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Diensten. Der Magister sagt: »>Grüss dich Gott, du schöne Hyazinthe/ Mit den blitzenden / Feuerspritzenden / Äuglein schwarz wie Dinte / Höre auf zu trauern / In diesen veralteten/ Gothisch gestalteten / Wankenden Mauern. /Siehe Du bist willkommen/Und aufgenommen/Vom thätig preisenden / Liebe beweisenden / Brüderlich speisenden / Hulfe verheissenden / Freiherrn von Pelz «. Pauline antwortet: »>O du schöne,/holde Syrene,/Welche Töne /,Vernimmt mein Ohr!/Hoffnung zündet/ Mir verkündet/Der Aesthetik schöne Blüthe /Ein ästhetisches Gemüthe./ Ein Karfunkel/Beleuchtet das Dunkel/Meiner Nacht;/ Rettung find' ich/Wo sturmwindig/Mein Schicksal kracht«<.

3. Kotzebues ebenerwähnte Parodie mag den Übergang bilden zu Parodieen. Gesammelt und herausgegeben von Karl Müchler, Berlin 1820.

Unter den parodirten Dichtern befindet sich neben Schiller, Claudius, Hölty, Pfeffel u. A. auch Goethe. Von des Letztern Gedichten werden abgedruckt auf der gegenüberstehenden Seite die Parodie: »>Erinnerung«< Parodie v. K.; »>Rechenschaft«<, Parodie u. d. T.: »Der Reimerklub«, der Dichter wird nicht genannt: »Jägers Abendlied«<, das gegenüberstehende >>>Der Hirtin Nachtlied« von Sophie Mereau ist nicht eigentlich eine Parodie, sondern eine Übertragung der männlichen auf eine weibliche Empfindung. Von »>Mignons Gesang <<< >>>Kennst Du das Land«< werden nicht weniger als 3 Parodieen, 2 von dem bekannten Fr. Gedicke mitgetheilt; >>Der König von Thule« wird durch ein Gedicht »Der Dichter Blume<<< von K. H. L. Reinhardt parodirt. Zur Charakteristik des Ganzen sei die Parodie des ersten Gedichts der Verfasser desselben ist vielleicht Kotzebue (?) mitgetheilt. Sie führt den Titel: »Erinnerung des Bartscheerers an seinen Lehrburschen« und lautet:

Willst du nicht das Messer greifen?
Sieh, es liegt dir ja so nah.

Lerne, hurtig einzuseifen,

Kunden sind fast immer da.

Der Abdruck der Goetheschen Gedichte bietet manche unverbürgte Lesarten.

4. Wolfgang Menzels Streckverse. Heidelberg C. F. Winter 1823. Das Buch erschien in demselben Jahre wie Varnhagen von Enses >>Goethe in den Zeugnissen der Mitlebenden«<. Man fühlt sich versucht, Goethes in Bezug auf jenes Buch gemachten

Vorschlag (Hempel 29, 359), man möge doch ein Gegenstück dazu >>Goethe in den misswollenden Zeugnissen der Mitlebenden«< herausgeben, auf Menzels und ähnliche Angriffe zu beziehn. Denn Menzels Buch enthält gar manche Stellen, die ihm den Eintritt in die Varnhagensche Sammlung untersagt hätten. Das Buch ist überhaupt angriffslustig und kühn, enthält bittere Bemerkungen über einzelne Schriftsteller und Literaturzweige, über Recensionen und Autobiographieen, scharfe Angriffe gegen Religion und Politik, gegen Mysticismus und Protestantismus; an manchen Stellen wird ein leerer Raum nur durch das ominöse Wort: »>Censurlücke« ausgefüllt.

Die über Goethe handelnden Sprüche sind folgende:

(S. 24 fg.) »Goethes Schriften sind das durchsichtige Glashaus seiner Büste; die Jean Pauls ein Spiegelhaus um die seinige«<.

>>Jeder Gedanke Goethes ruht auf einer breiten weichen Straussfeder der Rede«.

>>>Goethe scheint die Weiber mehr zu kennen, Jean Paul sie mehr zu lieben<«<.

(S. 62) »Goethe sitzt unter den Göttinnen und Halbgöttinnen, denen sein Genius huldigt, wie Salomo unter seinen Weibern und Kebsweibern«<.

(S. 71) »Wenn Goethe im Alter nur die Nachlese seiner frühern reichen Erndte hält, hält Jean Paul noch eine ganze ägyptische zweite Erndte.

(S. 92) »Goethes Stil gleicht einem weissen, Jean Pauls seiner einem bunten Pfau«.

(S. 112 fg.) >>Misslungene Schriften grosser Autoren, wie die späteren Goetheschen sind uns unheimlicher als ganz schlechte schlechter; wie die Nacht weniger grauenhaft ist, als das fahle Licht bei einer Sonnenfinsterniss «<.

>>>Der Riesenvater Goethe zeugte im Alter Zwerge, wie Osiris nach Horus, der Sommersonne, den lahmen Harpokrates, die Wintersonne«<.

>>Goethe gleicht im Streben, universell zu sein, seinem eignen Faust; die Himmelsleiter brach mit ihm«.

(S. 125) >>Wenn man im Titan und im Wilhelm Meister zu den hohen Frauencharacteren gelangt, kommt es einem doch vor, als wiche auf einem Gebirge der grüne Wald hinter uns zurück und wir beträten die Schneeregion«<.

(S. 147) »Goethe macht oft Seitenlang leere Worte, um darin einen einzigen kurzen Hauptgedanken recht hell hervorzuheben und seine Schriften gleichen den Sälen der Alten, in deren Mauern nach Aristoteles leere Töpfe eingemauert wurden, den Schall zu erhöhen<«<.

(S. 172) »Goethe ist unendlich grösser als sein Stolz«<.

C. Aus Briefen.

(Allgemeine Bemerkungen, Anregungen, Anfragen.)

Hochgeehrter Herr.

Zürich, 11. März 18841.

Ihr Goethe-Jahrbuch zu kennen, habe ich gewiss vom Beginn an die Ehre und die Freude. Ebenso vermuthen Sie ganz richtig, wenn Sie annehmen, dass die par Ausfälle in meinen Gedichten auf Goethephilister und Pedanten sich nicht auf dasselbe beziehen können. Diese Kleinigkeiten, die, wie ich nun sehe, der Missdeutung wegen besser unterdrückt worden wären, beziehen sich überhaupt nicht auf irgendwie in der Goetheliteratur thätige Männer, auch nicht auf solche, deren Thätigkeit mich nicht just begeistert; sondern sie sind veranlasst durch gewisse sociale Erscheinungen in der blos receptiven Schichte.

Das Sonett >>Goethe-Pedanten«< ist in vormärzlicher Zeit entstanden und gehört lediglich zu den Protesten gegen die damalige Flucht stabiler Kreise, die doch nicht für geistlos gelten wollten, vor dem Wehen der Zeit und hinter den Namen Goethes. Ich habe das Sonett nur noch als historisches Denkmälchen aufgenommen. Es rangiert zu anderen Stimmungen. und Symptomen damaliger Zeit, welche in noch roherer Form aufgetreten sind.

Das Epigramm »>Goethe - Philister« beruht auf Beobachtungen, die man jetzt noch macht. Es existirt eine Art Muckerthum im Goethekultus, das nicht von Producirenden, sondern von wirklichen Philistern vulgo Laien betrieben wird. Jedes Gespräch wird durch den geweihten Namen beherrscht, jede neue Publikation über Goethe beklatscht er selbst aber nicht mehr gelesen, weshalb man auch die Werke nicht mehr kennt, die Kenntniss nicht mehr fortbildet. Dies Wesen zerfliesst dann einestheils in blöde Dummheit, anderntheils wird es wie die religiöse Muckerei als Deckmantel zur Verhüllung von allerlei Menschlichem benutzt, das man nicht merken soll. Zu alledem dient eben die grosse Universalität des Namens.

Für den nächsten Jahrgang des Jahrbuches werde ich Ihrer wohlwollenden Einladung nicht folgen können. Ein Gedicht

I

[Ich hatte mich Anfang März 1884 an Gottfr. Keller mit der Bitte gewendet, mir für den nächsten, den vorliegenden, Band des GoetheJahrbuchs ein Gedicht oder einen Aufsatz zu überlassen und dabei die Bemerkung einfliessen lassen, dass ich überzeugt wäre, Kellers Verse (Gedichte, Berlin 1883, S. 110, 295) »Die Goethe-Pedanten, ein GoethePhilister richteten sich nicht gegen Bestrebungen, wie sie in dem von mir geleiteten Jahrbuch zum Ausdruck kämen. Der Dichter war so freundlich, mir darauf in folgendem ausführlichen Schreiben zu erwidern und ermächtigte mich ausdrücklich dasselbe zu veröffentlichen. L. G.]

362 NACHTRÄGE UND BERICHTIGUNGEN ZU BAND IV UND V.

wird auf äussern Anstoss hin kaum in glücklicher Weise entstehen, was im vorliegenden Falle doppelt bedenklich ist; und zu einem Aufsatze oder dergl. finde ich dermalen nicht die gehörige Musse. Nach beiden Richtungen aber möchte ich mich hüten, selbst in den Fehler zu verfallen, leeren Wortkultus zu treiben.

Indem ich also für Ihre freundliche Anregung herzlichst danke, bitte ich, mich einstweilen nachsichtig entschuldigen zu wollen.

Mit ausgezeichneter Hochachtung und Ergebenheit
Gottfr. Keller.

Ihr

D. Nachträge und Berichtigungen zu Band IV und V. Zu Band IV, S. 114. Die am 16. Jan., 16. und 23. Dez. 1777 aufgeführten Stücke »Der Vormund« und »Der Spieler«< sind natürlich nicht von Iffland, da dieser damals erst 18 Jahre alt war und noch keinerlei schriftstellerische Versuche gemacht hatte. HOLSTEIN.

Zu Band V, S. 5 ff. Der Brief ist nicht an Iffland, sondern an A. W. Schlegel gerichtet, und bereits von W. von Maltzahn im Jahrbuch der deutschen Shakespeare - Gesellschaft Bd. VII gedruckt.

S. 16. Der Brief No. 8 ist nach M. Bernays Meinung an Voigt gerichtet und vor No. 245 bei Jahn zu setzen.

S. 19. Die Stelle über Tischbein ist schon bei Riemer, Mittheilungen II, S. 677 gedruckt.

S. 40. Z. 6 v. u. »nicht säumen« st. noch säumen.
BERNAYS.

S. 44. In dem Briefe Goethes an H. Voss schlägt M. Bernays vor zu lesen: eigener Arbeiten st. einiger; vernehmen st. übernehmen.

S. 45. Z. 16 »zu machen wünschen, so rechnen« statt: wissen sprechen. BERNAYS.

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S. 57. Z. 12 v. u. Nach »liest«< ist Kastner zu ergänzen.

BARTSCH.

S. 60. Karl Bartsch: Die Quelle von Kleists Marquise von O. (Die Grenzboten II S. 464) vermuthet, dass Kleists Novelle 1808 gearbeitet und erschienen, auf der Erzählung beruht, welche Heinrich Voss an Goethe, 31. Jan. 1807, mittheilt. (Otto Brahm hat dagegen eine Stelle Montaigues,

F. Muncker eine Erzählung in einem Kalender 1806 als Quelle für die genannte Novelle zu erweisen gesucht).

S. 85. Z. 5 v. u. »Griesschen« st. Griechischen. BARTSCH. S. 263. Ich habe nie das dort besprochene Gedicht auf Käthchen Schönkopf bezogen, sondern auf die Crespel. V. L.

S. 300. Z. 5 »um die Schatten« st. und. BERNAYS. S. 302. Z. 2. Renner ist der Professor an der Veterinärschule in Jena. B.

S. 369. Der Schlussreim in dem Eintrag vom 24. Sept. 1766 auf wachen muss lauten »>wie wirs machen«. v. L., von dem diese Richtigstellung herrührt, fand dieselbe nach erneuter Prüfung des Manuscripts bestätigt. - Der Eintrag vom 17. Sept. 1769 ist in Anm. 219 zu Loepers Ausgabe von »>Dichtung und Wahrheit<« gedruckt; freilich »stottert« st. spottet.

S. 425. In dem Neudrucke von Arnims Trösteinsamkeit XC ist Goethes Urtheil nach Arnims Bericht wiedergegeben. S. 31 ist Goethe genannt. S. 36 Abdruck der Parabel von der Ceder.

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