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alters; nicht jene flache, seelenlose Toleranz, die nur um deßwillen toleriret, weil sie gleichgültig ist, weil sie allen Sinn und alles Intereffe für Gott und göttliche Dinge verloren hat, weil ihr nichts heilig ist oder, die, ungläubig an aller Wahrheit, und sinnlos, › für alles Höhere, satt in Erde und Nacht, allen Irrthum und Unglauben toleriret, aber allen Glauben, alle Wahrheit, alle heilige Gesinnung hasset, und wo sie darf, verfolget. Diese Toleranz war unserm Herrn ein Gråuel. Gott und alles Göttliche war ihm heilig; er liebte es mit Inbrunst, und wollte es auch von andern geliebt und heilig gehalten sehen. Es war ihm nie gleichgültig ob die Menschen' im Glauben an die Wahrheit, in Annahme und Benußung göttlicher Anstalten, oder in Unglauben und Verwerfung dersel ben, ein gutes oder schlechtes Verhalten bewiesen. Seine eigene Ehre suchte er nicht, aber der Ehre Gottes hatte er sein ganzes Leben geweihet. In allem was ihn selbst betraf, war er ohne Gränzen tolerant; da tolerirte er allen Spott und Hohn der Welt und der Hölle; da tolerirte er, daß man ihm ins Angesicht schlug und ins Angesicht spie, da war er tolerant bis zum Tode, ja bis zum Tode am Kreuze, und eben so auch in Betreff der Fehler, Schwachheiten und Sünden der Menschen. Mit göttlichem Erbarmen reichte er auch den Sündigsten die Hand, aß und trank mit ihnen, war nicht ihr Richter, sondern ihr Arzt und Helfer, und stand unter ihnen da, als der gekommen sey zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. Aber nicht also in dem.

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was Gott und göttliche Dinge betraf; nicht so gegen Sadducder und Pharisåer. Er lehrte nie: Es ist einerlei was ein Mensch in Rücksicht auf Gott und Gottes Offenbarung und Anstalt denkt, urtheilt und thut: wenn die Sadducder auch keine Auferstehung und vergeltende Zukunft glauben, wenn die Pharisåer auch Menschensagungen an die Stelle göttlicher Gebote sehen was thuts, wenn sie nur ehrliche Leute sind! Nein, er sagte seinen Jüngern sehr ernst und entscheidend: Hütet euch vor dem Sauerteig, der Lehre der Pharisåer und Sadducåer! und wo sich nur eine Gelegenheit darbbt, da tadelte und strafte er sie öffentlich, nie entfuhr seinen Lippen ein Wort der Huld, des Beifalls und Lobes gegen sie; Wehe! wehe! rief er laut vor den Ohren des Volkes über sie; ihr Schlangen und Otterngezüchte! wie wollt ihr der höllischen Verdammniß entrinnen? Er konnte, wie alle jene großen Propheten des Alten Testaments, die für die Ehre Gottes eiferten, und in der Intoleranz gegen alles was Gottes Namen entheiligt, und die Beseligung der Menschen verhindert, ihren Tod' fanden, zu Gott fagen: Der Eifer um Dein Haus hat mich verzehret.

Diese Sache leidet eine weitere Ausführung und ist derselben würdig. Die Zeit erlaubt es nicht, daß ich jest länger dabei verweile. Doch mag das, was gefagt ist, zeigen, wie wir Christen bei dem Toleranzgeschwähe der gegen die Christen und das Christenthum so intoleranten Welt urtheilen, und uns benchmen sollen. Wir sollen den Menschen ihre Freiheit

lassen, Niemand zur Annahme der Wahrheit nöthigen und überreden, aber wir sollen die allgemeine muthwillige, böse und unverständige Ver-' wirrung der Begriffe und Worte nicht gut heißen, uns nichts als Schriftlehre aufdringen lassen, was es nicht ist, nicht eine sogenannte unnatürliche Naturreligion, Deismus, Moral und dergleichen als Christenthum aufdringen lassen, und die Freiheit an dem Worte Gottes zu halund den Lügen, den Schriftausleerungen, den Gedichten des Unglaubens zu widersprechen behaupten.

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Wenn wir Kinder des Geistes der Wahrheit sind, so werden wir uns von Partheigeist, von Eifer um menschliche Meinungen nicht treiben lassen, aber das Wort Gottes wird uns heilig seyn, und die Liebe zu Gott und zu den Menschen wird uns treiben der Wahrheit zu dienen, für die Wahrheit zu leiden, und sie, als das Unschåhbarste was die Menschheit hat, in unserm Maße zu erhalten und zu fördern, auf daß der Name unsers Vaters im Himmel geheiliget werde, und sein Königreich komme, und sein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel.

XVIII.

2 Ron. 2, 1-8.

»Da aber der Herr wollte Elia im Wetter gen Himmel holen, ging Elia und Elisa von Gilgal. Und Elia sprach zu Elisa: Lieber, bleibe hier, denn der Herr hat mich gen Bethel gesandt. Elisa aber sprach: So wahr der Herr lebet und deine Seele, ich verlasse dich nicht. Und da sie hinab gen BethEl kamen, gingen der Propheten Kinder, die zu Bethel waren, heraus zu Elisa, und sprachen zu ihm: Weißt du auch, daß der Herr wird heute deinen Herrn von deinen Häupten nehmen? Er aber sprach: Ich weiß es auch wohl, schweiget nur stille. Und Elia sprach zu ihm: Elisa, lieber, bleibe hier, denn der Herr hat mich gen Jericho gesandt. Er aber sprach: So wahr der Herr lebet und deine Seele, ich ver

lasse dich nicht. Und da sie gen Jericho kamen, traten der Propheten Kinder, die zu Jericho waren, zu Elisa und sprachen zu ihm: Weißt du auch, daß der Herr wird heute deinen Herrn von deinen Haupten nehmen? Er aber sprach: Ich weiß es auch wohl, schweiget nur stille. Und Elia sprach zu ihm: Lieber, bleibe hier, denn der Herr hat mich gesandt an den Jordan. Er aber sprach: So wahr der Herr lebet und deine Seele, ich verlasse dich nicht. Und gingen die beiden mit einander. Aber funfzig Månner unter der Propheten Kinder gingen hin, und traten gegen über von ferne, aber die beiden standen am Jordan. Da nahm Elia seinen Mantel, und wickelte ihn zusammen, und schlug ins Wasser, das theilte sich auf beiden Seiten, daß die beide trocken durch hingingen.

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Groß, und gewissermaßen einzig in seiner Art, war der Anfang der Geschichte des großen Propheten, die nun eine geraume Zeit hindurch der Gegenstand unse= rer Betrachtung gewesen ist; groß war Alles, was uns von ihm, von seinen Reden und Thaten, Gesin

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