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ben bestand: Hurerei und Zauberei. Sie hatte überdieß mehrere hundert Priester und Diener ihres vaterländischen Göhen, selbst zur kümmerlichsten Zeit, an ihrem Hofe und in ihrem Solde, und verfolgte blutgierig die Propheten des Gottes Israels. So sah es denn nun in Israel vor Menschenaugen nicht viel beffer aus, als in einem heidnischen Lande. Das Volk war von dem Glauben und dem Gotte seiner Våter beinahe ganz abgekommen; von dem Sinne Abrahams war im Allgemeinen auch keine Spur mehr; das göttlich mosaische Geset war vergessen, als ob es nicht da wåre; die Erkenntniß des Einzigen lebendigen Gottes, der sich durch alle Geschlechter und Zeiten so getreu, so mächtig, so herrlich an Israel bewiesen hatte, beinahe verloren. Israels Gott war gewissermaßen aus Israel ausgerottet, und es fehlte nicht viel mehr, so war Israel mit den Sidoniern und den Phöniciern überhaupt in Religion und Gesinnung Ein Heidenvolk.

In dieser bösen Zeit, bei dieser, menschlichem Ansehen nach rettungslosen Lage der Dinge, da das Verderben kaum allgemeiner und größer werden konn= te, trat Elias in Israel auf. Sein Auftreten in diesem bösen Zeitraum der Israelitischen Geschichte ist wie das Erscheinen eines zugleich Verderben drohen= den und Segen verkündenden Gestirnes in finsterer Nacht; und es scheint, er sey damals eben so unerwartet und plößlich unter seinem Volke aufgetreten, und aus Einsamkeit und Unbekanntheit hervorgetreten, als er hier in der Geschichte plöglich und uner

irgend eine

wartet erscheint, ohne daß seiner vorher vorbereitende Erwähnung geschehen wäre. Es ist etwas Großes, Majestätisches, Göttliches in dem Auftreten dieses Propheten; denn groß, majestätisch und göttlich muß man ja wohl einen Menschen nennen, der drohet und strafet, segnet und rettet in Gottes Kraft, Gott gleich. Die Geschichte stellt ihn gleich, indem sie seiner zum erstenmale erwähnt, dar, wie er ohne Zweifel gewesen ist, wirkend und handelnd, Geist und Leben seine Reden, Handlungen, und seine Worte, Thaten; handelnd, wie Gott handelt, durch die Kraft seines Willens und Wortes.

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Wie der bedeutende Name dieses Propheten Elias, so war er selbst, und die ganze Geschichte seines Lebens: :sein Gott war seine Stärke, und er selbst und sein Leben, ein herrlicher Beweis der unbezwinglichen Stärke und unwiderstehlichen Kraft des Herrn, des Gottes Israels. Er heißt der Thisbite, von seiner Geburtsstadt Thisbe, aus den Bürgern Gilead, welches eine entlegene, einsame ge= birgige Gegend, jerseit, des Jordans, an der äußersten Gränze des Reichs war. Es kann seyn, daß Elias aus dieser Gegend gebürtig war, aber auch, daß Thisbe in Galilåa feine Vaterstadt gewesen, und er sich in das gebirgige, entlegene Gilead begeben habe, um da so viel weniger von den Gråueln des Gößendienstes gewahr zu werden. Vielleicht liebte er Einsamkeit und Unbekanntheit, oder hielt sie für sich` bis zu einem gewissen Zeitpunkt nothwendig. So wie ehemals vor ihm, sein Mitgenosse in der himmlischen

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Herrlichkeit, Moses, 40 Jahre lang im Lande Midian als ein Hirte ein verborgenes und stilles Leben führte, che er, nicht aus eigener Lust und auf eigenen Antrieb, sondern gegen alle eigene Lust, im Gehorsam zu Gott, öffentlich zu so großen Thaten und Leiden in der Welt auftrat. Wie hernachmals sein großer Nachfolger, Johannes der Täufer, eine lange Zeit in der Wüste des jüdischen Landes ein einsames und strenges Leben führte, ehe er auf Gottes Befehl, im Geiste und in der Kraft Elias, die er im Getümmel der Welt und bei dem Geschwähesleben, dieser Welt nicht erhalten hätte, öffentlich auftrat, dem kommenden Herrn, den er ankündigte, in den Herzen der Israeliten eine Ståtte zu bereiten. Ja, wie der Herr Jesus selbst in dem entlegenen und verachteten Naza= reth in Galilåa, bis in sein dreißigstes Jahr ein unbemerktes, stilles Leben führte, ehe er lehrend und handelnd, und kämpfend und leidend öffentlich her

vortrat.

Wir sehen in der Geschichte heiliger und göttlicher Menschen gewöhnlich nur ihre Vortrefflichkeit, nur die Aeußerung und Wirkung ihrer Kraft, aber wie sie dazu gekommen sind, was es ihnen gekostet hat, das zu werden, und das zu erlangen, das sehen wir gewöhnlich nicht. Und wahrlich, im Schlaf und Traum wurden sie nicht, was sie waren, und erlangten sie nicht, was sie hatten; es erfoderte Zeit, und kostete ihnen den heißesten Kampf und die schwerste Arbeit der Seele. Sie hatten nicht den Grundsatz der Aufklårer der gegenwärtigen Zeit, daß man erst die ganze

Welt aufklären müsse, und zuleht sich selbst; sondern umgekehrt, daß man mit der Aufklärung und Besserung zu allererst bei seinem eignen Verstande und Herzen anfangen müsse, che man sich um Andre bekümmern könne, und hielten überhaupt dafür, daß, wenn einer etwas geben wolle, so müsse er zuvor selbst etwas haben, und ehe einer auf Andre wirken, und Andre bilden könne, müsse er zuvor selbst etwas seyn. Das giebt Aufschluß genug, warum solche Menschen, ehe sie öffentlich auftraten, einen beträchtlichen Theil ihres Lebens, von der Welt fern, in einsamer, unbekannter Stille zubrachten.

Wer mit den heiligen Schriften nur einigermaßen bekannt ist, und sich das wichtig und groß seyn låsset, was in ihnen groß geachtet ist, dem ist die Person des Elias und die Betrachtung seiner Geschichte schon zum voraus wichtig, um deßwillen, weil dieses Knechtes Gottes so oft, und vorzüglicher, unterscheidender, ehrenvoller, als anderer Propheten in der Schrift Erwähnung' geschiehet. Durch keinen Propheten hat sich die Macht des Herrn, des Gottes Ifraels, größer und herrlicher erwiesen, als durch Elias. Nach Moses hat keiner von den Propheten zu einer so bösen Zeit unter einem so versunkenen Geschlechte, bei so vieler Gefahr und bei so weniger Ermunterung so laut und frei, so fest und heilig für die Ehre Gottes geeifert, als Elias; Keiner so die Anschläge der Hölle vernichtet und die Werke des Teufels zerstört; Keiner bei so vielen, so großen und schweren Hindernissen, bei einer so allgemeinen Ver

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derbtheit, so mächtig und das gänzliche Verderben aufhaltend, gewirkt, als Elias. Herrlich, wie Keiner unter den Menschen, wurde er hinweggenommen, daß er den Tod nicht sahe, und auch noch nach sei= ner Aufnahme wirkte er, wie vormals, drohend und strafend gegen Gottlosigkeit und Frevel. Er war seines Volkes Vater, Israels Wagen und seine Reiter. Und wenn mehrere Jahrhunderte nachher, durch den lehten der Propheten des A. T. Gott seinem Volke einen Tag verkündigt, einem verzehrenden Feuer gleich, da alle ungläubigen Verächter und Gottlose wie Stroh seyn und von diesem brennenden Tage vertilgt wer= den sollen, so gedenket und erwähnet er noch seines Knechtes Elias, und verheißt ihn alsdann seinem Volke noch einmal wieder zu senden, daß er belehre und bekehre, beffere und rette, was sich alsdann noch wird bessern und retten lassen wollen; daß er noch einmal den Bann und Fluch abwende von Israel, wie er ehemals that. Siehe, spricht Gott, ich will euch senden den Propheten Elias, ehe denn da komme der große und schreckliche Tag des Herrn; der soll das Herz der Våter bekehren zu den Kindern, und das Herz der Kinder zu ihren Våtern, daß ich nicht komme und das Erdreich mit dem Bann schlage *)! Beinahe tausend Jahre nachher, nachdem Elias von der Erde hinweggenommen war, sahen ihn die drei ersteren Apostel des Herrn, mit Moses in himmlischer

*) Mal. 4, 5. 6.

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