ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Adad, 1) der furchtbare Herr,

En-bi-lu-lu, der himmlische Kraft verleiht,2)
Herr der Gesamtheit, Leben der Länder,
Â,3) erhabenes Kind, Mutter von E-schabba,

Hehre, gerechte glänzende Herrin des Erschaffenen,
Weise Nin-gir-gi-lum,

Himmlische Ischtar, Herrin von E-khub,*)

Zerstörerin des Landes, Herrin von E-anna,

Hehre, gerechte Herrin von Niniveh,

Kadi von glänzendem Antlitz,

Nergal, Herr des Gefildes,

Ninib, 5) Befehlshaber) von Erech,

Ea,) Herr der Gräben und Kanäle,

Amurru,) Herr der Gebirge,

Aschratum, ") Herrin des Gefildes.

Herrscher Latarak, 10) [Herr] des Aufgangs,

E-ta-schid, 11) [Herr] des Verschlusses,

Die Götter des Himmels, die Götter der Erde,
Die grossen Götter ihrer fünfzig,

[ocr errors]

Die Götter der Schicksalsbestimmung, ihrer sieben,
Die Annunaki des Himmels ihrer dreihundert,
Die Annunaki der Erde ihrer sechshundert.

Hier endet die lange Aufzählung der Götter.

Wie bereits angedeutet, lassen sich in dieser Aufzählung gewisse Gruppen erkennen, aber im übrigen muss vieles in solchen Aufzählungen den Kompilatoren zugeschrieben werden, die derartige Listen aus verschiedenen Quellen zusammenschmiedeten und vornehmlich darnach strebten, so viele Götter und Götterbezeichnungen als möglich aufzunehmen. Die „Nippur"-Gruppe, zu Anfang, bestehend aus Bel, Ninib, Ea, Nusku mit deren Gemahlinnen und dem allgemeinen Schutzgeist des Heiligtums E-scharra, das hier als Symonym von Nippur zu gelten hat, tritt deutlich hervor. Sodann eine Anzahl Bezeichnungen für Sin und seine Gemahlin, wobei wiederum Götter eingeschoben werden, die aus dem einen oder andern Grunde Beziehungen zu dem Mondkult

1) Oder für die ältere Zeit Amurru. Geschrieben Im(ra). Siehe Ranke, Early Babyl. Personal Names S. 206 Anm. 1.

2) Geschrieben schu-an-na mit Anspielung auf Babylon, das durch schuan-na in poetischen Texten ausgedrückt wird.

3) Siehe oben S. 38, Anm. 12.

4) Haus der Überwältigung.

5) Brünnow Nr. 5986, aber nicht Sin, wie Brünnow will. Es handelt sich in der Liste Rawlinson II, 57 rev. um Bezeichnungen des Ninib und einiger mit ihm verwandten Götter.

6) So nach Reisner Nr. 50 rev. der hier wieder einsetzt.

7) Geschrieben En-ki im-da i. e. Ea, der Regen spendet.

8) mar-tu-e

a-mur-ru, Siehe oben S. 18 Anm. 2.

9) Gemahlin des Amurru, durch eine Glosse als aschratum Befehlshaberin (?) erklärt. 10) Siehe oben I S. 179. Herr des Aufgangs Morgensonne. 11) So die Lesung der Zeichen, die den Wert,,König (?) von Elam" haben also ebenfalls ein fremdländischer Gott. Herr des Verschlusses Abendsonne.

hatten. Mit der Erwähnung der beiden Flüsse, des Tigris und Euphrats, beginnt eine neue Serie, die naturgemäss Ea und Marduk und die Götter, die sich um den Mardukkult gruppieren, einschliesst. Weniger durchsichtig ist der leitende Gedanke, der in der folgenden scheinbar sehr bunten Reihe von Göttern und Göttinnen die Aneinanderreihung veranlasst hat. Gar viele dieser Götternamen kommen hier zum ersten Male vor, und bei den meisten müssen wir gestehen, dass die Bezeichnungen Rätsel aufgeben, deren Lösung man der zukünftigen Detailforschung überlassen muss. Nur soviel dürfte als sicher gelten, dass man hin und wieder in der Aufzählung auf Bel und Belit zurückkommt, und dass neben diesem Paar, Ninib und Bau wiederum unter verschiedenen Bezeichnungen zur Geltung kommen. Gegen Schluss der Liste, wo wir Götter von Isin, Larak, Erech und Niniveh antreffen, wird die Gruppierung wieder deutlicher. So dürfen wir nach der Erwähnung dieser Städte die Götter Kadi, Nergal, Sin, Amurru und Aschratum als eine Gruppe betrachten, wobei die letzteren zwei als „kanaanäische“ Gottheiten den Übergang zu der Einschaltung der sichern Fremdgötter Latarak und Etaschid bilden. Den Schluss bildet passend die allgemeine Anrufung sämtlicher Götter, die das Schicksal bestimmen, und die unter der Bezeichnung Anunnaki angeführt werden. Die Zahlen 300 und 600 sind naturgemäss nur als grosse runde Zahlen aufzufassen, und selbst angenommen, dass aus Gründen, die mit dem „,astrologischen" System der Babylonier in Verbindung stehen, gerade diese Zahlen gewählt wurden,1) muss man sich doch hüten, weitgehende Schlüsse aus solchen Zahlen zu ziehen und etwa anzunehmen, dass man in der Tat 900 göttliche Wesen irgend welcher Art in Babylonien aufgezählt habe. Viel wichtiger als die Zahlen ist die Anwendung des alten Ausdrucks Anunnaki als allgemeine Benennung für Götter und Göttinnen ohne Begleitung der in den ältesten Texten stets daneben stehenden Igigi. Die Trennung zwischen der Igigi des Himmels und den Anunnaki der Erde) ist gänzlich verschwunden, und wir finden hier den einen Ausdruck für beide angewandt3), wie anderseits Igigi als allgemeiner und zusammenfassender Ausdruck für Igigi und Anunnaki vorkommt). Solche Erscheinungen deuten auf eine weitgehende Entwickelung der Anschauungen, die man mit den Igigi und Anunnaki verband), und gerade der Schluss der Götteraufzählung in unserm Klagelied weist uns auf einen verhältnismässig späten Termin als Abfassungszeit oder besser ausgedrückt, als die letzte Redaktion der zusammengestellten Dichtung.

1) Siehe Zimmern, Keilinschriften und das A. T. S. 453.
2) Siehe oben I, S. 198.

3) So auch Rawlinson IV2, 21* Nr. 2 obv. 36 und öfters.

4) So z. B. King, Seven Tablets of Creation Tafel III, 126, Rawlinson IV, 40

Nr. 2 obv. 7, Hehn, Beiträge z. Assyr. V S. 319, 363 usw.

5) Eine spezielle Untersuchung über die Anunnaki und Igigi behalte ich mir

für eine besondere Arbeit vor.

Es folgt nach der Götteraufzählung die Anrufung der Städte und Tempel.

Der Riegel Nippurs, 1) der Verschluss Nippurs, *)

Riegel Babylons, Verschluss von E-sagila,
Riegel Isins, Verschluss von E-gal-makh, 3)
Mit dem Heere 4) fleht er") das Haus an, ")
Mit dem Heere fteht er Nippur [und] Ekur an,
Mit dem Heere fleht er Ki-uru und E-nam-tila an,
Mit dem Heere fleht er Sippar und E-barra an,
Mit dem Heere fleht er deine 7) Stadt Babylon an,
Mit dem Heere fleht er E-sagila [und] Borsippa an,
Mit dem Heere fleht er E-zida [und] E-makh-ti-la an,®)
Mit dem Heere fleht er E-temen-an-ki an,

Mit dem Heere fleht er E-dara-anna an,

Mit dem Heere fleht er E-nam-bi-zi-da an,

Mit dem Heere fleht er E-ur-me-imin-an-ki an,

Mit dem Heere fleht er E-schar-sag-us-sa an,

Mit dem Heere fleht er Kisch [und] E-kischibba an,
Mit dem Heere fleht er E-me-te-gutu ) an,
Mit dem Heere fleht er Kutha [und] E-schid-lam an,
Mit dem Heere fleht er Dilbat und E-i-ne-anu an,
Mit dem Heere fleht er Ur und E-gisch-schir-gal an,1o)
Mit dem Heere fleht er E-im-ut-en-na an,

Mit dem Heere fleht er [E-]-khar-sag-kalamma an,

Mit dem Heere fleht er E-tur-kalamma an,

Mit dem Heere fleht er E-sa-kud-kalamma an,

Mit dem Heere fleht er E-nam-makh an,

Mit dem Heere fleht er E-rap-ri an,

Mit dem Heere fleht er E-gal-[makh ?] an.

Hier bricht der Text Reisner Nr. 48 ab, und es ist leider unmöglich, die Zahl der fehlenden Zeilen bis zu dem neuen Liede 11), das

1) Geschrieben En-lil mit Landdeterminativ ki. Hier bricht die 3. Kolumne des Reisnerschen Textes Nr. III ab. Anklänge an diese Zeilen auch in der Hymne an Marduk, oben I S. 504. 2) Phonetisch ni-ip-pu-ru.

3),,Grosser Palast"

Text Nr. 48.

4) ina ummatischa Babylon ist sicher und Isin

also ein Tempel in Isin. Diese Zeile fehlt in dem

bezieht sich wohl ursprünglich nur auf Nippur. wahrscheinlich ein späterer Zusatz. 5) Der König? 6) Diese Zeile als Anfangszeile eines besondern Klagelieds ganz allgemein als Einführungs- oder Stichzeile. 7) Man beachte die

gehalten Anpassung an Babylon und den Mardukkult durch Einfügung des Pronomens. 8) Mit dieser Zeile bricht der Revers von Reisners Text Nr. 50 ab, aber dafür setzt Nr. 48, rev. 35 wieder ein, und ferner haben wir in Rawlinson V, 52, Kol. III die Anfangszeichen der Zeilen für diesen Teil.

9) Zeichen ur-sag, nach Brünnow Nr. 11279 gu-tu zu lesen.

10) Geschrieben mit dem NU-Zeichen (siehe oben S. 35 Anm. 2) wie die Variante zu Rawlinson I, 68 Nr. 1, Kol. I, 30. Ebenso Cuneiform Texts XV Pl. 17, 3 und Hammurabis Codex Kol. II, 21 und sonst, woraus hervorgeht, dass nu auch den Lautwert schir hat. So auch Hommel, Geschichte und Geographie des alt. Orients (2. Aufl.) S. 380 Anm. 1.

11) Reisner Nr. 49, mit dessen 7. Zeile der Text Nr. III, Kol. IV wieder

sich an unseren Text anschliesst, festzustellen. Die Zahl der angerufenen Tempel ist hier grösser als in anderen Texten gleicher Art, und so viel darf wohl als sicher angenommen werden, dass nur wenig Tempelnamen fehlen. Die aussergewöhnlich umfangreiche Aufzählung der Tempelnamen verleiht diesem Klagelied ein besonderes Interesse, und es lohnt sich, diese Namen und die Reihenfolge der Städte näher ins Auge zu fassen.

Da nur acht Städte erwähnt werden, nämlich Nippur, Sippar, Babylon, Borsippa, Kisch, Kutha, Dilbat und Ur, so ist wohl der Schluss gerechtfertigt, dass sich die erwähnten Tempel auf Heiligtümer in diesen Städten beziehen. In Verbindung mit Nippur werden wie gewöhnlich E-kur, Ki-uru und E-nam-tila angeführt. Bei Sippar wird nur der bekannte Sonnentempel genannt, dagegen in Verbindung mit Babylon und Borsippa, die hier einen einheitlichen Begriff bilden, eine Reihe von Heiligtümern, die sich zum Teil in Babylon, zum Teil in Borsippa befanden. Dadurch verrät sich wieder die Anpassung des Liedes an den Mardukkult. Zunächst haben wir die beiden Hauptheiligtümer E-sagila in Babylon und E-zida in Borsippa, sodann die Stufentempel E-temenan-ki und E-ur-me-imin-an-ki zu Babylon und Borsippa, während E-makh-tila, E-dara-anna, E-nam-bi-zida Tempel in Babylon darstellen, wovon der erstgenannte vielleicht identisch mit dem zu Nebukadnezzars Zeit unter dem Namen E-makh1) bekannt ist, der zweite dem Ea gewidmet war. Bei E-schar-sag-us-sa muss es vorläufig noch offen bleiben, ob dieses Heiligtum in Babylon oder, was mir wahrscheinlicher dünkt, in Borsippa lag. Dass in Kisch neben dem Heiligtum E-kischibba ein zweites mit dem Namen E-me-te-gutu und dem Zamalmal gewidmet vorhanden war, wissen wir aus anderen Stellen.) Bei Kutha und Dilbat ist die Sachlage vollständig klar, und ebenso bei Ur, falls sich die angenommene Lesung E-gisch-schirgal als richtig erweist. Dagegen bieten die darauffolgenden sieben Namen einige Schwierigkeit. Der dritte sowie der vierte Tempel E-tur-kalamma und E-sa-kud-kalamma gehören zu Babylon, und falls die Ergänzung E-gal-makh für den siebenten sich als richtig erweist,3) so ist dieser wie der sechste Tempel E-rap-ri-ri zu Isin zu rechnen. Bei dem ersten und zweiten ist wohl anzunehmen, dass sie in Nippur selbst

einsetzt. Die Anfangszeichen von einigen Zeilen dieses Klageliedes liegen auch Rawlinson V, 52, Kol. III (Schluss) und die Schlusszeilen Kol. IV (Anfang) vor.

1) Siehe Hommel, a. a. O. S. 311 Anm. 4, dessen Identifizierung mit E-turkalamma (S. 331) mir jedoch nicht annehmbar erscheint. Nach King, Babylonian Magic Nr. 9, obv. 5 hat es den Anschein, als ob Marduk auch in diesem Tempel verehrt wurde.

2) Vgl. die Königsliste mit Daten bei King, Letters and Inscriptions of Hammurabi III, 241 u. 243 und Lindl, Beiträge zur Assyriologie IV, S. 352 u. 370. 3) Siehe Reisner Nr. 47, obv. 6-8.

zu suchen sind, wenn auch für den ersten der entscheidende Beweis ausbleibt. Als Vermutung möchte ich vorschlagen, dass E-nam-makh ebenfalls in Babylon lag und möglicherweise als identisch mit E-namkhu zu gelten hat1) und in diesem Fall dem Adad gewidmet war. Jedenfalls sehen wir, dass gegen Schluss zwischen den Tempeln von Nippur und Isin, Tempelnamen, die zu Babylon gehören, eingeschoben wurden, und da der Hauptgott in Isin Ninib war, so hätten wir wiederum die Reihenfolge Bel, Ninib und Marduk und einen weiteren Beweis für die bereits öfters hervorgehobene Ansicht,) dass man zu einer Zeit den Ninibkult an den Belkult anschloss, und dann später die hieraus sich ergebende Huldigung für Bel-Ninib auf Marduk übertrug. Indem wir für die weitere Ausführung über diese Tempelnamen auf das diesem Gegenstand besonders gewidmete Kapitel verweisen,3) kommen wir nun zu unserem Texte zurück, der mit einer Reihe von Klageliedern, die an die Göttin Bau gerichtet sind, schliesst.) Von diesen lautet das erste folgendermassen:

Wenn ich zürne, wer kann mich beruhigen?

Die kriegerische (?) Herrin Bau bin ich, wenn ich zürne, usw.,
Die Mutter von Ab-u bin ich, wenn ich zürne, usw.,
Lamassa von E-anna bin ich, wenn ich zürne, usw.,

Eine glänzende Herrin bin ich, wenn ich zürne, usw.,

Die himmlische Erstgeborene des Bel 5) bin ich, wenn ich zürne, usw.,
Nin-makh, die herrschende Herrin bin ich, wenn ich zürne, usw.,
Die glänzende Herrin, Nin-mar-ki,") bin ich, wenn ich zürne, usw.,
Die Herrin Lamassa von E-schabba bin ich, wenn ich zürne, usw.,
Das Haus) und der Ort Uru-azagga, wenn ich zürne, usw.,

Das Haus E-ninnu, wenn ich zürne, usw.,

Das strotzende Gefilde von Schirpurla, wenn ich zürne, usw.,
Zornig wegen ihrer Stadt, die geplündert ist,

Zornig wegen ihres Hauses, das geplündert ist.

Man ruft: Wie lange noch, wie lange noch, meine Stadt,“

[ocr errors]

Man ruft: Wie lange noch, mein Gemahl, wie lange noch, mein Kind?"

[ocr errors]

In dem Hause erhebt man in der Nacht ein Geschrei, *)

Unter Seufzen erhebt man des Nachts Geschrei auf Geschrei,
Niedergebeugt treten sie heran.

1) Siehe die Stellen aus Nebukadnezars Inschriften bei Hommel, Geographie u. Geschichte des alten Orients (2. Aufl.), S. 312. Ein dritter Name wäre vielleicht E-khe-nun.

2) Siehe oben I S. 452 folg.

3) Kapitel XXVIII.

4) Reisner Nr. 49, woran sich, wie oben (S. 34 Anm. 2) angegeben, Nr. III, Kol. IV anschliesst.

5) Geschrieben mit dem Zeichen nab (Brünnow Nr. 3851).

6) Eigentlich Herrin von Mar. Siehe oben I S. 94.

7) So nach Reisner Nr. III Kol. IV, 5.

8) Hier setzt nach einer Lücke von 4 Zeilen der Text Reisner Nr. 49 wieder ein.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »