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gezogen und mit Gott vereinigt werde, läßt sich klar und deutlich aus der Schrift darthun. Zu Christo kommt Niemand, es ziehe ihn denn der himmlische Vater, Joh. 6, 44. Und wenn der Geist der Wahrheit fommt, leitet er in alle Wahrheit, Joh. 16, 13. Es wird auch das Fleischliche, das uns angeboren ist, umgewandelt und mit Gott vercinigt, wenn wir mit Paulo sprechen können: „Ich lebe jezt, nicht ich, sondern Christus lebt in mir", Gal. 2, 20. Denn wenn wir auch, obschon wir in Christo sind, so lange wir in diesem Fleische wandeln, sündigen, so schaffet doch der feste Glaube, den wir auf das Heil in Christo haben, daß Christus in uns lebt; denn wer den Geist Christi hat, der ist Christi, Röm. 8, 9. Du sollst hier auch nicht einwenden, wie diejenigen, welche den Glauben nicht kennen, es thun: „Also wird Niemand Gutes thun", denn, wo der Geist Christi ist, da sorge du nicht, da geschieht schon Gutes. Hier erfährst du wieder, wie klein und schwach dein Glaube ist, da du nicht dich von der Bank, das ist, von deiner Vernunft lassen willst, und die Hände Gott bieten und von ihm dich führen lassen; denn du hängst an den Elementen dieser Welt, das ist, an menschlicher Vernunft. Willst du aber Gottes sein, so gib dich ihm frei und unbedingt hin; laß ihn walten und sorgen für dein Leben, deine Nahrung, deinen Rath und alle Dinge! Dann lebt Gott in dir. Und wenn du auch aus Schwachheit in Sünde gerathest, leitet dich Gott, daß dein Glaube und deine Zuversicht zu ihm erneuert und gestärkt werden. Denn durchaus alle Dinge (ja selbst die Sünde) helfen dem frommen Christen Gutes wirfen. So muß man zu Gott gezogen, mit ihm vereinigt werden, so daß wir, von der Selbstsucht befreit und gereinigt, uns selbst verleugnen, und auf unser Sinnen und Denken und Werke nichts halten, sondern unsere ganze Hoffnung und Zuversicht auf Gott segen und uns an ihn halten. Denn so werden wir mit Gott vereinigt, sintemal dieses nicht ein Werk des Fleisches, sondern ein Werk des Geistes ist.

Capitel 13.

Darum sollen alle Christenmenschen allen Fleiß darauf anwenden, daß allein das Evangelium Chrifti allenthalben gepredigt werde.

Wenn der Mensch aus dem Evangelium so deutlich erlernt, wie er Nichts ist, Nichts vermag ohne Gott, und er aber dabei Gott so gnädig findet, daß er seinen eigenen Sohn uns zu einer sichern Erlösung verlichen, so daß wir durch ihn zu Gott kommen dürfen und können:

so muß wohl folgen, daß dem Menschen nichts Anderes geprediget werden soll, als dasjenige, worin unser Heil beruht, das ist aber das Evangelium. Christus hat auch dieses allein zu predigen empfohlen, und zwar solle man es allen Creaturen predigen, Marc. 16, 15. Matth. 24, 14: „Dieses Evangelium des Wortes Gottes, oder diese gewisse Botschaft des Reiches Gottes, wird in aller Welt geprediget zu einem Zeugniß und einer Kundschaft allen Völkern". Der himmlische Vater hat bei der Taufe Christi und auf dem Berge der Verklärung also gesprochen: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich ein Wohlgefallen habe, den höret"! Er spricht nicht, höret einen Andern, höret die Väter, höret die Philosophen, sondern: höret den! Daher soll das Evangelium allein geprediget werden.

Capitel 14.

Denn im Glauben an dasselbe beruht unser Heil, im Unglauben unsere Verdammniß; denn alle Wahrheit ist klar in ihm.

In diesem Artikel habe ich zwei nüzliche Dinge anzeigen wollen, um deren willen man billig das Evangelium in höchsten Ehren halten soll. Das Erste ist: Wenn wir an das Evangelium glauben, so werden wir selig, Marc. 16, 16:,, Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig". Wer seinen Glauben und Vertrauen auf dasjenige Gut seßet, das uns Gott aus Gnaden geschenkt, nämlich auf den Sohn Gottes, daß dieser unsere Erlösung sei, der wird selig. Wer dagegen Christum nicht für seine Erlösung und seinen einzigen Trost hält, der wird verdammt. Dieses ist auch für den Menschen heilsam zu wissen, damit er sich vor der Verdammniß hüte.

Das Andere, das uns zu großem Nußen gereicht, besteht darin, daß in ihm alle Wahrheit ist. Sind wir begierig, die Wahrheit zu erkennen, so können wir sie nirgends. als bei Christo erlernen, welcher die Wahrheit, der Weg und das Leben ist Joh. 14, 6. Bei Menschen finden wir die Wahrheit nicht, wie groß sie sich auch stellen mögen; denn alle Menschen find lügenhaft, Psalm 116, 11. Röm. 3, 4. Wenn nun alle Menschen lügenhaft sind, wie können wir hoffen, bei ihnen die Wahrheit zu finden? Und das ist der Grund, auf den ich mich begründet sehe, indem ich keinem Menschen über die Schrift zu urtheilen gestatten will; was aber meinen Widersachern gar seltsam vorkommt. Sie sollen mir aber einen Menschen zeigen, der nist

eitel oder lügenhaft sei, so will ich ihnen gerne glau ben. Wenn das aber nicht möglich ist, wie sollte ich mich auf die verlassen, daß sie die Schrift recht verstehen und deuten, von denen ich sehe, daß sie mit aller Gewalt die Schrift nach ihrem Muthwillen zwingen? Wenn ich aber dagegen weiß, daß Gott allein wahrhaftig ist, (Röm. 3, 4) will ich mich allein auf sein Wort verlassen und dasselbe von ihm lernen: Er ist wahrhaftig und hat uns verheißen, wenn wir ihn bitten, wolle er uns gewähren. Demnach will ich ihn, den Quell aller Wahrheit, bitten; der wird mich recht lehren. Jakobus spricht auch: „Wenn Jemand von uns Weisheit verlanget, so bitte er sie von Gott, der allen Menschen überschwenglich gibt, ohne vorzurechnen oder aufzuheben". Und Johannes, 1. Joh. 2, 27:,,Und ihr bedürfet nicht, daß euch Jemand lehre; sondern wie euch die Salbung Alles lehret, so ist's wahr und ist keine Lüge". Aus diesen Worten hoffe ich flar den Grund dargethan zu haben, warum ich keinen Richter über die Schrift dulden will, dagegen gerne die Schrift über mich richten lasse und, wenn dieselbe mich verurtheilt, will ich verurtheilt sein: denn die Schrift allein ist wahrhaft. Es werden auch die nur die Wahrheit erkennen, welche sich allein an das Wort Christi halten, Joh. 8, 31: „Wenn ihr bei meiner Lehre bleibet, so werdet ihr wahrhaft meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen". Es ist vorher auch hinlänglich dargethan, daß man das Wort und die Meinung Gottes nicht von Menschen erlernen, sondern allein von dem Geiste Gottes, durch den wir allein fest und gewiß überzeugt werden, Joh. 3, 33: „Wer sein Zeugniß annimmt, der versiegelt, daß Gott wahrhaftig sei“. Sehet, liebe Brüder, die Gewißheit und Zuverlässigkeit des Wortes Gottes rührt nicht vom Urtheile der Menschen her, sondern von Gott, so daß, wenn der Mensch einen klaren, bestimmten Glauben hat, indem er Gott ob allen Dingen Glauben schenkt, ja nur an Gott sicher und ohue Zweifel glaubt, er dann bestimmt weiß, daß Gott wahrhaftig sei: er kennt den Sinn und die Meinung Gottes und ist sicher und fest darin, so fest, als wenn er Brief und Siegel hätte. Er prüft auch Alles, was von den Menschen kommt und fich für Wahrheit ausgibt; und findet er es in seinem Evangelium, das ist in der Lehre, die vom göttlichen Geiste kommt, begründet, so uimmt er es nicht erst an, sondern er ist vorher so klar darüber unterrichtet und erleuchtet, daß er Nichts annimmt, als was ihn Gott durch Christum lehrt. Und wenn der Mensch

redet, was Gottes ist, so glaubt er diesem Worte nicht als einem menschlichen, sondern er spricht: das muß geglaubt werden, denn es ist Gottes; und es wird ihm Alles klar im Glauben an das Evangelium, das ist, sofern er sich auf Christum verläßt. „Denn Gottes Geist gibt Zeugniß unserm Geiste, daß wir Kinder Gottes seien." Röm. 8, 16. Woher sollten wir wissen, daß wir Söhne Gottes wären, wenn uns Gott es nicht in unserm Herzen versichern würde durch den Geist seiner Gnade? Wie könnten wir, die lügenhaft sind, anders die Wahrheit erkennen als durch die Weihe seines Geistes? Kurz, Nichts ist wahr, als was Gott zeigt; und Alles, was nicht im Worte Gottes begründet ist, wird nicht als wahr erfunden; denn der Mensch ist lügenhaft“.

Capitel 15.

Im Evangelium lernt man, daß Menschenlehren und Sagungen zur Seligkeit Nichts nüßen.

Hier habe ich angefangen, einige der vornehmsten Stücke darzuthun, die ich aus dem Worte Gottes geprediget habe und welche von Vielen eine lange Zeit verschwiegen worden, wiewohl sie vor allen Dingen hätten gepredigt werden sollen, damit die Gnade und Freundlichkeit Gottes desto freundlicher den Menschen sich zeige. Ich verstehe auch hier unter Evangelium Alles, was uns Gott durch seinen Sohn fund gethan hat; ja auch das gehört zum Evangelium, wenn er spricht: Ihr sollet nicht zürnen gegen einander!" auch wenn er spricht: „daß man durch die Begierde schon die Ehe breche"; auch wenn er gebietet: „man solle nicht Böses mit Bösem vergelten", und andere dergleichen Geseße. Dieses wird ohne Zweifel vielen Menschen als ungereimt vorkommen. Ich verstehe dieses aber so: Der rechtgläubige Mensch wird erquickt und erfreut durch jegliches Wort Gottes, wenn dasselbe auch wider die Begierde des Fleisches geht; aber der Ungläubige nimmt alle Worte Gottes falsch und untreu an. Wenn du zu ihm sprichst: Christus verbietet nicht allein das Tödten und Mißhandeln, sondern das Zürnen überhaupt, so spricht er in sich selbst: Das ist Narrenwerk; wer möchte solches halten! und verwirft das Wort Gottes. Sprichst du dagegen: Christus hat alle unsere Sünden und Gebrechen am Kreuze getragen, und hat uns durch solch' überschwengliche Gnade zur Liebe Gottes ziehen wollen; so hält er es für erlogen und für unmöglich. Wenn du aber das dem Gläubigen sagst, so verstößt er sich

eitel oder lügenhaft sei, so will ich ihnen gerne glauben. Wenn das aber nicht möglich ist, wie sollte ich mich auf die verlassen, daß sie die Schrift recht verstehen und deuten, von denen ich sehe, daß sie mit aller Gewalt die Schrift nach ihrem Muthwillen zwingen? Wenn ich aber dagegen weiß, daß Gott allein wahrhaftig ist, (Röm. 3, 4) will ich mich allein auf sein Wort verlassen und dasselbe von ihm lernen: Er ist wahrhaftig und hat uns verheißen, wenn wir ihn bitten, wolle er uns gewähren. Demnach will ich ihn, den Quell aller Wahrheit, bitten; der wird mich recht lehren. Jakobus spricht auch: „Wenn Jemand von uns Weisheit verlanget, so bitte er sie von Gott, der allen Menschen überschwenglich gibt, ohne vorzurechnen oder aufzuheben". Und Johannes, 1. Joh. 2, 27: „Und ihr bedürfet nicht, daß euch Jemand lehre; sondern wie euch die Salbung Alles lehret, so ist's wahr und ist keine Lüge". Aus diesen Worten hoffe ich flar den Grund dargethan zu haben, warum ich keinen Richter über die Schrift dulden will, dagegen gerne die Schrift über mich richten lasse und, wenn dieselbe mich verurtheilt, will ich verurtheilt sein: denn die Schrift allein ist wahrhaft. Es werden auch die nur die Wahrheit erkennen, welche sich allein an das Wort Chrifti halten, Joh. 8, 31: „Wenn ihr bei meiner Lehre bleibet, so werdet ihr wahrhaft meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“. Es ist vorher auch hinlänglich dargethan, daß man das Wort und die Meinung Gottes nicht von Menschen erlernen, sondern allein von dem Geiste Gottes, durch den wir allein fest und gewiß überzeugt werden, Joh. 3, 33:,,Wer sein Zeugniß annimmt, der versiegelt, daß Gott wahrhaftig sei“. Sehet, liebe Brüder, die Gewißheit und Zuverlässigkeit des Wortes Gottes rührt nicht vom Urtheile der Menschen her, sondern von Gott, so daß, wenn der Mensch einen klaren, bestimmten Glauben hat, indem er Gott ob allen Dingen Glauben schenkt, ja nur an Gott sicher und ohne Zweifel glaubt, er dann bestimmt weiß, daß Gott wahrhaftig sei: er kennt den Sinn und die Meinung Gottes und ist sicher und fest darin, so fest, als wenn er Brief und Siegel hätte. Er prüft auch Alles, was von den Menschen kommt und sich für Wahrheit ausgibt; und findet er es in seinem Evangelium, das ist in der Lehre, die vom göttlichen Geiste kommt, begründet, so nimmt er es nicht erst an, sondern er ist vorher so klar darüber unterrichtet und erleuchtet, daß er Nichts annimmt, als was ihn Gott durch Christum lehrt. Und wenn der Mensch

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