Noch schlug die Freiheit Schlachten nicht, Spät ist's, doch noch die Liebe lenzt, Und weil mein Herz noch ungebeugt, Zum zwölften Gang.*) Der erste Schnee fiel hernieder, Ihr wisst es, ich bin gefangen In meinem eng-trauten Zelt, Doch kann ich mit Armen erlangen. Die ganze weite Welt. Ich möcht' mich in Frieden bescheiden, Seit ich meine Schwingen verlor, Doch mein Blut, mein Blut wills nicht leiden, Das strömt noch so heiss wie zuvor. Und male ich einen Engel, Müde des heidnischen Graus', So wird ein sündiger Bengel, Ein nackter Sünder daraus. *) Wurde vom Schmerzenslager aus geschrieben, wie manches andere der folgenden Gedichte. Will ich wie der von Bechlaren So wirds mit dem "Zwölften" auch kommen Ich sprech es fröhlich beim Wein: Ein "Jahrgang" kann mir nicht frommen, Ein "Waffengang" wird es wohl sein. Der Unverbesserliche. Wie viel Säcula zogen ins Land, Ach, wie traf mich des Leichtsinns Fluch Bis sich der letzte süsse Besuch Endlich zögernd gedrückt. Wie viel hundert Jahre mags sein, Dass ich ein Lied ihr sang, Das dem Philister durch Mark und Bein Sonntag war's; der Gläubigen Schaar Wandelt zum Osterfest, Aber ich sass mit wirrem Haar Tiefbetrübt im Arrest. Ach, wie hab' ich so schwer gebüsst, Wie viel hundert Jahre ist's her? Gestern war es zur Nacht, Dass mir ein Träumen süss und schwer Helden. "Der grimme Hagen, Die Faust am braven Stahl, Aber Herr Volker, Bein über Bein, Sinnenden Auges Fiedelt er sich und dem Freunde Ein Liedlein.” Läg der Tronjer im Spitale Held ist gut sein, wo sie liegen, Zuckt die Hand noch nach dem Schwerte, Wird man nicht der Zukunft bang. Freut der Sänger sich des Liedes, Aber wenn mit Schwert und Harfe Statt des grünen Lorbeer winkt; Wenn der Horizont, sich engend, Sich in's Herz zurück ergiesst; Und vom eignen Gift erkrankend, Zeiget mir des Tronjers Trotzen, Heldentum heisst: Einsam pfeifen, Saftlos und kraftlos Ist Deutsch-Amerikas Mühsames Handwerk Und morgen sei stumm! G'stanzeln. Merschdendeels predigend Hohe Moral, Nur wenn's um's Bier geht- Wo "Wohlstand" im Kropf. Den Peiniger tot In Sturm und Drang. Wenn ich auf dem Bett der Liebe Ist mir doch der Schwerter Klirren Denn der Freie nur kann lieben; Wenn mich in dem Kampfgewühle Auch ein Festgruss zur Jubelfeier Heidelbergs.*) Gar mancher singt vom Becher War nie in seinen Gassen. Ich hab mit Kindesaugen Die Pracht in mich gesogen, *) Veröffentlicht im A. T. am 14. August 1886. |