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Der poetische Fauft

Faust, Mephisto, die drei Gewaltigen, der Canal, Schifffahrt, der große Kahn, Handel, Piraterie und Krieg.

Der philosophische Fauft

Verstand, Egoismus, Anschauung, Begriff und Urtheil, der Rechtsweg, die Juristerei, der Proceß, Civilrecht, Criminalrecht und Völkerrecht.

(Ein Flottenfest ist uns zu Recht.)|(Ein Justizmord besteht zu Recht.)

Faust, Mangel, Schuld, Noth, Sorge. (Hast du die Sorge nie gekannt?)

Mephisto, Lemuren.

(Herbei, herbei, herein, herein, Ihr schlotternden Lemuren.)

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Berstand, Dummheit, Denkfaulheit, Gedankenarmuth, Zweifel.

(Hast du den Zweifel nie gekannt?)

Die negirende Kritik, die Exegese. (Herbei, ihr Exegeten.)

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Glorie.

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Mephisto, Engel.

Die negirende Kritik, die Logik.

(Wir kommen schon; warum weichst (Die Logik kommt zum Siege,

du zurück?)

Bergschluchten. Fausts Unsterbliches, Anachoreten, drei Büßerinnen, Mater gloriosa u. s. w.

(Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan.)

negirende Kritik weicht zurück.)

Die Rechtfertigung des die Goetheschen „Faust“.

Der Verstand, die transcendentalen Stücke im Kant, Glaube, Liebe, Hoffnung, die Vernunft u. s. w. (Die Vernunft zieht Alle nach oben.)

Die „Kritik der Rei-
nen Vernunft“ von
Kant.

3. Der Briefwechsel.

(Auszug aus dem Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe.) Die hier folgenden Briefe sind die stärksten Beweise für diese Faust-Deutung:

1797, Juni 23, Schiller:

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So viel bemerke ich hier

nur, daß der Faust, das Stück nämlich, bei aller seiner dichte-
rischen Individualität die Forderung an eine symbolische Be-
deutsamkeit nicht ganz von sich weisen kann, wie auch wahr-
scheinlich Ihre eigene Idee ist.
Kurz, die Anforde-
rungen an den Faust sind zugleich philosophisch und poetisch,
und Sie mögen sich wenden, wie Sie wollen, so wird Ihnen
die Natur des Gegenstandes eine philosophische Behandlung
auflegen, und die Einbildungskraft wird sich zum Dienst
einer Vernunftidee bequemen müssen,

1797, Juni 24, Goethe: Ansicht dieses Werkes nicht "variiren

1797, Juni 26, Schiller:

Wir werden wohl in der

Was mich daran ängstigt,

ist, daß mir der Faust seiner Anlage nach auch eine Totalität,
der Materie nach, zu erfordern scheint, wenn am Ende die Idee
ausgeführt erscheinen soll, und für eine so hoch aufquellende
Masse finde ich keinen poetischen Reif, der sie zusammen-
hält -
In Rücksicht auf die Behandlung finde ich die
große Schwierigkeit, zwischen dem Spaß und dem Ernst
glücklich durchzukommen. Verstand und Vernunft
scheinen mir in diesem Stücke auf Tod und Leben mit einander
zu ringen.
Zuweilen — nimmt der Teufel die Ver-
nunft gegen den Faust in Schutz.

Die Vernunft

nur kann ihn (den Teufel) gelten lassen und begreifen.
Ich bin überhaupt sehr erwartend, wie die Volksfabel sich dem
philosophischen Theil des Ganzen anschmiegen wird.

1797, Juni 27, Goethe: nur daß ich mir's bei dieser barbarischen Composition bequemer mache und die höchsten Forderungen (des Verstandes) mehr zu berühren, als zu erfüllen denke. So werden wohl Verstand und Vernunft, wie

zwei Klopffechter, sich grimmig herumschlagen, um Abends zusammen freundschaftlichst auszuruhen

1797, Juli 1, Goethe:

Sollte aus meiner Reise nichts

werden, so habe ich auf diese Possen (Faust) mein einziges

Vertrauen gesetzt

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1796, Dec. 6, Goethe: ich werde wohl zunächst an meinen Faust gehen, theils um diesen Tragelaphen (Ungethüm) los zu werden, theils um mich zu einer höheren und reineren Stimmung vorzubereiten.

1798, Mai 5, Goethe: - Einige tragische Scenen waren in Prosa geschrieben; sie sind durch ihre Natürlichkeit und Stärke im Verhältniß gegen das Andere unerträglich; ich suche sie deswegen gegenwärtig in Reime zu bringen, da dann die Idee wie durch einen Flor durchscheint

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1800, Sept. 13, Schiller an Goethe: Lassen Sie sich aber ja nicht durch den Gedanken stören, wenn die schönen Gestalten und Situationen kommen, daß es Schade sei, sie zu verbarbarisiren. Der Fall könnte Ihnen im zweiten Theil des Faust noch öfter vorkommen. Das Barbarische der Behandlung, das Ihnen durch den Geist des Ganzen aufgelegt wird, kann den höheren Gehalt nicht zerstören und das Schöne nicht aufheben.

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1800, Sept. 16, Goethe: Der Trost, den Sie mir in Ihrem Briefe geben, daß durch die Verbindung des Reinen und Abenteuerlichen ein nicht ganz verwerfliches poetisches Ungeheuer entstehen könne, hat sich durch die Erfahrung an mir bestätigt

1801, März 11, Goethe:1 Man könnte verlangen eine

1 Sehr wichtig ist dieser Brief. Es ist hier kein untergeschobener Plan, und auch kein zufälliges Zusammentreffen, wenn diese Arbeit nothgedrungen einen dreifachen Plan brachte: der Dichter bestätigt die Richtigkeit, und sei hier bemerkt, daß uns dieser Brief erst zur Kenntniß kam, nachdem der „Plan" bereits ausgearbeitet war. Der dreifache Plan ist aus dem Werke selbst herausgelesen worden. Zu bemerken ist jedoch ausdrücklich, daß der Dichter die obige Stelle in seinem Briefe gesagt hat in Beziehung auf eine psychologische Preisaufgabe und nicht auf den „Faust". Die Verbindung der

gedrängte, lichtvolle Darstellung des Bestehenden im Menschen, mit Entwickelung der Phänomene der Cultur aus demselben, man betrachte sie nun als ein Ganzes der Gegenwart oder der Succession oder als Beides zugleich.

1771, Goethe an Pfenniger, 26. April: Daß das Alles, was unter uns Widerspruch scheint (über den Faust), nur Wortstreit ist, der daraus entspringt, weil ich die Sachen unter andere Combinationen sentire und darum, ihre Relativität ausdrückend, „sie anders benennen muß". Welches aller Controversen Quelle ewig war und bleiben wird.

(Damit aber ist die Existenz einer besonderen Faustsprache vom Dichter selbst constatirt.)

4. Der inductive Beweis.

Jeder Organismus hat das Merkmal an sich, daß die Theile desselben mit einander in Wechselwirkung stehen, von einander abhängig sind, und daß der eine Theil eines Organischen fällt, wenn der andere fehlt. Aus dem fossilen Unterkiefer eines vorweltlichen Plesiosaurus construirt die vergleichende Anatomie den ganzen Organismus des verschollenen Thieres. Nimmermehr aber wäre das möglich einem bloßen Gemenge gegenüber, wie etwa einem mit Metallen durchsprengten urweltlichen Gestein; der Organismus hat das Gesetz der Abhängigkeit seiner Theile von einander, das Gemenge hat dies Gesetz nicht. Dies auf den "Faust" angewendet, der seit neunzig Jahren unter dem Geröll der „Erklärungen“ zu verschwinden droht, so ist die Sachlage sehr analog den obigen Beispielen. Indem berufene Erklärer offen aussprechen, der „Faust“ sei kein Organismus mit einheitlichem Gedanken, sondern er bestche aus losen Bildern, die ohne innere Nothwendigkeit an einander gefügt wurden, psychologischen Erscheinungen mit den Culturerscheinungen hat den Dichter schon 1801 beherrscht, und darauf kam es hier an.

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