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Wenn solche Verheißungen des HErrn dich nicht zum glaubigen Gebet treiben, so bist du fein rechter Christ.

Und wie man um einzelne Gaben bitten dürfe und erhöret werde, lehrt Jacobus; 1, 5. gebietet er, man solle um Weisheit bitten, so werde sie gegeben werden, und V. 7.: Wer zweifelt, soll nicht denken, daß er etwas von dem HErrn empfangen werde; 5, 14 ff. gebietet er: Ist Jemand frank, der ruse zu sich die Aeltesten von der Gemeine, und lasse sie über sich beten, und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der HErr wird ihn aufrichten, und so er hat Sünde gethan, werden sie ihm vergeben seyn. Das Gebet des Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist. Wie viel es vermag, ist zu sehen aus Offenb. 8, 3-5. Ein Engel fam und trat zu dem Altar, und hatte ein goldenes Räuchfaß: und ihm ward viel Räuchwerk gegeben, daß er gäbe zum Gebet aller Heiligen auf den goldenen Altar vor dem Stuhl. Und der Rauch des Räuchwerks vom Gebet der Heiligen ging auf von der Hand des Engels vor GOtt. Und der Engel nahm das Räuchfaß und füllete es mit Feuer vom Altar, und schüttete es auf die Erde, und da geschahen Stimmen und Donner und Blige und Erdbeben. Und darnach kamen die Gerichte der sieben Posaunen. Da siehest du, was die Gebete der Heiligen wirken vor GDit. Der fromme Tauler sagt: GOtt ist tausendmal williger zu geben, denn wir, zu nehmen, bereiter zu geben, denn wir zu bitten. Das haben von Abraham an alle Gläubigen erfahren. Wir wollen etliche Beispiele von Gebetserhörung uns vorhalten.

Auf Abrahams Gebet wären fünf Städte begnadigt wor den, wenn nur zehn Gerechte, nur zehn betende Seelen darin gewesen wären. Abraham betete für seinen Sohn Jsmael, der ein wilder Mensch war, er wurde erhört und Ismael gesegnet. Er feufzte innerlich um einen Sohn von Sarah und er erhielt den. Jaak. Hagar, die Magd, schrie und weinte zu GOtt, als ihr Ismael am Verschmachten war, und GOtt gab ihr Wasser und erhörete die Stimme des Knaben. Elieser, der Knecht, betete, GOtt möchte ihm eine Frau für seines Herrn Sohn zuweisen und noch an demselbigen Tag lenkte der HErr alle Umstände nach

seinem Wunsch und Willen. So wurde Jakob erhört zur Zeit seiner Trübsal, Rahel und Lea wurden erhört und bekamen Kinder. Und Mose, wie durfte er beten zu dem HErrn, und wie wurde er erhört! Wie mächtig wirkte sein Gebet, daß es (Pf. 106, 23.) für das ganze abtrünnige Volk den Riß hat aufgehalten, GOttes Grimm abzuwenden, auf daß er sie nicht gar verderbete. Und als Amalek ftritt wider Israel, da hob Mose feine Hände betend empor, und so lang er das that, siegte Israel, und als er müde war, da unterhielten Aaron und Hur seine Hände und Amaleks ganzes Volk unterlag. So oft die Kinder Israel zu GOtt schrieen in ihren Nöthen, so erhörete er ihre Stimme und errettete sie von allen ihren Sünden. Josua betete um Gnade für das Volk, da entdeckte der HErr den Bann Achans und erzeigte seine Hülfe. Josua bat, daß die Sonne stille stehe, und der HErr gehorchte der Stimme eines Mannes und stritt für Israel. Gideon betcte um ein Zeichen der göttlichen Gnade, und der HErr ließ nach seiner Vorschrift Thau fallen auf das Fell, das er ausgebreitet hatte, und ringsum feinen, und darnach Thau ringsum und auf das Fell keinen. Manoah betete zu dem HErrn, er möchte seinen Engel zum zweitenmal erscheinen lassen, und der Engel kam. Hannah betete tief betrübt um einen Sohn, und der HErr gedachte an sie und gab ihr Samuel. Samuel schrie zu dem HErrn für Israel wider die Philister, und der HErr erhörete ihn und ließ donnern einen großen Donner über die Philister desselbigen Tages und schreckte sie, daß sie von Israel geschlagen wurden. Und wie oft und viel hat David aus der Tiefe gerufen zu seinem GOtt, und wie wunderbar ist er allemal erhöret worden, daß er konnte. sagen Ps. 6, 10.: Der HErr höret mein Weinen; der HErr höret mein Flehen; mein Gebet nimmt der HErr an.

Salomo betete um ein gehorsames und weises Hetz, und der HErr gab es ihm so, daß seines Gleichen nicht war vor ihm und nach ihm, dazu Reichthum und Ehre die Fülle. Assa betete um Hülfe gegen die tausendmal tausend Mohren. und der HErr schlug sie, daß sie flohen.

Elias war ein Mensch, gleichwie wir, und betete ein Gebet, daß es nicht regnen sollte, und es regnete nicht auf Erden drei

Jahre und sechs Monate; er betete abermal, und der Himmel gab den Regen und die Erde brachte ihre Frucht (Jak. 5, 17.). In Zarpath war der Sohn der Wittwe gestorben, und Elias rief den HErrn an, und der HErr erhörete die Stimme Elia, und die Seele des Kindes kam wieder zu ihm und ward lebendig (1 Kön. 17, 22.).

Hiskiah betete um Hülfe gegen den schrecklichen Feind und Lästerer Sanherib, und in derselben Nacht fuhr aus der Engel des HErrn und schlug im Lager der Assyrer 185,000 Mann, daß am Morgen eitel todte Leichname umherlagen. So ist das Gebet stärker als Waffen. Auch ist es stärker als Arzneien. Hiskiah war todtkrank, und der HErr sprach: du wirst sterben und nicht lebendig bleiben. Da weinte Hiskiah sehr und betete um Errettung. Und der HErr sprach: ich babe dein Gebet gehöret und deine Thränen gesehen, siehe, ich will deinen Tagen noch fünfzehn Jahre zulegen.

Daniel betete, und siehe, da kam der Engel Gabriel zu ihm und sprach: da du anfingest zu beten, ging der Bes fehl aus (von GOtt, dir zu berichten, was geschehen soll), und ich komme darum, daß ich dir's anzeige, denn du bist lieb und werth.

Nun meinest du vielleicht, solch heilige Männer haben wohl erhört werden können, aber einen Sünder, wie dich, könne der HErr nicht erhören. So schaue hin auf Manasse. Er war einer der gottlosesten Könige, also daß der HErr das Heer des Königs zu Affur über ihn kommen ließ, die nahmen Manasse gefangen mit Fesseln und banden ihn mit Ketten und brachten ihn gen Babel. Und da er in der Angst war, flehete er vor dem HErrn, seinem GOtt, und demüthigte sich sehr vor dem GOtt seiner Väter und bat und lehete ihn. Da erhörte der HErr sein Flehen und brachte ihn wieder gent Jerusalem zu seinem Königreich (2 Chron. 33, 11-13.).

Und der gottlose Ahab, nachdem er Naboth getödtet und überhaupt sich zum Greuel gemacht hatte, zerriß seine Kleider, als der Prophet ihm schwere Strafgerichte drohete, und fastete und seufzte. Da kam des HErrn Wort zu Elia und sprach: Hast du nicht gesehen, wie sich Ahab vor mir

bücket? Weil er sich nun vor mir bücket, will ich das Unglück nicht einführen bei seinem Leben (1 Kön. 21, 29.).

Im Neuen Testament sehen wir eine große Anzahl von Elenden zum Heiland kommen und seufzen um Hülfe. Sie waren keine Heiligen, hatten Nichts als zerbrochene Herzen und Leiber, Sehnsucht nach Hülfe und Glauben an den großen Helfer. Und JEsus heilete sie Alle. Durch ihren Hülferuf zogen sie Kraft aus ihm, die Kraft des HErrn ging von ihm und half Jedermann (Luc. 5, 17.). Und als er beim cananäischen Weibe sich stellte, als höre er sie nicht, da durfte sie nur nicht nachlassen, und da sie ernstlicher und demüthiger anhielt, da antworte er: Dir geschehe, wie du willst. Sie war eine Heidin und wurde nicht verwor fen. So war auch Cornelius ein Heide und auf sein Gebet fam ein Engel zu ihm und sprach: Dein Gebet und deine Almofen sind hinaufgekommen in das Gedächtniß vor GOtt.

Aus dem Allem erkenne, wie jedes Gebet, wenn es ernstlich ist, Erhörung findet, und wie wahr es ist, was David sagt: Der HErr ist Allen gütig und erbarmet sich aller seiner Werke. Der HErr ist nahe Allen, die ihn anrufen, Allen, die ihn mit Ernst anrufen. Halte dem HErrn solche Verheißungen und Erempel vor, wenn du anfängst zu beten, berufe dich darauf als auf feste Unterpfänder, um deren willen du Erhörung hoffen dürfest. Wenn du aber nicht gleich erhört wirst, so denke, daß GOtt zuerst für den Geist sorgt und dann erst für den Leib, zuerst für die Ewigkeit, dann erst für diese Zeit. Bedenke, daß seine Gedanken und Wege höher find, als die deinigen, soviel der Himmel höher ist, denn die Erde. Wenn er auch nicht das gibt, was wir gerade gebeten haben, so gibt er dagegen etwas viel Besseres und Höheres. Das Gebet um den heiligen Geist wird immer erhört, und damit ist für Alles gesorgt, und der seinen eingebornen Sohn für uns dahin gegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht Alles schenken? Auch vergiß nicht das Wort: Hilft er nicht zu jeder Frist, hilft er doch, wann's nöthig ist?

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- Kein einziges Gebet ist verloren, aufgeschoben ist nicht aufgehoben, der Segen kommt, und wenn's erst in der Todes= stunde oder erst in der Ewigkeit ist. Deßwegen bete immer mit wahrem Glauben, und damit du das kannst, mußt du beten:

5) Im Namen JEsu Christi.

Solches gebietet der HErr in seinem legten Testament, das er den Jüngern und in ihnen der Menschheit gegeben. Joh. 14, 13. sagt er: Was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich thun, auf daß der Vater geehret werde in dem Sohne. 16, 23.: Wahrlich, wahrlich! ich sage euch: so ihr den Vater 、 etwas bitten werdet in meinem Namen, so wird er es euch geben. Für diese Worte gibt Johannes in seinem ersten Brief 5, 14. eine Erklärung: Das ist die Freudigkeit, die wir haben zu ihm, daß, so wir etwas bitten nach seinem Willen, so höret er uns. Beten im Namen JEsu heißt also: beten nach seinem Willen, d. h. weil er es will, was er will und wie er will; aus göttlicher Vollmacht, Erlaubniß und Befehl JEsu Christi, in den heiligen Angelegenheiten des Reiches Chrifti, oder in Bedürfnissen, die Christo nicht zuwider find, und in seinem' Sinn beten; wie er gebetet hat für den Bau des Himmelreiches in der Menschheit, für geistliche und leibliche Hülfe in den Nöthen der Leidenden, immer aber mit dem Sinn: nicht mein, sondern dein Wille geschehe.

Wie können wir so im Namen JEsu beten, wenn nicht JEsu Name unser Name, JEsu Wille unser Wille, JEsu Leben unser Leben ist! Und wie könnte das seyn, wenn nicht auch sein Leiden unser Leiden, sein Tod unser Tod ist. Unser Keiner lebt ihm selber, Chriftus ist für uns, d. h. an unserer Statt gestorben, darum müssen wir ihm leben und sterben. Die Liebe Christi dringet uns also; sintemal wir halten, daß so Einer für Alle gestorben ist, so sind sie Alle gestorben, daß die, so da leben, hinfort nicht ihnen selbst leben, sondern Dem, der für sie gestorben und auferstanden ist. Darin wurzelt das Gebet im Namen JEsu.

In uns selbst haben wir nicht Einen Grund, Erhörung des Gebets zu hoffen, vielmehr lauter Gründe, nicht erhört zu werden, weil wir dem HErrn auf Tausend nicht Eins antworten können. Ja, nicht einmal wagen dürfen wir es zu beten, so lange wir uns selbst und in uns selbst leben, da müssen wir ewig nur fliehen vor GOtt. Alle unbefehrten Sünder, d. h. alle, die noch in und für sich leben, alle, die noch nicht aus der Selbst

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