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er gegenwärtig und wesentlich genoffen werde, wir dagegen, geftüßt auf fichere Gewähr, ein Anderes glauben und lehren: Zuerst weil niemand anders als der heilige Geist, und zumal kein äußerliches Ding den= jenigen Glauben geben kann, der im Vertrauen auf Gott besteht. Gleichwohl wirken und verleihen die Sacramente auch einen Glauben, nämlich den geschichtlichen Glauben, gleich wie die Denkfeste, die wir feiern, alle Siegeszeichen, Denkmäler und Denksäulen den geschichtlichen Glauben bestärken und erhalten, das heißt, wie diese äußern Erinnerungszeichen uns an Etwas mahnen, das vormals geschehen ist und dessen Gedächtniß man nun erneuert. Der Art war das Passafest bei den Hebräern, das Fest der Lastverminderung (Seisachtheia) bei den Athenern und der Stein der Hülfe (Ebenezer. 1. Sam. 7, 12). Auf diese Weise verleiht und unterhält das Mahl des Herrn auch den Glauben, das heißt, es versichert uns, daß Christus geboren worden und gelitten habe. Aber wem zeigt es solches an? Den Gläubigen wie den Ungläubigen. Denn allen zeigt es das an, was auf die Kraft des Sacramentes Bezug hat, nämlich, daß „Christus gelitten babe“, mögen sie solches annehmen oder nicht. Daß er aber für uns gelitten habe, offenbart er nur den Gläubigen und Frommen. Denn Niemand weiß oder glaubt, daß Christus für uns gelitten hat, als wen der Geist Gottes innerlich lehrt das Geheimniß der göttlichen Güte erkennen, und dieser allein nimmt auch Christum auf. Das Vertrauen auf Gott verleiht uns daher einzig der Geist; denn Niemand kommt zu Christo, der Vater habe ihn denn gezo= gen. Sodann hebt auch Paulus diesen Streit mit einem einzigen Worte, wenn er sagt: „Der Mensch aber prüfe sich selbst, und alsdann esse er von diesem Brode und trinke von dem Kelche!" Wenn daher der Mensch, bevor er hinzutritt zum Abendmahle, seinen Glauben prüfen soll, so kann es durchaus nicht der Fall sein, daß der Glaube beim Mahle verliehen wird; denn er muß da sein, bevor du hinzutrittst.

Zweitens haben wir den Irrthum der Gegner bekämpft, in dem sie behaupten, daß durch die Zeichen des Brodes und Weines der natürliche Leib Christi hinzugebracht werde, dieweil die Worte: „das ist mein Leib" solches vermögten und bewirkten; denn einer solchen Behauptung widerstreiten einerseits die Worte Christi, die wir oben angeführt, und welche deutlich sagen, daß er von nun an nicht mehr in der Welt sei, andererseits aber, daß wenn diese Worte (nämlich das ist mein Leib") solches vermöchten, dieselben ja einen leidensfähigen Leib hinzugebracht hätten, da ja Christus, als er diese Worte sprach, noch einen sterblichen Leib besaß, den die Apostel daher genossen hätten. Christus fonnte nicht zwei Leiber haben, von denen einer unsterblich und unempfindlich, der andere aber sterblich gewesen wäre. Wenn ihn aber die Apostel als „sterblich“ genossen, wie genießen wir ihn denn?

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doch ohne Zweifel auch als sterblich. Aber jest ist der ja unsterblich und unverweslich, der früher sterblich war. Wenn wir ihn aber als sterblich effen, so hätte er wiederum einen sterblichen und zugleich unsterb lichen Leib. Da solches aber unmöglich der Fall sein kann (denn er kann doch nicht zugleich sterblich und unsterblich sein), so müßte er ja folg. lich zwei Leiber haben, einen sterblichen nämlich, den wir mit den Aposteln genießen würden, und einen unsterblichen, der zur Rechten des Vaters sizt, und der nicht von dort herüber kommt; oder wir wollten denn sagen, die Apostel hätten einen sterblichen Leib genossen, wir aber einen unsterblichen, was aber, wie Jedermann es einsieht, ungereimt ist. Zulegt haben wir die Gegner darin bekämpfen müssen, wenn sie behaupten, der gegenwärtige, natürliche und wesentliche Leib Christi werde im heiligen Abendmahle genossen“, indem der Glaube und die Religion solches nicht zulassen. Als Petrus aus dem ungewöhnlichen Fischzug merkte, daß göttliche Kraft in Christo sei, sprach er: „Herr, gehe von mir hinaus, ich bin ein sündiger Mensch, denn es war ihm ein Schrecken angekommen“. Und wir sollten Lust und Begierde empfinden, ihn auf natürliche Weise zu essen, als wären wir wilde Menscheneffer? Als würde Jemand seine Kinder so lieben, daß er begehrte sie zu essen und zu verschlingen. Oder find unter den Menschen nicht diejenigen für dic rohesten gehalten worden, die sich von Menschenfleisch nähren? - Der Hauptmann sprach: „Herr, ich bin nicht werth, daß du unter mein Dach geheft" 2c. und doch bezeugt Christus selbst: daß er solchen Glauben in ganz Israel nicht gefunden habe. Je größer und reiner daher der Glaube ist, desto mehr ist derselbe zufrieden mit dem geistigen Genusse; und je besser derselbe uns erquickt und sättiget, desto mehr Scheu fühlt ein religiöses Gemüth vor einem leiblichen Essen. Die dienstbeslissenen Weiber pflegten den Leib Christi zu ehren, indem sie denselben wuschen und salbten, und nicht indem sie ihn aßen. Der vornehme Joseph von Arimathia, der ein Mitglied des hohen Raths, und der fromme Nicodemus, der im Geheimen ein Jünger des Herrn war, ehrten den Leib Christi, indem sie denselben in leinene Tücher mit Specereien banden und ihn in die Gruft legten, aber nicht dadurch, daß sie ihn natürlich gegesjen hätten.

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Capitel 5.

Von der Kraft und Wirkung der Sacramente.

Diese Gründe, o König, beweisen klar, daß wir weder der Danksagung noch der Taufe unter dem Scheine der Frömmigkeit Kräfte und Wirkungen zuschreiben sollen, wodurch dem Glauben und der Wahrheit

Eintrag geschehe. Wie, aber haben die Sacramente gar keine Kraft oder Wirkung? Allerdings haben sie solche!

Zuerst sind sie ehrwürdige, heilige Gebräuche als die von Jesu Christo, dem obersten Priester, eingeseßt und empfangen worden. Er selbst hat nämlich nicht allein die Taufe eingesezt, sondern er hat sie auch selbst empfangen; er selbst hat nicht allein das heilige Mahl der Danksagung feiern geheißen, sondern er hat es auch selbst zuerst gefeiert.

Zweitens geben sie uns Zeugniß, daß das Heilswerk geschehen und vollendet sei, wie denn alle Geseze, Sitten und Einrichtungen von ihren Urhebern und ihrem Ursprunge zeugen. Wenn daher die Taufe den Tod und die Auferstehung Christi sinnbildlich verkündiget, so muß er auch wahrhaft gestorben und auferstanden sein.

Drittens stehen sie an der Stelle der Dinge, die sie bezeichnen, daher sie auch den Namen derselben tragen. Der Ueberschritt, durch den Gott die Kinder in Aegypten verschonte, kann allerdings nicht selbst gezeigt, wohl aber statt desselben das Lamm als Sinnbild des Ueberschrittes vor Augen gestellt werden. Da uns nun gleichfalls auch nicht der Leib Christi und Alles, was Christus in diesem Leibe für uns gethan, vor Augen gestellt werden kann, so wird uns statt desselben Brod und Wein zum Genießen dargereicht.

Viertens sind die Sacramente Zeichen und Sinnbilder hoher und erhabener Dinge. Es steigt aber die Bedeutung und der Werth des Zeichens und Sinnbildes mit demjenigen der Sache selbst, die versinnbildlicht und bezeichnet wird. Wenn die bezeichnete Sache groß, werthvoll und herrlich ist, so wird auch das Zeichen oder Sinnbild derselben um so höher geachtet. Der Trauring deiner königlichen Ge= mahlin, durch den du dich mit ihr verlobt hast, wird von ihr nicht nach dem Goldwerthe nur geschäßt, wenngleich sein Stoff nur Gold wäre, sondern es wird derselbe weit höher geachtet, dieweil er ein Sinnbild des königlichen Gemahls ist. Daher ist derselbe ihr auch unter allen Ringen der König; so daß sie, wenn sie ihren Schmuck und ihr Geschmeide einmal besonders benennt und bezeichnet, ohne Zweifel sagt: „Dieser ist mein König" das heißt, dieser ist der Trauring meines föniglichen Gemahls, durch den ich mich ihm verlobt habe, dieses ist das Sinnbild unserer unzertrennlichen Gemeinschaft und Treue. So sind das Brod und der Wein im heil. Abendmahle Sinnbilder der großen Freundschaft, durch die Gott durch seinen Sohn mit dem Menschengeschlechte versöhnt worden ist, und es sind diese Zeichen nicht nach dem Werthe des Stoffes sondern nach der Größe und Erhabenheit der Dinge zu schäßen, die sie bezeichnen, wie es denn auch nicht mehr gewöhnliches Brod ist, sondern heiliges, und es nunmehr auch nicht allein den Namen des Brodes, sondern auch

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doch ohne Zweifel auch als sterblich. Aber jezt ist der ja unsterblich und unverweslich, der früher sterblich war. Wenn wir ihn aber als sterblich effen, so hätte er wiederum einen sterblichen und zugleich unsterb= lichen Leib. Da solches aber unmöglich der Fall sein kann (denn er kann doch nicht zugleich sterblich und unsterblich sein), so müßte er ja folglich zwei Leiber haben, einen sterblichen nämlich, den wir mit den Aposteln genießen würden, und einen unsterblichen, der zur Rechten des Vaters sizt, und der nicht von dort herüber kommt; oder wir wollten denn sagen, die Apostel hätten einen sterblichen Leib genossen, wir aber einen unsterblichen, was aber, wie Jedermann es einsieht, ungereimt ist. Zulegt haben wir die Gegner darin bekämpfen müssen, wenn sie behaupten, der gegenwärtige, natürliche und wesentliche Leib Christi werde im heiligen Abendmahle genossen", indem der Glaube und die Religion solches nicht zulassen. Als Petrus aus dem ungewöhnlichen Fischzug merkte, daß göttliche Kraft in Christo sei, sprach er: Herr, gehe von mir hinaus, ich bin ein sündiger Mensch, denn es war ihm ein Schrecken angekommen“. Und wir sollten Lust und Begierde empfinden, ihn auf natürliche Weise zu essen, als wären wir wilde Menschenesser? Als würde Jemand seine Kinder so lieben, daß er begehrte sie zu essen und zu verschlingen. Oder sind unter den Menschen nicht diejenigen für die rohesten gehalten worden, die sich von Menschenfleisch nähren? - Der Hauptmann sprach: „Herr, ich bin nicht werth, daß du unter mein Dach geheft“ 2c. und doch bezeugt Christus selbst: daß er solchen Glauben in ganz Israel nicht gefunden habe. Je größer und reiner daher der Glaube ist, desto mehr ist derselbe zufrieden mit dem geistigen Genusse; und je besser derselbe uns erquickt und sättiget, desto mehr Scheu fühlt ein religiöses Gemüth vor einem leiblichen Effen. Die dienstbeslissenen Weiber pfleg ten den Leib Christi zu ehren, indem sie denselben wuschen und salbten, und nicht indem sie ihn aßen. Der vornehme Joseph von Arimathia, der ein Mitglied des hohen Raths, und der fromme Nicodemus, der im Geheimen ein Jünger des Herrn war, ehrten den Leib Christi, indem sie denselben in leinene Tücher mit Specereien banden und ihn in die Gruft legten, aber nicht dadurch, daß sie ihn natürlich gegessen hätten.

Capitel 5.

Von der Kraft und Wirkung der Sacramente.

Diese Gründe, o König, beweisen klar, daß wir weder der Danksagung noch der Taufe unter dem Scheine der Frömmigkeit Kräfte und Wirkungen zuschreiben sollen, wodurch dem Glauben und der Wahrheit

Eintrag geschehe. Wie, aber haben die Sacramente gar keine Kraft oder Wirkung? Allerdings haben sie solche!

Zuerst sind sie ehrwürdige, heilige Gebräuche als die von Jesu Christo, dem obersten Priester, eingeseßt und empfangen worden. Er selbst hat nämlich nicht allein die Taufe eingeseßt, sondern er hat sie auch selbst empfangen; er selbst hat nicht allein das heilige Mahl der Danksagung feiern geheißen, sondern er hat es auch selbst zuerst gefeiert.

Zweitens geben sie uns Zeugniß, daß das Heilswerk geschehen. und vollendet sei, wie denn alle Gefeße, Sitten und Einrichtungen von ihren Urhebern und ihrem Ursprunge zeugen. Wenn daher die Taufe den Tod und die Auferstehung Christi sinnbildlich verkündiget, so muß er auch wahrhaft gestorben und auferstanden sein.

Drittens stehen sie an der Stelle der Dinge, die sie bezeichnen, daher sie auch den Namen derselben tragen. Der Ueberschritt, durch den Gott die Kinder in Aegypten verschonte, kann allerdings nicht selbst gezeigt, wohl aber statt desselben das Lamm als Sinnbild des Ueberschrittes vor Augen gestellt werden. Da uns nun gleichfalls auch nicht der Leib Christi und Alles, was Christus in diesem Leibe für uns gethan, vor Augen gestellt werden kann, so wird uns statt desselben Brod und Wein zum Genießen dargereicht.

Viertens sind die Sacramente Zeichen und Sinnbilder hoher und erhabener Dinge. Es steigt aber die Bedeutung und der Werth des Zeichens und Sinnbildes mit demjenigen der Sache selbst, die versinnbildlicht und bezeichnet wird. Wenn die bezeichnete Sache groß, werthvoll und herrlich ist, so wird auch das Zeichen oder Sinnbild derselben um so höher geachtet. Der Trauring deiner königlichen Gemahlin, durch den du dich mit ihr verlobt hast, wird von ihr nicht nach dem Goldwerthe nur geschäßt, wenngleich sein Stoff nur Gold wäre, sondern es wird derselbe weit höher geachtet, dieweil er ein Sinnbild des königlichen Gemahls ist. Daher ist derselbe ihr auch unter allen Ringen der König; so daß sie, wenn sie ihren Schmuck und ihr Geschmeide einmal besonders benennt und bezeichnet, ohne Zweifel sagt: Dieser ist mein König" das heißt, dieser ist der Trauring meines königlichen Gemahls, durch den ich mich ihm verlobt habe, dieses ist das Sinnbild unserer unzertrennlichen Gemeinschaft und Treue. So sind das Brod und der Wein im heil. Abendmahle Sinnbilder der großen Freundschaft, durch die Gott durch seinen Sohn mit dem Menschengeschlechte versöhnt worden ist, und es sind diese Zeichen nicht nach dem Werthe des Stoffes sondern nach der Größe und Erhabenheit der Dinge zu schäßen, die sie bezeichnen, wie es denn auch nicht mehr gewöhnliches Brod ist, sondern heiliges, und es nunmehr auch nicht allein den Namen des Brodes, sondern auch

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