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XXIV.

Mal. 4 5. 6.

«Siehe, ich will euch senden den Propheten Elias, ehe denn da komme der große und schreckliche Tag des Herrn. Der soll das Herz der Våter bekehren zu den Kindern, und das Herz der Kinder zu ihren Våtern; daß ich nicht komme, und das Erdreich mit dem Bann schlage.»

A. 3. Da wir jest die ganze vergangene Geschichte dés Propheten Elias (bekanntlich findet sich in der heiligen Schrift auch Geschichte der Zukunft) betrach tet haben, so könnte es vielleicht Diesem und Jenem unter Euch befremden, daß ich nun gerade jest, in dieser Verbindung, über diese Stelle der Schrift reden will, und er fragt vielleicht bei sich selbst: Gab es denn keine andre Stelle in der Schrift mehr, die für die allgemeine Erbauung zweckmäßiger, faßlicher und reichhaltiger wäre, als diese Stelle, die man doch wol dunkel und sonderbar nennen mag? Andre

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hingegen unter Euch, die an unfrer bisherigen Betrachtung der Geschichte des Propheten Elias Erbauung und Freude gehabt haben, die dadurch mit manchen Gegenständen der biblischen Geschichte und Lehre bekannter geworden sind, haben ausdrücklich gewünscht, daß ich, um diese Betrachtung ganz vollständig zu machen, nun auch noch zum Schlusse derselben diese Stelle vornehmen und erklären möchte. Was mich betrifft, so halte ich, überzeugt daß die ganze Schrift von Gott eingegeben und nüßlich ist zur Lehre, zur Ueberzeugung, zur Besserung, zur Anweisung in der Gerechtigkeit (2 Tim. 3, 16.), Alles und Jedes in derselben, von welcher Art und Beschaffenheit es seyn, wie fruchtbar oder unfruchtbar, wie reichhaltig oder wie leer, wie leicht oder wie schwer es scheinen mag, des angestrengtesten Nachdenkens, der sorgfältigsten Vergleichung und Nachforschung, und einer umständlichen erklärenden Behandlung höchst würdig. Was geschrieben stehet, glaube ich, das steht auch für uns geschrieben, uns zur Belehrung und zum Unterricht, uns zur Besserung, uns zu Trost und Freude; daß Alles, welcher Art es auch sey, Geschichte oder Lehre, Prophezeihung oder Verheißung, oder Drohung, oder Føderung, oder ein genealogisches Namenverzeichniß, oder ein geographisches Städteverzeichniß, oder ein chronologisches Zahlenregister, das Alles können und sollen auch wir uns zu Nuge ma chen; aus dem Allen können und sollen wir etwas zur Stärkung des Glaubens, der Ueberzeugung, der Erkenntniß, oder zur Stärkung der Hoffnung, oder

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zum Antrieb zur Heiligung, oder zur Vermehrung unsrer Freude gewinnen, wenn wir nur in der Furcht Gottes recht damit umgehn. Freilich ist nicht Alles und Jedes in der heiligen Schrift gleich wichtig und nöthig, aber nichts in ihr ist unwichtig und unndthig. Und ein christlicher Prediger, dessen Amt vor züglich darin besteht, daß er ein Ausleger der heiligen Schuften seyn soll, und der Alles gewonnen hat, was er als solcher zu gewinnen wünschen und sich bemühen muß, wenn er Geschmack und Freude am Worte Gote tes wecket und nåhret, soll sich mit seinem Vortrage nach dem mannichfaltigen und reichhaltigen Inhalt und Vortrag der heiligen Schrift richten, und seine Zuhörer mit der ganzen Schrift, so weit es seyn kann, bekannt zu machen suchen. Doch würde ich. mich wohl schwerlich entschlossen haben, öffentlich über diese Stelle der Schrift zu reden, wenn ich nicht gewünscht hätte, unsre bisherige Betrachtung der Geschichte Ellas möchte etwas Vollendetes und Ganzes werden, woran Niemand etwas nach seiner Ansicht noch dazu Gehöriges vermissen sollte, und wenn nicht eben die bisherige Betrachtung der genannten Ges schichte mich darauf geleitet hätte, zu untersuchen, in wiefern diese prophetische Schriftstelle noch zu Elias Geschichte gehöre, oder nicht. Doch laßt uns die Stelle selbst betrachten.

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Das lehte Capitel des Propheten Maleacht, der in unsrer deutschen Bibel nicht in vier Capitel håtte abgetheilt werden sollen, weil das, was bei uns das lezte Capitel ausmacht, nur der lehte Theil des drit

ten Capitels ist, der mit dem vorhergehenden in unzertrennlichster Verbindung steht — also, daß leßte Capitel dieses Propheten (worunter wir das dritte mit verstehen) enthält die Summe von dem, was in dem ganzen prophetischen Worte des Alten Testaments das Vorzüglichste und Wesentlichste ist, die Verheißung und Weissagung nåmlich von der Zukunft des Herrn. Diese Verheißung und Weissagung: Der Herr kommt! macht den Beschluß des ganzen Alten Testaments. So wie nachher die Summe des ganzen Neuen Testaments dieses ist: „Gott ist geoffenba"ret im Fleische, gerechtfertigt im Geiste, erschienen

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den Engeln, geprediget den Heiden, gegläubet von der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit,» (1 Tim. 3,16) Und dann auch wieder: Der Herr kommt! und die eigne Versicherung des Herrn selbst: Ja, ich komme schnell! mit der Antwort seiner nach Ihm verlangenden Gemeine: Ja komm Herr Jesu! macht, gleichlautend mit dem Alten, den Beschluß des Neuen Te staments.

Der Herr, der da kommen sollte, ist gekommen. Gott hat seinen Sohn gesandt in der Gestalt des fündlichen Fleisches, (Rdm. 8, 3.) als ein Sûndopfer. So kam er in sein Eigenthum, aber die Seinigen, die Ihn auch so hätten kennen, und Ihn auch so mit Glauben und Dank und Liebe und Freude håtten aufnehmen sollen, nahmen Ihn nicht an; fie verbargen das Angesicht vor Ihm, weil Er so niedrig schien, und keine Gestalt hatte, die ihnen håtte gefallen können. Er aber ging dahin, wie von Ihm geschrieben

stand, den harten Weg der Selbsterniedrigung; weigerte sich nicht, durch Leiden vollendet: zu werden; wurde gehorsam bis zum Tode, ja, bis zum Tode am Kreuze, und gab so sein Leben zu einem Lösegelde für viele, wurde so eine Weile geringer als die Engel; aber doch auch eben durch dieses Todesleiden mit Preis und Herrlichkeit gekrönt, da Er, um Alles, Gott ausgenommen, den Tod schmeckte. Gott aber, sein himm lischer Vater, der Ihn schon durch das Zeugniß der Weissagung in den heiligen. Schriften, durch Zeugnisse der Engel, durch das Zeugniß seines Gesandten, den Er vor seinem Angesichte hersandte, durch Stimmen vom Himmel, durch Thaten und Zeichen und Wunder bestätigt hatte, machte Ihn Jedermann glaubwürdig, und erwies Ihn kräftig als den Sohn Gottes, da Er Ihn von den Todten auferweckte. Also stand es ge= schrieben, und also mußte der Herr, der Messias, leiden, sterben und am dritten Tage auferstehen von den Todten, und predigen lassen in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden unter allen Nationen, den Anfang gemacht zu Jerusalem. Darum gab Er seinen Aposteln Befehl in alle Welt zu gehen, alle Menschen mit seiner Person bekannt, alle Völker durch Lehre und Taufe zu seinen Jüngern zu machen; und ging dann, sichtbar vor den Augen seiner Jünger gen. Himmel schwebend, in die Herrlichkeit zurück. Seinem Befehle gehorsam, mit den Gaben und Kräften seines Geistes ausgerüstet, gingen die Zeugen seiner Auferste= hung vom Tode in alle Welt mit seiner Person und was die Menschheit an Ihm haben solle und

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