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Die

Predigt der Gegenwart

für die

evangelischen Geistlichen und Gemeinden

Eine homiletische Zeitschrift zur Belehrung und Erbauung, Unter Mitwirkung namhafter Geistlichen des In- und Auslandes

herausgegeben von
Dr. Wendel,

Pfarrer und Adjunct in utenbach bei Apolda,

erscheint vom Jahre 1881 ab im Verlag von Joh. Ambr. Barth in Leipzig, im bisherigen Umfang von 10 einfachen oder 5 Doppelheften und zum bisherigen Preise von 7 Mk. 50 Pf. per Jahrgang. - Der Verlagswechsel bedeutet nur eine veränderte Bezugsquelle und eine Erleichterung der Verbreitung unserer Zeitschrift; ihre Tendenz bleibt die selbe wie seit den 17 Jahren ihres Bestehens, sie will immer noch vor Allem der Kräftigung und Läuterung des vielfach bedrohten und gesunkenen kirchlichen Lebens unserer Tage durch Vermittelung und Erneuerung einer gesunden, ächt protestantischen Predigt dienen; einer Predigt, die auf dem unerschütterlichen Grunde der in der heiligen Schrift enthaltenen christlichen Heilswahrheit fest beharrend, zugleich Ernst macht mit den unvergänglichen Grundsätzen und geistigen Errungenschaften der Refor mation; einer Predigt, die das frisch pulsirende Leben der Gegenwart mit dem Geiste Christi also durchdringen will, daß der Herr in seinen Bekennern Gestalt gewinnt, und Diejenigen der Kirche wiedergewonnen werden, die dem, ihnen angeblich entfremdeten Christenthume näher stehen, als sie selbst glauben und ahnen.

Unsere bisherigen Bemühungen sind, Dank der thätigen und werth vollen Mithilfe unserer geehrten Mitarbeiter, durch Gottes Gnade nicht ohne Erfolg geblieben. Unsere Zeitschrift hat sich bereits in allen Gegen den des deutschen Vaterlandes und darüber hinaus, in Amerifa und der Schweiz, Freunde und Theilnehmer erworben, und die Stimme der Kritik hat sich allseitig wohlwollend und ermunternd darüber ausgesprochen. Aber es bedarf noch einer viel allgemeinern Betheiligung, besonders von Seiten der Geistlichen, soll sie anders in Stand gesezt werden, ihre Aufgabe immer vollkommener erfüllen zu können. Diese allgemeinere Betheiligung dürfte besonders durch Vereinigung mehrerer benach barter Amtsbrüder zum Abonnement auf die Predigt der Gegenwart" wesentlich erleichtert werden, und dem so langwierigen und ungenügenden Wege durch größere theologische Lesezirkel vorzuziehen sein, da durch ein verhältnißmäßig sehr geringes Opfer die schnelle und dauernde Benuhung der Predigt der Gegenwart" erworben werden kann.

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Probehefte werden durch jede Buchhandlung auf Verlangen geliefert.

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Jährlich erscheinen 10 einfache Seite à 3-4 Bogen oder 5 Belong

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Nachträglich haben sich noch als Mitarbeiter angeschloffen:

thaus, Prediger in Hannover.

ppel, Superintendent zu Calvörde in Braunschweig. müller, Pfarrer in Salzburg.

ant, Generalsuperintendent in Holzminden.

artholdi, Pfarrer in Arbon, Schweiz. ähring, Pfarrer in Minfeld, Pfalz. ecer, Pfarrer in Berka a. d. W.

. Behr, Pfarrer in Langenberg.

(umhof, Decan in Melbach, Großherzogthum Heffen. ochert, Pfarrer in Sachsenburg, Nordamerika. ogenhard, Pfarrer in Stadt-Sulza. öhringer, Pfarrer in Basel, Schweiz. raasch, Superintendent in Jena. urggraf, Pfarrer in Langenhain, Gotha. üchner, Schulinspector in Gießen.

ns, Pastor in Glückstadt, Holstein. aesar, Pfarrer emer. in Wiesbaden. arlsen, Pfarrer zu Sülfeld, Holstein. cedner, Kirchenrath in Ichtershausen. ropp, Pfarrer in Moorburg bei Homburg.

ebes, Pfarrer in Burgtonna, Herzogthum Gotha. iekmann, Pfarrer in Wesselburen, Holstein. öring, Diaconus in Breslau.

reyer, Diaconus in Gotha.

ünnebier, Pfarrer in Moderwig bei Neustadi a. Dria. urisch, Pfarrer in Jais, Graubünden. richson, Pfarrer in Straßburg.

Küntele, Religionslehrer in Kaiserslautern.
Laurier, Pfarrer in Frankenthal, Pfalz.
Lehmann, Probst in Schfölen bei Naumburg.
Lüdemann, Pfarrer in Barth, Holstein.
Lühr, Pastor zu Horsbüll, Holstein.

Martig, Pfarrer in Münchenbuchsee, Schweiz.
Müller, Pfarrer in Oppenheim, Großherzogthum Heffen.
Müller, Decan in Pfungstadt, Großherzogthum Hessen.
Nandres, Pfarrer in Hürtigheim, Elsak.

Nobad, Superintendent in Niederzimmern b. Vieselbach.
Nordmeier, Pfarrer in Decbergen bei Rinteln.
Ohly, Pfarrer in Elfoff, Westfalen.

Ortleb, Pfar. emer. in Gotha.

Dr. Pfitzner, Pfarrer in Reisen, Provinz Posen.
Preller, Diaconus in Apolda.

Quirin, Confiftorialpräsident in Grieß im Elsaß.
Redepenning, Kirchenrath und Superintendent zu Ilfeld.
Reich, Prediger in Breslau.

Reinhard, Pfarrer in Großlöbichau bei Jena.
Reußner, Superintendent in Neustadt an der Orla.
Rodemer, Pfarrer zu Angersbach bei Lauterbach, Hessen.
Scipio, Consistorialrath und Hofprediger in Arolsen.
Schiel, Stadtpfarrer zu Kronstadt i. S.

Schiffmann, Archidiaconus an St. Jakob in Stettin.
Schindler, Pfarrer in 3naim, Mähren.

meidler, Brediger in Berlin.

Dr. Schmidt, Seminarlehrer in Pirna.
Schneider, Superint. in Bieliz, Oesterreichisch Schlesien.
Schneider, Archidiaconus in Schweidnig.
Schönwalder, Diaconus in Görlig.

Dr. Schulze, Superintendent in Ohrdruff.

Schulze, Pfarrer in Stadt Naundorf bei Grimma.

Schultze, Superintendent in Soldin, Reab. Frankfurt a. D.
W. Schwart, Probst zu Eiderstedt in Schleswig.
Schwarz, Stadtpfarrer in Heidelberg.

Schwerdt, Superintendent in Waltershausen.
Seiffarth, Pastor in Liegnit.

Siert, Pastor zu Waabs in Schleswig.
Spierlin, Oberprediger in Halberstadt.
Spick, Pfarrer in Ollendorf bei Weimar.
Steinbrück, Pfarrer in Bahn.

Steinhagen, Pfarrer in Siligen, Lippe.
Stiebrih, Pfarrer zu Olbersleben.

Tamm, Pastor zu Groß- und Klein-Solt in Holstein.
Teuchert, Diaconns in Cölleda.

Thielemann, Pfarrer in Brüheim bei Gotha.
Thomas Ulrich, Pfarrer in Muscatine, Nordamerila.
Trautvetter, Generalsuperintendent in Rudolstadt.
G. Vogt, Pfarrer in Glan-Münchweiler.
Voigt, Licent und Pfarrer in Züssow.
Bollert, Superintendent in Kreuzburg.

Wagner, Prediger in Mediasch, Siebenbürgen.

Wächter, Pfarrer in Hafstrom bei Königsberg.

Walther, Superintendent in Dermbach.
Weber, Pfarrer in Bela in Ungarn.
Weidner, Prediger in Osnabrüd.
Wernigk, Pfarrer in Wollbach, Baden.
Wiegand, Diaconus in Buttstädt.
Wiesinger, Badeprediger in Kissingen.
Will, Pfarrer in Bischweiler, Unterelfaßt.
Wilmsen, Prediger in Croffen an der Ober.

Th. Wirth, Pfarrer in Pfäcffion, Canton Zürich.
Wikmann, Pfarrer in Meilen, Zürichsee.

I. Predigten, Amtsreden, Dispositionen u. Skizzen.

1.

Wie der leidende und sterbende Heiland den geistig Blinden die Augen öffnet.

Predigt von Pfarrer Fischer, in Niederbeisheim (Hessen) am Sonntage vor der Passionszeit über Luc. 18, 31–43.

Er nahm aber zu sich die Zwölfe, und sprach zu ihnen: Sehet, wir gehen hinauf gen Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, das geschrieben ist durch die Propheten von des Menschen Sohn. Denn er wird überantwortet werden den Heiden; und er wird verspottet, und geschmähet, und verspeiet werden; und sie werden ihn geißeln und tödten; und am dritten Cage wird er wieder auferstehen. Sie aber vernahmen der keins, und die Rede war ihnen verborgen, und wußten nicht, was das gesagt war. Es geschah aber, da er nahe zu Jericho kam, saß ein Blinder am Wege, und bettelte. Da er aber hörte das Volk, das durchhin ging, forschte er, was das wäre. Da verkündigten sie ihm, Jesus von Nazareth ginge vorüber. Und er rief und sprach: Jesu, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Die aber vorne an gingen, bedroheten ihn, er sollte schweigen. Er aber schrie vielmehr: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Jefus aber stand stille, und hieß ihn zu sich führen. Da sie ihn aber nahe bey ihn brachten, fragte er ihn, und sprach: Was willst du, daß ich dir thun soll? Er sprach: Herr, daß ich sehen möge. Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend; dein Glaube hat dir geholfen. Und alsobald ward er sehend, und folgte ihm nach, und pries Gott. Und alles Volk, das olches sahe, lobte Gott. In der vor uns liegenden Woche beginnt wieder die Passionszeit, die Zeit, welche dem Andenken an das Leiden und Sterben des Heilandes gewidmet ist. In unserm heutigen Evangelium wird dies gewissermaßen angekündigt. Gleich wie den Jüngern zugerufen wird vom Heiland: „Sehet wir ziehn hinauf gen Jerusalem, und es wird Alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von des Menschen Sohn," wie ihnen damit zugerufen wird, gedenket an das, was eurem Meister bevorsteht, so ruft uns die Kirche auch durch unser heutiges Evangelium zu: „Ziehet im Geiste nach Jerusalem in dieser Zeit, und sehet was geschehen ist an eurem Heiland." Merkwürdigerweise aber ist mit dieser Vorausverkündigung in unserm Evangelium die Erzählung von der Heilung eines Blinden durch Jesum verbunden, die

scheinbar doch hiermit Nichts zu thun hat. Allein beachten wir, was unmittelbar vorher von dem Evangelisten in Beziehung auf die Jünger des Herrn gesagt ist: „Sie aber vernahmen der keins, und die Rede war ihnen verborgen und wußten nicht, was da gesagt war." Die Jünger waren gewissermaßen noch blind, ehe sie mit Jesu hinaufzogen gen Jerusalem, sie hatten von des Herrn Werk und ihrer eignen Bestimmung in den meisten Punkten noch keine Einsicht. Erst jest wurden ihnen die Augen aufgethan. Indem der Herr in den Tod ging, heilte er an seinen Jüngern die geistige Blindheit, mit der ihr jüdisches Vorurtheil das Auge ihres Geistes umhüllt hatte. Die Erzählung von der leiblichen Blindenheilung, die unser Evangelium neben der Vorherverkündigung von den Leiden des Herrn enthält, führt uns darum ganz natürlich zu der Betrachtung der geistigen Blindenheilung, die der Herr gerade durch den von ihm eingeschlagenen Leidensweg zu Wege gebracht hat und immer noch für jeden zu Wege bringt, der mit gläubigem Herzen seinen Leidensweg betrachtet. Der Gegenstand unserer heutigen Betrachtung sei daher,

wie gerade der leidende und sterbende Heiland den geistig Blinden die Augen aufthut. Wir sehen dabei zuerst auf die Frage,

was denn die geistige Blindheit sei, und zweitens darauf, wie solche gerade durch die Betrachtung des leidenden Heilands ge= heilt wird.

I. Die geistige Blindheit ist aber Blindheit erstens in Beziehung auf des Lebens Ziel, zweitens in Beziehung auf des Lebens Weg. Jedermann seßt sich ein gewisses Ziel seines Lebens; er hat, wenn auch manchmal in sehr dunkler Weise, eine Ahnung, daß er zu diesem oder jenem im Verlauf seines Lebens bestimmt sei, und dieses oder jenes erreichen müsse, und daß er nur in der Erreichung dieses Ziels Frieden und Genüge für seine Sehnsucht finden könne. Und allerdings will auch Gott, daß der Mensch zu einem Ziele gelange, in welchem er volle Befriedigung finde, in welchem er sich glücklich und selig fühle. Aber wie sind die Augen des Menschen so blind über dieses Ziel! Sie suchen es im Frdischen, und siehe es liegt im Himmlischen, sie suchen es in der weiten Ferne, und siehe, es ist Jedem nahe, fie glauben es gerade erreicht zu haben, und siehe, sie sind so fern davon

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