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Noch schlug die Freiheit Schlachten nicht,
Noch hat man uns die Zeit gestundet,
Doch schlug ich manchen argen Wicht,
Und mancher Freund hat mich verwundet.

Spät ist's, doch noch die Liebe lenzt,
An ihren Busen darf ich sinken;
Und mancher Becher wird kredenzt,
Aus dem ich darf das Leben trinken,

Und weil mein Herz noch ungebeugt,
Sei stolz mein heutig Lied gesungen:
Von Feind und Freund sei mir bezeugt
Was ich gewollt, es ist gelungen.

Zum zwölften Gang.*)

Der erste Schnee fiel hernieder,
Er fiel mir auf Bart und Haar,
Wir Vögel schütteln's Gefieder,
Doch die Augen bleiben uns klar.

Ihr wisst es, ich bin gefangen

In meinem eng-trauten Zelt,

Doch kann ich mit Armen erlangen.

Die ganze weite Welt.

Ich möcht' mich in Frieden bescheiden,

Seit ich meine Schwingen verlor,

Doch mein Blut, mein Blut wills nicht leiden,

Das strömt noch so heiss wie zuvor.

Und male ich einen Engel,

Müde des heidnischen Graus',

So wird ein sündiger Bengel,

Ein nackter Sünder daraus.

*) Wurde vom Schmerzenslager aus geschrieben, wie manches andere der folgenden Gedichte.

Will ich wie der von Bechlaren
Mehren in Frieden mein Gut,
Wecken mir wieder Fanfaren
Den alten törichten Mut.

So wirds mit dem "Zwölften" auch kommen

Ich sprech es fröhlich beim Wein:

Ein "Jahrgang" kann mir nicht frommen, Ein "Waffengang" wird es wohl sein.

Der Unverbesserliche.

Wie viel Säcula zogen ins Land,
Seit ich in ihrer Kammer lag
Und zu meiner und ihrer Schand
Schnarchte bis in den hellen Tag?

Ach, wie traf mich des Leichtsinns Fluch
Unter die Decken gebückt!

Bis sich der letzte süsse Besuch

Endlich zögernd gedrückt.

Wie viel hundert Jahre mags sein,

Dass ich ein Lied ihr sang,

Das dem Philister durch Mark und Bein
Bis in die Seele drang?

Sonntag war's; der Gläubigen Schaar

Wandelt zum Osterfest,

Aber ich sass mit wirrem Haar

Tiefbetrübt im Arrest.

Ach, wie hab' ich so schwer gebüsst,
Und wie hats mich geniert!
Aber sie hat mich wieder geküsst,
Als ob gar nichts passiert.

Wie viel hundert Jahre ist's her?

Gestern war es zur Nacht,

Dass mir ein Träumen süss und schwer
Solche Unrast gebracht.

Helden.

"Der grimme Hagen,

Die Faust am braven Stahl,
Lehnt er und lauscht.

Aber Herr Volker,

Bein über Bein,

Sinnenden Auges

Fiedelt er sich und dem Freunde

Ein Liedlein.”

Läg der Tronjer im Spitale
Und der Volker irgendwo,
Alle beide auf dem Siechbett
Wären sie des Lebens froh?

Held ist gut sein, wo sie liegen,
Die man selber niederzwang;

Zuckt die Hand noch nach dem Schwerte,

Wird man nicht der Zukunft bang.

Freut der Sänger sich des Liedes,
Leuchtet's in der tiefsten Nacht:
Und die Angst hat keine Stätte,
Bei der würd'gen Totenwacht.

Aber wenn mit Schwert und Harfe
Dir der Stift der Hand entsinkt,
Eine gypsgegossne Larve

Statt des grünen Lorbeer winkt;

Wenn der Horizont, sich engend,
In der Finsternis zerfliesst,
Jede Regung deiner Liebe

Sich in's Herz zurück ergiesst;

Und vom eignen Gift erkrankend,
Du wie ein Thersites brüllst,
Trotz der hohen Gottgedanken
Schmutzig Menschenlos erfüllst-

Zeiget mir des Tronjers Trotzen,
Wenn am Mund die Wasser steh'n,
Spiele, Volker, Liedgeselle,
Wenn die Saiten flöten geh'n!

Heldentum heisst: Einsam pfeifen,
Pfeifen auf die ganze Welt,
Bis das Fass im letzten Reifen
Lautlos auseinanderfällt.

Saftlos und kraftlos
Gedankenleer sein,
Wütend sich streiten,
Ob mein oder dein
Das ist der Diebe
Schauspielerlist,

Ist Deutsch-Amerikas
Pracht-Journalist.

Mühsames Handwerk
Der Mantel hängt krumm,
Heut sollst du schreien

Und morgen sei stumm!

G'stanzeln.

Merschdendeels predigend

Hohe Moral,

Nur wenn's um's Bier geht-
Ritter und Knapp -
Da gehn sie einig
Vom Thema nicht ab.
Auch C. H. Boppe,*)
Der vieltreue Mann,
Fährt in die Freiheit
Mit Troika-Gespann.
"Freiheit" ist billig,

Wo "Wohlstand" im Kropf.
"Bildung" ist Handgaul,
Trägt Schellen am Zopf.
Doch schlägt ein Sklave.

Den Peiniger tot

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In Sturm und Drang.

Wenn ich auf dem Bett der Liebe
Wollustheissen Sieg errungen,

Ist mir doch der Schwerter Klirren
Immer noch im Ohr erklungen.

Denn der Freie nur kann lieben;
Und es war zu allen Zeiten:
Willst du eigne Wege gehen,
Musst du um die Freiheit streiten.

Wenn mich in dem Kampfgewühle
Tötlich scharfe Hiebe trafen,
War mein letzter Frohgedanke:
Bei der Liebe darfst du schlafen.

Auch ein Festgruss zur Jubelfeier Heidelbergs.*)

Gar mancher singt vom Becher
Und wusst ihn nie zu fassen;
Gar Mancher preist Altheidelberg,

War nie in seinen Gassen.
Mir ist ins Herz gegraben
Die Lieb so treu und fest,
Dass sie in schmucke Reime
Nur schwer sich fassen lässt.

Ich hab mit Kindesaugen

Die Pracht in mich gesogen,
Ich bin auf Knabenbeinen
Durch jenen Wald gezogen;
Ich hab in Jünglingshänden
Den Becher dort geschwenkt
Und in den Blütenzauber
Die Seele ganz versenkt.

*) Veröffentlicht im A. T. am 14. August 1886.

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