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es uns gut ist, die Gewaltigen stößeßt du vom Stuhl, und erhebest die Niedrigen, die Hungrigen füllest du mit Gütern, und lässest die Reichen leer. Und denen, die dich lieben, müssen alle Dinge, auch die bittersten, zum Besten dienen. Das laß mich fest glauben und meine ganze Zuversicht auf dich sezen. Vergib mir, daß ich bisher so oft auf den ungerechten Mammon mich verließ, ja gar manchmal in Gefahr kam, zum Gold und Silber zu sprechen: du bist mein GOtt, oder zu sprechen: liebe Seele, iß und trink, und laß dir's wohl seyn. Solchen irdischen Sinn willst du bestrafer, und mich davon heilen. D ich danke dir dafür, ich preise dich, daß du mich nicht wie den reichen Mann dahinfahren läsfest, sondern so ernstlich mich warnest, und mich hinweisest auf das Eine, was Noth thut. Was sind alle Schäße Goldes gegen der Herrlichkeit deines Reiches! Was ist alles Glück der Welt gegen der Seligfeit in dir, die du jezt schon den Deinigen schenkest. O JEsu, lenke meinen Sinn recht kräftig zu dir, daß ich trachte am ersten nach deinem Reich und nach deiner Gerechtigkeit. Führe mich aus von dem Dienst des vergänglichen Wesens, und hilf mir, Alles für Schaden zu achten gegen der überschwänglichen Erkenntniß deiner Gnade und Wahrheit. Rette mich aus den Blendwerken der verführerischen Welt, und stärke mich, dich, den dreieinigen GOtt, für mein höchstes, ja einiges Gut zu achten, und an dir meine süßeste Lust und Freude zu haben. Wer dich hat, der hat Alles. Und wenn ich auf dieser Erde nicht einmal hätte, wo ich mein Haupt hinlege, so bist du doch meines Herzens Trost und mein Theil. Du hast es auch nicht anders gehabt, licbreichster Heiland! Wie darf ich mehr verlangen, als du hattest! In Armuth und Schmach bist du dahingegangen, aber reich machst du an ewigen Gütern, und diese schenke mir jegt, und mache mir deinen Himmel zum Trost und zum Ziel, wornach meine ganze Seele trachte. Gib mir deinen heiligen Geist, daß er mich erneure, und mit dir auf ewig vereine, daß ich auch Alles, was du mir auflegest, still und geduldig trage, und alle Noth und Trübsal mir zum Segen werde für die Ewigkeit. Wie Hiob sprach: der HErr har's gegeben, der HErr hat's genommen, der Name des HErrn sey gelobet, also hilf auch mir, deinen Namen zu loben, und deinem. alleinguten Willen mich zu unterwerfen. Dann kannst du auch Kapff's Gebetbuch. II.

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mir wieder helfen, wie du dem Hiob alles Verlorene zweifältig wieder gabest. Hilf mir durch Alles durch, sey mein Reichthum, meine Gesundheit, mein Brod, meine Stärke und Ehre, und gib mir täglich, was ich bedarf, im Geistlichen und Leiblichen. Deine Gnade, o HErr, sey meine Burg, und deine Liebe meine Seligkeit. Amen.

Gebet in Armuth.

Allmächtiger GOtt und Vater, der du erhältst Alle, die da fallen, und richtest auf Alle, die niedergeschlagen sind, an dein treues Vaterherz wende ich mich in meiner Armuth und Niedrigkeit. Nach deinem heiligen und gewiß guten Willen muß ich manchen Morgen fragen: Was werde ich heute essen, und womit werde ich mich fleiden? Gib doch, daß ich nach deinem Gebot solche Sorgen alle auf dich werfe, weil du weißest, daß ich deß Alles bedarf. Die kleinste Noth ist dir bekannt, und für das Kleinßte sorgest du, wie für das Größte. Denn du bist Allen gütig, und erbarmest dich aller deiner Werke. Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit. Du thust deine Hand auf, und erfüllest Alles, was lebet, mit Wohlgefallen. Laß mich das recht fest glauben, und meine Zuversicht ganz auf dich sehen. Der die Vögel des Himmels täglich nähret, auch in des Winters Todesschlaf, der die Lilien des Feldes kleidet mit königlicher Pracht, der wird mich nicht verhungern lassen. Ich traue auf dich, der du das Elend der Armen nicht verachtest noch verschmähest, laß mich nicht zu Schanden werden. Gib mir täglich, was ich bedarf. Rette mich aus aller Noth und Sorge, erzeige dich auch an mir als den GOtt, der auf das Niedrige siehet im Himmel und auf Erden, der den Geringen aufrichtet aus dem Staube, und erhöhet den Armen aus dem Koth. HErr JEsu Christe, sey nur du mein Ein und mein Alles, der hat schon satt, der Gnade hat in dir, das ist an alles Reichthums Statt. Du bist arm geworden. um unsertwillen, auf daß wir durch deine Armuth reich würden. Du hattest nicht, wo du dein Haupt hinlegtest, als armer Zimmermann wohntest du in niedriger Hütte, und deine heiligen Apostel alle hatten Nichts, als was ihnen gegeben ward, und doch bezeugten fie freudig, sie haben nie Mangel gehabt. Du bist das Brod des Lebens, auch im Leiblichen. O hilf mir, nur dieses recht fest

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zu halten, in dir der Welt abzusterben, und für den Himmel zu Leben; hilf mir, durch dein Blut gewaschen, in den Schmuck deiner Gerechtigkeit gekleidet, aller deiner himmlischen Güter theilhaftig zu werden. Das ist mehr als die ganze Welt mit allen ihren Schäßen und Gütern. Und bist du mein, und deine Herrlichkeit mein Erbe, so darf ich täglich sicher auf mein leibliches Brod rechnen, wie du die 5000 Männer sammt Weibern und Kindern. gesättiget haft mit fünf Broden, daß noch zwölf Körbe voll übrig blieben. So kannst du heute noch nähren und sättigen. Darum, wenn ich nur dich habe, so frage ich Nichts nach Himmel und Erde, und ob mir auch Leib und Seele verschmachtet, so bist doch du, o HErr, allezeit meines Herzens Trost und mein Theil. Halte mich nur sest in deiner Hand, bewahre mich vor Verzagtheit und Unglauben und vor den vielen Einflüsterungen des Satans, daß ich nicht auf unrechte Weise mir zu helfen suche, sondern treu und gewissenhaft arbeite und schaffe, und dann aus deiner Hand Alles erwarte. Lieber hier Nichts und in der Ewigkeit Alles, als hier Alles und in der Ewigkeit Nichts, lieber ein armer Lazarus, als ein reicher Mann. O erhalte mich in diesem Sinn, und hilf mir, Alles geduldig zu tragen. Aber gib auch mir, was ich bedarf, laß mir in der Wüste dieses Lebens das Nöthige nicht fehlen, und erzeige mir täglich deine mächtige Durchhülse, wie du den Elias durch Raben nährtest, und der Wittwe in Zarpath über drei Jahre. das Mehl im Kad und das Del im Krug nicht ausgehen ließest. So hilf auch mir gnädig durch, und laß mich unter deinem Segen durch Alles, was ich zu leiden habe, nur immer tiefer in dich eingeführet werden. Bist du für mich, was kann wider mich feyn! Hab' ich dich, so bin ich reich. So laß mich ewig in dir bleiben, und endlich erlöse mich von allem Uebel, und hilf mir aus zu deinem ewigen himmlischen Reich. Amen.

Gebet einer Seele, die fich unglücklich und verlassen sicht.

Gnädiger GOtt und Heiland, der du erhältst Alle, die da fallen, und richtest auf Alle, die niedergeschlagen sind, zu dir wende ich mich in der Noth und Betrübniß meines Herzens, nach dir verlanget mich, du allein kannst mich trösten, und die Sehnsucht meines armen Herzens ausfüllen. Wende dich zu mir, und sey

mir gnädig, denn ich bin einsam und elend. Die Angst meines Herzens ist oft groß, führe mich aus meinen Nöthen. Siehe an meinen Jammer und Elend, vergib mir alle meine Sünde, durc die ich freilich verdient habe, von dir und von Menschen verlassen zu seyn. Ach HErr, laß mich nicht ohne deinen Trost, verstoße mich nicht von deinem Angesicht, du allein bist meine Hülfe. Bewahre meine Seele, und errette mich, laß mich nicht zu Schanden werden, denn ich traue auf dich. Einsam und verlassen stehe ich in der Welt, und ein wehmüthiges Heimweh erfüllet meine Seele. Oft weiß ich nicht, was mir fehlt, aber ich bin nicht glücklich, und kann mich nicht freuen. Das würde gewiß anders seyn, wenn ich in dir, o mein treder GOtt und Heiland, meine Heimath gefunden hätte, wenn ich in dir ein versöhntes, durch dein Blut gewaschenes, und durch deinen Geist erneuertes Herz hätte, wenn so der Himmel mir jeden Augenblick offen stände, und ich meiner Seligkeit fest gewiß wäre. Ach, darum bitte ich dich, du großer Freund der armen Sünder, erbarme dich mein, und schenke mir deinen Frieden. Laß mich, o JEsu, vollkommene Vergebung und Gerechtigkeit in dir finden, und wirf alle meine Sünden in die Tiefe des Meeres, vergib mir auch alle verborgenen Fehler, die vielleicht ein geheimer Bann sind, und mir den Frieden rauben. Decke solchen Bann mir auf, und heile mich von allen Wunden meines inneren Menschen, heile mich durch die Balsamkraft deines Blutes, das du für Alle, auch für die Aermsten und Aergsten, vergossen hast. Du willst, daß Keines verloren gehe, sondern daß Alle das Leben in dir haben sollen. So hilf auch mir, und schenfe mir einen reichen Genuß deiner allgenugsamen Gnade. Hilf mir zu einer gründlichen Befehrung und Erneurung, daß ich mich deiner Liebe freudig getrösten könne. Bist du mein, was fann mir schaden, und wer kann wider mich seyn! Habe ich dich, wie reich bin ich in dir! Wer dich hat, der hat Alles, du bist lauter Leben, Friede und Seligkeit. In der Welt haben wir Angst, aber du hast die Welt überwunden. In dir ist Leben und volles Genüge. Du heilest, die zerbrochenes Herzens sind, und verbindest ihre Schmerzen, und hilfft denen, die ein zerschlagenes Gemüth haben. Thue das auch an mir, laß dein Freudenlicht mir leuchten, und erquicke mich mit deiner reichen Barmherzigkeit. Laß

mich täglich und stündlich hineinblicken in den offenen Himmel als in meine liebe und alleingute Heimath. Zeige mir dich in deiner Liebesgestalt, zeige mir deine heiligen Engel als meine schüßende und segnende Umgebung, so bin ich nicht allein. Und wenn Vater und Mutter, Geschwister und Freunde mich verlassen, bist nur du bei mir, so bin ich nicht allein. Dagegen ohne dich würde auch die Licbreichste menschliche Gesellschaft mir nichts helfen. So laß mich nur recht fest an dir hangen, und führe mich immer tiefer hinein. in deine selige Gemeinschaft. Scy du, o liebster Heiland, mein Ein und mein Alles. So bin ich glücklich und selig. Deine Gnade bedece mich, deine Allmacht sey mein Schuß und meine Kraft, dein Segen begleite mich auf allen Wegen, dein Friede erquicke mich allenthalben, bis ich in deinem herrlichen Königreich dich schauen darf, und mich freuen mit unaussprechlicher, herrlicher Freude. Amen. Andere Gebete für Leidenstage siehe 1. Thl. S. 273-304, 380-390, 425-434, 438–442; II. Thl. S. 143–163.

Gebete für Kranke.

Dankgebet eines Kranken.

Gerechter und heiliger GOtt, der du willst, daß Jedermann sich zur Buße kehre und lebe, dir danke ich, daß du auch an mich denkest, und mich rufest zur Buße und Erneurung des Geistes. Meiner Natur ist freilich das Mittel, das du hiezu brauchest, nicht angenehm, aber mein Geist soll unter allen Beschwerden des Leibes dir danken für die Krankheit, durch die du mich in die Stille führen, und mit mir reden, und über meine Sünden mich heilsamlich züchtigen willst. Ach, das habe ich nöthig. Unter den Geschäften dieses Lebens denke ich viel zu wenig an das Eine, was Noth thut, und lasse mich allzu sehr gefangen nehmen durch allerlei irdische Dinge. Darum danke ich dir, daß du mich nun aus den Zerstreuungen herausrufest, und mir Gelegenheit schenken willst, mich mehr mit dir zu beschäftigen, und für das Heil meiner unsterblichen Seele zu sorgen. Ach, was hilft mir alle Gesundheit des Lebens, wenn meine Secle frank ist! Und das ist sie durch so viele Sünden, die mich vor deinen Augen verdammen, und mit denen. ich viel größere Strafen, als diese Krankheit, verschuldet habe.

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