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hauptsächlich durch Buße, tiefe Reue, herzliches Leid über die Beleidigung des Heilandes, der so unaussprechlich viel für uns gethan oder gelitten hat.

Eine Sünde, die wir nicht bekannt haben, an der wir also noch hängen, stört unser Gebet. Je mehr wir dagegen mit allem Sündlichen in uns und an uns dem HErrn uns hingegeben und Alles geopfert haben, desto mehr erhebt der HErr unsern betenden Geist in den Himmet. Wie der Zöllner müssen wir kommen: der Zöllner stand von ferne, wollte auch seine Augen nicht aufheben gen Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: GOtt sey mir Sünder gnädig. Deßwegen sollen wir

3) demüthig beten, sowohl innerlich im Herzen, als auch äußerlich in Gebärden.

Der Vater der Gläubigen betete für Sodom mit den Worten: Ach siche, ich habe mich unterwunden, zu reden mit dem HErrn, wiewohl ich Erde und Asche bin. Mensch von Erde! wer bist du, daß du reden darfst mit dem Schöpfer Himmels und der Erden! HErr! was ist der Mensch, daß du seiner gedenkst, und das Menschenkind, daß du dich seiner annimmst! Ist doch der Mensch gleich wie nichts, seine Zeit fähret dahin, wie ein Schatten. Darum, wenn du vor den HErrn trittst, so fomme als solcher, der nichts ist vor ihm, komme wie der verlorene Sohn, und rufe: Vater, ich bin nicht werth, daß ich dein Kind heiße. Siehe es als die größte, unverdienteste Wohlthat an, daß du mit GOtt reden darfst, und wenn du mit tiefer Ehrfurcht vor. einen hohen Menschen trittst, so komm mit weit größerer Er-. furcht, Demuth und Scheue vor den HErrn aller Herren.

Als der HErr auf dem Berg Sinai das Geseß gab, da gebot er dem Volk, drei Tage lang sich zu heiligen und zu waschen, und ließ ein Gehege um den Berg machen und gebot: Hütet euch, daß ihr nicht auf den Berg steiget, noch sein Ende. anrühret, denn wer den Berg anrühret, soll des Todes sterben. So heilig war der Berg, weil der HErr darauf war. Ja, als Moses hinaufstieg, um von GOtt das Gefeß zu empfangen, da bedeckte eine Wolke den Berg, und die Herrlichkeit des HErrn. wohnete auf dem Berge Sinai und deckte ihn mit einer Wolfe sechs.

Tage und rief Mose am siebenten Tage aus der Welke. - So lange mußte Mose, der heilige Knecht GOttes, vorbereitet und geheiligt werden, um vor dem HErrn zu erscheinen. Und das Ansehen der Herrlichkeit des HErrn war wie ein verzehrendes Feuer (2 Mos. 24, 15—17.). Und als Mose zu ihm sagte, laß mich deine Herrlichkeit sehen, da sprach der HErr: Mein Angesicht fannst du nicht sehen, denn kein Mensch wird leben, der mich siehet (2 Mos. 33, 20.). Da siehest du, wer er ist und wer wir sind. In das Allerheiligste im Tempel durfte keine menschliche Seele kommen, nur Einer, der Hohepriester und nur Einmal des Jahrs, und nur mit Blut der Versöhnung. So heilig ist GOtt. Wohl hat Christus den Vorhang zerissen und den Zugang zum Allerheiligsten geöffnet. Aber nur den Demüthigen gibt er Gnade. Nur welche demüthig in Christo JEsu Gnade begehren, und außer Christo Nichts seyn wollen, nur die dürfen vor den Gnadenthron treten, das heißt beten.

Aber wir sollen auch äußerlich in Gebärden demüs tbig seyn. Der HErr sprach zu Mose aus dem feurigen Busch: Tritt nicht herzu, ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen, denn der Ort, da du aufstehest, ist heiliges Land. Und Mose verhüllete sein Angesicht, denn er fürchtete sich, GOtt anzuschauen. Die Priester aber, wenn sie in das Heiligthum eintraten, mußten sich waschen und heiligen, und die heiligen Kleider anlegen. Da siehest du äußerliche Gebärden. Der 95ste Psalm aber sagt: Kommt, laßt uns beten, und knieen und niederfal len vor dem HErrn, der uns gemacht hat. So bes tete Salomo, da er den Tempel einweihete, er fiel nieder auf seine Knice vor der ganzen Gemeine Ifrael, und breitete seine Hände aus gen Himmel und redete mit GOtt. So ging Elia, der große Prophet, auf des Carmels Spige und bückte sich zur Erde und that sein Haupt zwischen seine Kniee und betete zu dem HErrn. Und nachdem das Feuer auf sein Opfer gefallen war vom Himmel, da fiel alles Volk nieder auf sein Angesicht und sprachen : der HErr ist GOtt, der HErr ist GOtt!

Daniel fiel des Tages dreimal auf seine Kniee, betete, Jobte und dankte seinem GOtt.

Wenn du aber meinest, ein Christ habe nicht nöthig zu

knieen, so schaue hin nach Gethsemane, und siehe, wie der Sohn GOttes - und in ihm die Menschheit niederknieet und betet. So hielten es seine Apostel und die ganze erste christliche Kirche. Als Paulus an den Ufern von Mitetus und später von Tyrus sich verabschiedete von den Christen, da knieete er mit ihnen allen, auch mit Weibern und Kindern, nieder und betete. Und in seinen Briefen sagt er anstatt ich bete," öfters: ich) beuge meine Kniee. Siehe auch, wie nach der Offenbarung im Himmel die 24 Aeltesten, die da sind die Stellvertreter der Menschheit, niederfallen vor dem, der auf dem Stuhle siget, und werfen ihre Kronen nieder vor dem Stuhl und beten. Ja, nicht nur auf die Kniee, sondern auf das Angesicht warf JEsus sich nieder in Gethsemane, ebenso auch die Aelteften im Himmel und alle Engel (Offenb. 11, 16. 7, 11.).

Hieraus erkenne, wie es auch dir geziemt, knieend zu beten vor dem HErrn, deinem GOtt. Nicht, als ob du müßtest; - JEsus sagt: wenn ihr stehet und betet du kannst also wohl stehend, auch sigend und selbst liegend beten, wenn nur das Herz knieet, denn das muß seyn und ohne das kannst du nicht recht beten, aber damit das Herz kniee, ist es gut und förderlich, wenn auch der Leib knieet. Thue das wenigstens, so oft ein besonderer Drang des Geistes dich dazu treibt. Es soll darin kein anderes Gesez gelten, als das Gesez des Geistes. Der Buchstabe, das bloß Aeußerliche, tödtet, nur der Geist macht lebendig. Aber so viel ist wahr, daß viele tausend Christen von sich bekennen, ihr Gebet sey viel tiefer und inniger geworden, da sie angefangen, auf die Kniee niederzufallen vor dem HErrn. Mache auch die Erfahrung; aus Erfahrung läßt sich hierüber allein reden.

Für das Familienleben aber empfehle ich das Knieen nicht, weil dann in manchem Leib ein Herz ist, das nicht knieet. Aber wenn du allein, oder ein Bruder mit dir im Kämmerlein betet, dann bringt es gewiß Segen. Vor dem HErrn können wir uns ja nie genug demüthigen.

Du magst aber knieen oder nicht, bete nur

4) mit wahrem Glauben kindlich rufend: Abba, lieber Vater!

Glaube, daß dein Gebet nicht vergeblich, glaube, daß es nothwendig ist, und daß es gewißlich erhört wird. Kannst du es keinem Menschen glauben, kannst du es dir selbst nicht glauben, ja hast du lauter „Nein“ dagegen in dir, und fein einziges „Amen,“ so glaube es dem HErrn. Er hat verheißen, er wolle neigen seine Ohren auf unser Gebet, und was er verheißen hat, das will er thun, und das müssen wir glauben, oder wir sind nicht werth, Menschen zu heißen. So höre, was sein Wort spricht:

Psalm 50, 15.: Rufe mich an in der Noth, so will ich dich erretten, so sollst du mich preisen. Die Erfüllung dieser Wahrheit bezeugt David Ps. 3, 5.: Ich rufe an mit meiner Stimme den HErrn, so erhöret er mich von seinem heiligen Berge; und Pí. 34, 7.: Da dieser Elende rief, hörete es der HErr, und errettete ihn aus aller seiner Furcht; und Ps. 28, 6.: Gelobet sey der HErr, denn er hat erhöret die Stimme meines Flehens. Pf. 91, 15. sagt der HErr: Er ruft mich an, so will ich ihn erhören, ich bin bei ihm in der Noth, ich will ihn herausreißen und zu Ehren machen, ich will ihn sättigen mit langem Leben und will ihm zeigen mein Heil. Siehe doch, was das Gebet wirket. Deßwegen bezeugt Ps. 118, 5.: 3n der Angst rief ich den HErrn an, und der HErr erhörete mich und tröstete mich; und Pf. 145, 18. 19. heißt es: Der HErr ist nahe Allen, die ihn anrufen, Allen, die ihn mit Ernst anrufen. Er thut, was die Gottesfürchtigen begehren, und höret ihr Schreien und hilft ihnen.

Jefaj. 65, 24. spricht der HErr: Es soll geschehen; ehe sie rufen, will ich antworten; wenn sie noch reden, will ich reden. Da siehest du recht in Gottes Vaterherz hinein. Ja, wo ist ein Vater, der so erhört, wie er? Er sagt Jef. 49, 15.: Kann auch ein Weib ihres Kindleins vergessen, daß sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie desselbigen vergäße, so will ich doch deiner nicht vergessen; siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet. Und wenn dir deine Sünden wie eine Wolke vorkommen, die dich vor GOtt verbirgt, so höre ihn, Jes. 44, 22.: Ich vertilge deine Misssethat wie eine Wolke, und deine Sünde wie den Nebel. Kehre dich um, denn ich erlöse dich. Und Jerem. 31, 20. fagt er über das abtrünnige Israel, da es sich bekehren will: Ist nicht Ephraim mein theurer Sohn und mein

trautes Kind? denn ich gedenke noch wohl daran, was ich ihm geredet habe, darum bricht mir mein Herz gegen ihm, daß ich mich seiner erbarmen muß. Sollte der GOtt, der so geredet hat, dich nicht erhören? Lies auch Jes. 54 und 55, und wenn du dann noch nicht glaubig beten kannst, so muß es traurig mit dir stehen. Willst du aber wie mit Augen sehen, wie der HErr unser Gebet erhören kann, so lies Mal. 3, 16.: Die Gottesfürchtigen trösten sich unter einander also: der HErr merket es und höret es, und ist vor ihm ein Denkmal geschrieben für die, so den HErrn fürchten und an seinen Namen gedenken.

Höre auch noch das neue Testament:

Da sagt der Sohn, dem der Vater Alles übergeben hat, Joh. 14, 13.: Alles, was ihr bitten werdet, in meinem Namen, das will ich thun; 15, 7.: Jhr werdet bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren; 16, 24.: Bittet, so were det ihr nehmen, daß eure Freude vollkommen sey. Matth. 7, 8.: Wer da bittet, der empfähet; wer da suchet, der findet; wer da anklopfet, dem wird aufgethan; und V. 11.: Wenn ihr, die ihr arg seyd, fönnet dennoch euren Kindern gute Gaben. geben, wie vielmehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten (und besonders nach Luc. 11, 13. seinen heiligen Geist, um welchen betend wir allemal erhört wers den). Lies auch Marc. 11, 22-24., da stehet geschrieben: Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubet nur, daß ihr es empfangen werdet, so wird es euch werden.

Und wenn du je einmal GOtt dir denken willst oder mußt als harten Richter, der dir nicht geben wolle oder könne, so höre, was JEsus sagt Luc. 18.: Es war ein Richter in einer Stadt, der fürchtete sich nicht vor GOtt und scheuete sich vor keinem Menschen. Den bat eine arme Wittwe um Hülfe, er aber wollte lange nicht, endlich dachte er, weil mir diese Wittwe so viele Mühe macht mit ihren Bitten, so will ich sie retten. Höret, was der ungerechte Richter sagte! Sollte GOtt nicht auch retten seine Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte Geduld darüber haben? Ich sage euch: er wird sie erretten. in einer Kürze. Deßwegen gebietet JEsus, daß man allezeit beten und nicht laß werden sollte.

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