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gangspunkt von Jahwes is, der p der von Jahwes Erhabenheit ist, Aufschluß darüber, ob es sich um irdischen oder himmlischen Ausgangspunkt handelt. Die eigentliche Lebenssphäre Jahwes ist die überirdische Welt, die Komplexe der Himmelsregionen 19. 34. Der Zion ist nur die Stätte, wo er auf der Erde unter den Menschen sich aufhält, um ihre Huldigungen entgegenzunehmen 19. Die Ansicht Bäthgens, daß sich die himmlische Wohnung Jahwes unmittelbar über der irdischen Residenz auf dem Zion befinde, entspricht höchstwahrscheinlich einer tatsächlich zeitweise lebendigen Vorstellung, läßt sich aber aus V. 19 nicht erschließen.

Noch einmal wird Jahwes Erscheinen von den Bergen des Südens geschildert in dem sogenannten Psalm des Habakuk (Hab 3, 3). Mit den Worten: „Eloah kommt von Têmân, der Heilige aus dem Bergland Paran, seine Hoheit bedeckt den Himmel, seine Herrlichkeit (bn) die Erde, beschreibt der Dichter Jahwes Erscheinen zum Weltgericht. Têmân bezeichnet einmal den Süden, ist aber auch Name für eine Landschaft in Edom und könnte hier als pars pro toto aufgefaßt werden. Durch die Erwähnung von Paran werden wir an Dt 33, 2 (S. 67), durch die ganze Theophanie im Gewitter an Ri 5 und an 68 erinnert. Aus der Verwandtschaft mit den dortigen Beschreibungen werden wir schließen dürfen, daß auch hier dem Dichter der Sinai als Ausgangspunkt der Theophanie vorschwebt, wenn auch er selbst vermutlich nicht mehr an der Wohnung auf dem Sinai festhält. Er bewegt sich in archaistischen Wendungen und versetzt sich im Geiste in die alte klassische Zeit des Jahwismus am Sinai und schildert in meisterhafter Weise mit poetischem Schwunge Jahwes herrliches und furchtbares Erscheinen im Gewitter, so daß sich alle Welt entsetzt vor seiner Macht und Größe. Einst bot Gott die ganze Majestät seines Wesens auf für die Seinen 16, möge er auch jetzt es wieder tun, wo sein Volk im Elend ist. Das Kolorit der Schilderung entstammt wieder zweifellos aus Ri 5, aber der Gesichtskreis des Verfassers ist bedeutend erweitert, sein Gott ist weit mehr als bloßer Gewittergott, er ist bereits der Weltgott, dessen Hoheit und Herrlichkeit Himmel und Erde erfüllt 3, freilich scheint für den Dichter die Offenbarung Gottes im Gewitter noch immer die vornehmste und erhabenste Form der Offenbarung zu sein.

Die Annahme, daß in der späteren Literatur die Theophanie vom Sinai allgemeine Weltkatastrophen inauguriere, während die von Jerusalem ausgehende Gotteserscheinung nur für innerhalb der jüdischen Welt sich abspielende Ereignisse in Betracht käme, trifft in vielen Fällen nicht zu. Beliebt ist freilich die Gewitter

theophanie als Introduktion des Gerichtstages Jahwes, neben Hab 3, 3 noch Nah 1,3; Joel 2, 2. 11; Zeph 1, 15, oder auch als Illustration seiner Weltgottstellung Y 97, 2 ff.; 104, 3 ff.; Hi 37, 1 ff., aber daneben ergeben sich aus der Verbindung der alten Gewittergottvorstellung vom Sinai mit anderen Bildern und Wohnungsvorstellungen später oft die verschiedenartigsten und merkwürdigsten Kombinationen, die verraten, daß die alten Vorstellungen nicht mehr lebendig waren, aber im Sprachgebrauch als Bilder oder unverstandene Formeln noch fortwirkten. kommt z. B. Jahwe im Gewitter nicht vom Sinai, sondern vom jerusalemischen Tempel Am 1, 2; Joel 4, 16, oder er stürmt unter Entfaltung seines ganzen Apparates als Gewittergott herbei, so daß die Grundfesten des Himmels erbeben, die Betten des Meeres aufgedeckt und die Fundamente des Erdkreises bloßgelegt werden

So

18, 8-16, um einen seiner Getreuen aus einer Notlage ( V. 7), die ihm von persönlichen Feinden bereitet war 18, zu befreien, oder um dem Volke zu sagen, daß Opfer bringen ohne Dank und ohne Einhalten der Gelübde wertlos sei¥ 50, oder um die Irrlehrer zu vertilgen Jes 66, 15, oder um Hiob zurechtzuweisen 38, 1 u. a. Lange erhielt sich noch die Wolke, sei es als Hülle der Herrlichkeit Jahwes wie 1 Kö 8, 10; Hes 1, 4; 10, 3 f. u. a. (s. dazu v. Gall, Die Herrlichkeit Gottes S. 26-32), Thr 3, 44; Lev 16, 2; ¥ 18, 12; Matth 17, 5; Apoc. 10, 1 sei es als Vehikel Jahwes Dt 33, 26; Nu 11, 25; Jes 19, 1 104, 3; Dan 7, 13; Apoc. 1, 7; 11, 12. Schließlich klingt noch in Ausdrücken, wie 50, 2; 80, 2; 94,1 (nach Dt 33, 2) für das Erscheinen Jahwes, oder bp Am 1,2; 77, 18; 104, 7 u. a. die alte Gewittergottvorstellung nach.

III. Jahwe und das Land Kanaan.

Schon gelegentlich unserer Erörterung über die Eliaperikope (S. 63 f.) gewannen wir den Eindruck, daß für das lebendige Bewußtsein des Volkes Jahwe nicht mehr der Wüstengott vom Sinai war. Das Eindringen in das Kulturland Kanaan bedeutet für die Geschichte Israels den größten Wendepunkt, der auch die größte Veränderung im Leben des Volkes nach sich zog, denn jetzt waren sie aus flüchtigen Nomaden seßhafte Bauern geworden. Es war nun selbstverständlich, daß bei dem intimen Zusammenhang des täglichen Lebens und Treibens eines Volkes mit den entsprechenden Betätigungen der Gottheit die Vorstellungen von der Gottheit in gleichem Maße einem Wandel unterworfen sein mußten. Die Israeliten hatten ihren Gott als Gott der Wüste kennen gelernt,

seine Offenbarungen bestanden vorzugsweise im Gewitter; im Nomadenleben hatten sie seine Kräfte gespürt und erprobt, er hatte sie mit mächtiger Hand geschützt, und in den Kämpfen um das neue Erbland hatte er oft persönlich eingegriffen und sie von Sieg zu Sieg geführt. So war Jahwe ein Gott, der den Ansprüchen der Beduinen angepaßt war. Jetzt aber, in Kanaan, lernten die Israeliten eine Segensfülle anderer Art kennen, die Erträge des Ackerbodens, des Weinbaues und der Gartenkultur stellten göttliche Spenden dar, die sie von Jahwe bislang nicht gewohnt waren; und man lehrte sie, daß diese Gaben von anderen Göttern stammten, die man mit dem gemeinsamen Namen der Baale benannte. Da die Israeliten nun als Bauern auch von der Gunst und Gnade dieser Landesgötter abhängig wurden, so war es nur natürlich, daß sie auch anfingen, diesen die landesübliche Verehrung zu erweisen.

Dieser Kult der Baale schloß nun freilich die gleichzeitige Verehrung des alten traditionellen Stammesgottes nicht aus, denn die Erinnerungen an die Zeit der Vorväter wurden nicht ausgelöscht, und noch immer konnte man ja den Finger Jahwes verspüren, besonders in den fortgesetzten Kämpfen mit den umwohnenden Völkerschaften, und auch in dem neuen Lande gab es noch Gewitter. So verehrte man Jahwe neben Baal, und das Volk hat das gewiß nicht als eine Untreue gegen Jahwe empfunden.1) Und doch lag naturgemäß die Gefahr vor, daß man den fernen Gott über den nahen vergaß, daß der Gott, an den sie vor allen Dingen geschichtliche Erinnerungen, die mit der Zeit verblassen, knüpften den Göttern, die sich täglich neu betätigten, auch als Regenspender, schließlich weichen mußte. Die Kananäer waren ja auch nicht völlig unterworfen, viele Gebiete hatten sie noch für sich behalten (Ri 1), so daß sich ihre Götter auch hinsichtlich ihrer Kriegstüchtigkeit Jahwe gegenüber behauptet hatten. So sind denn auch viele israelitische Volkskreise dieser Gefahr erlegen, wie man aus den alten Prophetenschriften und den zahlreichen gesetzlichen Bestimmungen gegen den Götzendienst entnehmen kann.

Gleichwohl ist diese Gefahr im Laufe der Zeit auf die Dauer beseitigt. Es hat immer Kreise gegeben, die an der angestammten Väterreligion treu festhielten. Besonders waren das die südlich gelegenen Stämme, die am Rande der Wüste lagen und wohl in fortdauernder Verbindung mit den koalisierten Stämmen in Qadeš standen. Aber auch im Nordreiche gab es unter Elia eine macht

1) Siehe dazu die Ausführungen Buddes in den Preuß. Jahrbüchern 1896,

S. 64 ff.

volle Bewegung, die gegen solches „Hinken auf beiden Kniekehlen“ ankämpfte. So hat denn die Geschichte gelehrt, daß Jahwe auf die Dauer der Sieger geblieben ist. Die Einflüsse, die hier wirksam waren, liegen im letzten Grunde im Geheimnis des Göttlichen, es ist wohl der geheimnisvolle Geist der alten Propheten, der den Sieg des Jahwismus herbeigeführt hat.

Aus dem Kampfe gegen Baal ging der Jahwismus in geläuterten Formen hervor. Es war nicht mehr jene „reine“ Wüstenreligion im Sinne der Rekabiten, sondern eine höhere Religion, die nicht mehr eine kulturfeindliche Macht war, sondern manche der Kultur des Landes angepaßte Elemente aus dem Baalkult in sich aufgesogen hatte. Jahwe trat das Erbe des Baal in neuen geläuterten Formen an. Dazu gehörte aber vor allen Dingen, daß Jahwe auch in seinem Lande wohnte. Wir dürfen deshalb annehmen, daß die Vorstellung vom Sinaigott im Volksbewußtsein in demselben Verhältnis abnahm und aufhörte, wie die Herrschaft des Jahwismus in Kanaan sich begründete und festigte. Die Idee des Sinaigottes verflüchtete sich von nun an mehr und mehr auf rein literarisches Gebiet.

Elia war, soweit die Nachrichten reichen, der letzte, der bewußt an der Sinaivorstellung festhielt, aber wir gewannen den Eindruck, daß dieses Festhalten an den alten Formen und Ideen seiner Väterreligion schon etwas Künstliches an sich hatte (S. 63 f.). Bei Hosea ist Jahwe bereits der Herr des Landes, und seine Aussagen lassen erkennen, daß man zu seiner Zeit Jahwe auch schon im Lande Kanaan wohnend dachte, z. B. 9, 3. 15; 8, 1. In Ex 33 haben wir verschiedene Versuche kennen gelernt, Jahwe vom Sinai zu lösen, deren einer schon die letzte Konsequenz zog, daß Jahwe persönlich mitzog. In diesem Kapitel sind Vorstellungen aus verschiedenen Zeiten zusammengearbeitet, die deutlich einen allmählichen Entwickelungsgang des Glaubens an Jahwes Sinaiwohnung bis zur Wohnung Jahwes in Kanaan erkennen lassen. Den Spuren dieses Wandlungsprozesses nachzugehn, wird nun im folgenden unsere Aufgabe sein.

1. Zunächst scheint uns die Vorstellung, daß Jahwe im Lande Kanaan wohne, in der Form entgegenzutreten, daß zwischen dem Erdboden und der Gottheit eine Art stofflicher Solidarität besteht. Diesen Eindruck gewinnen wir z. B. aus Gen 4, 14 (J). Es stehen

הן גרשת אתי היום מעל פני האדמה :sich hier als Parallelen gegenüber ist auch fern von אדמה wer also fern ist von der מפניך אסתר und

Jahwe. Aus dem Zusammenhange, in dem die Worte hier stehn, geht freilich hervor, daß für den Erzähler (J) 2 das Land Kanaan bedeutet, denn der Gegensatz zu dem Verweilen in der

n ist das unstät und flüchtige Herumtreiben auf Erden, ohne „Land", ohne Heimat. Ursprünglich aber hat hier, wie in den ersten Kapiteln der Genesis überhaupt, na die spezielle Bedeutung von „Ackerboden", humus, das beweist die Gegenüberstellung von 7 V. 12 und 14, ferner: die na wird bebaut und versagt Kain ihre Kraft, sie sperrt ihren Mund auf, um das vergossene Bruderblut aufzusaugen V. 11, aus der 2 ertönt der Racheschrei des Blutes heraus. Auch in 3, 17 und 19 tritt diese Bedeutung von eklatant hervor. Aus der Parallele und ergibt sich daher eine magische, stoffliche Zusammengehörigkeit von Gott und Erdboden, woraus wir erkennen können, daß hier die Attribute eines Gottes der Fruchtbarkeit des Erdbodens, jedenfalls einer tellurischen Gottheit, auf Jahwe übertragen sind (so auch Gunkel, Genesis 2 S. 42). Die alte Sage, deren Entstehung ein ackerbautreibendes Volk voraussetzt, wird vermutlich nicht genuin hebräisches, sondern letztlich kananäisches Sagengut sein (cf. Budde, Die biblische Urgeschichte S. 197 ff.), so daß Jahwe vermutlich an die Stelle eines Baal des Grundwassers (S. 80) getreten ist. Das in die Erde einsickernde Blut wurde der Zeuge und Verräter des. Mörders (V. 11), an ihm erkannte die Gottheit die verbrecherische Tat. Der altreligiöse Gedanke, daß unschuldig vergossenes Blut ein Land entweiht Nu 35, 33, hat in dieser Vorstellung seinen Ursprung. Entweiht werden kann nur heiliges Land, das Land lehnt sich gegen solche Gabe auf und speit den Täter aus Lev 18, 25. 28, antik ausgedrückt würde man sagen, das numen des Erdbodens empört sich gegen eine solche Opfergabe und entledigt sich eines solchen Darbringers.

Diese, von J schon nicht mehr durchgefühlte Vorstellung von einem elementaren Konnex zwischen Gottheit und Erdboden hat sich im Volksbewußtsein länger erhalten und kommt noch vereinzelt in der literarischen Ausprägung der Volkssagen an die Oberfläche. So z. B. in der Form, daß eine Verehrung Jahwes außerhalb Kanaans nur möglich ist, wenn man wenigstens etwas von der heiligen Erde mit ins Ausland nimmt, wie der Aramäer Naeman 2 Kö 5, 17 f., der eine „so viel Erde,

als zwei Maultiere zu tragen vermögen", sich erbittet, um Jahwe in Damascus Opfer bringen zu können. Diese, echt hebräische, Erzählung bedeutet im Sinne des Schriftstellers, daß sich Naeman eine Art Enklave des jahwistischen Gebietes in seinem Lande schafft (Rob. Smith, D. Rel. der Semiten, deutsche Ausgabe S. 66), etwa als Reliquie oder Zaubermittel, das ihm die Gegenwart Jahwes garantierte. Aber dennoch wäre der ganze Vorgang unverständlich, wenn nicht die alte Idee, daß damit ein Stück der

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