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XVI.

1 Kön. 21, 27-29.

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«Da aber Ahab solche Worte hörte, zerriß er seine Kleider, und legte einen Sack an seinen Leib, und fastete, und schlief im Sack und ging jämmerlich einher. Und das Wort des Herrn kam zu Elia dem Thisbiten und sprach: Hast du nicht gesehen, wie sich Ahab vor mir bücket? weil er sich nun vor mir bücket, will ich das Unglück nicht einführen bei seinem Leben; aber bei seines Sohnes Leben will ich Unglück über sein Haus führen. »

Lange hatte Ahab den Reichthum der Geduld und Langmüthigkeit Gottes verachtet, und nach seinem bdsen und unbußfertigen Herzen Sünden auf Sünden, und Verschuldung auf Verschuldungen gehäuft; der frévelhafte Mord Nabots und seiner Söhne, den er

nicht verhinderte, den er veranlaßte und den er billigte, machte gewissermaßen sein Sündenmaß voll; und da er bis jetzt der göttlichen Güte nicht geachtet hatte, so mußte er nun die göttliche Strenge erfah= ren, da er es bisher nicht hatte wissen wollen, daß Gottes Güte ihn zur Buße leite, so versuchte Gott es, ob er sich noch etwa durch die Offenbarung des gerechten Gerichts, das er sich durch seine Sünden zugezogen hatte, zur Aenderung seines Sinnes und Lebens wolle bewegen lassen. Das Blut Nabots und seiner Söhne hatte auf Erden keine Rache gefunden, und konnte sie nicht finden, weil die zu mächtig waren, die es vergossen hatten, auch war diese ganze Sache der Ungerechtigkeit und des äußersten Frevels vor den Menschen ein Geheimniß geblieben; man hatte ihr einen Schein der Rechtmäßigkeit gegeben. Aber, wie alles unschuldig vergossene Blut, hatte auch das von Nabot und seinen Söhnen gen Himmel geschrien, und da Gericht und Rache gefunden. Gott entdeckte diese verborgene Sache, um deren eigentlichen Bewandniß nur die Thåter wußten, seinem Propheten Elias, und befahl ihm, Ahab anzukündigen, daß dies vergoßne Blut an ihm und seiner Familie furchtbar geråcht werden solle. Als der König eben in dem Weinberge Nabots dastand, und ihn in Besitz genommen hatte, kam der Prophet zu ihm, und kündigte ihm das göttliche Urtheil über alle Schulden und Missethaten seines Lebens und seiner Regierung an, wovon die Summe dieses war: «An der Stätte, da Hunde »das Blut Nabots geleckt haben, sollen auch Hunde

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» dein Blut lecken! » So weit haben wir neulich diese Geschichte betrachtet, und zugleich die Gerechtigkeit dies ser göttlichen Drohung und ihrer nachherigen Erfüllung an Ahab selbst, und auch vorzüglich an seinen Söhnen, die von der Missethat ihres Vaters nicht abließen, entwickelt. Jeht wollen wir den Eindruck betrachten, den diese göttliche Drohung auf Ahab machte, und den göttlichen Aufschluß, den Elias über die Verzögerung ihrer Erfüllung erhielt.

Da aber Ahab solche Worte hörte, sagt die Geschichte. Er wußte, daß Elias keine vergebliche Worte redete.. Auf sein Wort war jene viertehalbjährige Theurung erfolgt, und auch wieder Regen gekommen; auf sein Wort war vor dem ganzen versammleten Israel Feuer vom Himmel gefallen; er zweifelte nicht, daß Elias ein Prophet sey, daß er Offenbarungen und Befehle von Gott erhalte, und als einen solchen erfuhr er ihn auch, eben bei dieser Rede. Er zweifelte also auch nicht, es werde eben so in die genaueste Erfüllung gehn, wie alles andre, was der Prophet vormahls schon auf göttlichen Befehl geredet hatte. Und so wurde sein hartes Herz, das durch keine Güte Gottes gegen ihn selbst und die Seinigen sich hatte erweichen lassen, nun durch den Ernst Gottes, durch das ihm und seinen Kindern gedrohete Verderben, doch auf eine Zeitlang erschüttert und in Furcht geseßt. Nach einer bei den Ifraeliten jener Zeit, wie auch bei andern morgenländischen Völkern gemeinen Sitte, Leiden und Traurigkeit auszudrücken, zerriß hab seine Kleider, als er jene furchtbare Dro

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hung vernahm; er legte einen Sack an seinen Leib,, er legte seine weichen köftbaren königlichen Kleider ab, und zog ein grobes hartes Gewand an, er fastete, enthielt sich eine Zeitlang aller Speise, oder seiner gewöhnlichen prächtigen Mahlzeiten, und genoß nur das Nothwendigste; er schlief auch in dem harken Kleide, das er angelegt hatte, und kam nicht in sein weiches bequemliches Bett, und ging traurig und jämmerlich einher, als ein Mann, der von einem schweren Une glück, das seine ganze Seele erfüllt, das ihm überall nachgeht, das er nicht aus seinen Gedanken verlieren kann, und das ihn fast zu Boden drückt, getroffen ist, der keinen Trost und keine Freude in der Welt mehr hat und finden kann. Eine Veränderung, die man kaum von Ahab hätte erwarten sollen! Eine Veränderung, die bei seiner Gemahlin Isebel, bei sein nen Söhnen, bei seinen Hofleuten, und unter dem Volke Aufsehn erregen mußte, und um so viel mehr, wenn es bekannt wurde, wodurch diese Veränderung in dem sonst so üppigen, trohenden, Gott und Menschen verachtenden König bewirkt worden war. Bis dahin hatte Ahab sich nimmer vor den Worten des lebendigen Gottes gefürchtet, und ihm nie die Ehre gegeben, um seiner Worte willen etwas zu thun oder zu lassen, er hatte sich nie auf keine Weise weder vor Gott, noch vor Menschen gedemüthigt; jest des müthigte er sich doch einigermaßen, er fürchtete Gott nicht allein in seinem Herzen, sondern schämte sich auch nicht, es vor den Menschen zu bekennen, daß er ihn fürchte; er erkannte es jest, und gab es

es vor Gott und Menschen zu erkennen, daß er sich an Gott und Menschen verschuldet habe, und die göttliche Strafe seiner Verschuldungen erwarte und fürchte.

Bei dem allen war dies keine aufrichtige und völlige Buße. Die Ansicht des Unglücks, das ihm und seinen Kindern gedrohet war, überwältigte Ahab, und brach seinen stolzen harten Sinn, daß er sich bückte vor Gott, sich unter die allgewaltige Hand, die schon aufgehoben war, ihn niederzuschlagen, ein wenig beugte, ob er sie vielleicht abwenden mögte. Es war nicht jene göttliche Traurigkeit, die eine Reue wirkt zur Seligkeit, die Niemanden nimmer gereuet, sondern Jeden ewig erfreuet; es war bei Ahab eine Traurigkeit dieser Welt, um den irdischen Schaden, um das zeitliche Leiden. Seine Gesinnung blieb in ihren tiefsten Gründen unverändert. Es kam kein Abscheu in ihn an aller Sünde, kein Haß ge= gen alles Arge, keine Liebe des Guten, kein Hunger und. Durst nach Gerechtigkeit, kein Verlangen nach Gottes Gnade und Gemeinschaft, keine Traurigkeit über sein eignes geistliches Verderben, und daß er sich selbst nicht wieder davon befreien und heilen könne, kein anhaltendes demüthiges, inbrünstiges Bitten und Flehen um Vergebung, um Reinigung des Herzens und Gewissens, um Erneuerung durch den heiligen Geist, um neue göttliche Kraft zu neuem Leben und Verhalten. Er zerriß seine Kleider, aber nicht, wie es håtte seyn sollen, sein Herz, durch oft wiederholtes strenges Richten seines eignen Herzens und Lebens ; er legte seine schönen Kleider, aber nicht den Sinn

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