ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub
[ocr errors]

Menschen. Ohne Zweifel kommen wir in keiner Weise sicherer zum Frieden, zur Erkenntniß der Wahrheit und zur Erkenntniß des Heils, als wenn wir durch den Glauben nur Einen Gott erkennen und nur Einen Mittler. Wo Einer diesen Mittler sucht, ein Anderer einen Anderen, kann es nicht geschehen, daß wir einig werden. Wenn wir aber Alle Christum allein zu unserem Mittler haben, so muß es wohl folgen, daß wir Alle in Einen Mittler unsre Hoffnung seßen, auch unsere Gemüther in diesem unserem Schage einig werden. Zulegt hörst du, daß sich Christus als Lösegeld für uns hingegeben hat, was auch niemand Anders vermochte, als er; denn alle Menschen find mangelhaft, weil alle Menschen gesündiget haben und ermangeln der Ehre, das ist, der Gnade Gottes. Röm. 3, 23. Ja auch die Glorie, die Ehre, Unschuld und Reinheit der Jungfrau Maria ist nicht aus ihr selbst, sondern aus der Ehre Gottes, und doch wird sie von allen Menschen als die höchste und liebste Creatur vor Gott geglaubt, wie sie auch selber spricht: Der Herr begnadiget die Niedrigkeit seiner Magd; darum werden mich selig preisen alle Geschlechter". Also find alle Menschen ihrer Natur nach Sünder und in Unehre; wenn sie aber rein werden und zur Ehre kommen wollen, muß es allein durch Christum, den Einen Mittler, geschehen. Ja, daß Maria eine so reine Jungfrau, vorhin und da sie Christum geboren hat, gewesen ist, kommt auch allein von Gott, der sie dazu ausersehen und bewahret hat. Wenn nun sie, die eine so hohe Creatur Gottes ist durch den Sohn Gottes, der auch ihr Sohn ist, allein durch die Gnade Gottes zu dieser Ehre gekommen ist, wie viel mehr soll demnach das ganze menschliche Geschlecht von sich anerkennen, daß es der Ehre, die es vor Gott haben soll, ermangle und Nichts von sich selbst vermöge, auch keine Vermittlung leisten könne; denn der Mittler muß Gott und Mensch sein; das vermag keine Creatur. Ich habe auch diese Worte (sis zai usoins) verdeutschet ein einiger Mittler, weil ein" bei den Deutschen ein Artikel ist und den eigentlichen Sinn Pauli nicht ausdrücken kann; denn, wenn ich gesagt hätte: ein Mittler, so hätte ein Einfältiger denken können, es wäre Christus ein Mittler unter Vielen, welches aber nicht die Meinung Pauli ist; sondern dieser will sagen, daß er der alleinige Mittler sei. So hat er auch gesagt: ein einiger Gott; wo man wohl begreift, daß er durch das Wort is das alleinige besonders hervorheben wollte; denn wenn er dieses nicht gewollt hätte, so würde er den Artikel & gebraucht haben, was aber keinen rechten Sinn gegeben hätte. Dieses habe ich der Gelehrten wegen geredet, welche meine Worte, die ich aus dem Griechischen überseßt, leicht hätten bekritteln können, wenn ich mich nicht davor verwahrt hätte. Diese Worte Pauli sind jedoch so klar und schlagend, daß sie hinreichen würden, zu beweisen, daß

[ocr errors]

Christus ein einiger Mittler sei und daß keine bloße Greatur ein Mittler sein könne.

Die folgenden Kundschaften will ich nur mit wenigen Worten anzeigen. Paulus spricht, Hebr. 7, 24. 25: „Dieser (nämlich Christus) hat ein ewiges Priesterthum, weil er ewig bleibet. Daher kann er auch in Ewigkeit gesund machen; denn er selbst ist zu Gott gegangen, da er immer lebt, um sich für uns zu verwenden". Siehe, ob diese Worte einer Creatur zukommen: „selbst zu Gott gegangen“, „ein ewiger Oberpriester sein“, „ewig sich verwenden“, „für die Sünden aller Menschen bezahlen". Und V. 22, spricht, auch Paulus: „Also ist Jesus eines besseren Bundes Bürge geworden". Dieses hat den Sinn: Gott habe bei seinem Eid geschworen, daß sein Sohn unser Oberpriester sein werde in Ewigkeit; daraus kann man merken, wie viel besser das neue Testament ist, als das Alte, wenn unser Oberpriester ewig ist, was aber die im alten Testamente nicht gewesen; denn sie waren dem Tode unterworfen. Dazu sei unser Bürge kein Moses, kein sterblicher Priester, kein viehisches Opfer, sondern der Sohn Gottes selbst sei unser Pfand und Bürge, durch den wir zu Gott kommen können. Ebenso Hebr. 8, 6: „Christus hat ein besseres, Priesteramt, inwiefern er eines bessern Bundes Mittler ist". Hier hörst du wiederum deutlich, daß der Mittler des besten Bundes kein Anderer sei als Christus. Wenn nun das Testament seine Grundlage in ihm hat und die Güte des Testamentes aus der Güte Christi ermessen wird, wie könnte man das Amt und den Namen Christi einer Creatur beilegen, das allein der Sohn Gottes zu verwalten vermag? Ebenso Hebr. 9, 15: Darum ist Christus der Mittler des neuen Bundes, damit durch (seinen) zur Erlösung von den Uebertretungen unter dem ersten Bunde erfolgten Tod die Berufenen des ewigen Erbes Verheißung empfingen". Siehe hier, welches Geschöpf hätte wohl solche Kraft, daß es in dieser Weise ein Mittler sein und die Uebertretungen des Geseßes hinwegnehmen könnte? Oder wer hätte uns zu dem Erbe des ewigen Lebens bringen können? Niemand Anders. So ist auch kein Mittler als Christus allein. Ebenso Hebr. 9, 24: „Christus ist in den Himmel selbst eingegangen, um nun vor Gottes Angesichte zu unserem Besten zu erscheinen“. Hier bezeichnet Paulus das Werk des Mittlers Christi, daß er vor Gottes Angesichte zu unserm Besten erscheine (d. i. vor seiner gerechten Rache oder seinem Zorne; denn so gebrauchen die Hebräer oft das Wort „Angesicht Gottes"). Siehe wie Christus fort und fort in alle Ewigkeit uns vertritt und für uns bezahlet! Ebenso Röm. 8, 34: „Wer will uns verdammen, wenn Christus für uns gestorben ist und, was noch mehr, auch auferstanden, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich für uns verwendet?" Jezt hast du vernommen, wie die Sicherheit der Erlösung daher stamme, daß der

"

Sohn Gottes, der für uns gestorben, in Ewigkeit sich für arme Sünder verwendet. Doch soll diese Ansicht noch weiter ausgeführt werden. Für einstweilen ist hinlänglich dargethan, daß Christus der einige Mittler sei zwischen Gott und uns.

Capitel 19.

Weil uns Gott alle Dinge in seinem Namen gewähren will, so entspringt daraus, daß wir auch über diese Zeit keines andern Mittlers bedürfen, als seiner.

Den ersten Theil dieses Artikels habe ich deßwegen hingeseßt, weil ich gesehen habe, wie die Schäflein Gottes (Hesek. 35, 6) herumgeirret find an allen hohen Bergen und allen Hügeln und auf den Feldern, um Weide und Trost zu suchen, ohne es zu finden; denn ihre Hirten haben sie von der Thüre, Christus, durch den man allein zum Leben kommt, abgewiesen; denn sie haben ihnen nicht das Heil verkündet, welches uns durch Christum allein bereitet und geoffenbaret ist. Das hat die armen Schäflein so verzagt gemacht, daß sie gesprochen haben: Ach, wie dürft' ich, sündiger Mensch, zu Gott kommen? Ich muß durch gute Fürsprecher zu ihm kommen; und so haben sie den einigen Beistand und Mittler, ja den Bürgen, das Pfand und die Bezahlung für unsere Sünden nicht erkannt und nicht gewußt, wie sicher der uns alle Sünden hinwegnimmt. Denn Gott will uns alle Dinge in seinem Namen gewähren (wenn man spricht: im Namen Christi, heißt es so viel als: um seinetwillen, in seiner Macht, nach seinem Worte), wie Christus selbst lehret, Joh. 16, 16: Ihr habet mich nicht erwählet, sondern ich habe euch erwählet und euch gesezt, daß ihr hingehet und Frucht bringet und eure Frucht bleibe; so daß, wenn ihr Etwas bitten werdet den Vater in meinem Namen, er es euch gebe". Vernimm zuerst, wie Gott seine Jünger, und in seinen Jüngern auch uns, erwählet hat, damit wir sein Volk, seine Diener, ja nicht allein seine Diener, sondern seine Freunde seien. Warum sollten wir denn nicht zu ihm kommen dürfen, da er doch uns erwählet hat, daß wir Frucht tragen? Aber nicht allein, daß wir Frucht tragen, hat uns Gott erwäh let, sondern auch, damit wir den Vater erkennen und in allen unsern Anliegen zu ihm laufen; denn er hat durch seinen Sohn geoffenbaret, daß er uns Alles geben wolle, was wir von ihm bitten. Wenn er nun uns ausersehen und auserkoren hat, daß wir zu ihm kommen, warum wollten wir nicht zu ihm kommen dürfen? Es ist auch aus dem Worte

"

Gottes allein klar und gewiß, daß uns Gott alles das gebe, was wir im Namen Jesu von ihm begehren, wie Joh. 16, 23 geschrieben steht: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Vater wird euch alles das geben, warum ihr ihn in meinem Namen bitten werdet". Sieh', damit wir sicher und vertrauensvoll zu ihm kommen dürfen, versichert er uns durch sein Wort, daß uns Alles gewährt werde, was wir in seinem Namen begehren. Ja es bekümmert ihn, daß wir nicht um alle Dinge, die uns nöthig sind, zu ihm kommen und sie von ihm begehren; darum spricht er: Alles und alle Dinge. Und bald darnach verweist er's den Jüngern, daß sie noch Nichts begehrt haben: „Ihr habet bis dahin noch Nichts in meinem Namen gebeten. Bittet, so werdet ihr's empfangen, damit eure Freude vollkommen sei“. Sieh', er ladet uns ein, zu bitten, und wir sprechen: Wir dürfen nicht zu ihm kommen. Er weiß auch, daß unsre Freude erst dann vollkommen ist, wenn wir's von ihm empfangen; darum spricht er: „damit eure Freude vollkommen werde". Es hat auch der himmlische Vater mit seinen eigenen Worten bezeugt, daß er durch seinen Sohn versöhnt und uns gnädig werde, Matth. 3, 17. 18, 5: Dies ist mein lieber Sohn, in dem ich gefällig oder versöhnt worden bin (sidónnoa), den höret!" Wir lesen gemeiniglich:,, in dem ich mir wohlgefalle"; nun haben aber die Griechen súdózyoɑ, das ist, ich bin zufrieden, oder ich bin beehrt, versöhnt, gütig geworden; denn der himmlische Vater hat mit diesem Worte nichts Anderes gewollt, als dem ganzen menschlichen Geschlechte anzeigen, daß er jezt den gesandt habe, in dem er versöhnt und begütiget werde; den sollen wir hören. Nun hat uns dieser gelehrt: Wir können nicht zu Gott kommen, als allein durch ihn. Er hat auch gelehrt, daß er Alles, wofür wir ihn in seinem Namen bitten, geben werde. Und nun hat uns der Vater befohlen, ihn zu hören und ihm gehorsam zu sein; so folgt auch, daß er der alleinige Mittler ist und daß uns Gott alle Dinge in seinem · Namen gewähren will. Ebenso Hebr. 5, 8: Wiewohl er der Sohn Gottes ist, hat er doch Gehorsam gelernt in den Dingen, in welchen er gelitten hat, und indem er vollkommen ist, wurde er allen denen, die ihm gehorsam sind, die Ursache des ewigen Heiles." Hier vernehmen wir, daß Gott gewollt hat, sein Sohn erleide und erfahre die menschlichen Schwachheiten, damit er, indem er sie erkannt habe, gegen uns um so barmherziger und gläubiger würde; auch damit er eine vollkommene und nicht mangelhafte Ursache würde für die Seligkeit aller derer, die ihn hören, das ist, die an ihn glauben.

[ocr errors]

Ebenso Röm. 5, 15. 17-19: Denn so um Eines Sünde Viele gestorben sind, wie viel mehr ist die Gnade Gottes und das Geschenk der Gnade, die uns durch den Einen Menschen, Jesum Christum, zugewandt worden, reich und überschwenglich gewesen, zur Unschuld für

die ganze Menge!" 2. Bald darnach: „ist der Tod Eines Menschen so stark geworden, daß er durch den Einen Herr und König geworden ist über Viele; wie vielmehr werden die, welche die überschwengliche Gnade und das Geschenk der Gerechtigkeit empfangen haben, in dem Leben herrschen, auch durch Einen. Und darum, gleich wie die Verdammniß über alle Menschen gekommen ist, wegen der Sünde Eines (nämlich Adams), also ist die Rechtfertigung des Lebens über alle Menschen gekommen: durch die Gerechtigkeit oder Unschuld Eines, Christi. Denn, wie wir aus dem Ungehorsam Eines Menschen, Alle zu Sündern gemacht worden sind, also werden wir auch Alle durch Eines Gehorsam unschuldig gemacht." Alle diese Worte Pauli lehren uns deutlich, daß, wie alle Gebrechen durch den Einen Adam in uns entstanden sind, also auch alles Leben, alle Frömmigkeit und Unschuld durch den Einen, Christum, wieder gebracht worden sei. Also lehren nun diese Worte klar, daß er der alleinige Mittler und der alleinige Weg sei, auf dem uns alles Gute wiedergegeben werde, gleich wie durch Adam allein alles Uebel gekommen ist. Somit ist genug bewiesen, daß uns Gott alle Dinge durch Jesum Christum verleihen wolle.

Capitel 20.

Chriftus ist unsere Gerechtigkeit; daraus ermessen wir, daß unsere Werke, infofern sie Chrifti find, gut, insofern sie aber nur von uns herstammen, weder recht, noch gut sind.

Der erste Theil dieses Artikels spricht gegen die Anbetung der Seligen. Denn ist Christus unsere Gerechtigkeit, was er in Wahrheit ist, so ist er auch die Gerechtigkeit aller Gläubigen gewesen, die je zu Gott gekommen sind, und so muß er auch in Ewigkeit die Gerechtigkeit aller derer sein, die zu Gott kommen werden. Daß aber Christus unsere Gerechtigkeit sei, lehrt Paulus, 1. Cor. 1, 30: „Christus ist uns von Gott geworden zur Weisheit, Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung“. Zum bessern Verständniß dieser Angelegenheit vernimm noch in Kurzem Etwas über das Gesetz und das Evangelium, wie ich es oberhalb schon angezeigt habe; ich unterlasse aber jezt, viele Kundschaften darüber anzuführen, weil ich vorhabe, mit der Zeit ein eigenes Büchlein über Gesez und Evangelium in lateinischer Sprache zu schreiben. Doch soll, so Gott will, der ganze Inhalt davon in Folgendem begriffen werden: Gott ist das ewige, einige, unveränderliche Gut, aus dem alles Gute

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »