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uns zu vollkommener Ruhe in dir, und laß in diesem ganzen Monat uns allezeit Leben und volle Genüge in dir finden durch deinen lieben Sohn JEsum Chriftum. Heilige dir alle unsere Kräfte Leibes und der Seele, laß deinen allmächtigen Gnadenschuß allenthalben auf uns ruhen, und wenn auch der Tag jest bald wieder der Nacht gleicht, so laß es doch in unsern Herzen allezeit Tag seyn und deine Gnadensonne uns nie untergehen. O HErr GOtt Vater, Sohn und heiliger Geist! sey uns gnädig, und hilf, daß alle Zeit uns immer mehr zubereite für deine selige Ewigkeit. Amen.

Morgengebet am ersten Weinmonat.

Ewiger Vater, der du bleibest, wie du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende, wir danken dir von Herzen, daß du uns schon wieder einen Monat erleben läsfest, mit dem wir in das legte Viertheil des Jahres eintreten. wie schnell eilt unsere Zeit zur Ewigkeit, und wie ernst predigt uns dieser Monat, daß alles Fleisch ist wie Heu, und alle Herrlichkeit der Menschen wie des Grafes Blume. Das Gras ist verdorret, die Blumen abgefallen, die ganze Natur zicht ihr schönes Sommerkleid wieder aus, der liebliche Schmuck der Bäume verwelft, und Alles eilt zum Ende. O HErr! lehre uns bedenken, daß auch wir sterben müssen, auf daß wir flug werden! Durch die Verdorbenheit unserer Natur sind ja wir auch verwelket, wie die Blätter, und unsere Sünden führen uns, dahin, wie ein Wind. Aber in deinem lieben Sohn JEsu Christo hast du uns zum Leben berufen, um seinetwillen sey uns gnädig, und durch die Kraft seines theuren Verdienstes nimm uns an, und gieße in uns aus die Kräfte deines Lebens, auf daß wir werden, wie ein Baum, gepflanzet an den Wasserbächen, der seine Frucht bringet zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelfen nicht, und was er macht, geräth wohl. O mache du uns zu solchen unverwelk= lichen Pflanzen der Gerechtigkeit, und laß uns einst auch essen von dem Holz des Lebens, das zwölferlei Früchte trägt, und bringt seine Früchte alle Monate und seine Blätter dienen zur Gesundheit der Heiden. O HErr! laß in allen Früchten

der Erde, die auch in diesem Monat noch eingesammelt werden, uns erkennen, wie auch wir Früchte bringen sollen für die Ewigkeit, präge uns recht tief ein das Wort: Welcher Baum nicht gute Früchte bringt, der wird abgehauen und ins Feuer geworfen. O laß uns doch nicht so tief beschämt werden durch die reichen Gewächse der Erde. Mache unser ganzes Leben zu einer gesegneten Aussaat auf die Ewigkeit. Wie jest mitten unter dem Früchte einsammeln schon wieder der Same aufs künftige Jahr in die Erde gelegt wird, so lag uns stets unter allen Freuden dieses Lebens und durch Alles, was wir empfangen, genießen und erfahren, Samen ausstreuen auf die Ewigkeit. Befenders erwecke uns, daß wir von deinen Gaben auch gerne mittheilen denen, die wenig oder nichts empfangen haben. Bewahre uns doch vor allem Mißbrauch deiner Güter, vor aller Ueppigkeit, Unmäßigkeit und allem Geiz. [D, es wird in diesem Herbst so viel gesündigt unter den Freuden des Herbstes, so Viele gedenken deiner nicht und ehren das Geschöpf mehr, denn den Schöpfer. Vor solch schnödem Undank bewahre uns durch die Züchtigungen deines heiligen Geistes, den du durch alle Werke und Geschäfte der Natur fräftig zu uns reden lassen wollest.] Ach, wir sind ja nicht für diese flüchtige Zeit auf der armen Erde, die mit all ihren Gütern und Freuden unserem unsterblichen Geißt nichts geben kann. Jeder Tag, der nicht deiner seligen Ewigkeit uns näher bringt, ist verloren. Oso erwecke uns doch, zu trachten am ersten nach deinem Reich und nach deiner Ges rechtigkeit. Pflanze selbst in uns eine tiefe Sehnsucht nach deiner Heimath, wie die Vögel, die sich fürchten vor des Winters Kälte, hinziehen in die Länder des Frühlings. D, wie du in sie den Trieb gelegt hast, der sie sicher über Berge und Meere in die schönen Sommerauen hinüberführt, so nimm dich auch unserer väterlich an, und laß uns keine Ruhe, wir seyen denn auf dem Weg in den ewigen Frühling deines himmlischen Reiches. Wir haben ja hier keine bleibende Stätte, unser ganzes Leben ist eine mühevolle Wanderschaft, so laß uns stets trachten nach dem ewigen Friedensland, wo wir in deiner Herrlichkeit uns freuen werden mit einer Freude, die

Niemand von uns nehmen kann. D HErr GOtt, Vater, Sohn und heiliger Geist! erhöre all unser Gebet, gib uns Alles, was uns Noth thut für diese Zeit und für die Ewigkeit, segne uns allezeit mit deiner reichen Hülfe, und laß dein Antlig über uns leuchten in Gnade und Barmherzigkeit. Amen.

Morgengebet am ersten Wintermonat.

allmächtiger GOtt und Vater unsers HErrn JEsu Christi! der du die Wolken läsfest aufgehen vom Ende der Erde und den Wind kommen aus heimlichen Dertern, wir danken dir an diesem Morgen eines neuen Monats, daß du nicht aufhörest, uns zu helfen, und läsfest deine Gnade von Tag zu Tag über uns walten. Alles Gras ist verwelket, alle Blumen sind abgefallen, verschwunden alle Schönheit des Sommers und Herbstes, aber deine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu. Das ist unseres Herzens Freude und Trost, da jezt die ganze Natur, erstorben, fich in den langen Winterschlaf leget. Die Vögel unter dem Himmel sind geflohen, die Loblieder deiner Creaturen sind verftummt, nur das Rauschen der fallenden Blätter predigt uns ernst, daß Alles citel ist unter der Sonne. Wie diese Blätter verwelkt sind, so werden auch wir verwelfen, und wie sie verfaulen im Boden der Erde, so wird unser Leib verwesen und zu Staub und Asche werden. O das laß uns nie vergessen, damit wir doch nicht auf dieser vergänglichen Erde uns einbauen, sondern dieser Welt absterben und unser Fleisch kreuzigen. sammt allen seinen Lüften und Begierden. Fleisch und Blut kann ja dein Reich nicht ererben, und deßwegen muß diese ganze Sichtbarkeit sterben und erneuert werden. Darum gib doch dein Leben in uns, damit unser Wandel jezt schon im Himmel sey, von dannen wir auch warten JEsu Christi, des HErrn, der unsern nichtigen Leib verklären. wird, daß er ähnlich werde seinem verklärten Leibe, nach der Wirkung, damit er kann auch alle Dinge ihm unterthänig machen. Mit dieser allmächtigen Wirkung, die aus allem Tode neues Leben schafft, tröste uns jegt beim Sterben der Natur, und mache uns zu unserer fürnehmsten Sorge, daß wir haben mögen eine gewisse

Hoffnung des ewigen Lebens. Wir haben jezt in unsern Häufern so mancherlei Früchte der Erde eingesammelt, erwecke nun einen rechten Hunger und Durst nach Früchten des Geistes in uns, daß wir diese Winterzeit anwenden zur Nährung unserer unsterblichen Seelen. Laß uns hören auf die Stimme der Weisheit, die da aufträgt ihren Wein und bereitet ihren Tisch und ruft: Kommt, zehret von meinem Brod, und trinket des Weins, den ich schenke, verlasset das alberne Wesen, so werdet ihr leben, und gehet auf dem Wege des Verstandes. O dieser Gnadentisch der Weisheit, welche da ist dein Sohn JEsus Christus, dieses Brod des Lebens ist unendlich mehr werth, als alle Früchte des Feldes. [Darum mache doch diese Zeit der stillen Einkehr und Ruhe recht gefegnet an uns, auf daß unsere Scelen erfüllet werden mit allerlei geistlichem Segen in himmlischen Gütern durch Christum. Bewahre uns vor allem Müssiggang und geistiger Stumpfheit, die sich nicht bemüht um die göttliche Weisheit. Müssiggang ist aller Lafter Anfang. So erwecke uns doch besonders in den langen Winterabenden, daß wir uns ernstlich und fleißig mit geistlichen Dingen beschäftigen, besonders mit deinem heiligen Wort und andern nüglichen Büchern, damit wir so auch auf den Geist säen, nicht bloß auf die Erde und nicht auf das Fleisch. Bewahre uns vor Allem, dadurch in diesen Wintermonaten die kostbare Zeit getödtet wird.] Erwede uns, die Zeit auszukaufen, daß dech aus jedem Tag ein Segen bleibe für die Ewigkeit. Hilf, daß die düstern Tage der wolkigen Regen- und Windzeit uns zu tiefem Ernst und heiliger Einkehr in uns selbst erwecken, damit, je mehr die sichtbare Sonne sich verbirgt und sinkt, desto heller und höher deine Gnadensonne in uns leuchte, auf daß wir allezeit wandeln als Kinder des Lichts und des Tages, nicht in der Nacht und Finsterniß. Und wie jezt die rauhen Winde, Regen und Echnee zur Befruchtung der Erde für das künftige Jahr dienen, so mache uns auch alles Rauhe und Widrige, das wir in dieser Welt erfahren, zum Segen für die Ewigkeit. O dreieiniger GOtt! bleibe bei uns auf allen unsern Wegen, segne all unsern Ausgang und Eingang, gib Kraft gegen alle

Bersuchungen und andere Feinde, schenke uns, was wir bedür fen im Leiblichen und Geistlichen, hilf besonders allen Armen und Kranken, und sey unser Aller Schuß und Segen, Licht und Troft, Kraft und Seligkeit in Zeit und Ewigkeit. Amen.

Morgengebet am ersten Christmonat.

du gnädiger GOtt und Vater unseres HErrn JEsu Christi! Wir preisen dich von ganzem Herzen, daß du uns (glücklich und gesund) in den legten Monat des Jahres eintreten läsfest, in den lieben Christmonat, in dem du alle deine theuren Verheißungen uns aufs Neue bestätigen und einen ganzen Himmel voll Seligkeit aufthun willst. D, dein Name sey hochgelobet! Schenke uns doch in diesem Monat einen reichen Segen, bereite selbst unsere Herzen, daß dein lieber Sohn als der König der Ehren in uns eingehen und Wohnung machen könne. Alle Thäler sollen erhöhet, und alle Berge und Hügel sollen geniedriget werden, und was ungleich ist, soll eben, und was höckricht ist, soll gerade werden. D fülle du alle Sündentiefen aus, erniedrige alle Hochmuthsberge, und mache uns durch deinen heiligen Geist offene Herzen, damit du deine Herrlichkeit offenbaren fönnest in uns, und damit durch diesen theuren Advents und Christmonat der Christ in uns fomme. Ach, wir selbst können ja solches nicht bewirken. Wir sind in unserer verdorbenen Natur, wie jest die äußere Natur ist, falt und todt, ohne Lebenskraft, ohne Wachsthum, ohne Freude und Friede. Wie alle Lobgefänge der Vögel verstummt sind, so ist kein Lob deiner Gnade in uns, wie die Bäume fahl und als dürre Reiser dastehen, so find wir ohne Gerechtigkeit, ohne Alles, was vor dir gefällig ift. Wie raube Winde und Stürme über die leeren Felder hinbrausen, so find in unsern armen Herzen allerlei Leidenschaften, Lüste und Begierden, und wie die Sonne nieder steht, und die Nächte immer länger und düsterer werden, so steht Alles, was göttlich heißt, uns nieder und gering, und dein Licht kann nicht durchbrechen durch unsere Finsterniß. O da sieh' doch in Gnaden uns an, barmherziger GOtt und Vater, laß uns nicht liegen in unserem Elend. Wir selbst

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