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Mögen Sie sich, verehrte Freundinn, heute Abend meiner Loge bedienen, so holt mein Wagen Sie ab. Es bedarf keiner Billete. Mein Bedienter zeigt den Weg durchs Parterre. Verzeihen Sie, wenn ich mich nicht selbst einfinde, auch mich bisher nicht sehen lassen, ob ich gleich oft in Gedanken bey Ihnen gewesen. Herzlich das Beste wünschend

W d 9 1816.

Octbr

Goethe

Aus Kestners Archiv in Dresden, am 23. April 1884, mit freundlicher Erlaubniss des Besitzers abgeschrieben. Der Brief ist ganz eigenhändig geschrieben, liegt in einem rothen Couvert, auf welchem gleichfalls von Goethes Hand die Adresse geschrieben ist: >>Frau Hofräthin Kestner<<.

An?

12.

11. Januar 1821.

Ew. Hochwohlgeboren nach so langer Pause, ja nach einer für mich keineswegs erfreulichen Trennung Sie (!) wieder zu begrüssen und mein Andenken zu erneuern, ergreif ich die Gelegenheit, welche die guten Lorzings mir unerwartet anbieten. Sie verlassen das Weimarische Theater, wünschen anderwärts, besonders in Dresden Anstellung; Ew. Hochwohlgeboren kennen beide Personen und ihre Talente, die Frau soll nach ihrer Wiederherstellung, wie mir fleissige Theaterbesucher versichern, an ihrer frühern Anmuth und Munterkeit nichts verloren haben.

Ich füge keine weitere Empfehlung hinzu; denn dies ist eine Sache, die den Vorgesetzten einer solchen Anstalt zu Prüfung und Beurtheilung allein anheim zu geben.

Sehr zufällig zwar, doch sehr angenehm war mirs zu Ende des vorigen Jahrs grade wieder in Berka, in denselben Zimmern die Erinnerung zu feiern jener frohen bedeutenden Stunden, wo die liebenswürdigen Weimarischen Künstlerinnen mich daselbst besuchten und meine für sie gedichtete Strophen durch ausdrucksvolle Recitation erst zu einigem Werth erhoben.

Möge sich dero Frau Gemahlin jener festlichen Tage gern erinnern, welche so glänzend und erfreulich nicht so leicht wieder hervorzurufen seyn möchten. Sodann aber werden Ew. Hochwohlgeboren mir gerne Glauben beimessen, dass ich Ihre Mitbürgerschaft oft vermisse; schon einigemale kamen wir in den Fall uns vergebens nach Ihrem schönen Kunstbesitz umzusehen.

Hofrath Meyer will bey dieser Gelegenheit gleichfalls bestens empfohlen seyn, wozu ich meinen Wunsch füge, dass Sie beide in guten vertraulichen Stunden unserer in Freundschaft gedenken mögen.

Weimar, den 11 Jan. 1821

Gehorsamst1
JW v Goethe

Der Brief - Quartbogen, drei Seiten beschrieben, dictirt, — befindet sich im Besitze der Frau Regierungsräthin Wenzel in Dresden und ist mir zum Abdrucke gütigst überlassen worden. Die in dem Briefe erwähnten Lorzings sind der Schauspieler Friedrich Lorzing (geb. 1782) und seine Frau Beate Lorzing (geb. 1787, verheirathet 1809, gest. 1831 zu Weimar). Nach Pasqués Angabe (Goethes Theaterleitung zu Weimar, S. 399 fg.) sind beide in Weimar geblieben, der Mann ist 1838 pensionirt worden.

An Weller.

13.

29. Juni 1824.

Mit meinen besten Grüssen ersuche Sie mein Werthester, mir bald möglichst das Böhmische Original Manuscript mit der Uebersetzung von Wlokka zu übersenden;

I Von hier an eigenhändig.

Mich dem Herrn Major bestens zu empfehlen und meiner eingedenk zu bleiben.

Weimar den 29. Juni

1824

JW v Goethe

Der Brief, von fremder Hand auf einem Quartblatt geschrieben, hat nur die eigenhändige Unterschrift Goethes; die Adresse des Briefes lautet: Dem Herrn Doctor Weller / Wohlgeb./nach/Jena. frank. und ist mit dem Poststempel Weimar 30. Juni versehen. Das Original des Briefes befindet sich gegenwärtig in der Autographensammlung des Herrn Sigm. Austerlitz in Wien, der mir freundlichst eine Abschrift des Briefes gestattete. Bezüglich des erbetenen Manuscriptes ist auf die Tag- und Jahres-Hefte 1820 (Hempel, 27, S. 257) zu verweisen: >>ein böhmisches Manuskript, auf Hussens Zeiten bezüglich, durch Dr. Wlokka übersetzt«. Wilhelm Matthäus Wlokka lebte als Dr. med. in Jena.

An Ottilie v. Goethe.

14.

Weimar, 13. August 1824.

und unser guter Eckermann, dem es auf der Reise recht wohl gegangen, erzählte mir mit Freuden, dass er Dich von einem Spaziergang zurückkehrende heiter und von gutem Ansehn getroffen.

Die merkwürdigen Auszüge aus Briefen und Denkblättern, die Du mir zurückliessest, habe ich gar wohl zu Sinn und Seele genommen; gelesen eigentlich nicht; das wollte erst nicht gehen. Da sie aber lange genug neben mir lagen und ich oft genug hineinsah, auch jedesmal das seltene Wesen bedachte, das sich auf eine wunderbare und auch wohl wunderliche Weise auf diesen Blättern hervorthut, so ward ich denn doch zuletzt angelockt, von vorn bis zu Ende den eignen Gang zu sehen, den eine solche Natur einschlagen musste, um beständigen Schrittes durch so mancherlei Zeiten und Zufälligkeiten hindurch zu gehn. Du wirst, meine Gute, den freundlichsten Dank abzustatten wissen. Ich hatte schon früher einen gewissen Begriff von diesen Personen und Verhältnissen, der sich jetzt um so

mehr aufklärte; eigentlich aber war mir Alles im Zusammenhang neu und merkwürdig.

Die Kinder sind wohl und froh; Walther durch Stunden, Clavierübung und Hofbesuche beschäftigt und zerstreut. Wolf hält sich besonders zu mir und hat eine Schublade in meinem Schreibtisch sich zu Kleinigkeiten und anderen Spielsachen angemasst, die er jeden Tag umlegt; aber stets mit Sorgfalt und in einer gewissen symmetrischen Ordnung, woran man sich zu erfreuen hat. Nun auch von Dir wieder etwas Ausführliches erwartend

Weimar 13 Aug. 1824

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Das Original dieses Brieffragments - 2 Quart-Seiten, dictirt befindet sich im Varnhagenschen Nachlasse in der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Strehlke I, 216 hatte darauf hingewiesen, freilich sprach er von zwölf, statt von zwei Seiten und hatte eine Publikation im Goethe-Jahrbuch in Aussicht gestellt. Ich suchte, mit seinen Notizen ausgerüstet, den Brief zu erlangen, erhielt aber den Bescheid, dass ein solcher Brief nicht vorhanden sei (vgl. G.-J. IV, 398, A. 1). Als ich dann die an Varnhagen gerichteten Briefe abschrieb (G.-J. V, S. 24 ff.), erhielt ich nur das Päckchen, das ausschliesslich diese Correspondenz enthält. Erst als ich zu anderm Zwecke nochmals die Briefe ansehen wollte, erhielt ich die ganze Varnhagensche Goethe-Mappe, die ausser den erwähnten Briefen, die Briefe Goethes an Frau Grotthuss, einige vereinzelte Concepte, Visitenkarten, Bilder und seltene Druckschriften Goethes, auch einzelne Briefe Riemers verwahrt. Ganz am Ende der Mappe liegen auch einige Briefe der Ottilie von Goethe an Varnhagen und Rahel. In einem dieser Briefe nun vom 30. Aug. 1824 liegt auch das vorstehende Brieffragment. Die Briefschreiberin begleitet diese Einlage mit den Worten: »Ich glaube nicht besser Ihre Wünsche erfüllen zu können, als indem ich Ihnen des Vaters eigene Worte sende, wohl wissend, welch ein missliches Amt ein Dolmetscher verwaltet. Dass auch das Buch treulich überliefert wurde, davon gibt Kunst und Alterthum Zeugniss«<. Das Buch ist offenbar der 1. Band der »>Biographischen Denkmale « Varnhagens, über welche Goethe in Kunst und Alterthum 1824, V, 1, S. 149 ff. sprach, Werke, Hempel, 29, 181 ff. An Varnhagens Sammlung »Goethe in den Zeugnissen der Mitlebenden «<,

Von hier an eigenhändig.

die übrigens schon 1823 erschienen waren, kann man nicht denken, weil Goethes kurze Notiz darüber (Werke a. a. O., 359) zuerst 1837 veröffentlicht wurde. Wohl aber möchte man sie unter den »merkwürdigen Auszügen aus Briefen und Denkblättern << verstehn, von denen im Haupttheil unseres Fragmentes die Rede ist. Freilich ist diese Sammlung von Varnhagen, Ottiliens Brief aber an Rahel, und es ist wohl natürlicher, dass man es mit einer Arbeit Rahels zu thun hat. Man müsste dann an eine handschriftliche (oder gedruckte?) Sammlung von Auszügen aus Rahels Tagebüchern und Briefen. denken, Auszügen, welche besonders über ihre innere Entwicklung und über ihr immer eindringender werdendes Verständniss von Goethes Wesen handelten. Diese mag dann Ottilie, die Anfang 1824 in Berlin gewesen war (vgl. z. B. GoetheZelter III, 395. 404. 409. 423) ihrem Schwiegervater mitgebracht haben. Dass Rahel mit Ottilie weiter in Verbindung blieb, zeigt der Brief der erstern, die Antwort auf den vorhin erwähnten, Sept. 1824 (Rahel, ein Buch des Andenkens III, 127 fg.).

15.

An Professor Wichmann.

Ew: Wohlgeb

20. November 1828.

darf ich aufrichtig bekennen, dass bey den Entbehrungen welche ich erdulde, indem ich mich verhindert sehe an den höchstbedeutenden Kunstleistungen in Berlin zu ergötzender Belehrung Theil zu nehmen, es mich besonders schmerzte von den Vorzügen Ihrer gerühmten Kunstwerke mich nicht mit eigenen Augen überzeugen zu können.

Durch Ihre gefällige Sendung jedoch wird mir das ungemeine Vergnügen plastische Arbeiten kennen zu lernen, welche beym ersten Anblick einen allgemein günstigen, man darf wohl sagen ideellen Eindruck machen; sodann aber bey näherer Betrachtung das Individuelle charakteristisch entscheidend uns gewahr werden lassen.

Mehr sag' ich nicht, damit mein Dank nicht, wie es mir so oft ergeht, verspätet werde, wenn ich mich ausführlicher und gründlicher auszusprechen gedächte. Nehmen Sie daher diese zwar einfache doch wohlgefühlte

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