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Zum dritten ich einen Esel han,
Viel gescheiter als unser Pfarrersmann.
Was, sagt der Bischof, erklär mir das,
Auf dass ichs möge verstehen bass.
Der Bauer sprach: der Esel mein
Geht selb zum Brunnen allein,
Wenn er ihm gnug trinket zumal,
Geht er wieder heim in sein Stall.
Die Kunst der Pfarrherr kann nit wohl,
Im Wirtshaus säuft er sich städ voll,
Dass er kann weder stehn noch gehn,
Dass ihn heimführen müssen zween.
Dabei gar klärlich ich bewähr,

Mein Esel gescheiter sei als er.

So musste natürlich diesem schlauen Bauer die Kirchenbusse erlassen werden.

Derb sinnlich und doch nicht ohne satirischen Beigeschmack ist auch die Schilderung der himmlischen Freuden, ein fideles Lied, das noch heute in Süddeutschland gesungen wird:

O wie gehts im Himmel zu
Und im ewigen Leben,

Alles kann man haben gnug,

Darf kein Geld ausgeben,

Alles darf man borgen,

Nicht für Zahlung sorgen,

Wenn ich einmal drinnen wär,
Wollt nicht mehr herausbegehr.
Fällt im Himmel Fasttag ein,
Speisen wir Forellen,
Peter geht in Keller nein,
Tut den Wein bestellen,

David spielt die Harpfen,

Ulrich brat die Karpfen,
Margareth backt Küchlein gnug,

Paulus schenkt den Wein im Krug.

Lorenz hinter der Küchentür,
Tut sich auch bewegen,

Tritt mit seinem Rost herfür,

Tut Leberwürst drauf legen.

Und bei der Tafel gibts allerlei Schnacken,
David kneipt Bethseba in die Backen,

Darob muss Salomo lachen,

Dass ihm die Rippen krachen, etc.

Der Schlussvers heisst dann:

Nun adje du falsche Welt,
Du tust mich verdriessen,

Im Himmel es mir besser gfällt,

Wo alle Freuden fliessen.

Alles ist verfänglich,

Und alles ist vergänglich,

Wenn ich einmal den Himmel hab,

Hust ich auf die Welt herab!

Ach, die fröhlichen Gesellen, die einst im grünen Wald oder in lustiger Herberge Strophe an Strophe zum Lied von den himmlischen Freuden reihten, sind nun schon längst, wie unsre Altvordern zu sagen pflegten, zur fröhlichen Urständ eingegangen, und ich möchte ihnen gerne die Genüsse in alle Ewigkeit gönnen, die sie sich auf Erden ausgemalt, aber leider ist mit jenen Gesellen der Himmel überhaupt ins Nichts verschwunden. Und wenn wir auch den verschmerzen könnten, so ist mit diesem auch das deutsche Volkslied verschwunden. Was heute noch als solches sich kennzeichnen will, ist entweder traurig knechtselige Umarbeitung der alten Landsknechtlieder ins patriotische neue Reichsdeutsche, oder aber die rohe Zote, die von den Commis Voyageurs, den Handwerksburschen unserer Zeit, mit Vorliebe gepflegt wird. Ein Glück ist es, dass seit Goethe unsre Kunst-Dichter den wahren innigen frisch-unbekümmerten Volkston mit Vorliebe gepflegt haben. Man denke nur an Uhland, Heine, Kerner u. A.

Jene himmlischen Freuden, auf die der unverfälschte und unvergeisterte Christ der vergangenen Zeit hoffte, sind uns gegenstandlos geworden, dafür haben wir den Wert des irdischen Lebens besser erkannt, und ich will in diesem Sinne schliessen mit den Strophen eines neuzeitlichen Dichters, der kürzlich in Stuttgart auch als Anarchist verhaftet wurde, es ist dies der Schwabe Ludwig Pfau, und das Gedicht ist betitelt: Der Becher.

Das Leben ist ein goldner Becher

Voll süsser Lust und dunkler Kunde.
Nur sparsam nippt der feige Zecher
Und gönnt sich kaum ein Freudenfest,
Nie taucht der Blick zum heilgen Grunde.
Und schwächer rinnt der Wein und schwächer,
Der Geist verduftet Stund um Stunde,

Aus trinkt der Tod den matten Rest.

Der Tor hängt an des Bechers Ränden
Und trinkt in Zügen ungemessen.
Er schüttelt ihn, dass an den Wänden
Sich aufbäumt wilder Lüste Schaum,
Den Ernst lässt er im Grund indessen,
Des Lebens Mark und aus den Händen,

Da er noch einmal trank Vergessen,

Sinkt ihm der Becher wie im Traum.

Der echte Mensch in seinem Ringen.
Trinkt durstig, sei's vom Süssen - Herben,
Den Grund will er zu Tage bringen,
So Leid als Freude muss heraus.
Er kann sich neuen Trank erwerben,
Zur Mutterquelle darf er dringen.
Dem Tode lässt er nur die Scherben,
Er trank das ganze Leben aus.

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