ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

entweder aus der Trübsal oder aus der Welt, und verleiht euch Gewalt über Drachen, Löwen und Basilisken, also daß ihr über sie zu wandeln und zu treten vermöget. Ihr habet ihm Treue und Liebe versprochen in der Antwort Petri, da ihn Christus fragte: „Hast du mich lieb?“ und Petrus sprach: „Herr! du weißt, daß ich dich lieb habe;" oder ihr wäret sonst mit Gewalt und auf einem andern Wege, als durch Christum, in den Stall der Schafe Christi eingegangen. So lasset nun sehen, wer der Erste sein möchte, der aus Liebe zu seinem Herren nicht leiden wollte? Welchen Nußen vermöget ihr ihm zu bringen, wenn ihr nur bei schönem Wetter arbeiten und das Schiff führen wolltet, und wenn ein Ungewitter sich erhöbe, davon fliehen würdet? Die Fürsten dieser Welt haben solche, die für sie streiten und den Tod erdulden um ein kleines Stück Geld; und sollte unser himmlischer Vater feinen unter uns haben, der um seinetwillen stritte und den Tod erduldete, da er uns doch nicht hinfälligen Lohn, sondern ewige Freude gewährt, und uns zuvor durch seinen eigenen Sohn errettet und erlöst hat? Wenn ihr nur bei Christo bleibet, so lange es euch nach Wunsch geht, und wann es sich wendet, fliehet, wird euch (eures Beispiels halber) Niemand glauben: denn ein Jeder wird denken: so ihr bei dem Worte, das ihr prediget, den Tod nicht erdulden dürfet, so glaubet ihr selbst demselben nicht. Darum, wann ihr sehet, daß sich Lärm und Getümmel und Verfolgung erhebt, so sei es fern von euch, daß ihr an die Flucht denken sollet; sondern vergesset nicht, daß euch Gott als seine Kämpfer zum Kampfe aufgefordert habe, und daß Er schaue, wie mannlich ein Jeder sich halte. O der Schande dem, der hier rückwärts gehen und sich nicht an die Spize stellen wollte, da sein Herr dabei steht und zuschauet! Darum betet zu Gott im ernstlichen Gebete, daß er das vortreffliche Werk, das er mit euch angefangen hat, befestige, daß ihr es zu Ende bringet, damit sein Name und sein Wort wiederum zur Erkenntniß der armen und verführten Schafe gebracht und nach seinem Willen gelebt werde: denn der wird allein selig, der bis ans Ende verharret!

Beschluß an die falschen Hirten.

Dagegen auch ihr, falsche Hirten! wenn noch ein Fünklein in euch glimmt, das noch meint, es ist ein Gott, wenn noch ein Tropfen Menschenliebe in eueren Herzen fließet; so schonet, um Gottes und der menschlichen Gesellschaft willen des Volkes, das ihr so lange nach dem Worte Gottes habet hungern lassen, und dabei es mit unerträglichen Lasten beschwert; voraus ihr, hohe Bischöfe! öffnet die Gefängnisse und

verwirret nicht die Welt um euers Geizes und um eurer Pracht willen! Glaubet ihr, daß es ein Gott sei, und daß Er ein allgemeines Gericht halten werde über alle Menschen, wie könnet ihr dabei immer ruhig sein, wenn euer Stand nichts als eine Beschwerde ist für die Christenheit! Und ihr treibet fie, immer neue Lasten zu ziehen, ohne irgend eine Schonung noch Milderung. Darum ist wohl offenbar, daß ihr weder Gott noch ein strenges Gericht fürchtet: denn wo Furcht ist, da ist auch Besserung. Da nun feiner von euch in den unbilligen Beschwerden jezt nachläßt, ist es sicher, daß ihr Gott wenig achtet. In wessen Namen seid ihr aber sonst da? Aber ihr tröstet euch mit dem Stab aus Aegypten, das ist, mit den Fürsten und Gewaltigen dieser Welt. Der Stab wird euch in der Hand brechen, und die Splitter euch übel verlegen. Denn was ist des Königs Kraft, wenn nicht sein Volk? Wenn nun das Volk den König und euch nicht beschirmen hilft, wie wohl zu erwarten ist, da es allenthalben schaarenweise sich zum Worte Gottes wendet: Wo ist dann euer Heil? wo ist des Königs Kraft? Also werdet ihr erleben, wenn ihr nicht nachlafset, daß euch und sie, euere Stüßen, Jammer treffen wird. Und ob ihr gleich inzwischen euern eignen Brief und Siegel, Glaube und Treue, brechet, und die frommen Verkündiger des Evangeliums gefangen nehmet, peiniget und tödtet, werdet ihr doch nur den Zorn Gottes damit über euch her rufen. Das Evangelium wächst darob so lange, bis daß Gott seine Erlösung schicken wird, wie auch das israelitische Volk in Aegypten; da man anhob, sie zu tödten, vermehrten sie sich nur desto mehr (2. Mose 1), bis sie Moses herausführte. Es hilft auch nichts, auf Concilia ziehen. Würde kein Concilium jemals gehalten, dennoch solltet ihr recht thun und nicht das Volk gegen Gott beschweren. Elias hat unter dem unbilligen Wütherich Ahab 850 Baals- und Höhenpfaffen getödtet, ein einziger Prophet unter einem so großen Gottesfeinde. 1. Könige 18. Hierauf hat Jehu alle Baalspfaffen mit einer schönen List getödtet, 2. Könige 10. Jostas, der fromme König, darnach alle Pfaffen der Höhen, 2. Könige 23. Darum seid gewarnt! Gott hat euch lange genug verschonet; er wird endlich mit der Ruthe kommen: denn euer Verlust wird eben so wenig ersetzt, als Lucifer in den Himmel kommt. Darum sezet eure Hoffnung anderswohin, nämlich in Gott, der allein die Herzen aller Menschen beruhigen kann! Der wolle euch zur Erkenntniß seines Namens verhelfen, damit ihr euch unter die gewaltige Hand Christi und unter sein Kreuz demüthiget und mit allen Gläubigen selig werdet. Amen.

2.

Dom Predigtamte.

Indem wir uns vorgenommen vom Predigtamte zu schreiben, wollen wir zuerst die Worte Pauli, Ephef. 4, 11-14, vor uns nehmen. Diese lauten: „Und er (Christus) hat Etliche zu Aposteln gefeßt, Etliche aber zu Propheten, Etliche zu Evange= listen, Etliche zu Hirten und Lehrern, daß sie dem Werke (Gottes) dienen zur Vervollkommnung der Heiligen und zur Erbauung des Leibes Christi; bis daß wir Alle hinan kommen zu einerlei Glauben und Erkenntniß des Sohnes Gottes, und ein vollkommener Mann werden, der da sei in dem Maße des vollkommenen Alters Christi, auf daß wir nicht mehr Kinder seien, und uns wägen und wiegen lassen von allerlei Wind der Lehre, durch Schalkheit der Menschen und durch Täuschung, damit sie uns erschleichen, zu verführen." Diese Worte Pauli haben den Sinn, daß Christus genannte Aemter (von welchen wir insbesondere von jedem reden wollen) in seinen Leib, d. i. in die Kirche gesezt habe, damit diese, sein Leib, vervollkommnet und erbauet werde in Einigkeit des Glaubens und in der Erkenntniß des Sohnes Gottes; und somit ein so vollkommener, starker, wohlerwachsener Leib werde, wie denn Christus zu vollkommener leiblicher Mannesstärke nach der menschlichen Natur und nach dem Alter gekommen ist, indem er mitten in seiner Mannesstärke getödtet wurde: damit wir uns nicht durch den mannigfaltigen Wind aufgeblasener Lehren hin- und herwerfen lassen, die man aus arger List und Spigfindigkeit sucht, um uns zu Seften und Irrthümern zu bringen. Sehet ihr Alle, fromme Christen! Sind diese Aemter darum von Gott eingesezt, damit man mancherlei Lehre verhüte, so kann es nirgends stattfinden, daß sich einem Jeden zieme, sich als öffentlicher Lehrer aufzuwerfen, „denn so viele Köpfe, so viele Sinne“; der Schalk kann sich wohl für den Augenblick verbergen. Es nimmt Niemand etwas so Verkehrtes vor, daß er demselben nicht einen guten Schein gäbe. Der Papst hat die ganze Masse seiner Lehrsäge unter dem Vorwande aufgestellt, damit sie verhüten, daß kein Irrthum entstehe, und so haben fie zu unserer Zeit öffentlich gewehrt, daß die Wahrheit nicht hervorfäme. Soll aber darum ein Jeder sich selbst dafür ausgeben, er sei ein Apostel, Lehrer oder Evangelist? Nein, davon wird klarlich hernach gesprochen werden.

Nun wollen wir zuerst vom Amte der Apostel reden, denn die Aemter haben alle einen gewissen Unterschied. Ein Apostel ist dem Worte nach nichts Anderes als ein Bote; deßwegen haben wir Deutsche recht geredet, es seien zwölf Boten; aber dennoch haben wir nicht sagen dürfen: Petrus der Bote, oder Jakobus der Bote. Den Namen und das Amt hat Christus eingesetzt. Luk. 6, 13 steht also: „Jesus hat seine Jünger berufen, und zwölf aus ihnen erwählt, die er auch Boten genannt hat." Das mag von den Namen genügen. Ihr Amt aber ist, das Evangelium zu predigen, d. i. die Welt zu lehren, Gott und sich selbst erkennen. Wenn nun der Mensch sich selbst erkennt, so muß er ein Mißfallen über sich selbst empfinden; daraus muß dann die Reue und Besserung folgen, sofern er Gott erkennt; dann kommt erst neue Verzweiflung. Wenn der Mensch sich sündhaft findet, und daß er der Besserung bedürftig sei, und sich auch täglich bessert, so findet er doch noch solche Gebrechen, Versäumnisse und Unvollkommenheiten, daß er verzweifelt, zu Gott zu kommen: dann offenbart man ihm das Heil, das uns Gott durch seinen Sohn gnädig geschenkt hat. Das ist das Amt der Apostel, und es ist das allerhöchste Amt unter allen; denn die Apostel, die Boten waren, haben wandern müssen, und begannen zuerst, die Botschaft des Heiles in alle Welt zu bringen. Dieses Amt hat Christus zum ersten Male, da er sie nur im jüdischen Lande herumschickte zu predigen, also anbefohlen, Matth. 10, 5 ff.: „Gehet nicht auf der Heiden Straße, und ziehet nicht in der Samariter Städte; sondern gehet hin zu den verlornen Schafen aus dem Hause Israel. Gehet aber und prediget, und sprechet: das Himmelreich ist nahe herbeigekommen. Machet die Kranken gesund, reiniget die Aussäßigen, wecket die Todten auf, treibet die Teufel aus. Umsonst habet ihr es empfangen, umsonst gebet es auch. Ihr sollt nicht Gold, noch Silber, noch Erz in eueren Gürteln haben; auch keine Tasche zur Wegfahrt, auch nicht zwei Röcke, keine Schuhe, auch keinen Stecken. Denn ein Arbeiter ist seiner Speise werth. Wo ihr aber in eine Stadt oder Markt gehet, da erkundiget euch, ob Jemand darinnen sei, der werth ist, und bei demselben bleibet, bis ihr von dannen ziehet. Wo ihr aber in ein Haus gehet, so grüßet dasselbe. Und so dasselbe Haus werth ist, wird euer Friede auf sie kommen. Ist es aber nicht werth, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden. Und wo euch Jemand nicht annehmen wird, noch euere Rede hören, so gehet hinaus von demselben Hause oder Stadt, und schüttelt den Staub von eueren Füßen. Wahrlich, ich sage euch, dem Lande der Sodomer und Gomorrer wird es erträglicher ergehen am jüngsten Gerichte, als solcher Stadt. Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe 2c." Hier sehen wir in Betreff des Auftrages oder Geschäftes zu ihrer Predigt, daß die Apostel

den gemeinsamen Auftrag gehabt, haben, wie Alle, die predigen sollen, die zu Lehrern eingesetzt werden. Somit haben Alle, welche das Evangelium predigen, in Bezug auf die Predigt kein anderes Amt als die Apostel. Aber darin übertreffen die Apostel die Propheten, Evangelisten und Lehrer, daß sie den ersten Einzug mit dem Evangelio in die unbekannte, ungläubige Welt unternommen, und Gottes Wort auf weiten und gefährlichen Reisen verbreiteten: wie wir dieses am Paulus wohl sehen. Und Gott hat ihnen keinen irdischen Trost oder Vorkehrung für zeitliche Hülfe oder Unterhalt erlaubt; welches aber denen, die an ihrer Statt den Kirchen vorgesezt wurden, geziemet, wie hernach folgen wird.

Zum zweiten Male hat Christus eben denselben Auftrag gegeben, aber den Wirkungskreis erweitert am Tage der Auferstehung, indem er zu ihnen sprach Joh. 29, 21-23: „Gleich wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Und da er das sagte, blies er sie an und sprach: Nehmet hin den heiligen Geist; welchen ihr die Sünden erlasset, denen sind sie erlassen, und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie erhalten!" welche Meinung Mark. 15, 15. 16 mit diesen Worten ausgedrückt hat: ,,Gehet hin in alle Welt, und prediget das Evangelium aller Creatur. Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden." Das ist das Binden und Lösen; wer glaubt, der ist gelöst, wer aber nicht glaubt, ist gebunden. Dieses ist in andern Schriften genugsam erwiesen. Lukas offenbaret den Auftrag Christi also, 24, 45–47: „Da öffnete er ihnen das Verständniß, daß sie die Schrift verstanden. Und sprach zu ihnen: Also ist es geschrieben, und also mußte Christus leiden, und auferstehen von den Todten am dritten Tage, und predigen lassen in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden unter allen Völkern, und anheben zu Jerusalem." Dieser Auftrag ist gleich dem vorhergehenden, nur daß es hier heißt „in alle Welt ausgehen“, während früher nur vom „jüdischen Lande" die Rede war. So auch Matth. 28, 19. 20: „Gehet hin, und lehret alle Völker, und taufet sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes; und lehret sie halten Alles, was ich befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende." Also ist in den Worten der Handhabung kein Unterschied zwischen den Aposteln und den andern evangelischen Lehrern, als daß die Apostel verordnet waren, ohne Vorbereitung oder Wegrüstung in die Welt hinauszuwandern. Darum habe ich stets gesagt, daß diejenigen, welche sich unter den Christen rühmen Apostel zu sein, wie die hohen Bischöfe und Prälaten, auch weder Sack noch Beutel führen sollten, jezt aber handeln sie so darin, daß der Teufel selbst nicht verkehrter handeln könnte. Sie predigen gar nicht, und wollen doch Apostel genannt werden, und kommen mit einem Trosse, daß sie selbst die weltlichen Herrscher über

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »