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Haltet an am Gebet!

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Die Abfassung dieses Buches habe ich ungern übernommen, nur auf wiederholte Aufforderung von Freunden, und weil eine unerwartete Anzahl von Subscribenten das noch immer vorhandene Bedürfniß einer solchen Krücke der Erbauung zeigte.

Nach dem Wunsche des Verlegers soll das Buch ein vollständiges Gebetbuch seyn, und so wurde es auch angekündigt, weil aber kein Mensch und am wenigsten ich etwas Vollständiges liefern kann, so möchte ich höchstens sagen, es sey ein vollständig seyn sollendes " Gebetbuch. Es sollte gewissermaßen den dritten Theil bilden zu Starks Morgen- und Abend-Andachten frommer Christen auf alle Tage im Jahr", welche der Verleger im Jahr 1833 herausgegeben hat, „neu durchgesehen und im Ausdruck gebessert" durch einen erleuchteten Diener Christi. Die zahlreichen Abnehmer dieses Buchs wünschen aber außer den täglichen Gebeten auch andere, und zwar für alle die verschiedenen Bedürfnisse, für Feste, Abendmahl, Krankheiten und andere einzelne Lagen des Lebens. Diesen Wunsch zu befriedigen, wurde ich beinahe genöthigt, und nachdem ich vergebens versucht hatte, alten Betern diese Last aufzubürden, übernahm ich in GOttes Namen den Auftrag, getrieben von dem Verlangen, zur Befriedi= gung eines vielfach ausgesprochenen Bedürfnisses das Meinige zu thun und zum Bau Zions ein Steinchen herbeizutragen. Weil ich aber immer der Meinung war, ein Gebetbuch sen für einen Christen eben so überflüssig, wie ein Briefsteller für ein Kind, das an geliebte Eltern schreiben will, so schien es mir nöthig, das Buch so einzurichten, daß solche, die dessen noch bedürfen, nicht bloß 'daraus_beten, sondern auch beten lernen könnten, überhaupt

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so, daß das geist- und gedankenlose Buch-beten erschwert würde. Daraus erklärt sich die voranstehende Anweisung zum Beten, daraus Vieles in und an den Gebeten selbst, namentlich: daß sie viel Bibelwort enthalten, weil GOttes Wort auch in Gebeten eine unendlich größere Kraft und Eindringlichkeit hat, als alles Menschenwort. Um eben dieses Zweckes willen hielt ich es auch nicht für allzuverfehlt, wenn manche Gebete zu lang wurden. Wer Zeit und Lust zu beten hat, dem ist es doch gewiß lieber, wenn von dem reichen Inhalt eines dem Gebet zu Grund liegenden Textes nicht bloß ein Theil, sondern das Ganze gegeben wird. Wer weniger Zeit, oder, wie beim Familiengebet gar häufig, weniger aufmerksame Mitbeter hat, für den sind die langen Gebete abgetheilt, so, daß gar leicht und unbedenklich die eine Hälfte heute, die andere morgen gebetet werden kann. Auch kann ja Jeder in seinem Buch nicht nur die größeren Abschnitte mit Zahlen am Rand bezeichnen, sondern auch selbst noch andere beliebige Abschnitte machen, und manche Säße als wegzulassende bezeichnen, so daß ein Gebet sehr abgekürzt werden kann.

Sonst will ich nichts entschuldigen, die Schuld Alles dessen, was mangelhaft oder schlecht ist, trage ich und bitte um Vergebung, das Verdienst aber dessen, was etwa taugt, gebührt allein Dem, der mir unter vielen und vielerlei Hindernissen von Außen und Innen geholfen hat, überhaupt irgend etwas zu Stand zu bringen. Seiner Ehre allein soll auch diese Arbeit dienen, und wenn sie das nicht vermag, so soll sie recht bald untergehen! JEsus Christus aber bleibe für Alle, die ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten, wie gestern und heute, so in alle Ewigkeit der Weg, die Wahrheit und das Leben!

Kornthal, im Mai 1835.

Der Verfasser.

Vorrede zur zweiten Auflage.

Aus der wider Vermuthen weiten Verbreitung dieses Buches muß ich schließen, daß noch in vielen Häusern ein solches Hülfsmittel der Andacht nöthig sey. Daher bin ich von der Ansicht, es sey etwas Ueberflüssiges und man sollte aus einem Gebetbuch eher beten lernen, als beten, mehr abgegangen, und habe besonders die Morgen- und Abendgebete für den täglichen Gebrauch bequemer eingerichtet. Sie waren zu allgemein und zu lang, woran zum Theil die außerordentliche Eile Schuld war, womit ich, um die Subscribenten zufrieden zu stellen, die erste Ausgabe abfassen mußte. Daher sind nun die Gebete abgekürzt, so daß z. B. die längste Woche über das Glaubensbekenntniß in zwei Wochen vertheilt ist, wofür dann die Gebete über die Seligkeiten der Bergpredigt weggelassen wurden. Die über JEsu Worte am Kreuz sind für Kreuztage eingerichtet, deren es doch im Jahr manchen gibt.

Mehrere Gebete sind neu hinzugekommen, in vielen sind Zusätze, Weglassungen und Aenderungen gemacht worden.

Wo einzelne Gebete noch immer etwas lang sind, was übrigens Vielen recht ist, da sind einzelne Stellen in Klammern [-] eingeschlossen, welche dann weggelassen werden können, weil besonders Kinder bei der Hausandacht leicht ungeduldig werden.

Gebete, welche absichtlich besonders lang sind (S. 72, 79, 380, 442 und andere), könnten zu einem längeren Hausgottesdienst so benüßt werden, daß 1-2 Seiten gebetet, dann ein Vers aus einem alten Liede gesungen, dann ein Abschnitt aus der Bibel gelesen, dann wieder gebetet

und gesungen, und so mehrmals in einer Stunde abge= wechselt würde. Beten, Bibellesen, Singen-Jedes, wenn es zu lang in Einem fortgeht, ermüdet leicht Eines oder das Andere in größerer Gesellschaft. Wenn Eines für sich allein solchen Gottesdienst übt, kann es lang fortmachen, aber sobald Mehreren etwas vorgelesen wird, so tritt leicht Ermüdung ein, da die Zuhörer nicht gleiche Kraft und nicht gleichen Hunger haben. Da wäre in Versammlungen und Familien ein nährendes Del der Andachtsflamme die genannte Abwechslung von Beten, Bibellesen, Singen und zwischenein auch freie Ansprache oder Unterredung. In dieser Abwechslung von mehr gehobener und mehr ruhiger Andacht, schon äußerlich von Stehen und Sitzen, liegt eine gewisse Unterhaltung, die auch Ungeübteren einen längeren Gottesdienst weniger entleidet. Solche Abwechslung wäre auch in manchen Kirchen ein gutes Mittel, die gesunkenen Flügel aufzurichten.

Der allmächtige, barmherzige GOtt und Heiland, zu welchem diese schwachen Stimmen aus der Tiefe rufen, segne mit seiner reichen Gnadenfülle Alle, die da warten auf sein Heil! Er schenke uns immer mehr brüderliche Liebe, und in der brüderlichen Liebe allgemeine Liebe, da= mit wir als betende Priester die Welt auf unserm Herzen tragen und so auch durch uns Sein Reich komme. Wenn die, welche so beten können, mehr beteten, so würden mehr Menschen selig, viel Streit und Zank würde überflüssig, viel Schimpfen, Murren und Klagen würde aufhören und es wäre besser auf der armen Erde.

Kornthal, im Mai 1838.

Kapff.

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