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,,Der Moses, auf den Ihr hoffet, der wird Euch anklagen! Wenn Ihr diesem Moses glaubt, dann glaubt Ihr auch mir; denn jeder schreibt von mir! Wenn Ihr aber Fenes Schriften nicht glaubt, wie werdet Ihr dann meinen Worten glauben ?“ (Jesus im Ev. Joh. 5, 45-47.)

Dieses Buch soll ein Bild bieten Jeschuah's von Nazareth, wie er in Wahrheit und Wirklichkeit war, wie er ein Jude war, wie er als Mensch leibte und lebte, wie er lehrte und wirkte als Lehrer und Prophet! Oder vielmehr: eine ganze Reihe von Bildern, die in ihrer Gesamtheit ein Totalbild des gewaltigen Einzigen darbieten! Oder vielmehr: eine lange Reihe von Reliefs auf jüdischem Hintergrunde, die ihn so plastisch zeigen, daß man ihn im Geiste glaubt greifen, fühlen, betasten zu können, wie Thomas körperlich den Auferstandenen griff und begriff! Plastik soll dieses Buch bieten, nicht Malerei oder Zeichnung. Und nicht ein Bild, sondern viele! Kein Rembrandt, kein Lenbach und auch kein Michelangelo könnten den konzentrierten Gehalt seines Wesens in einem Bilde gestalten. Einige Dutzend Statuetten stelle ich auf, ausgegraben aus den tiefen Schachten der Evangelien, die die Kirche mit scholastischem Sand und dogmatischem Geröll verschüttet und verdeckt hat. Und diesen Schutthaufen hat sie geschickt übertüncht, ein Kruzifix auf ihm errichtet, hinter diesem eine Koulisse aufgestellt und auf ihr Schattenrisse, Silhouetten des Einzigen und Karikaturen des klassischen jüdischen Mannes angeheftet, Zerrbilder, die der Menschheit seit 18 Jahrhunderten als Abbilder Jeschuah's von Nazareth vorgetäuscht werden, während sie in Wahrheit Afterbilder sind! Teils in gutem Glauben, teils in bösem hat die Kirche, die Impostrix maxima, die große Völkerbetrügerin, das Bild des unvergleichlichen Erzjuden gefälscht! Aber ,,gut" nur im juristischen, wahr

zur

lich nicht im theologischen Sinne! Zur bewußten Tendenz, systematisch antisemitischen ,,Politik" der großen Menschheitsverführerin trat hinzu die Borniertheit, die beschränkte Einseitigkeit des Kirchengeistes, der nur für eine Seite des Größten aller Großen, nur für eine Seite seines Wesens Verständnis hatte, nur eine Seite seiner Lehre, nur einen Sinn seiner Worte begriff, und sich dennoch vermaß, der Menschheit dieses Stückbild als Vollbild darzubieten.,,Du gleichst dem Geist, den Du begreifst, nicht mir!". Aber ach! die Kirche ist noch weniger als Faust und Er mehr, als der Erdgeist! Ihn, den einzig Heiligen, der je gelebt, hat die Kirche so wenig begriffen, wie das heilige Gottesvolk selbst, dessen höchste Blüte er war! Und wenn sie dieses nicht begriff, begriff sie Ihn noch weit weniger!,,In seinen Göttern malt sich der Mensch!" Und der Kirchen-Jesus in seiner entleerten, entwerteten, entjudeten Erscheinung, er ist die Projektion des antijüdischen Kirchengeistes ins Evangelische hinein! Nicht aus den Evangelien schöpfte die Kirche sein Bild, sondern in sie hinein legte sie ihr Bild, ihr Zerrbild, ihre einseitig verständnisarme Anschauung seiner unerschöpflich reichen Person!,,Jedes Ding hat zwei Seiten" sagt ein deutsches Sprichwort falsch. Denn in Wahrheit hat jedes Ding und zumal jeder Mensch und ganz besonders jeder jüdische Mensch drei Seiten! Aber nicht drei Seiten und nicht einmal zwei, sondern nur eine hat der Geist der Kirche und folgerichtig auch der Jesus der Kirche, in dem sie selbst sich schaut!

Die Verständnislosigkeit der Kirche gegenüber jüdischem Geiste zeigt kurz und klar und in harmloser Komik eine kleine Geschichte, die so ähnlich vor Jahren eine jüdische Frau mir erzählte. Ein Jude läuft eiligen Schrittes zur Apotheke. Ein anderer Jude sieht ihn vom Fenster seiner Wohnung aus und ruft:,,Schmul, wohin so schnell?" „Laß mich, ich muß in de Apothek', mei' Fra' gefallt mer net!" ,,Wart', Schmul, da geh' ich met, die meine gefallt mer a' net!" ruft der sarkastische Schwerenöter, der mit seiner besseren Hälfte nicht recht zufrieden ist. Diese Geschichte hört

während einer Eisenbahnfahrt ein auf einer Visitationsreise befindlicher Generalsuperintendent von einem jüdischen Herren einem anderen erzählen. Am Abend bei seinem kirchlichen Gastfreund ist unter anderen auch einer der wenigen Kirchenpriester zugegen, die für Volk Jisraël ein gewisses Verständnis, eine geheime Achtung und Liebe empfinden, und er leiht seiner Judenfreundschaft auch ehrlich und mutig Ausdruck; insbesondere preist er die Schärfe und Vielseitigkeit seines Geistes, das Salz seines Witzes u. a. m. Mein lieber Herr Bruder", beginnt der hochwürdigste Herr Generalsuperintendent, indem er Backen und Bauch möglichst dick macht,,,der Herr in seiner Gnade erleuchte das sündige Volk und führe es bald aus der Finsternis zum Licht und zum Glauben an Jesum Christum! Ich trage das arme Volk auf betendem Herzen, wie nur ein Hirt seine verlorenen Schafe, bin auch Mitglied eines Vereins für Judenmission und hoffe zum Herren, daß neben der Heidenmission auch die Judenmission von teueren lutherischen Kirche im Geiste Christi betrieben werde. Aber, lieber Herr Bruder, Ihre Achtung vor dem Geiste der Juden habe ich nie zu teilen vermocht. Und noch heute in der Eisenbahn hat der Herr in seiner Gnade mir wieder einen Einblick gegönnt in das Seelen- und Geistesleben dieses verstockten Volkes und mir gezeigt, wie leer und öde es in seinem Inneren ist. Zwei jüdische Männer (der Herr erleuchte sie in ihrer Sündennacht!) erzählten Geschichten und der eine brachte folgende vor. Ein Jude verläßt seine Wohnung und eilt schnellen Schrittes, schneller als es sonst seine Gepflogenheit ist, über die Straße. Ein anderer Jude sieht ihn vom Fenster seiner Wohnung aus; da er ihm wohl bekannt ist, wünscht er, den Grund seiner Eile zu erfahren; er öffnet das Fenster und ruft laut auf die Straße hinab: ,,Samuel, wohin gehst Du denn so schnell?" Hierauf hub der andere an und erwiderte: Laß mich meines Weges eilen; ich muß mich zur Apotheke begeben; denn meine Frau gefällt mir nicht'. Hierauf begann der erste zum zweiten Mal und erwiderte folgendermaßen: Samuel, warte ein wenig; ich möchte gerne gemeinschaftlich mit Dir zur Apotheke gehen, denn meine Frau

gefällt mir auch nicht.' Die jüdischen Männer lachten laut nach dieser Geschichte. Ihr Lachen war an sich nicht sündig; denn der Herr in seiner Gnade erlaubt uns ja, unsere sündenbeladene Seele in diesem irdischen Jammertale bisweilen durch Heiterkeit zu erleichtern, aber völlig unverständlich war mir ihr Lachen. Und wieder frug ich mich, wie so oft, wo denn der scharfe Geist und Witz dieses sündigen Volkes sich offenbare? Denn wenn der eine zur Apotheke eilt, weil seine Frau ihm nicht schön genug ist und ihr kosmetische Mittel besorgen will (was er übrigens auch bei größerer Demut schon in einer Droguerie hätte besorgen können) und der andere Jude möchte ihn begleiten, um ebenfalls Schönheitsmittel für seine Frau einzukaufen sagen Sie, lieber Herr Bruder, wo in aller Welt liegt denn da der Witz?" - In dieser kleinen Geschichte steckt in nuce die ganze Borniertheit der Kirche bei Beurteilung jüdischen Geistes! Für die Feinheit, mit der das Wort:,,gefallen" in dreifachem Sinne angewandt wurde, statt des ursprünglichen ästhetischen zunächst im medizinischen und dann von dem sarkastischen Schwerenöter im ethischkritischen, dafür fehlte dem hochwürdigsten Generalseelenhirten jedes Verständnis! - Und so Und so war die Kirche stets, wenn es galt, Volk Jisraël zu beurteilen: in bornierter Einseitigkeit sah sie nur ein Stück seines Wesens, seines Geistes, seiner Fülle und reichen Vielseitigkeit, wähnte aber in hochfahrender Richterstimmung über sein ganzes Wesen aburteilen zu können, sie glich dem Kinde, das den Mond zum ersten Mal im ersten Viertel sieht, meint, das sei der ganze Mond und nun klagt, der Mond sei,,kaput", aber das Kind will lernen, die Kirche will lehren die Völker und richten das Volk! In der kritischen Methode jenes Generalsuperintendenten gegenüber dem Juden Schmul und Genossen steckt lediglich Komik! Aber in der Anwendung dieser Methode auf den Juden par excellence, auf den klassischen jüdischen Mann steckt. tiefste, gewaltige, weltgeschichtliche Tragik! Denn diese kritische Armut hat sich vom 2. Jahrhundert an in reich geschmückte Priestergewänder gehüllt und mit noch größerem Reichtum an Worten und Phrasen ihre innere Leere und Hohl

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