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Gottes fürs Volk jez Irrliecht zwischen Engel und Satan, und mir in so weit niederer Verführer der Unschuld«<.

Und nun liess Iselin den Text des ursprünglichen Manuscriptes in die Presse wandern. Goethe hat von diesem ersten Druck der »Abendstunde« schwerlich Notiz genommen. Als der Aufsatz dann 1807 in Pestalozzis >>Wochenschrift für Menschenbildung « neuerdings erschien, waren die Zeilen, welche den Angriff enthalten, aus kaum mehr bestimmbaren Gründen weggelassen.

6. MITTHEILUNGEN VON ZEITGENOSSEN

ÜBER GOETHE

NEBST EINIGEN BRIEFEN AN GOETHE. 1776-1834.

MITGETHEILT VON

G. FINSLER, L. GEIGER, H. A. LIER, ALFRED STERN.

ie folgenden Mittheilungen sind aus verschiedenen Quellen entlehnt. Den Anlass gab die erneute Gelegenheit, die reiche Autographensammlung des Herrn Alexander Meyer Cohn in Berlin zu durchforschen, deren schon einmal in diesen Blättern dankbar gedacht worden ist, vgl. G.-J. IV, S. 192. Der nach einem verständnissvollen einheitlichen Plane sammelnde und von seltenem Finderglück unterstützte Besitzer hat als wichtigen Bestandtheil seiner die gesammte deutsche Literatur umfassenden Sammlung, auch eine Abtheilung von Briefen zusammengestellt, welche mancherlei Notizen über Goethe und Schiller enthalten. Aus dieser, mit grösster Liebenswürdigkeit zu meiner freien Benutzung gestellten Sammlung sind alle die Berichte entlehnt, bei denen nicht eine andere Quelle ausdrücklich angeführt ist. Durch eine freundliche Mittheilung des Herrn Baron Wendelin von Maltzahn wurde ich sodann auf die im Besitze des Herrn Dr. G. Finsler, Antistes und Pfarrers am Grossmünster in Zürich, befindlichen Briefe Knebels an Lavater aufmerksam gemacht. Herr Dr. G. Finsler hatte die Güte, mir die Auszüge aus diesen Briefen 1780 bis 1784

zu schicken, worunter sich die wundervolle Charakteristik Goethes vom 1. Sept. 1780 befindet, die einen Ehrenplatz unter den zeitgenössischen Mittheilungen verdient. Eine weitere Bereicherung erhielt diese Sammlung durch Sendungen meines lieben Freundes, des Herrn Prof. Alfred Stern, der in diplomatischen Depeschen aus der Zeit der preussischen Reformbewegung höchst merkwürdige Notizen über Goethe fand und sie mir zur Verfügung stellte. Bei meinem Aufenthalte in Dresden wurde ich sodann durch Herrn Bibliothekar Prof. Dr. Schnorr von Carolsfeld auf die neugeordneten Briefe (Göschens und Cottas) an Böttiger aufmerksam gemacht. Auf meine Bitte erhielt ich die Sammlung zugesendet und gebe eine Reihe von Auszügen daraus, die für die Verlagsgeschichte der Goetheschen Werke und für manche Personalnotizen nicht unwichtig sind. Der Direktion der königl. Bibliothek in Dresden sage ich auch an dieser Stelle für die freundliche Überlassung der Handschriften besten Dank. Gleichfalls durch Vermittlung des Herrn Prof. Schnorr von Carolsfeld erhielt ich durch Herrn Dr. Lier die zwei Berichte über Besuche von und bei Goethe 1800 und 1827. Den Brief vom 6. Mai 1827 verdanke ich der Gefälligkeit der mir befreundeten Erben des Adressaten. Einige andere Quellen, aus denen einzelne Fragmente entnommen wurden, sind an den betreffenden Stellen (unten S. 119 A. 1, S. 136 A. 1.) angeführt. Allen denen, welche durch ihre Mittheilungen diese Sammlung so reichhaltig und interessant gemacht haben, sage ich für ihre Freundlichkeit den herzlichsten Dank. L. G.

Sophie La Roche an ?

15. Januar 1776.

Solls wahr seyn, dass Goethe in Weimarsche Hofdienste getretten ist? Er und Wieland antworten mir auf Briefe u Fragen nichts. Urtheilen Sie ob der gute Bury nicht sehr irre geht da Er glaubt, ich dörfe nur meinem Sohn Goethe schreiben und dass pflaster auf seine Liebeswunde, würde gekocht und aufgelegt werden. Nun noch eins aber nur

Ihnen Sie wissen, dass man in Neuwied Leuchsenring zum Erziehungs institut verlangte dieser schrieb mir, Er wolle kommen, wenn ich ihm 12/m libres auf die garantie der Princess Louise von Darmstadt verschafen wolle, in Neuwied wollen sies geben, aber sie denken Er werde es zum institut verwenden u er brauchts in Paris; wo Er krank u bekümmert ist - ich bin missvergnügt, das dieser Mann seine Talenten nicht besser u nüzlicher brauchte aber dass geld wie soll ich ihms schafen. Dieses alle muss Ihnen zeigen, dass ich Sie kenne, wie schrieb ich sonst von Leuchsenring an Sie'.

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Wieland an Schwan. Weimar, den 30. November 17782.

Hrn. Emsers Buch habe ich, weil im Monat November kein Raum für Recensionen übrig blieb, auf den Dezember zurücksetzen müssen. Ich muss Ihnen aber aufrichtig gestehen, dass ich desshalben in keiner kleinen Verlegenheit bin, denn wenn ich Ihnen oder dem Publico sagen sollte, dass ich das Buch, es sey nun als Philosophisches Werk, oder als Werk des Witzes, gut fände, so müsste ich wider Wissen und Gewissen reden. Indessen da Sie der Verleger, und der Verfasser zu der zweybrückischen Societät gehört, mit der ich nun einmal, ex providentia divina, in freundschaftlicher Verbindung stehe, so sehe ich nur zwey ehrliche Wege, aus der Sache zu kommen - entweder gänzlich davon zu schweigen - oder bei der Anzeige eine solche Wendung zu nehmen, dass ich gar nicht davon urtheile;

1 Die Stelle über Leuchsenring ist wegen der frühern Beziehung Leuchsenrings zum Goetheschen Kreise mitgetheilt. Ein Adressat ist auf dem Briefe nicht genannt; es muss ein Frankfurter oder Darmstädter sein, aber einer, der, wie es ausdrücklich in dem Briefe heisst, weder Herrn la Roche, noch Herrn v. Hohenfels persönlich kennt. Der Adressat wird aufgefordert, Louise, die zum Carneval bei Maxe in Frankfurt sei, zurückzubringen.

2 Der folgende Brief, der allerdings über Goethe nichts enthält, scheint mir wegen seiner Ausführungen über Maler Müller durchaus in diesen Kreis zu gehören.

GOETHE-JAHRBUCH VI.

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und dieses letztere wird, glaube ich, das beste seyn, wenn Sie Selbst nicht anderer Meinung seyn sollten. Dass unser Freund Müller in Rom ist, oder doch bald dort seyn wird, ist mir tröstl. zu vernehmen. Jedermann, wer es hier wohl mit ihm meynt, wünscht dass er sich der Mahlerei ganz ergeben, der Schöngeisterey und Autorschaft aber auf ewig entsagen möchte. Ich mag Ihnen nicht sagen was für einen leidigen effect seine Niobe und sein Faust bey allen seinen hiesigen Freunden gemacht haben. Seitdem nun auch dieser Faust erschienen ist, ist die grosse Meynung und Erwartung, die man ihm gefasst hatte, so sehr gesunken, dass ich Mühe habe die Sache nur einigermassen im Gleichgewicht zu erhalten. Ich kenne den jungen Mann nun persönlich, und weiss also, dass er viel mehr werth ist als alles was er bis her producirt hat; und dass folglich auch, wenn er einmal als Mahler seyn wird was er werden kann, noch eine Zeit kommen wird, wo er auf seine meisten Poetischen und Dramatischen Skizzen mit Misvergnügen zurücksehen und es jedem danken wird der davon stille schweigt. Ich bin aber hier würklich der einzige der so denkt. Alle übrigen behaupten, wer die Niobe und den Faust, und die Vorrede zum Faust zu schreiben fähig gewesen sey, sey zum Autor und zum Mahler gleich stark verdorben und es werde also aus unserm Freunde Müller nie nichts Grosses und Ganzes werden. Gebe der Himmel, dass er diese Weissagung durch die That widerlegt! Noch bin ich immer für ihn gesinnt wie ichs zu Mannheim war, und bleibe fest dabey, dass er, wenn er sich der Mahlerei ganz und allein übergiebt, ein grosser Mann in dieser Kunst werden kann und wird.

Auszüge aus den Briefen des Baron v. Knebel an Lavater'.

Basel, den 14. August 1780. Der Herzog und Göthe sind unaussprechlich gut gegen mich. Ich kenne kein Exempel grösserer u wahrerer Gutmüthigkeit, als Ersterer gegen

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