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und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Alle Dinge sind durch dasselbige gemacht, und ohne dasselbe ist nichts ge= macht, was gemacht ist. Das Wort ward Fleisch und wohnete unter uns, und wir sa= hen seine Herrlichkeit, als des eingebornen Sohnes vom Vater voller Gnade und Wahrheit. *) Die Art und Weise des Kommens und Sprechens des göttlichen Wortes, die besondere Art der Offenbarung, die verschieden seyn konnte, wird hier nicht bemerkt. Der Herr offenbarte sich seinem Knechte Elias, ihn der Gefahr, die schon drohend über ihm schwebte, zu entreißen, seinen Glauben zu stårken, und seinen Glauben zu üben, und ihn so zu noch größeren Erfahrungen, Kräften und Thaten zu

bereiten.

Gehe weg von hinnen, so lautet die göttliche Rede zu dem Propheten, und wende dich gegen Morgen, und verbirg dich am Bache Krith, der gegen den Jordan fließt. Und sollst vom Bache trinken; und ich habe den Raben geboten, daß sie dich daselbst sollen versorgen. Der Prophet soll fliehen und sich verbergen. Es giebt also Fälle, da der Zeuge der Wahrheit fliehen und sich verbergen darf und soll; da er nicht. denken soll: Ich bleibe, wo ich bin, und will den Haß der Wahrheitsfeinde bestehen! Der Herr wird mich aus allen Neßen und Schlingen, die sie mir

*) Joh. 1, 1. 2. 14. 18.

legen, erretten, und es ihnen nicht zugeben, daß sie ihren Haß an mir auslassen. Solche Fälle gab es bei den Aposteln, zu denen der Herr sagte: Ich sende euch wie Schaafe mitten unter die Wölfe. Darum seyd klug wie die Schlan= gen, und ohne falsch wie die Tauben! Wenn fie euch aber in einer Stadt verfolgen, so fliehet in eine andere. *) Die Wege des Herrn mit seinen Heiligen sind Wege der Demuth; und sind Wege der Geduld; der Glaube wird auf ihnen je långer je mehr geprüfet, und je långer je mehr gestärket, und immer völliger von allem Beisaß des sündigen Wesens der verderbten Natur, von allen Schlacken des eigenen unheiligen Sinnes geläutert. Sie führen immer durch die Tiefe auf die Höhe, durch Leiden zur Freude, und durch Tod zum Leben. Die Menschen Gottes, die Apostel und Propheten und Zeugen des Herrn der Herrlichkeit, müssen in dieser Welt, so wie auch er selbst, mehrentheils in Knechtsgestalt erscheinen, und dürfen auf Erden keine andere Krone tragen, als eine Dornenkrone, und wenn auch zu einer Zeit ihre Macht so groß ist, daß sie der Erde Thau und Regen geben oder nehmen können, und Könige und Völker strafen, so müssen sie sich doch zur andern Zeit bücken und sich beugen, dulden und ver= stummen, und im Auge der Welt schwach und ohn= mächtig erscheinen, damit sie und Andre désto tiefer erkennen, daß sie den Schak göttlicher Gaben und

*) Matth. 10, 16. 23.

Kräfte, in irdenem Gefäße haben, und daß die überschwengliche Kraft sey Gottes, und nicht ihrer selbst. Es muß mit ihnen gehen durch Ehre und Schande, durch böse Gerüchte und gute Gerüchte. Wie der Herr hernachmals seinem Apostel Paulus, als er in Korinth war, wo er sich fürchtete und sich von dort wegbegeben wollte, erschien, und zu ihm sagte: Fürchte dich nicht! sondern rede, und schweige nicht: denn ich bin mit dir, und niemand soll sich unterstehen, dir zu schaden; *) so hätte er auch hier zu seinem Propheten Elias, der sich nicht fürchtete, sagen zu können: Bleibe in Samaria, denn ich bin mit dir, und niemand soll sich unterstehen, dir zu schaden! Statt dessen aber sagte er zu ihm: Gehe weg von hinnen, und verbirg dich! Das Erstere wåre, da Elias sich nicht fürchtete, der Empfindungsart der menschlichen Natur, die so gern troht, und Recht behålt und triumphirt, unendlich viel angenehmer gewesen, als das Lehtere, wobei der Prophet für seine eigene und für die Ehre seines Gottes im Auge der Welt fürchten mußte. Er konnte denken: warum soll ich fliehen, und mich verbergen? Bist du, o Herr! nicht mächtig genug, mich zu bewahren, mitten unter meinen Feinden? Was können mir die Menschen thun, wenn du, o Herr Gott! meine Hülfe bist? Was werden sie sagen, wenn ich mich verberge? Werden sie nicht sagen: wenn er den Himmel verschließen könnte, so wäre er wohl unter

*) Apost. Gesch. 18, 9. 10.

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uns geblieben, und hätte die; Menschen nicht gefürch= tet? Und was foll ich in der Wüste? wem soll ich predigen in der Wüste? O da konnten allerlei Gedanken und Fragen im Herzen aufkommen; dieser 7 Weg in die Wüste war für den alten Greisen ein Weg zum Freuße. Der Herr aber konnte den Elias diesen Weg nicht allein um deswillen führen, um ihn so, der Verfolgung Ahabs und der Isebel zu entreißen, seinen Glauben zu üben und zu stårken, und ihn überhaupt in eine für ihn sehr nüßliche und wohlthätige Schule zu führen, sondern auch wohl zugleich mit um deßwillen, daß er sich nicht möge durch Humani tåt, oder Menschenfurcht, oder Menschengefälligkeit, durch keine Drohungen und durch keine Bitten bewegen laffen, der Noth des Landes gegen den vollkommenen Willen Gottes zu frühe ein Ende zu machen. Es war schicklich, daß Elias alsobald nach jenem gro= Ben Worte, womit er aufgetreten war, in seine vorige Verborgenheit wieder, zurücktråte, und nicht eher wieder zum Vorschein kame, als bis man, von der Wahrheit seines Wortes aus dem Erfolg überzeugt, nach ihm und nach seinem Gott ein Bedürfniß fühlte, und er nun einmal mächtig und entscheidend gegen den Göhendienst, für die Ehre des Gottes, Israels in Israel würken konnte.d

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Elias mußte sich in die Gegend, des Jordans, der Samaria gegen, Morgen war, in ein Thal, daß von einem kleinen Bache, dem Krith, gewässert wurde, begeben. Daß dieß, eine einsame entlegene, selten besuchte Gegend war, läßt sich schon daraus schließen,

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Zweite Homilie

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daß der Prophet da vor den Nachsuchungen der Men schen sicher seyn sollte, und auch wirklich was. Daß und wie er in dieser einsamen Gegend seinen Unterhalt finden solle, wird ihm von dem Herrn versichert und angezeigt; der Herr spricht zu ihm: Du sollst vom Bache trinken, und ich habe den Raben geboten, daß sie dich daselbst sollen versorgen. Håtte bei dem göttlichen Befehl: Gehe weg von hinnen und verbirg dich! allerlei Bidriges, fich Entgegensehendes in dem Herzen des Propheten aufkommen, håtte er dabei allerlei sagen und fragen können; wie viel Widriges würde das Herz eines gewöhnlichen Menschen gehegt und erzeugt, wie viel würde es zu fragen und zu sagen gehabt, und wie schwer sich zum Glauben entschloffen haben, bei der göttlichen Verheißung, die jenem Befehle beigefügt wurde: Ich habe den Raben geboten, daß fie bich daselbst sollen versorgen.

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Der Gott, den uns die in den heiligen Schriften enthaltene Geschichte verkündigt und darstellt, ‘ist ein allmächtiger, lebendiger Gott, von dem, durch den und zu dem alle Dinge sind, der über Alles seine allwattende Hand hat, Alles nach dem Rath seines Willens regiert, und Alles seinem Plane dienen låsset. Alle Gefeße und Ordnungen der Natur sind von ihm, und so ist er durch sie und an sie nicht gebünden, fie alle aber bestehen und währen nur so lange als er will; und wenn die Beschaffenheit der Menschen, das Verderben eines Volkes und Zeitalters, die Noth seiner Verehrer, die Rettung der Wahrheit, die Er

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