen überrascht, in welchem sich Ottiliens stille Neigung ge= legentlich offenbarte.

An einem Abende, welcher der kleinen Gesellschaft durch einen lästigen Besuch zum Theil verloren gegangen, that Eduard den Vorschlag noch beisammen zu bleiben. Er fühlte sich aufgelegt seine Flöte vorzunehmen, welche lange nicht an die Tagesordnung gekommen war. Charlotte suchte nach den Sonaten, die sie zusammen gewöhnlich auszuführen pflegten, und da sie nicht zu finden waren, gestand Ottilie nach einigem Zaudern, daß sie solche mit auf ihr Zimmer genommen.

Und Sie können, Sie wollen mich auf dem Flúgel begleiten? rief Eduard, dem die Augen vor Freude glänzten. Ich glaube wohl, verseßte Ottilie, daß es gehn wird. Sie brachte die Noten herbei und setzte sich an's Clavier. Die Zuhörenden waren aufmerksam und überrascht, wie vollkommen Ottilie das Musikstück für sich selbst eingelernt hatte, aber noch mehr überrascht, wie sie es der Spielart Eduards anzupassen wußte. Anzupassen wußte ist nicht der rechte Ausdruck: denn wenn es von Char

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