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habe, möchte man gegenüberstellen, daß vielmehr umgekehrt die alte Natur- und Furchtreligion der Ureinwohner durch den Jahwismus Israels veredelt, daß ihr der Erdgeruch genommen wurde. Eine vorübergehende Depravation mag in Israel stattgehabt haben, die kraftvolle Jahwereligion aber, mit der die israelitischen Nomaden ins Gelobte Land einzogen, hat sich als Siegerin erwiesen über eine alte Kulturmacht ein in der Geschichte fast einzig dastehendes Phänomen.

V. Der Tempel zu Jerusalem als Jahwes Wohnsitz.

Keine Vorstellung ist im Alten Testamente so nachdrücklich und mannigfach bezeugt, als diejenige vom Wohnen Jahwes im Tempel zu Jerusalem. Das beweisen

1. Die Namen für den Tempel. In dem alten Tempelweihspruch 1 Kö 8, 13 (= 2 Chr 6, 2) wird das Haus, das Salomo gebaut hat, Gottes genannt. Der Spruch ist alt (s. unten Kap. 9), und durch die Prägnanz seiner Ausdrucksweise gewinnt der Wert des einzelnen Wortes. Danach ist der Tempel Jahwes Wohnung, sein spezieller Aufenthalt das Dunkel im Debir.

Die Bedeutung „Wohnung“ für darf als gesichert angesehen werden, es kann nur die Frage aufgeworfen werden, ob das Wort nicht ursprünglich eine ganz bestimmte Wohnung, nämlich in der Höhe, am oder im Himmel, bedeutet. Dafür spricht die assyrische Wurzel zabâlu, die etwa hebräischem entspricht, weshalb z. B. Friedrich Delitzsch, Prolegomena S. 62f. und T. K. Cheyne, The Prophecy of Isaiah 3 zu Jes 63, 15, ebenso auch Briggs zu 49, 15 für geradezu die Bedeutung „Höhe" annehmen. Auch Jes 63, 15, wo Tp bar in Parallele mit steht und Hab 3, 11, wo bar als die Wohnung des Mondes erscheint, ferner der Name barb, der wohl nur durch einen hebräischen Volkswitz zum Fliegenkönig Beelzebub geworden ist, würden die Bedeutung „Wohnung in der Höhe" bestätigen. Damit ist nun aber nicht ausgeschlossen, daß allmählich die allgemeinere Bedeutung die spezielle abgelöst hat, so scheint Gen 30,20 die Wurzel bat die allgemeine Bedeutung wohnen" zu haben. Nach der Konjektur

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in מזבל לו für זבל למו oder Wellhausens זבל עולם Bickells

49, 15 würde 5 sogar für die Wohnung in Scheol gebraucht sein, doch ist der Text so verderbt, daß wir keine Schlüsse aus ihm ziehen dürfen.

Nach Wellhausen soll nun aber der nach ihm originalere Text der LXX nicht sondern als ursprüngliche Lesart voraussetzen (Kompos.3 S. 269). Diese Annahme ist jedoch nicht sehr wahrscheinlich, da br das seltenere Wort ist, und dieses auch in der LXX auf die verschiedenste Weise (1 Kö 8, 13 mit Evлoεлýs, Hab 3, 11 mit τáže, Y 49, 15 mit dón, Gen 30, 20 mit aioɛríšer, Jes 63, 15 mit oixos) wiedergegeben ist.

pm für Gottes Wohnung findet sich noch Ex 15, 13, womit aber möglicherweise nicht der Tempel, sondern das ganze Land Kanaan gemeint ist. Beide Worte gehören der poetischen Sprache an, wir können deshalb aus der Terminologie allein noch nicht sicherstellen, ob es sich hier um eine lebendige Vorstellung oder nur um eine bloß rhetorische Wendung handelt.

Der allgemeinste Ausdruck für den Tempel ist, so wird der Tempel schon in der alten s. g. Tempelquelle des ersten Königsbuches genannt 6, 2 ff. (= 2 Chr 1, 18), ebenso auch zu Beginn des hesekielischen Tempelberichtes 40, 5 und noch sonst unzählige Male. Der Ausdruck reicht also wohl in die Anfangszeit des Tempels zurück, den man von vornherein „Haus Jahwes" Man verstand darunter das eigentliche Tempelgebäude mit Haupt- und Hinterraum. Zeitweise scheint man freilich auch wohl mit den gesamten Tempelbezirk mit Einschluß des Vorhofes und der Priesterwohnung bezeichnet zu haben 2 Kö 11,3ff.

Eine speziellere Bezeichnung des Tempels ist b. Dieses Wort bezeichnet anfänglich nur den Hauptraum des Tempels, 1 Kö 6,3 wird er durch die Bezeichnung als ein Stück des gekennzeichnet; ferner 6, 5. 17. 33; Hes 41,1. 4. 23. 25; 2 Chr 4, 7 f.; 29, 16, lauter Stellen, an denen man im Interesse der Schilderung des Baues an sich auf eine genauere Terminologie besonderes Gewicht legte. Später erweiterte sich der Begriff des Hekal auf den ganzen Tempel. Die Bedeutung des sumerischen Wortes e-gal, assyrisch ekallu, ist „großes Haus", sie ist auch im Hebräischen noch das ursprüngliche; so bezeichnet 2 Kö 20, 18 Jes 39, 7; Jes 13, 22; Nah 2, 7; 2 Chr 36, 7; Dan 1, 4 den Königspalast zu Babel, 1 Kö 21, 1 einen israelitischen Königspalast, vielleicht auch 45, 9. 16; Prov 30, 28, endlich Am 8, 3; Hos 8, 14 Paläste reicher Israeliten. bezeichnet also im Gegensatz zu

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ein besonderes Haus, das sich durch seine Größe oder sonstige Bedeutung von anderen Häusern unterscheidet. Die Übertragung auf den ganzen Tempel liegt also sehr nahe, schon der alte Tempel in Silo wurde genannt 1 Sam 1,9. Ursprünglich unterschied es aber nur den Hauptraum von den übrigen Tempelräumen. für den ganzen Tempel findet sich Jer 7,4, wo die

populäre Meinung, daß der Besitz des bo die Unzerstörbarkeit Jerusalems garantiere, bekämpft wird. Unter dem

kann hier deshalb nicht der Hauptraum allein gemeint sein, weil nach dem Empfinden der Zeit die Gegenwart Jahwes mehr und intimer im des Tempels repräsentiert war. Für den ganzen Tempel steht noch Jer 50, 28; 51, 11, wo die Rache Jahwes für die Zerstörung seines Tempels angedroht wird, ebenso wohl auch

27, 4, wo in Parallele mit steht, ferner Y 48, 10. Genauer heißt der heilige Tempelbezirk p b Hab 2, 20, Jona 2, 5. 8; 79, 1; 138, 2. Manchmal bezeichnet dieser Ausdruck aber auch den himmlischen Palast Jahwes bzw. das himmlische Pendant zum irdischen Tempel Mi 1, 2 wegen V. 3, 11, 4 in Parallele zu 2, 18, 7 (= 2 Sam 22, 7) wohl 2,18,7 wegen V. 10, 29,9; 68, 30. An einigen Stellen wird der Tempel poetisch als Jahwes 150 bezeichnet, so 76, 3 in Parallele zu dieses Wort auch Thr 2, 6 für den Tempel vielleicht auch 26, 8 1130

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מעון doch wird hier die Lesart ,משכן כבודך in Parallele zu ביתך

durch die Übersetzungen (LXX εvлоéлɛiαν, etwa, syr. tešmešteh) stark in Zweifel gezogen. 1 1 68, 6 kann den Tempel, aber auch die himmlische Wohnung bezeichnen, wie letztere deutlich Dt 26, 15 und Jer 25, 30 gemeint ist.

Jahwes wird der Tempel 46,5, wo mit Duhm und Bäthgen nach LXX wap zu lesen sein wird, genannt.

חצרות als lieblich neben den משכנותיך Ahnlich preisen die Pilger .מקום ליהוה parallel משכנות לאביר יעקב f. [ 132, 5 steht,84 ! יהוה

In der Stiftshütte des Priesterkodex, der künstlichen Projektion des späteren zweiten Tempels als transportables Heiligtum in die Wüstenperiode, bedeutet das eigentliche Gebäude, bestehend

den מקדש Ex 26, 6. 35; 27, 9, während קדש קדשים und קדש aus

ganzen vorgestellten heiligen Komplex mit Einbegriff des Vorhofes (27, 9 ff.) umfaßt Ex 25, 8; Lev 19, 30; 20, 3; 21, 12. 23 (LXX); Nu 3, 38; 10, 21; 19, 20 u. a. pa ist besonders seit Hesekiel beliebter Ausdruck für den jerusalemischen Tempel Hes 5, 11; 8, 6; 9, 6; 25, 3; 37, 26-28; Thr 2, 7. 20; Jes 60, 13; 63, 18; 74, 7 u. a. Alle diese letztgenannten Bezeichnungen gehören erst einer späteren Zeit an. Die Terminologie begünstigt also die Annahme, daß man Jahwe im Tempel wohnend dachte, durchaus.

2. Auch die äußere Anlage und die Bauart des Tempels erklärt sich nur unter der Voraussetzung, daß man ihn als die Wohnung der Gottheit ansah. Der alte salomonische Tempel bestand aus drei Abteilungen, dem Hauptraume (b), dem Hinterraume (¬¬¬) und dem Vorhofe (x).

Die Annahme, daß es schon in dem ersten Tempel mehrere Vorhöfe gegeben habe, weil 1 Kö 6, 36 und 7, 12 von einem inneren Vorhof (x) oder 7, 9. 12 von dem großen Vorhofe (bn), 2 Kö 20, 4 von einem mittleren Hofe (

so nach Qrē und sämtlichen Versionen) die Rede ist, ist irrig, denn aus 7,8 geht hervor, daß nur der innere Vorhof zum Tempel, der mittlere aber zum Palaste gehört, während der große Vorhof den ganzen Tempelkomplex umfaßt, s. Kittel, Bücher der Könige S. 59 und die Abbildung auf S. 26 von Benzingers Kommentar. Beim zweiten Tempel wurde der Hof des Palastes von selbst zu einem zweiten Tempelvorhof (so in den nachexilischen Stellen 2 Kö 21, 5; 23, 12). Der Chronist macht dann aus dem Tempelvorhof den Priestervorhof und aus dem Palasthof den Vorhof der Laien 2 Chr 4, 9.

Auf dem Vorhofe befand sich der große Brandopferaltar, 2 Kö 16, 14 (enn ist neben aan Zusatz, cf. LXX), wo erzählt wird, daß er von seiner Stätte „vor Jahwe“, d. h. vor dem (ebenda), entfernt und durch einen neuen ersetzt wurde (cf. auch Hes 40, 47). Vielleicht kann man aus 2 Kö 16, 14 auch herauslesen, daß ein neuer Altar neben dem alten aufgestellt wurde, s. Rob. Smith, Rel. d. Sem., deutsch S. 289. Im Baubericht wird der Opferaltar nicht erwähnt, man erwartet aber seine Erwähnung vor 1 Kö 7, 23 (cf. 2 Chr 4, 1), wo er vielleicht absichtlich zugunsten des ehernen Altars der Stiftshütte bei P später beseitigt ist (Wellhausen-Bleek Einleitung S. 231). Daraus geht hervor, daß der Opferkultus im Vorhofe stattfand, und daß das eigentliche Tempelhaus (m) nicht als Versammlungsort und Kultusstätte für die Gemeinde wie in unserem Sinne gedient hat. Im Vorhofe versammelte sich das Volk bei der feierlichen Einweihung des Tempels 1 Kö 8,64. Salomo steht vor dem großen Altar V. 22 und segnet die Versammlung. Hier vor dem Altar wird der heilige Jahweeid geleistet 31. Die Gebete des Königs und des Volkes finden statt 38 in der Richtung auf dieses Haus" 1). Durch die Präposition wird die Kibla nach dem Tempel ausgedrückt, dorthin streckt man seine Hände bei dem Beten aus, hier also wird die Gottheit wohnend gedacht (Ex 9, 29 J; Y 28, 2 S. 131 f. und unten). Auch Jes 1, 12f.: 02 (so zu verbinden nach Duhm und Marti) zeigt, daß die Beteiligung des

1) V. 29 und 35 (D1) steht in pan b, von Kamphausen (bei Kautzsch) und Kittel fälschlich an dieser Stätte übersetzt. Wir haben hierin wohl eine weniger korrekte, der vorliegenden Situation nicht angepaßte Ausdrucksweise. Letzteres gilt wohl auch von dem V.33 (D 1).

Volkes am Gottesdienst auf den Vorhof beschränkt war. Wenn ein Prophet dem Volke etwas zu sagen hat, so stellt er sich, um sich Gehör zu verschaffen, im Vorhof des Tempels auf Jer 26, 2;

80) 26,10 בפתח שער בית יהוה oder בשער בית יהוה nach 7, 2 speziell

nach Kittel, Bibl. hebr. die beste Lesart); nach 26, 7 m, was in dem Zusammenhange wohl dasselbe bedeutet, ferner

.10 ,36 ;19,14 בחצר בית יהוה

Vom Hinterraum (, bei Hes und P p ) erwähnt der alte Baubericht nur seine Herstellung 1 Kö 6, 19—22 und die Anfertigung der Kerube 23-27. Sie kommen hier in Betracht als Wächter des Heiligtums, um das Heilige vor profaner Annäherung zu schützen, wie Gen 3, 24; genau genommen gehören sie zu den Ex 20 Dt 5 verbotenen Tierbildern. Bei der Unterbringung der Lade im Debir 8, 6-8 füllt sich der ganze Tempel mit der Wolke an 8, 10 f. Von da an erfahren wir nichts mehr von einer kultischen Verwertung dieser Räumlichkeit. Es ist das heilige Adytum, das von den Menschen nicht betreten werden. darf, die Wohnung der Gottheit. Erst aus nach exilischen Berichten erfahren wir, daß der Hohepriester einmal im Jahre am Versöhnungstage das Allerheiligste betritt.

Die Erwähnung eines Altares im Debir 1 Kö 6, 22 ist nach SBOT a late superfluous and awkward addition, s. auch Stade in ZATW 1883 S. 145 ff. Später scheint man mehr über den Inhalt des Debir phantasiert zu haben, nach der Mišna: tractat jômâ 5, 2 befand sich hier ein heiliger Stein Schetija, der, von der Lade verdeckt, nach der Entfernung der Lade wieder zum Vorschein kam. Nach der Gemara soll das der Grundstein der Welt sein, s. Strack, Joma z. St. Das Geheimnis des Allerheiligsten hat die Phantasie bis in späteste Geschlechter immer stark angeregt.

Zwischen Vorhof und Hinterraum befindet sich der Hauptraum, das im engeren Sinne, bei Hes und P p, in dem sich im wesentlichen der Dienst der Priester abspielt. Im Hauptraume befand sich ein Altar aus Zedernholz 1 Kö 6, 20 f., und zwar vor dem Debir (so nach der einzig möglichen Lesart

folgen מזבח ארז unmittelbar auf 21 לפני הדביר Stades, der die Worte

läßt, während die dazwischenstehenden Worte deutlich als Zusatz kenntlich sind, s. ZATW 1883 S. 143 ff. und S. B. O. T., auch Kittel z. St.). Dieser hölzerne Altar stand hier noch zur Zeit Hesekiels, und dieser gibt auch die Erklärung davon 41, 21 f.: „Vor (1. LXX) dem Heiligtume (w, hier nach dem Zusammenhange und wegen V. 22) befand sich etwas, das

LXX מראה כמראה מזבח עץ) aussah wie ein holzerner Altar

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