Reprinted from a copy in the collections of The New York Public Library Astor, Lenox and Tilden Foundations First reprinting, 1967, Johnson Reprint Corporation Inhalts-Verzeichniss des XXXVI. Bandes. Abhandlungen. Deutsche Homonymen nebst Bemerkungen über Sprachkenntnisse, namentlich Die französischen Formen der Bejahung und Verneinung, verglichen mit den Seite 53 129 143 159 Beiträge zur englischen Lexicographie. VII. Art. (Von Dr. A. Hoppe.). 175 241 Article partitif, Theilungsartikel? (Von G. L. Staedler.) 299 313 Beiträge zur englischen Lexicographie. VIII. Artikel. (Von Dr. A. Hoppe). 358 Sitzungen der Berliner Gesellschaft für das Studium der neueren Sprachen. 378 Beurtheilungen und kurze Anzeigen. Milton's Verlorenes Paradies von Dr. L. Wiese. (Immanuel Schmidt.) 117 Dr. Joh. Chr. Aug. Heyse's Fremdwörterbuch. 12. Ausgabe. Herausge 225 Herausge 229 geben von Dr. C. A. F. Mahn. (Dr. J. B. Bolz.). Germania. Vierteljahrschrift für Deutsche Alterthumskunde. geben von Franz Pfeiffer. 8. Jahrg. 4. Heft. (Dr. Sachs e.) Germania. Vierteljahrschrift für Deutsche Altherthumskunde. Herausgegeben von Franz Pfeiffer. 9. Jahrg. 1. Heft. (Dr. Sachse.) Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit. (Dr. Sachse.) Faust de Goethe. Traduction nouvelle en vers par A. Poupart de Wilde. (Dr. Freyschmidt.). Englisches Elementarbuch. Von Dr. Bernh. Schmitz. Englische Grammatik. Von Dr. Bernh. Schmitz. Etymologisches Wörterbuch der englischen Sprache von Eduard Müller. (Prof. Dr. Fr. Koch.). Deutsche Schulgrammatik. Von G. Gurcke. (F.). Dichtungen von Agnes le Grave. (Von Dr. David Müller.) Zilger, Erstes französisches Lesebuch. (W.) . 456 459 460 462 464 Programmenschau. Pädagogische Mittheilungen. Gedanken und Themata für Aufsätze. (Von Zur Genealogie der Räter. (Von Pirmin Rufinatscha.). Die oberösterreichischen Dialectdichter. (Von Karl Greistorfer.) 348 349 Ueber die Kunst der Charakteristik in der deutschen Poesie des Mittelalters. 466 Nonnulla Schilleri poemata numeris latinis reddidit Conr. Guil. Lorentz. 467 468 Ueber Calderon's Schauspiel die Kirchenspaltung in England. Von Hugo 468 Goldbeck: Beiträge zur Kritik der französischen Tragödie. (Dr. M. Maass.) 469 Bruchstücke aus einem französich-englischen etymologischen Glossar innerhalb des Lateinischen. Vom Oberlehrer Dr. Siegfried Nagel. (G. Büchmann.) 471 Miscellen. Seite 121-128. 233-238. 473-478. Bibliographischer Anzeiger. 239-240. 351-352. 479-480. Deutsche Homonymen nebst Bemerkungen über Sprachlaute, namentlich über die Aussprache des g und die Entstehung des sch. Während eines schon seit längerer Zeit andauernden Nervenleidens, welches mir eigenes Lesen und Schreiben fast ganz unmöglich macht, habe ich mich hin und wieder mit Sammlung von Material zu einer „praktischen Lautlehre" beschäftigt, bis zu deren Abschliessung aber wohl noch einige Jahre vergehen werden. Als ich bei dieser Veranlassung mein Augenmerk denjenigen deutschen Wörtern zuwandte, welche, wie „das" und „dass" gleich ausgesprochen aber ungleich geschrieben werden, war ich über die grosse Anzahl der hierher gehörigen Wörter erstaunt. Es schien mir nicht uninteressant, den genannten Wörtern auch diejenigen an die Seite zu stellen, welche, wie „Bauer“ (Käfig) und „Bauer" (Landmann), bei verschiedener Bedeutung gleich gesprochen und gleich geschrieben werden, sowie auch noch diejenigen, welche, wie „,erblich" (von erbleichen) und erblich" (von erben), gleich geschrieben und ungleich gesprochen werden. Die nachfolgende Zusammenstellung der gedachten drei Classen von Wörtern verdient, wie ich meine, die Aufmerksamkeit eines jeden, der sich an den heut zu Tage mehr und mehr in den Vordergrund tretenden Bestrebungen zu einer rationellen Umgestaltung der deutschen Orthographie betheiligt. Eine rationelle Orthographie müsste nach meinem Dafürhalten von einem Princip ausgehen und dieses mit Consequenz durchführen. Es würde sich also vor allem darum handeln, zuerst das leitende Grundprincip festzustellen. Soweit ich sehe, Archiv f. n. Sprachen. XXXVI. 1 bieten sich hierzu nur zwei Möglichkeiten dar. Man kann entweder das Schreiben oder aber das Lesen möglichst zu erleichtern suchen. Will man das Schreiben erleichtern, so müssen alle Wörter von gleicher Aussprache auch gleich geschrieben werden. Alsdann versteht sich bei jedem Worte, dessen Aussprache man kennt, die Orthographie von selbst, und alle die unzähligen Fragen, über welche nicht allein der ABC-Schüler, sondern auch jeder noch so Gebildete eine nicht aus dem eigenen Nachdenken zu schöpfende, sondern nur durch Erkundigung bei Menschen oder Büchern zu erreichende Auskunft nöthig hat, kommen von selbst in Wegfall. Die Erlernung dieser phonetischen Orthographie würde beträchtlich weniger Zeit kosten, als die Aneignung irgend einer anderen Orthographie. Die der phonetischen als Extrem gegenüberstehende Orthographie will ich grammatische Orthographie nennen. Für diese würde das leitende Princip heissen: Je zwei Wörter, die verschiedene Bedeutung haben, müssen auch verschieden geschrieben werden, mögen sie nun dem Klange nach gleich sein oder nicht. Es kann niemand entgehen, dass die Durchführung dieses Grundsatzes eine nicht unwesentliche Erleichterung für das Verständniss des Gelesenen mit sich führen würde. Ausser der phonetischen und der grammatischen Orthographie ist natürlich auch noch eine historische Orthographie denkbar, welche Bezug nehmen würde entweder auf die Aussprache oder auf die Schreibweise, die zu irgend einer bestimmten Zeit oder in einem bestimmten Jahre in Anwendung gebracht worden ist. Allein ich würde nicht einzusehen vermögen, was uns, die wir im Jahre 1864 leben, veranlassen könnte, als das zu bestimmende Normaljahr ein anderes wie das laufende zu wählen. Eine sonderbare Idee ist es immerhin, dass wenn eine Sprache sich ändert, ihre Schrift ungeändert bleiben soll. Unseren sprachforschenden Nachkommen kann nicht damit gedient sein, wenn ihnen durch die Ausführung jenes Princips die Geschichte der deutschen Aussprache so viel wie möglich verdeckt wird. Und wie würde unsere deutsche Schrift heute aussehen, wenn jenes Princip schon vor einigen Jahrtausenden aufgestellt und durchgeführt wäre. |