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unter unserem Schutze das Land eurer Väter, eurer Heimat in Glück, Frieden und Überfluss inne gehabt, habt uns auch nach Gebühr Opfer und Gelübde dargebracht, und euer Dienst war uns lieb. Jetzt aber lasset ihr die gewohnten Opfer eingehen, bringt freiwillige, aber nur lässig dar, und erhebet was uns noch mehr missfällt einen fremden Gott neben uns. Wollet ihr alsò unsere Gunst wieder erlangen, so vermehret die unterlassenen Opfer, bringet grössere Gelübde dar, lasset auch nicht den Dienst eines andern Gottes, dessen Lehre der unsrigen entgegengesetzt ist, bei euch zu und zollet ihm keine Verehrung. Verlanget ihr aber mehr Götter, und sind wir euch nicht genug, so nehmen wir hiemit nach einstimmigem Beschluss euren einstigen König Erich in unsre Gemeinschaft auf, so dass er fortan einer der Götter ist." Da erbauten sie dem König Erich, der unlängst verstorben war, einen Tempel und begannen ihm als einem Gotte Gelübde und Opfer darzubringen.

Die nordischen Denkmäler bieten noch einige weitere Beispiele eines Ahnenkultes dar, welcher vom ganzen Volk der Person des Fürsten, von der einzelnen Sippe den abgeschiedenen Familiengliedern förmlich und feierlich geweiht wurde, und eben hierdurch vom allgemeinen Seelenkult sich merklich unterscheidet. Von einem norwegischen Manne namens Thorolf, Thorsteins Sohn, heisst es in der Landnáma 1, 14, er sei der Enkel Grims gewesen, der wegen seiner Beliebtheit nach seinem Tode mit Opfer verehrt wurde (er blótinn vas daudr fyrir þokkasæld). In der Herwararsaga Kap. 1 ehren die Männer den toten Gudmund mit Opfern und bezeichneten ihn als ihren Gott. In der Ynglingasaga gilt Freyr als ein sterblicher König, dem erst nach seinem Tode göttliche Ehren erwiesen wurden. Lehrreich ist die Geschichte von König Olaf Geirstada-alf (Flateyjarbók 2, 6 ff.). Im Lande herrschte einmal grosse Hungersnot; König Olaf weissagte, sie werde nicht eher endigen, als bis er selber gestorben und in einem umhegten Hügel beigesetzt sei. Nach seinem Tode wurde er im Hügel mit vielen Schätzen bestattet. Man opferte ihm um Fruchtbarkeit und nannte ihn den Alb von Geirstad (þeir blótodo Ólaf konung til

ne intendatis. porro si etiam plures deos habere desideratis, et nos vobis non sufficimus, Ericum quondam regem vestrum nos unanimes in collegium nostrum asciscimus, ut sit unus de numero deorum.“ lemplum in honore supradicti regis dudum defuncti statuerunt, et ipsi tanquam deo vota et sacrificia offerre coeperunt.

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árs sér ok kollo do hann Geirstada-alf). Der verstorbene König wird also schon mit seinem Namen unter die Landgeister versetzt, seine Grabstätte ist sein Heiligtum. Unter diesem Gesichtspunkte gewinnt auch der isländische Glaube vom Versterben in die Berge neue Bedeutung. Thorolf und seine Nachkommen gingen nach Helgafell, die Nachkommen der Aud in die Krosshólar. Diese Berge aber waren geheiligte Opferstätten. Mithin scheinen Könige und Helden vergöttert und in ihren Hügeln durch Opfer und Gebet verehrt worden zu sein; innerhalb einzelner Sippen erhielt sich aber auch ein Ahnenkultus, dessen Stätte die Familiengräber (im Schwedischen ätthögar genannt) oder nahe gelegene Berge und Hügel waren, worin die Seelen der abgeschiedenen Sippen sich aufhielten. Elbe und Wichte, die Naturgeister, welche ursprünglich überhaupt von den Seelengeistern abstammen, hingen früher vielleicht noch enger mit dem Ahnenkult der einzelnen Sippen zusammen, als es aus der Überlieferung den Anschein hat.

Berggeister von Riesenart werden in isländischen Quellen des 13. Jahrhunderts als Asen bezeichnet. So Bardr, der Sohn des Riesen Dumbr und Zögling des Riesen Dofri, von dem eine eigene Sage geht, wie er in den Tagen Haralds aus Norwegen nach Island gefahren sei. „Die Leute meinen, dass er in den fernen Snæfell eingegangen sei, und dort eine grosse Höhle bezogen habe; denn das war mehr seine Art, in Höhlen zu sein als in Häusern, weil er in den Höhlen des Dofri auferzogen war; er war auch an Wuchs und Stärke den Unholden ähnlicher als den Menschen." „Er wurde darum Bardr Snæfellsass genannt, weil sie dort auf dem Gebirge an ihn glaubten und ihn für einen anzurufenden Gott (heitgud) hielten; er zeigte sich auch manchem Manne als ein sehr kräftiger Schutzgeist (bjargvættr)." In der Njálssaga Kap. 124 begegnet ein Svínfellsáss, der mit Flosi Thordarson unkeuschen Umgang hatte. Gudbrand Vigfusson (corpus 1, 418) geht zu weit, wenn er diese Wesen für Ahnengeister erklärt und schliesst, die in Bergen hausenden Toten seien ursprünglich als Asen bezeichnet worden. Der vergötterte Ahnherr des nahe wohnhaften Geschlechtes sei als ass im Snæfell und Svinfell verehrt worden; Asen und Elben (wegen dem Geirstada - alf) seien die ältesten Benennungen der Ahnengeister. Die Beispiele stehen vereinzelt, die Quellen sind zu wenig verlässig, um so kühne Schlüsse zu verstatten. Richtiger urteilt Maurer (Bekehrung 2, 246), wenn er eine späte Verwirrung annimmt, welche zwischen dem Kultus der eigentlichen Götter

und der niederen Dämonen nicht mehr genau zu unterscheiden vermochte und daher auch den Asennamen auf riesische Berggeister anwandte.

7. Glauben an eine Wiedergeburt.

Der Seelenglaube führt die Menschen zum Unsterblichkeitsglauben, zum Glauben an die Seelenwanderung und zu ähnlichen Vorstellungen, die freilich im niederen Volksglauben der Reinheit, Erhabenheit und Tiefe entbehren. In der Hölle oder bei den Göttern leben die Seelen ewig fort, im Übrigen wird über die Zeit, welche einzelnen Gespenstern zugemessen ist, nichts Bestimmtes gesagt. Die meisten Spukgestalten gehen nur so lange um, bis sie beruhigt, erlöst sind. In den ältesten Zeiten, ehe man an Himmel und Hölle glaubte, dauerte das Leben der Seelengeister, solange sie im Gedächtniss der Menschen hafteten. Der Begriff der Ewigkeit und Unsterblichkeit setzt eine ziemlich hohe Stufe des Denkvermögens Voraus. Die Gespenster waren oft so roh sinnlich gedacht, dass man von ihrer völligen Vernichtung zu erzählen wusste. Nach Asinius Pollio waren die Germanen des Ariovist deshalb so mutig und verwegen und solche Todesverächter, weil sie wieder aufzuleben hoften (θανάτου καταφρονηταὶ δι ̓ ἐλπίδα αναβιώσεως). 1) Ob das Wiederaufleben für eine andere Welt, für ein Walhall, oder für diese Welt galt, wird nicht gesagt. An eine Wiedergeburt im Sinne der Seelenwanderung, dass die Seele eines Toten im Leibe eines neugeborenen Kindes wieder erscheint, glaubten die Germanen.2) So heisst es am Ende des Liedes von Helgi dem Hjorwardsson, Helgi und Swawa seien wiedergeboren worden; ausführlicher am Ende des zweiten Liedes von Helgi dem Hundingstöter:,,Das war in alter Zeit Glaube, dass Menschen wiedergeboren werden könnten; jetzt aber heisst das Altweiberwahn. Von Helgi und Sigrun erzählt man, dass sie wiedergeboren seien, er hiess da Helgi Haddingjaskati und sie Kara." Im kurzen Sigurdliede 45 wünscht Hogni von Brynhild: verwehrt sei ihr ewig die Wiedergeburt. In der Gautrekssaga Kap. 7 wird Starkad ein wieder

1) Müllenhoff, Altertumskunde 5, 69.

2) Über den Wiedergeburtsglauben der Germanen und die darauf beruhenden Taufbräuche vgl. Jiriczek, Mitteilungen der schlesischen Gesellschaft für Volkskunde 1894/5, S. 34 f.; Maurer, Zeitschrift des Vereins für Volkskunde 1895, S. 99.

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geborener Riese (endrborinn jotunn) genannt. In der Sturlungasaga IX, 42 wird Thorgils von den Leuten für den wiedergeborenen Kolbeinn gehalten. Besondere Beachtung verdient, was sich die Zeitgenossen einst von König Olaf dem Heiligen erzählten. Vor Olafs Geburt erschien der längst verstorbene König Olaf Geirstada-alf einem Manne im Traum und befahl diesem, aus seinem Grabhügel Waffen und einen Gürtel zu nehmen und letzteren der schwangeren Fürstin Asta in den Wehstunden umzuspannen, dafür aber die Namengebung sich auszubedingen. Der Mann that so und nannte das Kind, den künftigen Bekehrer Norwegens, nach der Traumerscheinung Olaf. Man glaubte, Olaf Geirstada-alf sei in seinem Namensvetter wiedergeboren. Als König Olaf auf seiner Fahrt einmal zu dem Hügelgrabe des alten Olaf gekommen war, fragte ihn einer seiner Mannen: Bist du hier begraben gewesen? Olaf antwortete: Nie batte meine Seele zwei Körper. Er leugnet auch, früher gesagt zu haben: Es war eine Zeit, da wir hier waren und von hier wegkamen. Der christliche, heilig gesprochene König muss natürlich den heidnischen Aberglauben, der an seinem Ursprung haftet, von sich abzuwälzen suchen. Der Erzählung liegt ein noch fortlebender norwegischer Aberglaube zu Grunde. Man wählte Namen Verstorbener, um die Toten wieder aufleben zu lassen. Wenn eine schwangere Frau von einem Verstorbenen träumt, so hält man dafür, dass dieser nach einem Namen umgeht gaaer efter navnet, dass er einen Namensvetter sucht und dass das Kind nach ihm getauft werden muss. So erscheint dem Thorstein uxafót ein Grabhügelbewohner im Traum, sagt ihm seinen Übertritt zum Christentum voraus und bittet ihn, einen Sohn mit seinem, des Toten Namen zu taufen, offenbar um als Wiedergeborener der christlichen Seligkeit teilhaftig zu werden. Der sterbende Asbjorn bittet, nach ihm zu taufen - at láta heila eptir honum d. h. ihm durch Benützung seines Namens zur Wiedergeburt zu verhelfen. Der sterbende Jokull schenkt seinem Mörder das Leben und bittet ihn, zum Danke dafür einst seinen künftigen Sohn oder einen seiner Enkel Jokull zu nennen. Die alte und neue nordische Sage enthält viele Beispiele dieses mit der Wiedergeburt verknüpften Namensaberglaubens.

Der Seelenglauben dauerte unter dem Christentum ungeschwächt fort, allzu tief wurzelt die Gespensterfurcht im Herzen des Menschen. Rubelose Seelen, die man zur eignen Sicherheit Golther, Germ. Mythologie.

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bannen muss, die aber trotz allem nach Ruhe verlangen, kannte schon das Heidentum. Eine gewisse sittliche Auffassung mag auch darin bestanden haben, dass unholde Geister namentlich aus den Seelen böser Menschen hervorgingen, während die guten in die Gemeinschaft der Götter und guten Geister, ins allgemeine Totenland oder sonst an einen stillen Ort gelangten. Unter dem Christentum bildete sich aber neu die Vorstellung der ,,armen" Seele, die zur Strafe spuken muss und vom Höllenfeuer angeglüht ist. Wie für alles Unholde ergab sich auch für die Gespenster unmittelbarer Zusammenhang mit Hölle und Teufel.

Übermenschliche Wesen, die aus Maren und Seelen hervorgingen.

1. Die nordischen Fylgjur.

Die alte und neue nordische Sage berichtet viel von der fylgja, forynja, fyreferd, hamingja, von Erscheinungen, in welchen der Seelenglauben am deutlichsten zum Ausdruck gelangt. fylgja bedeutet Folgerin; gemeint ist ein jedem Menschen beiwohnendes geisterhaftes Wesen, die Seele, welche zuweilen sichtbar wird. Die Fylgja zeigt sich ihrem Besitzer und andern Menschen meistens vor wichtigen Ereignissen, namentlich vor dem Tode. Sie erscheint. in der vollen eignen Gestalt ihres Inhabers als Doppelgänger, zweites Gesicht, oder in beliebiger Tiergestalt. Die Fylgja offenbart sich gerne im Traum, geistersichtige Leute vermögen sie aber auch im Wachen zu sehen. So gleicht die Fylgja einerseits völlig den hugir, den Seelen, andererseits ist sie aber auch als fylgjukona, als dís, als ein übernatürliches Wesen weiblichen Geschlechtes gedacht. Wie ein Schutzengel ist sie dem einzelnen Menschen (mannsfylgja) oder auch einer ganzen Sippe (kynfylgja, æltarfylgja) gesellt, manchmal sind sogar mehrere Fylgjur einem Menschen oder einem Geschlechte beigegeben. So vollzieht sich also die Ablösung eines selbständigen Geisterwesens aus dem Seelenglauben, eine spätere Neubildung auf allgemeinem Hintergrund. Die Seele wird zu einem Schutzgeiste in Frauengestalt, zu einer Schicksalsgöttin. Manche Leute haben stärkere Fylgjur, stärkere Schutzgeister und darum mehr Glück als andre. In den Fylgjur

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