ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Klarheit, in einer vertrauten Unterredung mit dem Herrn der Herrlichkeit. Unter den heiligen Menschen Gottes ist also Elias von einer vorzüglichen Größe und Bedeutung; und so ist denn ohne Zweifel auch das, was von ihm geschrieben stehet, uns zur Lehre geschrieben, und die Betrachtung seiner Geschichte wird uns gewiß unter Gottes Segen nicht nur zür Freude gereichen, sondern auch auf mannichfaltige Weise nüßlich werden.

Elias trat unter seinem Volke und vor dem Könige mit einem Worte auf, das, mächtig wie ein Wort Gottes, alsobald in That und Wirkung, die alle Wirkung gewöhnlicher Menschenkraft unendlich übertraf, überging. Es scheint, er habe sich ohne weiteren Verzug und Aufenthalt an den Hof begeben, und sogleich an Ahab selbst gewandt. Ihm, dem Könige, dem ungerechten, gewaltthätigen, abgöttischen Könige Israels, sagt er, sobald er ihn siehet: So wahr Jehovah, der Gott Israels, lebet, vor dem ich stehe, es soll diese Jahre weder Thau noch Regen kommen, Ich sage es denn! Man denke hier an dasjenige zurück, was ich vorhin von dem damaligen Zustande des israelitischen Volkes, und von der Beschaffenheit des Königes Ahab, seiner Gemahlin Isebel und ihres Hofes gesagt habe; so wird man sich ungefähr einen Begriff davon machen können, wie dem Könige, seiner Gemahlin, seinen Hofleuten und den Israeliten überhaupt bei dem Auftritte dieses Mannes, und bei diesem seinem ersten Worte zu Muthe gewesen seyn mag, und wie sie sich dabei

[ocr errors]

benommen haben mögen. Daß man weder den Propheten, noch sein Wort achtete, wie man beide hätte achten sollen, das läßt sich leicht denken, wenn man nur an das Vorhingesagte zurückdenkt, und wenn man weiß, wie schlecht, wie hart, wie verriegelt gegen alle Wahrheit, wie unfähig etwas Göttliches zu erkennen, der Unglaube und die Gottesvergessenheit den Menschen macht, und der Erfolg der Geschichte zeigt es auch. Doch ließen sich solche Menschen und solche Worte damals noch nicht so gar leicht mit lachendem Hohn und dem Geschrei über Schwärmerei abweisen und abschütteln, daß nicht wenigstens ein Stachel davon in dem Gewissen derer, die sie hörten, håtte zurückbleiben sollen. Man hatte die beweisenden Thatsachen der Macht der Menschen Gottes und ihrer Worte noch zu sehr in der Nähe, es lebten noch Viele, die ähnliche Propheten und ähnliche Handlun= gen derselben gekannt und erlebt hatten. Doch da sich die Propheten der damaligen Zeit, wegen der Tyrannei der Isebel in stiller Verborgenheit zurückgezo= gen hatten, man von ihnen lange nichts wahrgenom= men, der Gößendienst in nichts gestört worden war, und sich vermuthlich durch manche Täuschung mächtig und beliebt gemacht hatte, wahrscheinlich auch die nahe Verbindung des israelitischen Königshauses durch die Isebel mit dem Könige von Tyrus und Sidon, auf die Handlung im israelitischen Staate einen sehr vor= theilhaften Einfluß haben, Gott, der Herr, vielleicht mehrere Jahre hindurch fruchtbare Zeit verliehen hatte, und es also unter Ahabs Regierung im Aeußerlichen

[ocr errors]

[ocr errors]

glücklich und blühend in Israel aussehen mochte: so verachtete man um so viel leichtsinniger und kühner, nachdem man den Herrn långst verachtet hatte, nun noch seinen Gesandten; ließ sich in seinem Unglauben, in seiner Ueppigkeit, in seinem Jagen und Rennen nach zeitlichem, finnlichen Wohlseyn, durch eine solche Drohung, eines solchen, bis dahin unbekannten und etwa sehr dürftig erscheinenden Menschen nicht irre machen. So wahr Jehovah, der Gott Israels lebet sagt Elias dem Ahab; der Gott, den du verachtest, von dem du abgefallen bist, und sein Volk immer tiefer abfallen machst, und vor dem ich stehe, dessen Diener und Gesandter ich bin. Du willst von ihm nichts wissen, aber du sollst von ihm wissen. Ich will dir schwer fallen, und mich an dir mächtiger erweisen, als du mit aller deiner Macht bist und als alle deine Gößen sind, damit du inne werdest, daß noch ein Prophet des lebendigen Gottes in Israel ist, und anerkennest, daß Israels Gott noch in Israel Gott ist. Es soll diese Jahre weder Thau noch Regen kommen, ich sage es denn. Werden deine Göhen auch Thau und Regen geben und dich erretten, wenn dich Gott straft? Ich. schließe den Himmel über dich und dein Land, und du sollst mit deinem Volke nach Thau und Regen schmachten, bis ich ihn wieder öffne, und dem Lande Regen gebe; damit du erkennest, daß deine Göten nichts sind und daß Jehovah allein Gott ist! So konnte bei der alten theokratischen Verfassung, bei jenem Verhältnisse, worin das Volk Israel mit Gott,

und worin Gott, als König, mit diesem Volke stand, ein außerordentlicher Gesandter desselben, zur Rettung und Behauptung seiner Ehre, reden und handeln. Als Gott den Jeremias zum Propheten berief und ordnete, sprach er zu ihm: Siehe, ich sehe dich heute, dieses Tages, über Völker und Königreiche, daß du ausreißen, zerbrechen, verstören, und verderben sollst, und bauen und pflanzen *).

Man denkt gewöhnlich, Elias habe eine besondere Offenbarung von Gott gehabt, daß er so reden und handeln solle; aber mir deucht, in der Geschichte selbst ist kein Grund zu einer solchen Ansicht der Sache vorhanden. Ich glaube vielmehr, Elias habe dieses, ohne desfalls eine Offenbarung, oder Auftrag und Befehl von Gott zu haben, als für sich gethan, in seiner Erkenntniß, daß er recht heilig, zur Heiligung des Namens Gottes, und zur Wohlfahrt seines Volkes handle, und im gewissen Glauben, Gott werde sein Wort erfüllen. Es war ein Glaubenswort, eine Glaubensthat. Die Schrift führt dies an, wenn sie beweißt, daß das Gebet des Gerechten viel vermag, wenn es ernstlich ist, wenn es aus ganzer Seele gehet, mit einer Inbrunst, der Gott sich nicht entziehen, mit einem Anhalten, das er nicht abweisen kann. Sie sagt: Elias war ein Mensch gleicher Anfechtungen wie wir; und er betete ein Gebet, daß es nicht regnen sollte; und es regnete nicht auf Erden, drei Jahre und sechs

*) Jer. 1, 10.

[ocr errors]
[ocr errors]

Monden. Und er betete abermal und der Him-' mel gab den Regen, und die Erde brachte ihre Frucht *). Ohne Zweifel hatte der Prophet, ehe er aus seiner Verborgenheit hervortrat, viel und lange darüber gedacht, wie doch dem immer allgemeiner, immer rettungsloser werdenden Verderben zu steuren, wie doch das Volk zur Erkenntniß und Anbetung Jehovahs zurückzubringen und der Gößendienst in Israel zu stürzen sey? Und da er wußte, daß mit keiner ruhigen Verkündigung der Wahrheit, mit keiner Belehrung, keiner Ermahnung (die auch nicht wohl möglich war, weil Isebel die Propheten Jehovahs verfolgte und tödtete) und überhaupt mit keiner Güte, bei dieser Lage der Dinge, nur das mindeste zu wirken war; da er erkannte, daß Wohlfahrt und Ueberfluß für jeßt das größte Uebel, und Gottes Segen in irdischen Dingen für jezt eine Strafe Gottes über das Volk sey, daß überhaupt nur die höchste Noth, nur die heißeste Drangsal diesem Geschlechte ein Ohr und ein Herz für die Wahrheit geben, die Gößen zu Schänden machen, und zu Jehovah, als dem einzigen lebendigen Gotte zurückführen könne: so betete er betend, d. h. mit dem mächtigsten Ernst, Gott möge Thau und Regen, wovon die Fruchtbarkeit des Landes Kanaan, seiner Lage und natürlichen Beschaf= fenheit wegen, noch mehr als anderer Länder, abhing, zurückbehalten, und Jammer und Elend in Israel kommen lassen, zu Israels Besserung; und als er bei

*) Jak. 5, 16-18.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »