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nes in seinem Maaße zu seiner Zeit ein Elias gewefen ist. Wie die Zukunft Christi, die geschehen ist, Pfand und Vorbild seiner kommenden Zukunft, so ist der Herold Johannes Pfand und Vorbild des verheißnen Herolds Elias.

Die prophetische Stelle unsers Textes gehört also noch zu der Geschichte des Propheten Elias des Thisbiten. Seine Geschichte, als Geschichte eines Menschen auf Erden, ist noch nicht vollendet; noch in fernen Tagen der Zukunft wird von ihm geschichtlich die Rede seyn, noch dann wird er auf Erden ein auserlesenes Werkzeug zur Heiligung des Namens Gottes, zur Besserung und Beglückung vieler Tausende seyn. Davon lautet das Wort Gottes also: Siehe, ich will euch senden den Propheten Elias. Dies Wort ist eben so gewiß aus Gottes Munde gegangen, als alle andre Worte Gottes, die in der heiligen Schrift enthalten sind, und wir sollen es also mit eben dem Glauben, mit eben der Demuth und Ehrfurcht annehmen, die wir allen seinen Worten schuldig find. Aufs allergewisseste wissen, daß Gott was Er verheißen hat auch thun kann, das ist der Glaube und die Gesinnung derer, die Gott gefallen. hat perheißen, daß es geschehen soll; wie es geschehen solle, hat er nicht offenbaret; und so wollen wir uns er vergeblichen und ungebührenden Frage: Wie wird das geschehen können? enthalten, Ihm aber, dem Gott, bei dem kein Ding unmöglich ist, getrost und kindlich die Erfüllung seiner Verheißung überlassen.

Gott

Die Zeit der Erscheinung des Propheten bestimmt

die göttliche Rede also: Ehe denn da komme der große und schreckliche Tag des Herrn. Dies ist kein andrer als der Siegs- und Ehrentag unsers Herrn Jesu Christi, wenn er kommt zur Vollendung, als Richter der Lebendigen und der Todten. Und also fällt die Vermuthung hinweg, als ob Elias einer von jenen zwei Zeugen seyn möge, von denen die Offenbarung des Herrn Cap. 11. redet. Jene zwei Zeugen gehen dem großen und schrecklichen Tage des Herrn so lange vorher, daß sich diese Weissagung auf sie nicht deuten läßt.

Heilig, groß, erfreulich, Gottes und seiner würdig ist das Werk, wozu Gott ihn senden will: Er soll das Herz der Våter bekehren zu den Kindern, und das Herz der Kinder zu den Våtern. Durch ihn soll die Menge der Menschen, Menschen jedes Alters und jeder Beschaffenheit, Aeltern und Kinder, Gläubige und Ungläubige, Gehorsame und Ungehorfame, sich bereiten auf die Zukunft des Herrn, daß der dann bevorstehende große und schreckliche Tag Seiner Majestät sie nicht verzehre. Gottlose ungläubige Våter werden durch das Zeugniß des Propheten zur Sinnesänderung erweckt, ihr Herz bekehren zu ihren frommen und gläubigen Kindern; gottlose, ungläubige Kinder werden ihre Herzen neigen zu ihren frommen und gläubigen Våtern, und ihnen in Gesinnung und Verhalten gleich werden. Wie viel unter Gottes Gnade das Zeugniß eines einzigen mit dem heiligen Geiste erfüllten außerordentlichen Gesandten Gottes vermögen kann, davon finden wir im Neuen Testamente ein Beispiel. Durch das Zeugniß des Apostels Petrus von der Auferstehung Jesu Chrifti von den Todten, am ersten christlichen Pfingstfeste zu Jerusalem, wurden bei dreitausend Menschen überzeugt, zur Sinnesånderung bewogen, zum Glauben gebracht und also gebessert und errettet. So läßt sich denn auch wohl erwarten, daß

durch das Zeugniß Elias noch viele Tausende werden zum Glauben gebracht und eben damit gebessert und errettet werden. Der Zweck der Sendung des Prophe=" ten und seines Werks, ist ein Zweck der Liebe und der Erbarmung, die nicht will daß Jemand verlohren ge= he, sondern daß sich Jedermann zur Buße kehre. Ich will ihn senden, spricht der Herr, und er soll bekehren, beffern, zurechtbringen, daß ich nicht komme und das Erdreich mit dem Bann schlage. Die Zukunft des Herrn, sein großer und schrecklicher Tag kommt unausbleiblich, nicht eben so unausbleiblich die Drohung, die von ihm vorher gedrohet ist; es ist nicht durchaus nothwendig, daß es allgemein ein verzehrender und vertilgender Tag, ein Tag des Fluches und der Rache sey. Viel lieber möchte der Herr, der am Tode des Gottlosen keinen Gefallen, und an aller Strafe keine Freude hat, daß es ein Tag der Gnade und des Segens würde. Er will gern den gedroheten Fluch zurückhalten, und in einen Segen verwandeln; Er will es gern, daß das gedrohete Verderben noch abgewandt werde; darum will Er, ehe Er selbst kommt, seinen Knecht vor sich her senden, der mit dem glücklichsten und reichsten Erfolge Seine bevorstehende Zukunft bezeugen, und wenn auch nicht Allen, doch Vielen helfen wird, die sich noch wollen, helfen lassen Die Drohung von dem Tage des Herrn soll die Verheißung nicht aufheben, die der Herr im vorhergehenden (Cap. 3, 12.) Seinem Volke gegeben hatte: Alle Heiden sollen euch selig preisen, denn ihr sollt ein werthes Land (ein Land meines Wohlgefallens und Segens) seyn (woran kein Bann haften, das kein Fluch treffen kann) spricht Jehovah Zebaoth. Und so endet also das prophetische Wort des Alten Testaments nicht mit Drohung und Fluch, sondern mit Gnade und Verheißung, die zu großer,, erfreuender Hoffnung berechtigt.

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Treu ist Gott; treu und wahrhaftig und zuverlässig sein Wille, daß allen Menschen geholfen werde durch die Erkenntniß der Wahrheit. Weil Er dies so wahrhaftig und ernstlich will, und den Menschen nicht anders als durch die Erkenntniß der Wahrheit geholfen werden kann, so giebt Er nach seiner Weisheit, Gerechtigkeit und Gnade, jedem Zeitalter Zeugen der Wahrheit; und die Menschen könnten im Allgemeinen und im Einzelnen vieler Noth entgehen und vieles Jammers überhoben seyn, wenn sie das Zeugniß derselben annehmen; wie die Niniviten dem Verderben entgingen, als sie das Zeugniß des Propheten Jonas annahmen.

Die Zeugen der Wahrheit sind nicht alle an Erkenntniß, an Kraft, an Eifer, an Salbung gleich, noch vielweniger sind sie alle Apostel oder Propheten, oder Wunderthåter. Henoch, der siebente von Adam, that, so viel wir wissen, keine Wunder; aber er führte ein großes Zeugniß (Juda. 14, 15.), wovon dieses die Summe war: „Der Herr kommt mit zehntausenden »seiner Heiligen, Gericht zu halten über alle, und zu »strafen alle ihre Gottlosen; um alle Werke ihres gottlosen Wandels, damit sie gottlos gewesen sind; und »um alle das Harte, das die gottlosen Sünder wider »ihn geredet haben.« Noah, der Prediger der Gerechtigkeit, that kein Wunder, doch wäre die erste Welt dem Verderben entgangen, wenn sie sein, Zeugniß an= genommen hatte. Jonas der Prophet und Johannes der Täufer thaten auch keine Wunder. Doch haben alle Zeugen der seligmachenden Wahrheit Gottes als solche mehr oder weniger Licht und Kraft des heiligen Geistes, und es kann Einer, der keine apostolische Amtsgaben des heiligen Geistes besigt, doch, durch Gottes Wort und Gottes Geist erleuchtet, ein Zeugniß der Wahrheit ablegen, das in Rücksicht auf die selig= machende Erkenntniß Jesu Christi, und auf die Fülle

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