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haltenes Beispiel zu gelten hat. So weit der Text mir verständlich ist,1) lautet er folgendermassen:

Als erstes Vorzeichen mit dem darauf stattgefundenen Ereignis lesen wir:

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Wenn die Leberfläche2) in ihrem Umfang die Gallenblase 3) umschliesst1) ein Vorzeichen 3) für Sargon, der auf dieses Orakel®) hin nach Elam zog und die Elamiten unterjochte, sie umzingelte) und ihnen die Nahrung) abschnitt.")

(Bezold S. 914) ein Omen-Text vorliegt, in dem nach King's Mitteilung etwas abweichend von dem Vorzeichen des Gilgamesch, des grossen Königs der vielen Länder", die Rede ist. Ferner kommt auch K 7149 in betracht. Es scheint sonach eine Sammlung von Gilgamesch-Vorzeichen existiert zu haben, was für die Beurteilung des geschichtlichen Kerns in dem Gilgameschepos von bedeutendem Werte wäre. 1) Die Schwierigkeit besteht hier wie in allen über die Leberschau handelnden Texten in der genauen Bestimmung der ideographisch geschriebenen Kunstausdrücke für die Bestandteile und Erscheinungen bei der Leber. Wenn ich auch glaube, durch meine Ausführungen das Verständnis dieser Texte gefördert zu haben, so möchte ich mir nicht den Anschein geben, als ob ich alle meine Vorschläge als definitive Lösung der Probleme betrachte. Vielmehr möchte ich durch meine Forschungen an diesen schwierigen Ominatexten andere zur Mitarbeit anzuregen suchen. Es soll daher mein Bestreben sein, gemäss dem leitenden Gesichtspunkte dieses Werkes, stets das Sichere von dem Wahrscheinlichen und dieses wiederum von dem Unsicheren zu scheiden.

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so noch

2) Weil das Zeichen die drei Winkelhaken - gewöhnlich für den Mond (Br. Nr. 9988) verwendet wurde, so glaubte man sehr natürlich Bezold, Catalogue S. 411 dass es sich in diesem Text um Vorzeichen aus Mondbeobachtungen handelte, bis Knudtzon (Assyrische Gebete an den Sonnengott S. 51) Zweifel an dieser Auffassung aussprach. Sodann gelang es Boissier (Revue Sémitique 1902 S. 279) festzustellen, dass sich sämtliche Vorzeichen aut die Tierschau beziehen. Auf Grund des Syllabars Rawlinson V, Pl. 37, Kol. I, 48 (Br. Nr. 9977) schlug er die Lesung bantu vor und meinte mit Jensen, Keilinschriftl. Bibl. VI, 1 S. 395, dieses Wort sei als ,,Bauch" aufzufassen. Damit kommen wir aber nicht aus, und ich glaube mit Bestimmtheit nachweisen zu können, dass panti (oder pantum) wie wir zu lesen haben die vordere Leberfläche bedeutet und dann auch ganz allgemein für die Leber verwendet wurde. Das Wort pantu kennen wir aus den El-Amarna-Briefen, wo es im Genitiv (i-na pa-an-ti-i) in einem Brief des Surata, des Fürsten von Akko, vorkommt (ed. Winckler Nr. 157, 10) und zwar in Verbindung mit seru,,Rücken". Ein Vergleich dieser Stelle mit den Parallelen in andern Briefen (z. B. Nr. 158, 14-15, 159, 9-10), wo wir ka-ba-tu u şi-ru, also,,Leber und Rücken", als zusammenfassenden Ausdruck für „Körper“, ganzes,,Wesen" finden wie wir ,,Leib und Seele" sagen zeigt deutlich, dass panti kabatu ist. Nun kommt diese Verbindung „,Leber und Rücken" in mindestens achtzehn anderen Stellen in den El-Amarna - Briefen vor, wobei wir den verschiedenen Schreibungen ka-ba-tu, ka-bit-tum, ka-ab-tum, ga-bi-tu und ka-ib-du (wohl Irrtum für ka-bi-du) für Leber, wie xu-u-ru neben și-ru für Rücken" begegnen. Die Stellen sind Nrr. 39, 9; 149, 37; 207, 9; 208, 8-—9; 209, 9; 210, 12-13; 212, 14-15; 218, 15-16; 224, 11-12; 225, 13-14; 226, 10-11; 227, 13-14; 228, 10-11; 230, 4-5; 234, 9-10; 236, 7; 243, 11-12 und 246, 5-6. Wie pantû mit kabittu wechselt, so findet sich scha-scha-lu an zwei Stellen (Nr. 230,5 und 246, 5) als Symonyn zu şêru. Durch die Glosse ba-at-nu hebräischem beten „Bauch“ zu pantù an der betreffenden Stelle darf man sich nicht verleiten lassen, denn sie stellt einfach einen etymologischen Versuch eines ge

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Man sieht also deutlich die Gedankenverbindung, von der man bei der Vorzeichendeutung ausging. Der Umschliessung der Gallenblase durch

usw.

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lehrten Schreibers dar, und hat nur als ein Beispiel der vergleichenden Sprachwissenschaft im 15. Jahrhundert v. Chr. einen Wert. Das Zeichen kommt ziemlich häufig vor (Cun. Texts XX, Pl. 1, rev. 28–31; 8 (K 3999) rev. 16–17; 13 obv. 16; 14, 4; 15, 38; 17 rev. 8-9; 41 Kol. IV, 14-15; 44, 58; 48, 14 und 17; 50, 8 und 10; Boissier, Documents 16, 7; 45, 9; 212, 29 und 32; 225, 6, 8-11 usw. auch in noch unveröffentlichten Texten, z. B. K 3690 und wohl auch K 3682), und die allgemeine Bedeutung pantû Leberfläche, trifft an allen Stellen zu. Hiermit erledigen sich Jensens Zweifel über die Bedeutung von kabittu, das überall, wo es vorkommt, auch in den medizinischen Texten bei Küchler (AssyrischBabylonische Medizin S. 12) — nie anders als „,Leber" aufzufassen ist. Dasselbe gilt von pantû als „Leberfläche“, nur müssen wir uns stets die Anschauungen, die man sich von der „,Leber" machte, als Sitz der Seele und des Lebens gegenwärtig halten. Siehe oben II S. 215 folg. Das Wort pantù bedeutet, wie Jensen erkannt hat (a. a. O. S. 562), das „Vordere und bezieht sich auf diejenige Fläche der Leber, die bei der Sektion des Opfertieres zuerst zum Vorschein kommt. Vergl. oben II S. 219 Anm. 3 u. S. 220. Diese Fläche, auf der sich die meisten und die wichtigsten bei der Leberschau in betracht kommenden Merkmale der geschwänzte Lappen mit seinen beiden Fortsätzen, die Gallenblase mit dem Gallenblasengang, die Leberpforte, der Lebergallengang usw. befinden, spielte bei der Leberschau die überwiegende Rolle, während die andre Fläche als Rücken" der Leber bezeichnet [z. B. Rawlinson V, 63 Kol. II, 31; Cun. Texts XX, Pl. 1, rev. 28 (= 50 obv. 8); 15, 38; 16 (K 6766) obv. 4—5, rev. 1, 2, 4; 20 (K 7255) obv. 13; 24 (K 3676) obv. 5; 41 Kol. IV, 16; 48, 8 und 13; Boissier, Documents 11, 8; 39, 12; 47, 11 usw.] - wenn auch oft in den Vorzeichensammlungen erwähnt — weit geringere Bedeutung hat. So kam man naturgemäss dazu, die vordere“ Fläche auch ganz allgemein für die Leber anzuwenden. Dass die moderne wissenschaftliche Nomenklatur gerade umgekehrt die dem Zwerchfell zugekehrte Seite als die vordere" und die andere, den Eingeweiden zugekehrte Seite, als die hintere Fläche bezeichnet, ist oben (II S. 219 Anm. 3) bemerkt worden. Zur Erklärung des Ideogramms möchte ich noch folgende Vermutung aufstellen: Anstatt die drei Winkelhaken als 30 aufzufassen, kann man auch jeden der drei Winkelhaken als Einheit betrachten, also die drei Winkelhaken der Dreizahl entsprechend, wie ja in der Tat nach dem Verzeichnis Rawlinson V, Pl 37 die drei Winkelhaken schalâscha,dreissig" (Kol. I, 45 und 50) wie auch schulalti „drei“ (Z. 51) und ebenso die zwei Winkelhaken eschrâ zwanzig" (Z. 25) wie schind ,zwei“ (Z. 28) und sogar kilallan doppelt“ (Z. 29). Auch das Zeichen Pesch (Br. Nr. 6928) hat den Wert schalalti (Br. Nr. 6938). Man wird sich nun erinnern, dass bei der ,,vorderen" Fläche der Leber also,,vordere" nach babylonischer Anschauung,,,hintere" nach der modernen Nomenklatur die Dreiteilung der Lederlappen, wenn man entweder von der Teilung durch die Gallenblasenfurche oder von dem geschwänzten Lappen (den die Babylonier als einen besonderen Bestandteil betrachteten) absieht (siehe oben II S. 220), sofort ins Auge fällt, und es wäre ganz im Einklang mit dem Wesen der Keilschritt, an dieses Merkmal als Bestimmungsgrund für die Wahl des betreffenden Zeichens anzuknüpfen. Ja, es ist sogar höchst wahrscheinlich, dass man pantů zuerst als Bezeichnung für die Vorderseite der drei Hauptlappen anwandte, und man kann mit dieser Auffassung an vielen Stellen, wo das Zeichen vorkommt, auskommen auch in unserm Text - aber anderseits hat es entschieden den Anschein, dass man was ja auch natürlich das Wort für die ganze Vorderfläche und sodann eben wegen der vorwiegenden Bedeutung dieser Fläche auch

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die Leber entspricht die Umgürtung des Feindes. Die Gallenblase als das ,,bittere" - stellt den Feind dar, der durch die Umzingelung von Hilfe und Nahrungszufuhr abgeschnitten ist. Wir haben uns also vorzustellen, dass bei der vor dem Auszug nach Elam vorgenommenen Tierschau die Leber des geopferten Tieres das angeführte Verhältnis zur Gallenblase aufwies, und dass man das Vorzeichen in der angegebenen Weise auslegte.

Der zweite Paragraph lautete:

Wenn die Leberfläche in ihrem Umfang die Gallenblase umschliesst und die untere Spitze1) [sc. des Pyramidal fortsatzes] über sie 2) fällt, und die ganz allgemein für Leber" gebrauchte. Das nähere findet man in einem Aufsatz des Verfassers, ,Sign and Names of the Liver in Babylonian", der in der Zeit. f. Assyriologie XX, 1 erscheinen wird.

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3) Si = martu (Br. Nr. 4196) auch daddaru,,bitter" ist nur die Gallenblase und nicht etwa der Penis (wie Boissier Choix, S. 258 vorschlägt) oder gar Exkremente (Proc. Soc. Bibl. Arch. XXV S. 75), die bei der Tierschau garnicht in Betracht kommen.

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4) Also die Gallenblase fällt noch innerhalb des Leberrandes wie es auf der Schafsleber dargestellt ist (Cuneiform Texts VI, Pl. I). Dies ist der normale Zustand bei der Schafsleber, obwohl die Gallenblase öfters etwas über den Leberrand hervorragt. So z. B. auf der Abbildung bei Ellenberger und Baum, Handb. der vergl. Anatomie der Haustiere I S. 451. Bei der Rindsleber dagegen fällt die Gallenblase beträchtlich über den Leberrand hinaus. Siehe oben II S. 218 Anm. 2. 5) Geschrieben mit dem dreifachen Winkelhaken plus tu als phonetisches Komplement also auf die Lesung tertu oder pirischtu „Orakel, Omen", Vorzeichen" hinweisend nicht purussû, wie Boissier, Choix S. 109 vorschlägt. Dass dieses Zeichen für ,,Leberfläche" auch geradezu als ,,Vorzeichen" im allgemeinen angewandt wird, ist also so zu erklären, wie Bar kabittu pirischtu und bietet demnach eine Bestätigung für die These, dass pantû auch für die Leber allgemein angewandt wurde. Gestützt wird diese Auffassung ferner durch die Angabe (Brünnow, Nr. 10 003) Ba-Bar = purussu,,Entscheidung" eigentlich ,,ein Vorzeichen deuten". d. h. eine Entscheidung treffen. Andere Stellen für Ba (tu) = pirischtu „Orakel“, „Vorzeichen" sind Cun. Texts XX, Pl. 2, obv. 18, rev. 9; 3, 17; 7 obv. 21; 13 rev. 12; 16 (K 6848) 6; Boissier, Documents 12, 12; 96, 14: 228, 39; 242, 18; Boissier, Choix S. 44 (K 1365) 1; 80, 5; Thompson, Reports of the Astrologers usw. Nr. 276, obv. 2 usw. usw.

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6) schiru (Br. Nr. 4559). Zu dem Entwicklungsgang von schiru „Fleisch“ zu schîru ==,,Orakel, Vorzeichen", siehe oben II S. 217 Anm. 2 und vergl. die Unterschrift bei Boissier, Documents S. 47, woraus hervorgeht, dass dieses Zeichen dem gewöhnlichen Ausdruck für Vorzeichen entspricht. Aus Rawlinson II, 62 Nr. 1 obv. 24 (Br. Nr. 4564) könnte man auch auf die Lesung tertu für unser Zeichen anstatt schiru schliessen. Man wird wohl beide Ausdrücke verwendet haben.

7) u-bur-tum von abȧru „einschliessen". Nach Cuneiform Texts XVIII, Pl. 24 (K 1185) 8-9 Meissner, Supplement-Texte S. 16 scheint uburtum eine Synonym von tamkhiṣu,,Niederlage" zu sein.

8 Lies [bu-]bu-ti-schu-nu.

9) Zu diesem Kriegszug ist die Datierung auf einer Urkunde aus der Zeit Sargons (siehe Radau, Early Babyl. History S. 158) zu vergleichen.

1) Die Tafel an dieser Stelle defektiv. Als Vermutung schlage ich vor U-Sag-Ur, wovon U deutlich ist und die Spuren zu Sag passen. Dieser Ausdruck kommt häufig in den Leberschautexten in Verbindung mit Mu-Sag-Ur vor (z. B.

Gallenblase inmitten 1) der Leber fällt3) und festsitzt3) — ein Vorzeichen für Sargon, [der auf dieses Orakel hin')] nach dem Westland 5) zog, das Westland unterjochte (und) die vier Gegenden ) eroberte.

Die völlige Einschliessung der Gallenblase innerhalb des rechten Leberlappens deutet also abermals auf die vollständige Umzingelung und Unterjochung des Feindes. Das dritte Vorzeichen ist leider verstümmelt und daher nur teilweise verständlich.

Wenn die Gestalt?) der Leberfläche rechts und links angeschwollen ist,3) und über [die Gallenblase®) fällt (?)] und sich der Pyramidalfortsatz10) darauf legt 11) ein Vorzeichen für Sargon, der auf dieses Orakel hin das

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Cun. Texts XX, Pl. 1, obv. 4—5, Boissier, Documents 38 Kol. I, rev. 11) Stele des Nabun'aid [ed. Messerschmidt], Kol. XI, 26-27, 37-38. Da Sag-Ur = résch kabitti „Kopf der Leber" ist, wovon oft in den Leberschautexten die Rede ist (vergl. Cun. Texts XX, Pl. 45, 11 folg.), so wird durch U, das Zeichen für Vertiefung" (Br. Nr. 8664 folg.) ein Gegensatz zu Mu schami hoch" (Br. Nr. 1232) ausgedrückt. Allem Anschein nach verstand man unter dem Kopf der Leber", der auch in der Römisch-Etruskischen Leberschau eine grosse Rolle spielte (vergl. Blecher, De Extispicio S. 12 folg.), die Spitze des fingerartigen Pyramidalfortsatzes, die häufig bis zur Gallenblase reicht. Sonach wäre U-Sag-Ur ,der untere Teil dieser Spitze" und Mu-Sag-Ur „der obere Teil der Spitze der Leber. Dass wir U-Sag zusammen zu ziehen haben und demnach mit Boissier, Choix. S. 166, 211 folg. usw. auf Grund von Syllabaren (Br. Nr. 8864) kubschu „Kopfbinde" zu lesen haben, folgt aus der phonetischen Schreibweise in dem Omen-Bericht bei Clay, Cassite Archives XIV Nr. 4, obv. 7 [ku]-ub-schu. Zweifelhaft dagegen ist Boissiers Gleichsetzung von Mu · mukil wegen Stellen wie Sm. 674 (Bezold, Cat. S. 1925), wenn auch dies nicht unmöglich ist. Nach Thulin, Die Etruskische Disziplin II, S. 31, wäre der Kopf der Leber bei den Etruskern und Römern Bezeichnung des ganzen Pyramidalfortsatzes. Für die babylonische Bezeichnung siehe die folgende Seite Anm. 9. 2) d. h. über die Gallenblase. 1) Zeichen wohl gleich Br. Nr. 4999 arku, eigentlich hinter", was aber als innerhalb der Leber zu verstehen ist, wie Cun. Texts XX, Pl. 8, rev. 14-17. Gemeint ist, dass der Leberrand beträchtlich über die Galle hinausreicht, während sich beim ersten Vorzeichen die Gallenblase bis nahe an den Rand oder gar bis zum Rand (aber nicht darüber hinaus) erstreckt.

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2) Geschrieben Ru (ut) und wohl mit Boissier, nach Brünnow, Nr. 1432, imķut zu lesen. Vergl. Cun. Texts XX, Pl. 17, rev. 4-5; 30 obv. 10-11 und öfters. 3) i-ku-na ikûn von kânu.

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4) Hinzuzudenken. Das Wiederholungszeichen ist vielleicht ausgefallen. 5) Auf diesen Zug bezieht sich wohl die Datierung auf einer Sargonurkunde. Siehe Thureau-Dangin Comptes rendus de l'Académie des Inscriptions 1896 S.358 und vergl. Landau, Beiträge zur Altertumskunde des Orients V S. 4.

6) Darnach nennt sich Sargons Sohn, Naram-Sin,,,König der vier Gegenden". Vgl. Radau, Early Babylonian History, S. 163. Aus einer Stelle wie der unsrigen scheint hervorzugehen, dass, was auch immer der Ausdruck später bedeutet haben mag, die,,vier Gegenden" eigentlich die vier Himmelsgegenden, also wohl eine Übertragung eines astralen Gebietes sich ursprünglich auf den Westen bezog

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etwa, was über die Phönizische Küste hinaus lag. 7) Dim entweder bunanû (Brünnow, Nr. 9115),,Gestalt" oder binútu (Br. Nr. 9114),,Form, Bau" zu lesen.

8) uk-ta-bir von kabâru „,gross"

hinweisend.

also abnorm, auf eine kranke Leber 9) Der Schlussteil von si ist noch zu

sehen, d. h. also, dass der Leberrand über die Gallenblase hinaus sich erstreckt.

10) Schu-Si, also eigentlich ,,Horn der Hand" - ubânu „Finger" (Brünnow, Nr. 7140). Es ist dies zweifellos der Pyramidalfortsatz (processus pyramidalis siehe oben S. 220), der in der Tat die Form eines Fingers aufweist und ähnlich im Späthebräischen als e ba', ha-ka-bed „Finger der Leber" bezeichnet wird. Siehe G. F. Moore's Abhandlung in der Nöldeke-Festschrift S. 761 folg., der den Nachweis führt, dass die entsprechende biblische Bezeichnung für den geschwänzten Lappen der bisher nicht verstandene Ausdruck ha-yôthereth 'al ha-kābēd „das über die Leber hängende" sei. Nur hätte er schärfer betonen sollen, dass yôthereth sich auf den ganzen geschwänzten Lappen (lobus caudatus) erstreckt, also die beiden Fortsätze mit eingeschlossen, wofür man dann später esba gebrauchte, weil eben der Pyramidalfortsatz das hervorragendste Moment von dem beträchtlichen Lappen war. Neben Schu-Si in den Ominatexten als Bezeichnung des Pyramidal fortsatzes kommt sehr häufig eine vollere Form vor, nämlich Schu-Si mit dem Zusatz: Ur-Murub d. h.,,der Finger der Mitte der Leber" (z. B. Rawlinson V, 63 Kol. II, 17 ausführlich behandelt in dem Text K 1999 bei Boissier, Documents S. 36-38). Ur-Murub wäre sonach die Bezeichnung des geschwänzten Lappens selbst. Direkt unter dem,,Finger" (Pyramidalfortsatz) ist eine markante Vertiefung, die man als U-UrMurub bezeichnete, also,,Vertiefung (oder Loch) der Mitte der Leber", und die auch häufig in den Texten erwähnt wird z. B. Cun. Texts XX Pl. 14, 4-5; Rm. 620 (Boissier Choix S. 76 mit Abbildung) usw. usw. Die Abbildung auf K 1999 (Boissier Documents S. 188) stellt einen Pyramidalfortsatz dar und bestätigt die hier vorgetragene Ansicht, dass unter Ur-Murub der geschwänzte Lappen zu verstehen ist. Weniger deutlich ist die Abbildung auf Rm. 620 (Boissier, Choix hinter S. 76), aber ich glaube auch hier den Pyramidalfortsatz zu erkennen. Die gewöhnliche Bezeichnung für den Warzenfortsatz glaube ich in dem Zeichen Bir (Br. Nr. 2624) vielleicht biru zu lesen zu erkennen; der Beweis dafür wird weiter unten erbracht werden. Daneben kommt aber, wie es scheint, eine zweite Bezeichnung Der Warzenfortsatz hat auch mit einer Fingerspitze oder einem Fingernagel Ähnlichkeit und wird daher passend als Schu-Si Tur (ti) = ubânu sikhirtu „kleiner Finger", z. B. in dem Text 80, 7-19, 277 bei Boissier, Choix S. 71 und Cun. Texts XX, Pl. 48, 10 bezeichnet. Dieser Fortsatz spielt eine weniger bedeutende Rolle bei vielen Schaf lebern ist er in der Tat kaum bemerkbar und kommt deswegen nicht so häufig in den Leberschautexten vor. Der Warzenfortsatz ist jedoch auf der babylonischen Tonleber (Cuneiform Texts Pt. VI, Pl. I), sowie auf der Bronzeleber von Piacenza deutlich zu sehen. Siehe hierzu Stieda, 1. c. S. 697 und S. 711. Der Schu-Si oder ubûnu par excellence ist also der Pyramidalfortsatz, der in den Vorzeichensammlungen so häufig vorkommt, dass es kaum notwendig erscheint, weitere Beispiele anzuführen. Ausführlich behandelt wird er, in der Serie, die den Namen Schu-Si (siehe oben II S. 212 Anm.) trägt und wovon wir wohl Beispiele bei Boissier, Choix S. 43-48, 60-62 und Boissier, Documents S. 220-224 haben. Vergl. auch Bezold, Catalogue unter KK 1365, 2152 usw. Angesichts der Rolle, die dieser Fortsatz bei der Leberschaukunde spielt, wäre zu erwägen, ob das in dem Priesterkodex bei den verschiedenen Arten von Opfern stets wiederholte Gebot das yôthereth zu verbrennen (2. Buch Mosis 29, 13 und 22; 3. Buch 3, 4, 10, 15; 7, 4; 9, 10; 8, 16, 25, 9, 10, 19), nicht auf diese Verwendung bei der babylonischen Leberschau zurückzuführen sei, gewissermassen als Protest gegen einen heidnischen Gebrauch, wie ja auch sonst im Priesterkodex gegen fremde Riten und Sitten polemisiert wird? Durch das Verbrennen sollte der Genuss verhindert werden. Dann würde sicher yôthereth den ganzen geschwänzten Lappen bezeichnen, um auch den Warzenfortsatz durch Verbrennen vom Genuss auszuschliessen. Die Gallenblase, der Gallenblasengang und der Lebergang, sowie die Adern waren so wie so nicht essbar, und weiter, als den geschwänzten Lappen zu verbieten,

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vor.

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