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gebenen Grundlagen für die Auslegung der in vielen Beziehungen ungemein schwierigen Omentexte zur Verfügung zu haben.

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Es ist ein erfreuliches Zeichen und für mich persönlich eine Genugtuung, dass nach dem Erscheinen der Lieferungen, die sich mit der Omenliteratur beschäftigten, das Interesse für dieses Gebiet bedeutend gewachsen ist. Eine ganze Anzahl jüngerer wie älterer Fachgenossen arbeiten jetzt eifrig an Omentexten; es besteht daher die wohlberechtigte Hoffnung, dass viele der noch ungelösten Probleme und evidenten Schwierigkeiten in nicht allzu ferner Zeit gelöst werden. Dass dann meine Übersetzungen und Ausführungen zum Teil modifiziert werden müssen, ist als natürliche Folge vorauszusehen. Die kleinere Flickarbeit seitens jüngerer Gelehrten, denen es, wie es scheint, hauptsächlich darauf ankommt, ihre Selbständigkeit durch Opposition gegen meine Resultate zu beweisen, hat bereits begonnen. Es ist ja, nachdem einmal eine erstmalige Übersetzung vorliegt, gar nicht schwer, allerlei Verbesserungsvorschläge die hauptsächlich Kleinigkeiten betreffen vorzubringen. Wem an solcher Flickarbeit, die gewiss auch ihren Wert hat, gelegen ist, dem sollte man die Freude hieran nicht stören; aber es macht einen geradezu grotesken Eindruck, wenn so ein Flickschneider die Übersetzung eines schwierigen Textes oder gar die ganze Darstellung eines umfangreichen Gebiets aus voller Brust als „ganz verfehlt" verfehmt, weil es ihm gelungen ist, hier und da einen besseren Sinn für eine zweifelhafte Stelle zu ermitteln, oder weil er nachgewiesen hat, dass ich die grosse Sünde begangen habe, ein Präsens für ein Perfektum zu halten, oder gar ein paar Zeichen verlesen habe. Aber nicht alle solche Verbesserungsvorschläge bedeuten notwendigerweise einen Fortschritt, und ich hoffe, sobald es meine Zeit erlaubt, den Beweis zu erbringen, dass die meisten meiner Ausführungen in bezug auf Ausdrücke und Bezeichnungen in der Leberschau und in der Himmelschau den Anfechtungen meiner eifrigen Kritiker gegenüber Stand halten können. Ich hege auf Grund eines Studiums dieser Omentexte, das sich jetzt über einen Zeitraum von sechs Jahren erstreckt, die feste Überzeugung, dass meine Deutung der Leberschau-, Himmelsschau- und Geburtsvorzeichenschauinschriften in allen Hauptsachen sowohl wie in den wichtigsten Einzelheiten richtig ist und einen dauernden Gewinn für die Wissenschaft darstellt. In Einzelheiten von sekundärer Bedeutung wird manches, ja vielleicht sogar vieles zu modifizieren sein.

Besonders aber muss ich dagegen protestieren, wenn man, ohne Gegenbeweise zu bringen, meine Resultate bezweifelt oder gar beiseite schiebt. Es bedeutet keinen Fortschritt der Wissenschaft, wenn man z. B. meine Bestimmung der babylonisch-assyrischen Ausdrücke für die verschiedenen Teile der Leber einfach ignoriert und, ohne Beweise gegen meine Auffassung vorzubringen, forttährt, diese Ausdrücke als „,unbekannt" zu bezeichnen. Wer sich einmal eine Schafsleber angesehen hat, weiss,

um eine

dass es sich bei einer darauf bezüglichen Untersuchung nur ganz bestimmte Anzahl von Teilen der Leber handeln kann, die geradezu in die Augen springen, und wenn man dann hunderte von Texten vor sich hat, in denen diese verhältnismässig geringe Anzahl von Ausdrücken immer und immer wieder vorkommt, so sollte es doch nicht schwierig sein, dieselben richtig zu bestimmen. Wenn bei einem Rebus das meiste passt, so darf man ziemlich zuversichtlich hoffen, auf der rechten Fährte zu sein, und wenn Alles stimmt, so ist eben das Rebus gelöst. Wenn ich mich aber irgendwie geirrt habe, so muss das bewiesen werden, und bis dieser Beweis erbracht wird, erscheint es geboten, Resultate, die auf Grund eingehenden Studiums erzielt worden sind, jedenfalls vorläufig - anzunehmen und nicht durch nutzlose Fragezeichen zu bekämpfen. Ein Fragezeichen ist kein Gegenbeweis.

Auch scheint es mir ganz verfehlt, wenn z. B. Nichtastronomen ihr Urteil über rein astronomische Dinge für massgebend halten. Wenn eine Autorität auf astronomischem Gebiet wie Pater Kugler zu einem Resultat kommt, das in das Gebiet der Astronomie einschlägt, so habe ich, der ich nur so viel (oder besser gesagt nur so wenig) Astronomie verstehe, um astrologische Texte zu erklären, nicht das Recht, ihm zu widersprechen. Was ein Kugler sagt, muss ich annehmen, bis ein anderer Fachastronom den Gegenbeweis erbringt, der von Fachastronomen gut geheissen wird. Dies bezieht sich auf alle Assyriologen, unter denen, soviel ich weiss, kein einziger Fachastronom ist, wie das ja bei Kugler der Fall ist. In der Bestimmung astrologischer Ausdrücke und Bezeichnungen kann sich natürlich auch Kugler irren, so gut wie meine Wenigkeit, und er wird gewiss für Gegenbeweise einen offenen Sinn bewahren, wie ich das ebenfalls angestrebt habe; aber auch hier ist davor zu warnen, nicht jede polemische Ausserung, ob sie nun gegen Kugler oder gegen mich gemünzt ist, als einen Fortschritt zu betrachten. Mir einen Vorwurf daraus zu machen wie es jüngst geschah, dass ich Kugler „,allzu vertrauensvoll" folge, ist eine Torheit, wenn der Vorwurf sich darauf bezieht, dass ich Kuglers astronomische Resultate annehme. Das muss ich als Nichtastronom tun, und das sollten auch alle anderen Assyriologen tun. Bezieht sich der Vorwurf aber darauf, dass ich mich in astrologischen Dingen auf Kugler stütze, so ist er ungerechtfertigt, weil ich, obwohl ich aus seinen Arbeiten viel gelernt habe, unabhängig von ihm die astrologischen Texte bearbeitete und zu den meisten Resultaten gelangt war, ehe ich Kuglers ,,Sternkunde und Sterndienst in Babel" zu Gesicht bekam, ja sogar grösstenteils, ehe der erste Teil des zweiten Bandes dieses gross angelegten und höchst bedeutenden Werkes in die Presse ging. Durch die Erfüllung mannigfacher Pflichten an der Universität von Pennsylvanien, sowie durch vielfache Unterbrechungen gestaltete sich das Erscheinen der Lieferungen meines Werkes so, dass das Manuskript zu

einem Teil oft ein halbes Jahr oder länger fertig dalag, ehe zum Druck geschritten werden konnte.

Dies bringt mich zum letzten Abschnitt dieses Vorworts, der eigentlich der erste hätte sein sollen: vor allem meinem Verleger und sodann den vielen Freunden Dank zu sagen, die mich durch ihre Mithilfe an diesem Unternehmen verpflichtet haben. Immer wieder musste der Endpunkt der Arbeit hinausgeschoben werden. Um das stets neu hinzukommende Material berücksichtigen zu können, musste der Umfang weit über die zuerst in Aussicht genommenen Grenzen ausgedehnt werden. Die Korrekturen verursachten den Setzern viel Zeit und Mühe, und dem Verleger bedeutende Kosten, die er nicht hatte voraussehen können. Aber jeden Vorschlag zu einer abermaligen Erweiterung des Werkes nahm der geehrte Herr Verleger mit aufopfernder Bereitwilligkeit an, nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass dadurch der Wissenschaft gedient und das Werk an Brauchbarkeit gewinnen werde. Auch zu dem durch die oben hervorgehobenen Umstände notwendig gewordenen langsamen Fortschreiten des Werkes bequemte er sich, manchmal freilich mit einem schweren Seufzer, aber stets mit Milde und äusserster Liebenswürdigkeit.

Aus meinem vor vierzehn Jahren erschienenen englischen Buch 1) ist nun ein ganz neues Werk geworden. Nur für die ersten Kapitel bildet das englische Original die Grundlage; die darauf folgenden sind gänzlich umgearbeitet. Etwa vom 16. Kapitel an ist das jetzige Werk unabhängig vom Original ausgearbeitet worden, und die Kapitel 20 und 21, den grössten Teil des zweiten Bandes (S. 203-969) füllend, enthalten vollkommen neues Material. Es ist also nur der historischen Kontinuität wegen geschehen, dass auf dem Titelblatt die englische Ausgabe erwähnt wird. Hat das neue Werk einen wirklichen Wert, wie ich zu hoffen wage, so gebührt ein bleibendes Verdienst daran der Geduld und der Opferwilligkeit des Herrn Alfred Töpelmann, dem ich zu dauerndem Dank verpflichtet bin. Zu der den Bänden beigegebenen Bildermappe ist das Nötige schon in den einleitenden Worten zu den Bildererklärungen gesagt worden; aber auch an dieser Stelle sei das Interesse hervorgehoben, das der Herr Verleger diesem ihm und mir von vielen Seiten vorgeschlagenen Unternehmen entgegenbrachte. Die Auswahl und Beschaffung der Abbildungen verursachte uns beiden ausserordentlich viel Mühe. Um in der Wiedergabe der Denkmäler schöne Resultate zu erzielen, mussten Experimente gemacht und verschiedene Verfahren eingehend untersucht werden. Herr Töpelmann hat dabei keine Mühe gescheut, um ein Album von dauerndem Wert zu schaffen, und ich glaube, dass er sich dadurch ein Verdienst erworben hat, für das ihm Orientalisten und Religionshistoriker, sowie Alle, die sich für Archäologie interessieren Fachvertreter wie Laien -, volle Anerkennung zollen werden. Hinzufügen darf ich wohl, dass die

1) Siehe das Vorwort zum I. Band.

Ausarbeitung der Erklärungen zu den Bildern viel Zeitaufwand erforderte, und dass es mir hoffentlich gelungen ist, damit auch einen Beitrag zur babylonisch-assyrischen Archäologie zu liefern.

Sodann gebührt mein tiefempfundener Dank Herrn Dr. William Hayes Ward in New York, der die Freundlichkeit hatte, einen besonderen Abschnitt der Bildererklärungen zu bearbeiten, als Kommentar zu den von ihm ausgewählten Beispielen von Siegelzylindern mit Darstellungen, die sich auf die Religion beziehen. Für dieses Gebiet, auf dem er seit mehr denn fünfundzwanzig Jahren tätig ist, ist Dr. Ward die anerkannt erste Autorität, und ich möchte bei dieser Gelegenheit auf seine in Europa noch wenig bekannte zusammenfassende Bearbeitung der in allen Weltteilen zerstreuten babylonisch-assyrischen Siegelzylinder (mit Berücksichtigung auch der hethitischen und persischen) aufmerksam machen, die vor zwei Jahren von der Carnegie-Institution herausgegeben wurde1). Mit über 1300 Abbildungen versehen, bildet diese Arbeit Wards das „,standard work", in dem zum ersten Mal das ganze Material in systematischer Weise geordnet, gesichtet und ausführlich behandelt ist. Für die Erkenntnis der Auffassungen der Götter und Göttinnen Babyloniens und Assyriens, sowie als Kommentar zu den Mythen und den mythischen Gestalten, endlich auch für das Verständnis der religiösen Symbolik ist das Studium dieser Siegelzylinder unentbehrlich. Wards Buch bietet in dieser Beziehung eine wahre Fundgrube für alle, die sich für die babylonisch-assyrische Religion sowie für Religionsgeschichte im allgemeinen interessieren. In dem Exkurs, den Ward zu den Siegelzylindern in unserer Bildermappe geliefert hat, und für dessen Übertragung ins Deutsche ich Herrn D. Dr. Erwin Preuschen Dank schulde, findet der Leser eine meisterhafte, knappe Übersicht über das umfangreiche Gebiet. Von dem überaus freundlichen Anerbieten Dr. Georg Hüsings (siehe das Vorwort zum I. Band S. VIII), meinem Werke einen Exkurs über die elamitische Religion beizugeben, musste leider Abstand genommen werden, um den Umfang des Werkes nicht noch weiter zu vergrössern. Nichtsdestoweniger bin ich Herrn Dr. Hüsing, dem ich auch die Revision des Abschnittes über die verschiedenen Keilschriftgattungen (Bd. I S. 15-18) verdanke, zu herzlichem Danke verpflichtet. Hoffentlich erscheint die angebotene Abhandlung baldigst an anderem Ort.

Meinem bewährten Freunde und Kollegen, Herrn Geheimrat Prof. Dr. Carl Bezold gegenüber fühle ich mich in tiefer Schuld für die sorgfältige Durchsicht der Korrekturen der letzten 25 Bogen, bei der er viele stilistische Unebenheiten entfernte und auch wichtige sachliche Verbesserungsvorschläge lieferte. Desgleichen sandte er mir für die Nachträge eine grosse Anzahl der jetzt dort verzeichneten Druckfehler, und drittens

1) Seal Cylinders of Western Asia by William Hayes Ward (Washington D. C. 1910).

Jastrow, Religion. II.

b

hat er den Wert und die Brauchbarkeit des Werkes noch erhöht durch das von ihm ausgearbeitete Verzeichnis der von mir behandelten oder erwähnten Texte der Kouyunjik-Sammlung. Für diese Mitarbeit, die ihm viele Stunden seiner kostbaren Zeit kostete, erntet er gewiss den aufrichtigen Dank aller Fachgenossen.

Meine lieben Freunde und Kollegen, Herr Prof. Dr. Hermann Collitz (jetzt an der Johns Hopkins Universität) und Herr Prof. Dr. Lucian Scherman, haben wie vom I. Band so auch von vielen Bogen des II. Bandes je eine Korrektur gelesen und allerlei Stilverbesserungen vorgeschlagen, sowie auf Druckfehler und sonstige Versehen aufmerksam gemacht. Ihnen und nicht minder Herrn Prof. Charles Virolleaud in Lyon, der zu den astrologischen Texten (II. Band S. 415-744) viele sachliche Bemerkungen beisteuerte, von denen ich die meisten annehmen konnte, gebührt mein aufrichtigster und herzlichster Dank. Herr L.W. King vom Britischen Museum erwies mir, neben vielen anderen Gefälligkeiten, die Freundlichkeit, eine grosse Anzahl von Stellen in den Kouyunjiktexten für mich zu kollationieren, wofür ich ihm auch an dieser Stelle besten Dank sage. Durch die gütige Überlassung einer Anzahl von Textabschriften haben mich die Herren Prof. Dr. A. Ungnad, Prof. Charles Virolleaud und Dr. T. G. Pinches ebenfalls zu grossem Danke verpflichtet.

Für die Bildermappe gestatteten mir die Verwaltungen des Britischen Museums, des Louvre-Museums, des Kgl. Museums der Altertümer zu Berlin und des Archäologischen Museums der Universität von Pennsylvanien, photographische Aufnahmen einer Reihe von Denkmälern machen zu lassen, beziehungsweise Photographien und offizielle Publikationen zu benutzen. Den Herren E. A. Wallis Budge, Léon Heuzey und Thureau-Dangin, Herrn Geheimrat Prof. Dr. Friedrich Delitzsch und Herrn Direktor Dr. George B. Gordon bin ich für diese und manche andern Gefälligkeiten äusserst dankbar, und nicht minder meinem lieben Freund und Kollegen Herrn Prof. A. T. Clay von der Yale-Universität, Herrn Dr. E. J. Banks und Herrn Geheimrat Prof. Dr. Bezold für die Überlassung von Photographien einiger Denkmäler, über die sie verfügen konnten; endlich auch Pater Scheil, Herrn Geheimrat Prof. Dr. Eduard Meyer und den Verlegern Mansell & Co. (London), Ernest Leroux (Paris) und Adolf Rost (i. Fa.: J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, Leipzig) für die Erlaubnis, gewisse von ihnen publizierte Abbildungen zu benutzen.

Die ausführlichen Register sind von Herrn Pfarrer Paul Schorlemmer ausgearbeitet worden, der sich dieser undankbaren Arbeit in gewissenhafter Weise gewidmet hat; ich bin ihm für seine Mitwirkung, wodurch meine Arbeit erst wirklich brauchbar wird, von ganzem Herzen dankbar. Schliesslich gilt auch noch ein Wort des Dankes den Beamten der Kgl. Hof- und Staatsbibliothek zu München und besonders ihrem verehrten Leiter, Herrn Direktor Dr. Hans Schnorr von Carolsfeld, für

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