Die böhmischen Bauern. (1844. Keld und Schwert. Leipz. 1845. 6. 113; 1846. S. 107.) Sigen beisammen in böhmischer Schenke Mit dem lieben Hopfengetränke; Sigen beisammen in traulicher Runde, Und die Musik, die heimische, súße, 10 Und die Aermel werden geschürzi, 25 [115 Sagt von der Burg, dem alten Gemäuer, Staunt, wie das Brod und die Biere so theuer Und er spricht:,,Auch unter die Grden [116 Nur ein einz'ger von allen den Sargen Wie mir's erzählte der fromme Pater, Aber da lächeln ungläubig die Bauern: 45 Aber der Pater" Hat Dich betrogen. [117 Ein Jesuit, der zu lügen schwer. Aber fünfzig Jahr sind verflogen " 50,,Wäre der Kaiser schon alt und noch mehr, 55 Rufen die Bauern zornestrunken, Fassen ihn, werfen ihn und aus der Schenke 65 Und es kehren die Rachevollen [118 Aber es legen sich endlich die Wogen Und sie schweigen und denken nach. Jezt erst wird es langsam erwogen, Was denn Alles der Kezer sprach. „Fünfzig Jahre“ murmelt der Eine, 70,Fünfzig Jahre, o lange Frist!" Und der Andre:,,Daß just der seine, ,,Just der Sarg so schmucklos ist!""" Und der Dritte: Sind wir nicht Sklaven, ,,Frohnende Knechte noch immer fort [114 75,,Unserer Pfarrer, unserer Grafen? Schleichben nicht Pfaffen von Ort zu Drt? ,,Ist Dein Bub' nicht schmachvoll verendet [119 ,,Unter der Ruthe in der Kasern'? 5 10 Jeht steh' ich ferne Deinem Schmerz, Böhmische Elegien. 1844. 4. (Keld und Schwert. Leipz. 1845. S. 295; 1846 Dreimal unselig Volk, Dein Leid €. 159.) Beweint wird Polens junges Weh, Das langst und langsam sich verblutet. Ruhmlos zieht durch die Welt Dein Gram— [296 Musik, Musik, das Mägdlein mild, Und bettelt um des Mitleids Thränen. Und zum Ohio Bettlerreisen, Und singt und klagt die Herzen wund Und wenn bei'm Klang der Normann weint, Sie wissen nicht, daß sie, vereint, 8. (Kelch u. Schwert. Leipz. 1845. S. 303; 1846. E. 173.) Böhmen, fremdes grünes Blatt Von einem fremden Wunderbaume, Gen Westen kehre Dein Gesicht, Im Osten ist es Nacht und falt An Deutschlands Halse wein' Dich aus, [304 Geöffnet steht sein weites Haus Für alle großen, heil'gen Schmerzen. Laß mich Dein treuer Herold sein, Gorm der Alte. (Neuere Gedichte. Leipz. 1847-1846.) G. 76 f.) Gorm der Alte stand am Rande Fern den Seinen, fern dem Strande, Hoch auf brausen die schwarzen Wogen. Hoch auf brausen die schwarzen Wegen. Nimm mich fort von diesen Borden, 45 Würdig meiner Schlachtgefährten, (Neuere Gedichte. Lpz. 1847[-6.] 6.81 f.) Der junge Bischof selber war Am liebsten hätt er selber gefreit 65 Doch war er schon lange eingeweiht, Und durft ihm die Lieb nicht kommen zu Es war eine böse Nacht. Und zu dem frommen Segensspruch, 70 Wie Trépflein Gift zu füßem Weine, Hat er gemengt einen leisen Fluch Die Braut nicht hört's und nicht die Gemeine; - Und als sie kam ins Brautkammerlein, 75 Da wandten sich um alle Heil'genbilder, (Neuere Gedichte. Lpz. 1847[46]. S. 116 ff.) Heut' ich aus dem Fenster schaute, Sah ich, wie eip blaues Vöglein An die Wand sein Nestlein baute. Klumplein Erve, Federn, Halme Trug's herbei und sang zur Arbeit, Gott zu preisen - süße Psalme. Und ich hielt mich sorglich stille, Denn das Vöglein nicht zu stören Bei der Arbeit, war mein Wille. Und ich dachte, wie am Morgen Aber fühlen meine Blide Und ich mußte selbst mich fragen: Kann die Liebe selbst nicht lindern Und des Bögleins Angst vermindern? Enttäuschung. Die mir dein Blick versprochen, 10 Wie ist sie nun so weit, so weit. Ich mußte inne werden, Daß es noch Glück, Noch Liebe giebt auf Erden, Dann nahmst du Beides mir zurück. 15 Das muß den Gram mir schärfen, Daß nun zu lieb 20 25 Die Welt mir zum Verwerfen, Zum Lieben mir zu werthlos blieb. Worte giebt's, die nie verhallen! Sie sind wie Steinchen, die gefallen In einen Brunnen schwarz und tief, 30 und die von Kant' zu Kante springen Und siets von neuem aufwärts klingen, Wenn scheinbar längst ihr Ton entschlief. Es sind die Worte, die sich senken In unsers Herzens tiefen Schacht: 35 Aus der Vergessenheiten Nacht Klingt ewig neu ihr Angedenken. Ich kehrte heim nach langen Jahren; Des Lebens Wucht hatt' ich erfahren, Geloftet auch des Lebens Freude: 40 Mit meiner Jugend zahlt' ich beide. Die Mutter hielt mich lang umfangen, Und als die erste Luft gestillt, Sprach sie mit Tönen, traurig - mild: Gott, wie blaß sind deine Wangen! 45 Gett, wie blaß fine deine Wangen! Es glückt mir nicht, aus meinem Herzen Die Mutterworte auszumerzen, Db Jahre brüber hingegangen. Ob nun in Freude, ob in Leide 50 Der Wangen Frühling von mir scheide: 55 (Neuere Ged. Lvz. 1847-46]. 244.-a: Abendzeitung. 1845. Nr. 90. [25. Sept.). 809.b: Grenzboten. 1846.60 Nr. 10. G. 423.) Da ich verzagen wollte, Kamst du zu mir 58: Vorwurf.-Mit,,Moriß Hartmann“ un-65 terzeichnet. a. In b einem Auffaße über Dich. terinnen einverleibt, angeblich von einem Mädchen! Gott, wie blaß sind deine Wangen! Und siz' ich Nachts allein und schaue Mit faltger Stirne, düßtrer Braue Tief zu des Vechers goldnem Grunde, Ift mir, als ob aus treuem Munde Heraus die Klageworte klangen: Gott, wie blaß find deine Wangen! Furwahr, ich glaube, wenn ich liege Ginft auf der schwarzen Tovtenwiege, Wo mich kein Menschenlaut mag stören Ich werde noch die stillen, bangen Und vorwurfsvollen Worte hören: Gott! wie blaß sind deine Wangen! Wird trot Sturm den Hafen schau'n ! Schleswig Holstein, stammverwandt, Harre aus, mein Vaterland! Von der Woge, die sich bäumet Långs dem Belt, am Ostseestrand, Bis zur Fluth, die ruhlos schäumet An der Düne fluchtgem Sand! Schleswig Holstein, stammverwandt, Stehe feft, mein Vaterland! Und wo an des Landes Marken Sinnend blinkt die Königsau, Und wo rauschend stolze Barken Elbwärts zieh'n zum Holstengau : Schleswig Holstein, stammverwandt, Bleibe treu, mein Vaterland! Theures Land, du Doppeleiche Stehe fest und nimmer weiche, Schleswig Holstein, stammverwandt, 33:,,Zuerst gesungen von der Schleswiger Liedertafel auf dem Sängerfeste in Schles. wig den 24. Julius 1814." Gépels Liederb. Abele, M. 1, 449. 1. Namenregister. Adersbach, A. 1, 329; 341. Arndt, E. M. 2, 358. Arnim, Ludw. A. v. 2, 311. Arnold, G. 1, 478. Arnschwanger, 3. Chr. 1, 416. Auersperg, Ant. Aler. Graf v. 2, 525. Barden. 1, 673. Berlichins. 1, 258. Beffer, J. v. 1, 487. Binzer. 2, 370. Bircken, S. v. 1, 348. Bremer Beiträge. 1, 558. Brentano, Cl. 2, 302. Brockes, L. H. 1, 510. Brawe, J. W. v. 1, 619. Buchner, A. 1, 288. vgl. 1, 477. Buchholz, A. H. 1, 402. vgl. 1, 477. Bürger, G. A. 1, 741. Caniş, Fr. L. R. Frhr. v. 1, 465. Chamisso, Adalb. v. 2, 377. Chemnitz, M. F. 2, 614. Claudius, M. 1, 728. Cramer, K. Fr. 1, 777. Cramer, J. A. 1, 568. Creuz, Fr. K. C. Frhr. v. 1, 553. Dedekind, Fr. 1, 148, 35. Denis, M. 1, 673. Drollinger, K. F. 1, 507. Ebert, J. A. 1, 572. Eichendorff, Jos. Frhr. v. 2, 370. Eugen, Prinz. 1, 517 f. Eulenspiegel 1, 144, 48; 146, 41. Fabel: Stadt- u. Feldmaus. 1, 92; 96; 105; Faber. 2, 237. Faust. 1, 144, 33; 145, 45. Fernow, K. L. 2, 242. Finkenritter. 1, 144, 72; 148, 4. Fischart, I. 1, 156. (Schriften 1, 159. Fleming, P. 1, 292. |