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Verleger werden, das wäre bodenlose Tollheit, besonders nach den Erbietungen, welche ich ihm gemacht habe.

Zelter an Ternite.

Charfreitag 1827.

Eben erhalte ein Schreiben des Herrn v. Goethe vom 10. dieses, wo es heisst1: »In diesen Tagen geht die Kiste an Herrn Ternite mit den köstlichen Blättern (so lauten die Worte) wohlgepackt nach Potsdam«. In der Kiste soll ein einzelnes Blatt für mich liegen und ich bitte es mir von Ihnen aus, wenn die Kiste ankömt. So viel ich weiss steht Ihnen, mein Herr und Freund, ein grosses Lob bevor, dessen ungeachtet verbleibe Ihr Zelter

Moritz Oppenheim an S. D. Oppenheim.

Weimar, 6. Mai 1827. Schon seit vergangenen Donnerstag bin ich hier. Ich habe meine Reise in sehr angenehmer Gesellschaft gemacht. Der Dichter von Holtei, der direct bis Leipzig mit dem Kutscher accordirt hatte, blieb meistens mir zu Gefallen in Weimar, ihm verdanke ich nun die Bekanntschaft der ausgezeichnetsten hiesigen Gelehrten. Es ist ein allgemein feinerer Ton hier als bei uns, der mir nach einem so langen Aufenthalt in Frankfurt ebenso fremd ist als wohlthut. — Beim Vater Goethe war ich Samstag zum ersten Mal. Wenn man auch den Dichter durch den Staatsmann vermisst, so fand ich ihn doch nicht so hochtrabend, wie man ihn beschreibt. Vielmehr er erschien mir als ein recht gutmüthig- · ehrwürdiger Greis. Heute liess er mich zum zweiten Male zu sich bitten, wobei ich ihm auch meine zwei Bilder vorstellte, denen er wirklich eine sehr lange Aufmerksamkeit schenkte, mir nur Schmeichelhaftes darüber sagte und sich dann ausbat, sie ein bischen bei ihm stehen zu lassen, weil, wie er sich ausdrückte - Sachen, über die man lange gedacht und gearbeitet hat, auch lange Zeit betrachtet werden

müssen.

I

Vergl. Goethe-Zelter Briefwechsel IV, 296.

Frau von Heigendorff lernte ich durch einen meiner hiesigen Bekannten und durch mein Skizzenbuch kennen, welches sie schon mehrere Tage bei sich behält. Heute morgen besuchte ich sie und übergab Deinen Brief. Sie scheint eine sehr kluge Frau, die sehr grossen Einfluss hier hat, wie mir scheint, aber mit Goethe nicht im besten Einverständniss lebt, was mir leid thut. Ich glaube nicht, dass es ráthsam ist, vor Ende der Woche von hier abzureisen, wenn ich auch Ursache zu glauben habe, dass der Fürst, der, wie ich höre, seit Kurzem zuviel Ausgaben in Kunstsachen gemacht hat, meine Bilder nicht kaufen wird . . .

Börne schickte mir 10 Dukaten mit einem schönen Briefe, welcher endete: »Reichthum ist ein Fels, Armuth eine Sandbank des Lebens; vor dieser kann uns eigene Kraft bewahren, vor jenem kann uns nur die Gnade Gottes schützen. Gott hüte Sie, es liegt ein Fluch im Gelde. Danken Sie mir, dass ich Ihnen so mässig geflucht«<.

H. Meyer an Knebel.

Weimar, den 20. Juli 1827.

In dem Herrn Durst (?), der mir Ihren Brief überbracht, habe ich einen kunst- und wissbegierigen jungen Mann gefunden und hoffe bei weiterer Bekanntschaft mit demselben, auch mit dem was er leisten kann, zufrieden zu seyn. Er hatte keine von seinen Zeichnungen mitgebracht, aber ich schliesse aus seinen Ansichten und Urtheilen, dass er sich auch durch Kunstfertigkeit empfielt.

Wie die Anfechtungen, denen er ausgesetzt ist zu beseitigen seyen, hat Goethe ihm guten, ja nach meiner Einsicht den besten Rath gegeben; ich wüsste nichts hinzuzufügen oder etwas Anderes vorzuschlagen, zumah da ich gestehn muss, dass die Sache mich ärgert und ich mich des Gedankens nicht erwehren kann zu glauben, in frühern Zeiten hätten dergleichen nicht stattgefunden, noch finden können. Aber man wirft mir vor ein parteyischer Lob

GOETHE-JAHRBUCH VI.

10

redner des Vergangenen zu seyn. Nun wohl! möge das

alte Sprüchwort:

Vormals waren die Milesier stark

sich nie auf uns anwenden lassen.

Ottilie von Goethe an Holtei.

Weimar, 1. Juni 1828.

. . Ich glaube, es ist Ihnen lieb, wenn ich Ihnen von uns viel vorplaudere, deshalb soll dies auch jetzt in Reih und Glied geschehen. Zuerst im Haus, wie in der Welt, kömmt mein Papa. Er ist heiter, frisch, liebenswürdig und thätig;

seine Morgende nimt jetzt der Münchener Hofmaler Stieler in Anspruch, den der König hergesandt, um von ihm das Bild des Vaters machen zu lassen, und als Beglaubigung seiner Kunst hat er ein wunderschönes Porträt einer Frau mitgebracht, die sich hier eine Menge Verehrer unbewusst erwirbt . . . August war ein paar Tage sehr krank, sein Herz war in einige Confusion gerathen, und obgleich verschiedene Freunde dies für ein weimarisches Stadtübel halten könnten, so war doch dies wahrscheinlich etwas anderer Natur, denn Vogel hatte prosaische Mittel wie Senfpflaster etc.

Kanzler v. Müller an Günther in Jena.

Weimar, 24. Oktober 1832. Eben von einer dreiwöchentlichen Reise nach Stuttgart, Carlsruhe, Strasburg und Heidelberg heimgekehrt, finde ich mich durch die 2 ersten Bögen Ihrer vortrefflichen Rede hocherfreut. . . . Erlauben Sie, dass ich indessen Ihnen das soeben erst fertig gewordene, von Riemer und mir redigirte Schlussheft von »>Kunst und Alterthum«< überreiche. Varnhagens und Humbolds Beiträge werden Sie gewiss ebenso geist- als gehaltreich finden, Goethes »an junge Dichter« ist ein köstliches Vermächtniss und war nebst der Analyse von Cents-et-un seine letzte Arbeit; seine Briefe über >>Faust<< benutzte ich als beste Einleitung zu dieser

eben so genialen als problematischen Schöpfung, die nun Weichnahten im Druck erscheint; Riemers Aufsatz wird Sie gewiss vorzugsweise interessiren und unsers guten unersetzlichen Meyers Beiträge erhalten durch seinen so beklagenswerthen Tod noch eine ganz besondere Bedeutung. Eine baldige Anzeige in der A. L. Z. wird uns von grossem Werthe seyn; wir hegen den Vorsatz, unter Mitwirkung derselben und noch anderer würdiger Männer im Auslande von Zeit zu Zeit ein Bändchen ähnlicher Aufsätze und Abhandlungen über Kunst, Literatur und nächste Vorzeit herauszugeben, deren erstes wohl schon zu Ostern erscheinen dürfte.

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Jusgehend von der Ansicht, dass die Goetheforschung wesentlich gefördert wird, wenn das in innigstem

Zusammenhange mit Goethes Leben stehende historische Material allseitiger herangezogen und zugleich der allgemeinen Benützung zugänglich gemacht wird, habe ich es zunächst versucht, die wichtigern Daten aus den Weimarischen Fourierbüchern zusammenzustellen, um einmal darzuthun, welche Fülle von historischem Material in diesen gleichzeitigen Aufzeichnungen sich findet. Ich möchte behaupten, dass eine sorgfältige Bearbeitung der Fourierbücher und die Veröffentlichung derselben im Interesse der Goetheforschung geradezu geboten erscheint. Die Arbeit selbst verlangt viel Umsicht, da in diesen Büchern die Namen. vielfach entstellt, richtig wiederzugeben sind. Sehr vorsichtig müssen aber auch die Fourierbücher benutzt werden, weil in den Datirungen grobe Verstösse sich finden, die man nur durch eine sorgfältige Prüfung einer längern Reihe von Daten entdecken kann. Lediglich als kritisches Material sollen die nachstehenden Auszüge dienen; der Schwerpunkt dieser Mittheilungen liegt sicherlich nicht in dem Moment, hier

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