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Interessantes in Fülle zu, das ausser dem Reize der Neuheit häufig auch noch den der Exclusivität, des Geheimnisses hatte. Ein Freund des Baron von Grimm, bezog er die von diesem geleitete Correspondance littéraire. Zu der grossen Ausgabe derselben (Paris 1877 fgg.) hat neben dem Pariser Exemplar das von Gotha die werthvollste Vorlage gebildet. Die erste Mittheilung, die ich erwähnt finde, ist aus dieser handschriftlichen Korrespondenz entnommen: Diderots Jacques le Fataliste. Der Oberstallmeister von Stein brachte das Manuskript aus Gotha mit. »Ich habe ihn ihm mit der Nachricht gegeben«<, bemerkt Prinz August dabei, »dass ich die Handschrift aus den Meisterschen Pariser handschriftlichen Blättern habe ausziehen lassen, die ich mit einer Gesellschaft, unter der Bedingung halte, keine Abschrift davon für Fremde oder Auszüge daraus zuzugeben; weil sie bisweilen Dinge (wie es jetzt der Fall ist) enthalten, die nicht öffentlich bekannt werden dürfen«<. So am 20. April 1780 zum Anfange der Schrift, deren Fortsetzung und Schluss bis zum 22. August erfolgt. Es sind auch späterhin öfters Diderotsche Anekdota, welche er sendet'. An diesen war besonders Herder viel gelegen, in dessen Nachlasse denn auch nicht nur einiges von diesen Aufsätzen2, sondern auch vier vollständige Jahr

I

12. August 1784: Le Rêve d'Alembert und Suite d'un Entretien entre M. d'Alembert et M. Diderot (zurückgeliefert vor dem 23. März 1785); 26. März 1786: Remarques d'un ancien Capitaine de grenadiers betreffend Voltaires Poëme sur le Désastre de Lisbonne, 18 Seiten, gr. 4o, von Prinz August eigenhändig sorgfältig angefertigte Kopie, unterzeichnet ce 22 Mars 1786. 30. Dez. 1787: »Hier kommt, ungefodert, alles was ich von Diderot habe; damit Sie wählen können«<.

2 Ausser dem in der vorigen Anmerkung erwähnten Manuskripte noch: Regrets sur ma vieille Robe de Chambre, eine ungeheftete Lage von 2 Bogen (8 Seiten, gr. 4o) von derselben Kopistenhand, welche die vier vollständigen Bände angefertigt hat. Aus diesen Mittheilungen wollte Herder 1794 ein Bändchen Diderotscher Schriften zusammenstellen: »sehr interessante Stücke darunter, die notabene auch selbst im Französischen nicht gedruckt sind«<. (Schlussbericht zu Band 18 von Herders sämmtlichen Werken.)

gänge der »>Correspondance de Paris«< (so lautet hier der Titel) sich erhalten haben'. Anderes machte die Runde bei Herder, Wieland, Goethe und dem Herzoge: so Neckers Compte rendu (5. April 81) und zugleich damit der Brief eines hochstehenden englischen Freundes, Lord Hervey, über amerikanische Zustände. Über die Halsbandgeschichte erhält der Prinz von seinem Pariser Korrespondenten Nachrichten. Er theilt, was ihm unter dem 8. September 85 geschrieben und von Gotha aus nach Weimar nachgesandt ist, dem befreundeten Kreise direkt mit, an Herder in eigenhändiger Abschrift (21/4 Seiten fol. als Fortsetzung früherer >>von lieber Hand«< über denselben Gegenstand gegebener Nachricht) in der Voraussicht, den Abend mit ihm bei Goethe zu verleben2. Auch den wissenschaftlichen Neigungen der Freunde kommt er gelegentlich entgegen, so wenn er am 25. April 1781 Büffons Epoques de la Nature übersendet. Die Weimarer öffnen ihre eigenen Schätze. Eine Handschrift der Iphigenie finden wir Anfang 1783 in des Prinzen Händen (Uhde S. 122.) »Unser Göthe hat etwas an meinen

1 Vier Bände, gr. 4o, geheftet, von vorzüglicher Abschreiberhand 1775. 1784. 1786. 1787. Eine Vergleichung mit der gedruckten Correspondance dürfte manches Interessante ergeben. Ich selber habe sie nicht weit durchführen können. Der Inhalt der besprochenen Theaterstücke ist ausführlich, Akt für Akt, angegeben. Inhalt und Anordnung der Monatslieferungen weicht mehrfach ab. Dieselben kamen wahrscheinlich öfters in mehreren Posten, und die Zusammenstellung in Buchform erfolgte erst bei der Abschrift. Was wir vor uns haben, ist von einem Gothaer Kanzlisten geschrieben. Dem Gothaer Exemplar fehlen diese Bände nicht, es sind also höchst wahrscheinlich Doubletten, die dem Weimarer Freunde vom Prinzen verehrt worden sind.

2 >>So weit, bester Freund, meine gestrigen Nachrichten. Ich hoffe das Vergnügen zu haben, Sie heut Abend bey unserm Göthe zu sehen, wo ich mit der Fürstin Gallitzin und ihrer Gesellschaft speisen soll. Der Herzog ist bisher der Einzige, der mich dazu eingeladen hat, ich vermuthe aber bald nähere Nachricht von Göthe selbst«. 21. September: »>Göthe war bei mir und hält mich ab Ihnen Lebewohl zu sagen«<.

Bruder (den Herzog Ernst) geschickt und zugleich einen sehr gütigen Brief an mich geschrieben, worinn er mich bittet, ihm mein unmaassgebliches Gutachten darüber zuzusenden«<, schreibt der Prinz den 21. März 1781 an Herder, den er ersucht, ihn bei dem Freunde zu entschuldigen; denn er ist einen Tag abgehalten gewesen, sich nach dem Inhalt zu erkundigen, und »so ganz von Nichts mit ihm zu reden, ist wohl seine Sache noch weit weniger, als die meinige. Ich wollte nicht an ihn schreiben, ohne wenigstens auf der Spur zu sein«<. Auf der Spur aber ist er doch, bewusst oder unbewusst: denn im Verfolg lässt er, der >>>Deutschfranzose«<, sich von seinem Standpunkt so lebhaft wie verständig über das Büchlein De la Littérature Allemande vernehmen, in einem Sinne, der der damaligen Stimmung der Weimarer keineswegs ganz gemäss war'. Das mitgetheilte Werklein aber war, wie sich mit ziemlicher Sicherheit annehmen lässt, das »Gespräch über die Deutsche Litteratur«<.

Schon die Mittheilung des verlangten Buffonschen Werkes, welchem Goethe bekanntlich einen hohen wissenschaftlichen Werth beimaass, zeigt uns den Prinzen in einer gewissen

I Was davon bekannt zu werden verdient, wird ebenso wie eine frühere auf das Büchlein des Königs bezügliche Manifestation (vom 21. Dezember 1780) an anderer Stelle veröffentlicht werden. Jerusalems Gegenschrift fanden die Weimarer »schal, alt, kalt«. Der Prinz bedauert diese Unzufriedenheit mit der »>Hierosolymitanischen Antwort«< ; andere Leser konnten, dünkt mich, in keinem Betracht etwas daraus lernen, das sie nicht längst gewusst hätten; allein, es ist doch, meines Erachtens, summarisch-historische Abfertigung, Beweis des unerklärbaren Irrthums, und höflicher Tadel. Soll man denn hintreten und ausrufen: >>Grosser Mann, schweige! Du weisst nicht, wovon Du redest; Du machst Dich vor den Augen Deiner Mitbürger und Zeitgenossen lächerlich; putze an Deiner kriegrischen Rüstung, dass sie nicht verroste, und lasse den Staub auf den Büchern lieber liegen, die Du hättest lesen sollen; gehe hin und schäme Dich! Und liegt das alles nicht immer darinn? wenn die alten grossen, blauen Augen nicht ganz blind geworden sind, müssen sie das nicht selbst lesen«<? ̈

Berührung mit den Naturstudien Goethes. Bei wiederholten gegenseitigen Besuchen wurde er wohl gelegentlich auch hierfür ins Interesse gezogen; Geschmack aber konnte er ihnen nicht recht abgewinnen. Er hat sich mitunter ganz wie Wieland, sein Voltairischer Gesinnungsgenosse, spöttlich darüber ausgelassen. Zumal die »unsägliche Freude«< über den Fund des os intermaxillare beim Menschen ist ihm ganz unverständlich geblieben. Er empfängt darüber von Herder eine Lection, auf die er in liebenswürdiger Laune antwortet (den 5. Februar 1785): »Was meine Äusserungen über das Zwischenbein vom Menschen und Walrosse betrifft, so ist es mir wie dem Bourgeois-Gentilhomme gegangen: j'ai fait de la prose sans le sçavoir. Göthe hat mir auch sehr schöne Dinge über diese Prosa geschrieben, worüber ich erstaunt bin. Alles was ich in meiner Unschuld habe sagen können, war dies: Ich verstehe den Punct der Frage nicht; kann also, für mich, keinen Gebrauch davon machen; aber ich begreife, dass wenn Männer, wie Herder und Goethe, bei Einem Knochen stehen bleiben, sie Nebenbegriffe damit verbinden können oder müssen, von welchen mir noch niemals etwas geträumt hat. Was ich mehr geschrieben, weiss ich nicht mehr, und es kann nichts als Scherz gewesen sein, eine müssige Seite damit zu füllen. Ihre nähere Verbindung mit dieser edeln Seele freut mich von Grund des Herzens. Ich weiss, dass Sie beide viel Nachsicht für mich haben, und diese hat mir schon manche glückliche Stunde gemacht.« Und gutmüthig, wie er sich den Text hat lesen lassen, schenkt er auch der Sache, die ihn an sich gleichgültig lassen würde, seinen Antheil. Wie dienstfertig, und wie sehr zur Befriedigung Goethes, beweist das folgende Billet.

I

5. Sept. 1782: »Alleweile komme ich von Belvedere zurück, wo ich mit Göthe gewesen bin«. 16. Juni 1783: »Göthe hat uns ein paar Tage besucht, und ist nach Eisenach«. Längere Zeit im September 1785. (S 302)

Journal de Paris No. 107.

Sciences.

Lundi 17 Avril 1786. p. 434.

Traité d'anatomie et de Physiologie, avec de Planches coloriées, par M. Vicq-d'Azyr.

>>Ne trouve-t-on pas évidemment ici, continue-t-il, la »>marche de la Nature, qui semble opérer d'après un mo»>dele primitif et général, dont elle ne s'écarte qu'à regret >>et dont on rencontre partout les traces?

>>Peut-on s'y refuser enfin, en considérant les os maxil>>laires antérieurs, que j'appelle incisifs dans les quadrupèdes, »avec cette pièce osseuse qui soutient les dents incisives »supérieures de l'homme, où elle est séparée de l'os maxil>>laire par une petite felure très-remar [2] quable dans les >>foetus, à peine sensible dans les adultes, et dont personne »n'avoit connu l'usage.<<

Vielleicht wird Ihnen, bester Göthe diese schmutzige Abschrift nicht undienlich seyn. Irre ich mich, so war wenigstens mein Wille gut. Ich halte die Mutter von ihrem Abendessen ab, und muss also schliessen und Sie herzlich umarmen. ./.

Gotha d. 27ten April 1786.

Die Mutter grüsst Sie. ./.

A.

[3] Da Camper noch immer schweigt. freut mich nur dass mir der Franzose mit lauter Stimme entgegen kommt. Ich theile des theilnehmenden Prinzen Billet hir mit und wünsche wohl zu leben.

G.

Der Artikel im Journal de Paris (13 Seiten 4o), aus welchem die zwei Stellen ausgeschrieben sind,' ist eine

1 Die Abschrift ist nicht genau. Im Druck steht Zeile 3: Ne retrouve-t-on. Z. 4 opérer toujours d'après. Z. 9 en comparant. Z. 12 dans l'homme. Z. 13 félure. Z. 15 l'usage? Die ausgelassene Partie betrifft die Gestalt der Zehen. Ich verdanke diese Notiz Herrn Professor Matthias, welcher die Güte gehabt hat, das Gothaer Exemplar zu vergleichen.

GOETHE-JAHRBUCH VI.

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