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den interessanten Abschnitt bei Ed. Meyer, Die Israeliten und ihre Nachbarstämme, S. 37 f.). Zu E gehören in Kap. 3 ́V. 1. 4b ohne . 6. 9—12a. 13. 14. 15b und 19-22, in Kap. 4 nur die Verse 17. 18 und 20 b. J liegt vor in Kap. 3 V. 2-4a, in den Worten non n in 4b, V. 5. 7 und in 7787 V. 8 (der Rest ist wohl R), ferner 16. 17 bis und 18, in Kap. 4 in V. 1-13 und 14a bis n, 19. 20a. 24-26 und 29-31, wo nur die Person und Rolle Aarons einer späteren Redaktion angehört. Eine eingehende Begründung dieser Quellenscheidung darf ich mir wohl ersparen, da sich die Exegeten hier im allgemeinen in der Scheidung und Zuweisung des Quellenmaterials einig sind. Am engsten schließe ich mich an Bäntsch an, der mir den richtigen Weg eingeschlagen zu haben scheint, in B.s Kommentar wird man auch eine eingehende Begründung finden. Auch wird die folgende historisch-kritische Analyse der beiden Kapitel die vorliegende Quellenscheidung rechtfertigen.

Der Elohist scheint über die Ereignisse am Fuße des Horeb, abgesehen von dem fehlenden Schluß, in fast ungetrübter Form zu berichten: Mose weidet die Herde seines Schwiegervaters und gelangt dabei über den Weidebezirk, scil. der Midianiter, hinaus (28) an den Gottesberg Horeb (3, 1). Da ruft ihn Elohim an und offenbart sich ihm als Gott seiner Väter (V. 4-6), kündigt Mose seine Erwählung zum Befreier seines Volkes an und gibt ihm ein Beglaubigungszeichen (V. 9-12a). Das Zeichen selbst ist ausgefallen, denn die Worte 12b: „Wenn du das Volk herausgeführt hast, so sollt ihr Gott auf diesem Berge dienen", können nicht als Zeichen gelten. Ursprünglich wird E wohl einige 4, 1 ff. (J) ähnliche Zeichen erzählt haben, die Mose mit einem ihm von Gott gegebenen Stabe (4, 17 E) ausführen sollte (Holzinger). Gott nennt dann seinen Namen (V. 13. 14. 15b), gibt Mose einige Anweisungen betreffend die Behandlung des Pharao (V. 19-22) und überreicht ihm den Wunderstab (4, 17 und 20b). Mose nimmt darauf Abschied von seinem Schwiegervater Jethro und macht sich allein unter Zurücklassung von Weib und Kindern (18, 2 ff.) auf den Weg (4, 18 f.). Der Rest von E scheint zugunsten von J weggefallen zu sein, denn auch E muß notwendig von einer Beglaubigung Moses vor dem Volke berichtet haben, ähnlich wie es jetzt J in 4, 29-31 erzählt.

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Nach dem Jah wisten erblickt Mose einen brennenden Dornbusch, der aber nicht vom Feuer verzehrt wird. Verwundert nähert er sich dieser eigenartigen Erscheinung (3, 2b. 3), da erblickt ihn Jahwe (V. 4a) und ruft ihn an. So wird der Erzähler ursprünglich

berichtet haben; der Vers 2a nimmt sich dabei aus wie eine Art Überschrift (von Rie), der Halbvers nimmt den Gedanken von V. 4 vorweg und erweist sich schon wegen des

ver

glichen mit 3, 4. 16. 18; 4, 1. 2. 4. 5. 6. 10. 11. 19. 25. 30. 31, wo überall Jahwe persönlich, ohne Vermittelung seines Boten, auftritt — als verdächtig. Eine genauere Situation, wo Mose den brennenden Busch erblickt habe, wird nicht angegeben. Da nun aber V. 5 die Angabe einer solchen voraussetzt, so ist anzunehmen, daß der Anfang des J-Berichtes ausgefallen ist. Das bezeugt auch die Einführung des Dornbusches (non 3, 2) als bekannte Größe. Der Ausfall geschah vermutlich zugunsten von E, der wohl eine ähnliche Einführung darbot. Was am Anfange gestanden hat, können wir ungefähr erraten. Der bei E (und D) Horeb genannte Gottesberg heißt bei J (und P) Sinai, es ist deshalb wohl anzunehmen, daß die von E an den Horeb verlegte Gotteserscheinung nach Jam Sinai stattgefunden habe (vgl. 19, 20). Dafür könnte man auch auf die Ähnlichkeit des nur hier und Dt. 33, 16vorkommenden Wortes mit hinweisen, womit nach hebräischer Art ein Wortspiel beabsichtigt sein könnte (Wellhausen, Prolegomena z. G. J. S. 344 f. 350). J mag also berichtet haben, wie Mose mit seiner Herde in die Nähe des Sinai gelangt ist und hier Jahwe ihn erblickt und auf die Heiligkeit der Stätte aufmerksam macht (3, 3. 4a und 5. 6b). Jahwe erzählt dann, daß er auf das Geschrei seines bedrängten Volkes hin hinabgestiegen sei. . . Mit V. 8 verliert sich J und taucht erst wieder auf V. 16. 17 (bis) und 18, wo Mose Anweisungen erhält, wie er nach seiner Ankunft in Ägypten die Ältesten der Israeliten in die Pläne ihres Vätergottes einweihen soll. . . Ausgefallen ist also die Mitteilung des Entschlusses Jahwes, sein Volk zu befreien und die Erwählung des Mose zum Sendling und Vermittler der Befreiung. Es wird dann in Kap. 4 von einer Probe der Wunderzeichen berichtet, die Mose zu seiner und seines Senders Beglaubigung in Ägypten ausführen soll V. 1-8. Mose macht noch allerhand Einwendungen gegen seine Sendung, darüber ergrimmt Jahwe . . . (V. 10--14 bis 2); hier ist wieder eine Lücke, die erwartete Schilderung von der Wirkung des Grimmes Jahwes ist ausgefallen und durch eine spätere Einfügung (vgl. ZATW. 1906 S. 227 ff.) ersetzt. Nach V. 19, wo J wieder einsetzt, ist aber wohl zu schließen, daß Jahwe seinen Zorn besänftigt und dem Mose noch eine Wartezeit gewährt hat. Nach Verlauf dieser Frist bricht Mose dann mit Weib und Kind nach Ägypten auf V. 20a. In V. 24 f. haben wir dann noch die Erzählung von dem nächtlichen Überfall in der Herberge und V. 29-31 den

Bericht von der Beglaubigung Moses vor den Ältesten in Ägypten durch die ihm von Jahwe gewiesenen Wundertaten.

Wir gewinnen aus dem Vergleich zwischen J und E den unmittelbaren Eindruck, daß E bis auf den Schluß (s. S. 3) in ursprünglicherer, intakter Form vorliegt, während J vom Redaktor zugunsten E's beschnitten ist. Es ist uns aber, wie ich denke, gelungen, auch die Lücken in J einigermaßen auszufüllen. J und E weisen in ihrer Darstellung manche Unterschiede auf, so nennt E den Gottesberg Horeb, während er bei J Sinai heißt, und J erzählt die Theophanie im brennenden Dornbusch, dagegen nur E die Namensnennung Jahwes; bei E tut ein von Gott selbst dem Mose überreichter Wunderstab (4, 17. 20) die Zeichen, die nach J des Mose Hirtenstab (4, 2) vollführt. Nur bei J lesen wir, daß Mose Einwendungen gegen den göttlichen Auftrag erhebt, es scheint aber, als ob auch E einen ähnlichen Zug gekannt habe (3, 11), er hat aber aus der Schwäche des Stammesheros Mose eine Tugend zu machen gewußt. Im übrigen sind sich die Quellen gleich in dem ganzen äußeren Pragmatismus, der Theophanie an heiliger Stätte, der Erwählung des Mose und der Erzählung von den Wundertaten mit dem Stabe, die nach unserer Meinung auch E berichtet hat (S. 3).

Ein solcher Vergleich der Differenzen in J und E mit dem, was beide gemeinsam haben, legt den Schluß nahe, daß beide Quellschriften den literarischen Niederschlag uralter Volkssagen enthalten, die von ihnen je in ihrer Weise, nach besonderen Gesichtspunkten und religiösen Voraussetzungen, wiedergegeben sind. J und E geben die alten Sagen in einer Form wieder, wie man sie sich etwa im 9. und 8. Jahrhundert im Süd- und im Nordreiche erzählte. Diese Annahme erklärt m. E. das Verhältnis von E und J zueinander besser als diejenige, die für E literarische Abhängigkeit von J voraussetzt (so neuerdings wieder von Ed. Meyer mit Nachdruck behauptet, a. a. O. S. 7. 8. 9. 17. 21 u. ö.). Der Natur der Sache nach kann aber eine Sage nicht viele Jahrhunderte nach den in ihr erzählten Ereignissen aufkommen, sondern muß vielmehr zu einer Zeit entstanden sein, die, wenn auch vielleicht nur in dämmerhaften Umrissen, immerhin von der Erinnerung noch festgehalten werden konnte. In den uns vorliegenden Formen hatte also die Ursage bereits eine vielhundertjährige Geschichte hinter sich; in dieser Zeit wurde die ursprüngliche Form durch Anpassung an die jeweilige religiöse und historische Denkungsweise der Erzähler mehr und mehr verändert und entwickelt.

An uns tritt nun die Aufgabe heran, dasjenige Material, das zu dem alten Sagengut gehört, aus dem herauszuschälen, was

Sondergut späterer Perioden, besonders von J und E ist, und damit den Entwickelungsgang der Sagen bis auf ihre Uranfänge zurückzuverfolgen. Daß sich ein derartiger Versuch bei der so überaus kunstvollen Zusammenarbeitung der einzelnen Quellen im Pentateuch nur in bescheidenen Grenzen bewegen und sich nur auf einige Punkte beschränken kann, versteht sich von selbst. Immerhin hoffe ich so viel Material für unsere Kenntnis der Vorstellungen in der Wüstenzeit des Volkes Israel zu gewinnen, als für die uns interessierende Frage von Belang ist.

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Zu den Stücken, die sich als Zusätze von E sowohl wie J zu den alten Traditionen erkennen lassen, gehört die Bezeichnung Jahwes als Gott der Väter". Hiermit soll die Anknüpfung an die alten Genesissagen hergestellt werden. Aber die Genesissagen gehören ihrem Inhalte nach in spätere Zeit, sie spiegeln zum Teil Ereignisse wieder, die in die Zeit der Eroberung des Heiligen Landes gehören, zum Teil haben die Israeliten diese Sagen erst nach ihrer Seßhaftigkeit kennen gelernt, dazu gehören besonders diejenigen, die sich an die altheiligen Kultstätten Kanaans knüpfen, und wir können noch heute den Prozeß verfolgen, wie erst allmählich die an jenen Kultstätten wohnenden Lokalgötter der Kananäer durch Jahwe verdrängt wurden (s. darüber besonders den Abschnitt IV). Ältere Ereignisse spiegeln nur die Josephsagen wieder. Hier aber scheinen nur ganz geringfügige historische Erinnerungen in sehr viel späterer Zeit in romanhafter Form verarbeitet zu sein, und besonders die Rolle, die Jahwe in ihnen spielt, beruht auf einer Übertragung späterer religiöser Vorstellungen in die Urzeit.

In unserem Abschnitte reichen die naiven Kunststücke, die Mose nach J mit dem Stabe ausführt (4, 2 ff.) freilich aus, Jahwe für die Vorstellungen der damaligen Zeit als Gott zu erweisen, aber eine Legitimation als Gott der Väter wird dadurch nicht erreicht. Ebenso wenig konnten die Israeliten in der bei E berichteten Namennennung des Gottes eine genügende Gewähr haben, daß er der Gott ihrer Vorfahren sei. Vielmehr geht daraus, daß sich Jahwe erst durch Wundertaten und durch die Nennung seines Namens dem Mose als Gott zu erkennen gibt, hervor, daß Jahwe dem Mose vorher unbekannt war. Die alte Erzählung in ihrer ursprünglichen Form will also berichten, wie Jahwe und Mose sich kennen lernten und miteinander in Beziehung traten. Für die Zeit von J und E war allerdings dieser Gedanke nicht mehr vollziehbar, in dieser Zeit fing man schon an, Jahwe eine weit umfassendere Stellung im Weltganzen, als die eines Stammesgottes, einzuräumen. Der Elohist gehört etwa in

die gleiche Periode wie Amos, der einem vollendeten ethischen Monotheismus schon sehr nahe stand. Man sah in Jahwe den Gott, der sich von Adam her in ununterbrochener Reihenfolge jeweils offenbart hatte. Auch hatte sich vor J und E schon jener mythologische Prozeß vollzogen, der zum Teil aus alten Lokalgöttern der Kananäer, hauptsächlich aber aus den heroes eponymi der bei der Eroberung Kanaans beteiligten Stämme die Patriarchen Israels machte. Es ist deshalb selbstverständlich, daß, wenn sich Jahwe dem Mose hier zu erkennen gibt, es nach J und E nur als Gott der alten Erzväter geschehen konnte.

Ursprünglich ist also der Inhalt unserer Sage die erste Begegnung zwischen Jahwe und Mose; und zwar war die Begegnung eine zufällige. Das klingt noch deutlich an einigen Stellen der Erzählung durch. Nach der Darstellung von E wird dem Mose dadurch die Gotteserscheinung zuteil, daß er, offenbar aus Unkenntnis des Geländes als Fremder, über den Bezirk der midianitischen Viehweiden hinaus, an den Gottesberg gelangt (3, 1). Die Verfehlung des Weges und die Erscheinung stehen nach dem Pragmatismus der Erzählung in einem ursächlichen Zusammenhang miteinander. Bei J ist es der brennende Busch, der Moses Aufmerksamkeit erregt und ihn veranlaßt, neugierig näher zu treten. Dabei wird Jahwe ihn gewahr (3, 4) und redet ihn nunmehr an. Auch in den Worten : 3, 18; 5, 3 klingt noch das Zufällige der Begegnung durch. Wir brauchen auch nicht anzunehmen, daß dieser Zufall auf Jahwes Seite Absicht gewesen wäre. Jahwe nimmt vielmehr die günstige Gelegenheit, daß sich ein Mensch zu ihm verirrt, wahr, um diesen für sich zu gewinnen, denn nach antiker Anschauung haben die Götter ebensowohl die Menschen nötig, die ihnen Opfer und Gaben bringen, wie die Menschen die höhere Macht der Götter. Ein ähnlicher Gedanke scheint auch 2 S. 14, 14 zugrunde zu liegen. Letztlich beruht der gesamte Opferkult mit auf diesem Grundgedanken. Die Art und Weise, in der die Begegnung geschildert wird, entspricht der Form, in der man sich in alter Zeit überhaupt eine Begegnung zwischen Göttern und Menschen vorstellte.

Daraus, daß, wie wir gesehn haben, hier Mose den Gott Jahwe bei einer zufälligen Begegnung zum ersten Male kennen lernt, geht nun hervor, daß auch die ganze Einreihung der Sinaiepisode Ex 3 und 4 in die Geschichte Israels, der Hinweis auf das im Elend in Ägypten befindliche Volk, der Entschluß Jahwes, ,,sein Volk" ( 3, 7 J; 3, 10 E u. ö.) aus solcher Drangsal zu befreien, nicht zu der ursprünglichen Form der Sage hinzugehört, sondern sich erst im Laufe der Entwickelung hinzukristallisiert hat.

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