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Nixe.

πο

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voll umgekehrter Töpfe, die Öffnung bodenwärts. Es waren die Seelen der Ertrunkenen, die also aufgehoben wurden, um nicht entwischen zu können. Das Opfer an die Wasserelbe bezeugt Prokop bell. goth. 2, 25: Die Franken warfen im Jahre 539 die gefangenen gotischen Weiber und Kinder in den Po, um dadurch die Zukunft zu erforschen. Denn die Wassergeister wissen wie alle Elbe die Zukunft voraus. So verehrten die Alamannen nach Agathias 28, 4 die Flusswirbel (gɛi9qa πotaμcov) und nach Plutarchs Lebensbeschreibung Caesars Kap. 19 weissagten die Germaninnen aus den Flüssen. Wasserelbinnen (wisiu wip, merwip) verkünden Hagen die künftige Not der Nibelungen in Etzels Lande. Wie sich Sterbliche eine Zeit lang unter den Elben aufhalten, so weiss auch Prätorius (Deutsche Sagen Nr. 67) von einer Magd, die drei Jahre lang beim Nix unter dem Wasser diente, dann aber wieder zu den Menschen zurückkehrte. Eine äusserliche unpassende Übertragung von der Sage des Bergschmiedes ist die von einem Wasserschmied (Jahn, Volkssagen aus Pommern 144, 145; Laistner, Rätsel der Sphinx 2, 64). Die Verwandlungsfähigkeit der Wassergeister lehrt die nordische Sage vom Nibelungenhort. Der Zwerg Andwari, der den Schatz gesammelt hatte, war so zauberkundig, dass er zu Zeiten als Fisch im Wasser lebte. Den seelischen Ursprung der Wassergeister, die teilweise aus den Ertrunkenen hervorgingen, zeigt die norwegische Sage von den ,,Draugen". Die Draugen sind die Erscheinungen Ertrunkener und zugleich Seegespenster überhaupt, welche dem Seefahrer Tod und Untergang bedeuten. In seltsam fremdartiger Einkleidung wendet die heutige isländische Volkssage1) den Seelenglauben auf Wassergeister an. Die Seehunde gelten als Faraos lídar, Dienstleute des Königs Pharao, die mit ihm im roten Meer ertranken; sie leben als ein eignes Volk auf dem Grunde des Meeres und haben eigentlich menschliche Gestalt, nur dass diese gewöhnlich durch das darüber liegende Seehundsgewand verdeckt ist. In der Johannisnacht aber dürfen sie ihre Seehunds haut ablegen, in menschlicher Gestalt steigen sie dann ans Land und spielen, singen und tanzen fröhlich wie andre Menschen; wer ihnen die Seehundshaut raubt, der nimmt ihnen die Möglichkeit, ihre Gestalt zu wechseln, und sie bleiben Menschen. So gewann einst ein Bauer ein wunder

1) Vgl. Maurer, Isländ. Volkssagen der Gegenwart S. 172 f.; Jón Árnason, Þjóðsögur 1, 633; Lehmann-Filhés, Isländ. Volkssagen 2, 16 f.

schönes Mädchen zum Weib. Die Haut verwahrte er in einer Kiste. Im dritten Jahr gelang es seiner Frau, die Kiste zu öffnen und das Gewand heraus zu nehmen. Da verschwand sie und kehrte zu ihrem Volke zurück.

Unter den nordischen Wasserelben ist das isländische marmennill noch hervorzuheben. Das Marmennill, das Meermännlein, ist ein weissagender Seezwerg, von dem auf Island eine altbezeugte Sage umläuft. In der Landnáma II, 5 wird erzählt:,,Grim ruderte im Herbste mit seinen Hausleuten zum Fischen, der Knabe Thorir aber lag vorn im Schiffe und war in einem Seehundssacke und am Halse zugezogen. Grim fing ein Meermännlein, und als es heraufkam, fragte Grim: Was weissagst du uns über unser Schicksal, oder wo sollen wir wohnen auf Island? Das Männlein antwortete: Euch brauche ich nicht zu weissagen, sondern dem Knaben, der in dem Seehundssacke liegt; er soll da wohnen und Land nehmen, wo eure Stute unter dem Gepäck sich niederlegt. Weiter bekamen sie kein Wort von ihm." In der Halfssaga Kap. 7 wird erzählt:,,Den Herbst ruderten Vater und Sohn zum Fischen und sie fingen ein Meermännlein, welches sie dem König Hjorleif brachten. Der König übergab es einer Magd am Hofe und hiess es wol pflegen. Niemand bekam ein Wort von ihm. Die Lichtträger zankten sich einmal und löschten das Licht aus. Währenddem schüttete Hilde ein Horn über das Kleid der Aesa, der König schlug sie mit seiner Hand, Aesa aber sagte, der Hund sei schuld, der auf dem Boden lag. Da schlug der König den Hund. Da lachte das Meermännlein. Der König fragte, warum er lache. Es antwortete: Weil du dich dumm angestellt hast, denn diese werden dir das Leben retten. Der König fragte ihn um mehr, erhielt aber keine Antwort. Da sagte der König, er wolle das Männlein ans Meer bringen, wenn es ihm sage, was er zu wissen brauche. Das Männlein sprach, indem es zur See fuhr: Ich sehe leuchten weit im Süden im Meer, es will der dänische König die Tochter rächen, er hat draussen eine Unzahl Schiffe, er entbietet den Hjorleif zum Zweikampf; hüte dich als ein Kluger, wenn du willst; ich will zurück zur See. Und als sie mit ihm dahin ruderten, wo sie ihn heraufgezogen hatten, da sprach er: Einen Spruch kann ich sprechen den Söhnen der Halogaländer, keinen guten, wenn ihr ihn hören wollt. Hier fährt von Süden her des Svord Tochter, mit Blut begossen, von Dänemark. Auf dem Haupte hat sie den Helm aufgebunden, das harte Heerzeichen

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Hedins. Wenig wird den Burschen hier auf der Fahrt der Hildr zu warten sein. Brechen wird der Schild, der runde. Ich wandte mein Auge hieher übers Land zu den Zäunen der Leute. Jeder Mann soll Rüstung und Speer haben, der grosse Erzsturm hebt an. Übel, mein ich, ergeht es, alle haben das Jahr teuer erkauft, wenn das Frühjahr kommt. Da liess ihn König Hjorleif über Bord. Da ergriff ihn ein Mann bei der Hand und fragte: Was ist dem Manne das Beste? Das Meermännlein antwortete: Kalt Wasser den Augen, mürb Fleisch den Zähnen, Leinwand dem Körper. Lasst mich zurück in die See. Kein Mensch zieht mich jemals wieder vom Meeresboden herauf auf ein Schiff." Die neuisländische Sage 1) aber lautet so: Ein Bauer zog beim Fischen einst einen Seezwerg herauf, der sich als Meermännchen zu erkennen gab; er hatte einen grossen Kopf und lange Arme, vom Leibe abwärts aber glich er einem Seehunde. Er wollte auf die neugierigen Fragen des Bauern keine Auskunft geben, deshalb nahm ihn dieser trotz allem Sträuben mit sich ans Land. Hier kam die Frau des Bauern, ein junges lustiges Weib, an den Strand und empfing ihren Mann mit Küssen und Liebkosungen. Darüber freute sich der Bauer und sagte ihr viel Schönes, seinen Hund aber schlug er, als dieser ihn gleichfalls bewillkommnete. Das Meermännchen lachte, als es dies sah. Der Bauer fragte, warum es lache. Das Meermännchen erwiderte: Über die Dummheit. Als der Bauer vom Strande nach Hause ging, strauchelte er und fiel über einen kleinen Erdhügel. Da fluchte er fürchterlich über die kleine Unebenheit, und dass sie jemals geschaffen sei und auf seinem Lande sei. Da lachte das Meermännchen, welches vom Bauern gegen seinen Willen mitgeschleppt worden war, und sagte: Unklug ist der Bauer. Drei Nächte behielt der Bauer das Meermännchen bei sich. Da kamen einige Kaufmannsgehilfen und hielten ihre Waren feil. Der Bauer hatte noch nie so starkbesohlte und dicke schwarze Schuhe bekommen können, wie er gern haben wollte. Diese Kaufleute aber behaupteten, die allerbesten zu haben; der Bauer hatte unter hundert Paaren die Auswahl, allein er meinte, sie seien alle zu dünn und würden gleich reissen. Da lachte das Meermännchen und sagte: Mancher irrt

1) Nach Lehmann-Filhés, Isländ. Volkssagen 1, 65 f,; weiteres bei Maurer, Isländische Volkssagen der Gegenwart S. 31 f.; Jón Árnason, Þjóðsögur 1, 132 ff.; vgl. auch Hammershaimb, Färösk anthologi 1, 335.

sich, der sich für weise hält. Weder mit Güte noch mit Gewalt bekam der Bauer mehr Belehrungen aus dem Meermännchen heraus, als hier erzählt ist; nur unter der Bedingung, dass der Bauer es wieder an dieselbe Stelle in der See hinausfahren wollte, wo er es heraufgezogen hatte, und es dort auf seinem Ruderblatt hocken liess, wollte es alle seine Fragen beantworten, aber sonst auf keinen Fall. Nach drei Nächten willfahrte ihm der Bauer. Als nun das Meermännchen auf dem Ruderblatt sass, fragte es der Bauer, welche Ausrüstung die Fischer haben müssten, um beim Fange Glück zu haben. Das Meermännchen antwortete: Von gekautem und geknetetem Eisen soll man Angeln schmieden. Die Angelschmiede soll stehen, wo man das Brausen von Wasser und See hören kann, und die Angelschnur soll aus grauem Ochsenleder und einem Zaum aus roher Pferdehaut gemacht sein. Als Köder soll man Vogelgekröse und Flunderfleisch nehmen, mitten am Haken Menschenfleisch, und wenn du dann nicht viel fischst, kann dein Leben nicht mehr lange währen. Verkehrt gebogen muss die Angel des Fischers sein. Da fragte der Bauer, über welche Dummheiten das Meermännchen gelacht habe, als er seiner Frau geschmeichelt und den Hund geschlagen habe. Das Meermännchen antwortete: Über deine Dummheit, Bauer; denn der Hund liebt dich, wie sein Leben, die Frau aber wünscht deinen Tod und ist dir untreu. Der Erdhügel, den du verfluchtest, ist dein Schatzhügel, denn grosser Reichtum liegt darunter; deshalb warst du unklug, Bauer, und deshalb lachte ich über dich. Die schwarzen Schuhe aber werden dein Leben lang halten, denn dir sind nur noch wenige Tage vergönnt; drei Tage werden sie wol halten. Damit stürzte sich das Meermännchen vom Ruderblatt ins Wasser und sie trennten sich. Aber alles, was das Meermännchen gesagt hatte, bewährte sich später.

4. Wald- und Feldgeister.1)

Über das Fortleben der Seelen in Pflanzen wurde bereits berichtet. Aus solcher Beseelung folgt, dass der Wald besonders als Aufenthalt zahlreicher Geister galt. Die Etymologie des Wortes

1) Vgl. Mannhardt, Wald- und Feldkulte. I. Der Baumkultus der Germanen, II. Antike Wald- und Feldkulte, Berlin 1875 u. 1877; Mythologische Forschungen, Strassburg 1884.

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Hexe (Waldunholdin) wies auf den Wald. Aber auch sonst finden wir überall in Deutschland und Skandinavien, wo Wälder aufragen, Sagen von Waldleuten, Wildleuten, Holzleuten, Moosleuten. Nur in der norddeutschen Tiefebene gehen auch diese Gestalten im allgemeinen Begriff der Unterirdischen auf. In Oberdeutschland wird von den saligen Fräulein, den wilden Leuten, Waldfänken und Schrätlein erzählt, in Mitteldeutschland von den Holz-, Moos-, Buschfräulein, im Norden vom skougmann, skogsrå, von der skogsfru und skogssnufa. In Schleswig ist von der Hollunderfrau (Frau Elhorn), in Schoonen ebenso von der Hillefroa die Rede, in Schweden von der Askafroa (Eschenfrau) und Löfviska (Laubfrau); da sind also Bäume persönlich gedacht. Die Vorstellung von der Baumseele hat sich nach verschiedenen Seiten hin entfaltet. So lebt die Seele im Baume als ihrem Leibe, den sie nicht verlassen kann. Der Baum ist wie ein menschlicher Körper gedacht, er blutet, wenn er verwundet wird. Wie der Leib so ist der Baum die Hülle der Seele, die einerseits fest daran gebunden, andererseits aber auch als ungebunden frei erscheint. Der Baumgeist tritt aus der Pflanze heraus, entschwebt dem Baume, der dann weniger als Körper, vielmehr als Wohnsitz eines geisterhaften Wesens gilt. Im Rauschen des Windes, in den wundersamen Lauten, welche die Stille des Waldes durchhallen, in spukhaften tierischen und menschlichen Gestalten macht sich der Baumgeist bemerklich. Der Wald ist erfüllt von einer ungezählten Schar gespenstischer Wesen, die bald elbisch, bald riesisch, je nach den örtlichen Verhältnissen, nach den elementaren Zuständen erscheinen. Im hochstämmigen, sturmbewegten, schaurigen Bergwald werden mehr Riesen hausen, im lichten, freundlichen, sonn- und mondbeglänzten Hain treiben Elbe ihr Wesen. Wie die Natur sich dem Menschen gibt, so bildet er seine Sagen. Die wilden Leute, die Moos- und Holzleute, die Waldmänner und Waldfrauen erinnern oft in ihrer Gestalt an ihren Ursprung. Sie haben behaarten Körper, altes, runzliges Gesicht und sind ganz in Moos gehüllt. Langes flatterndes Haar, grosse herabhängende Brüste eignen den Elbinnen, welche seltener die anmutige Seite hervorkehren. Die Waldelbe sind aufs engste mit den Windelben verknüpft. Der Sturmwind, der wilde Jäger, hat es besonders auf die Moosweiblein abgesehen. Braust er durch den Wald, so jagt er die Holzfräulein. Manchem Jäger oder Holzhauer sind die schutzflehenden Weiblein schon begegnet; und es war alter Brauch, die Baumstümpfe mit Kreuzen zu bezeichnen,

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