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von mîšaru „Recht" (gebildet nach HAUPT BSS I 16, 15 durch Anfügung des Nominalsuffixes unter gleichzeitiger Synkopirung des a der 2. Sylbe) würden wir mešrû mit „rechtschaffen, gerecht“ zu übersetzen haben, eine Bedeutung, die sich mit dem Ideogramm šu.gar gal. la = šâkin gimilli event. vereinigen liesse. Zu dem andern Ideogramm nig. tug passt eine mit mišaru „Recht" zusammenhängende Bedeutung gar nicht; nig. tug bedeutet nichts anderes als „einer, welcher ist“ oder „einer, welcher hat". Da noch Schwierigkeiten formeller Art hinzutreten, so glaube ich von der Ableitung mešrû = mîš arû am besten ganz abzusehen. Ist mešrû eine Bildung wie meštû „trunken" von maštû „Trank“, so ist es zurückzuführen auf ein Substantiv mašrû, St. . Die Wurzel bedeutet, wie JENSEN 1. ZA I 410f.; II 89 n. nachgewiesen hat grün sein" und dann weiter in übertragener Bedeutung „stark sein", mašrû ist dann = „viror" die,,Frische", die „Kraft“ und das daraus entwickelte mešrû = „viridus" „von Frische, von Kraft strotzend" und mit Beibehaltung der ursprünglichen Bedeutung von grünem Glanze strahlend". Diese Ubersetzung steht in vollstem Einklang mit den für mešrû erscheinenden Ideogrammen šu.gar.gal entsprechend assyr. gamâlu in den beiden Bedeutungen „vergelten“ und „,kräftig sein“ (gitmalu) und nig. tug,,seiend, existirend", nach semitischer, sowie sumer. akkadischer Anschauung gleichbedeutend mit ,,stark seiend"; sie erhält aber noch. eine besondere Bestätigung durch das offenbar auf denselben Stamm zurückgehende mešrĉtu (nur im Plural belegt) die „Glieder", die „Muskeln" so bezeichnet als die „viridi“, vgl. syr. . Der kakkabu mešrê VR 46, 51 ab ist dann der grün leuchtende Stern" im Gegensatz zu dem kakkabu namru in der folg. Zeile, nach JENSEN ZA I 66 n. der „roth leuchtende Stern"*.

Zu diesen Weiterbildungen von Nominibus mit präfigirtem m bez. n vergleiche ferner noch nišpatû in dem Namen Nišpati-Bel (geschrieben ni-iš-pa-ti-i) „Bel ist Rächer" Ca 95, gebildet von naš patu „Gericht“ III R 67, 55 mit der gleichen Umlautung des a der

* Dieser Befund widerspricht allerdings der Ansicht JENSEN's über den kakkab mešrê vollkommen, aber es fragt sich, ob JENSEN nicht schon bei Ansetzung von şâdu ,,roth glänzen“ ZA I 256 im Irrthum war. Wichtig für die Feststellung der Bedeutung dieses Wortes ist insbesondere die von JENSEN nicht beachtete Stelle IV R 57, 44b kima sixir kunukki annî liṣûdu līriķu panûki,,wie die Rückseite dieser Tafel soll fahl und bleich werden dein Antlitz", danach könnte şâdu ein Synonym von arâku St. -,,grün sein" sein.

Nachschrift: Die Ausführungen JENSEN's über den kak.si.di-Stern und über den Gott Ninib im Nachtrag II seiner Kosmologie machen es mir wahrscheinlich, dass wir in mešrû,,der Gewaltige" ein Epitheton des Ninib zu sehen haben. Der Name kakkab mešrê „der Stern des Gewaltigen" bezeichnet dann den kak.si. di-Stern als den „Stern des Ninib". Auf diese Weise erklärt sich auch die Genitivform mešrê auf's Beste.

1. Sylbe in i bez, e wie bei meštû und mešrû. Der Bedeutung nach schliessen sich diese Adjectiva immer eng an das Substantiv an, von dem sie gebildet sind, so heisst mešrû der von mašrû „Kraft“ strotzende", nišpatû „der von našpatu „Rache" erfasste", mûdû „der von mùdû „Weisheit" erfüllte" und meštû „der vom maštû „Trank" überwältigte".

13) ZZ. 7-8ef.

Der akkadische Text ist vollkommen erhalten, vom assyrischen Text ist in beiden Zeilen das letzte Zeichen verwischt, aber leicht zu ergänzen.

bulut ša amšat | ûmišamma.

„Das Leben von gestern alltäglich fürwahr."

Der Sinn des Sprüchworts ist wohl: das Leben ist einen Tag wie alle Tage; „nichts Neues unter der Sonne".

Zu amšat „gestern" eigentlich vergangene Nacht" syn. mušamma vgl. HAUPT's Bemerkungen in ASKT 194, 179. Der Stamm s ,,fortgehen, vergehen", von dem sich die Femininform amšat* und vielleicht auch mûšu** „Nacht“ ableiten, ist auch sonst im Assyrischen belegt, nämlich in dem bei Assurn. und Salm. so häufig vorkommenden attumus „ich ging fort, brach auf." Der Stamm, von welchem DELITZSCH AG § 101 n. die Form ableitet, ist möglicherweise eng verwandt mit is, doch lässt sich aus V R 45, 43 h, der einzigen Stelle, aus der uns der Stamm bekannt ist, nichts auf dessen Bedeutung schliessen. nammušu, von HAUPT BSS I 20, 29 als Ableitung der Wurzel erklärt, halte ich für ein infinitivisches Nomen vom Nifal mit der Bedeutung „Weggang, Tod". Von diesem Substantivum nammušu wird dann durch Anhängung der Endung išu das Adjectiv nammušišu (fem. nammušištu) syn. mitu „tot“ VR 41, 48 ff.ef (Z. 51 Ideogramm bad) gebildet, vgl. šattišu, ûmišu und vielleicht auch das meist in der Femininform sich findende zinnistu ,,weiblich" eigentlich „,fruchtbar" von sinnu (zunnu) „Fülle, Segen". Als Ableitung von N muss möglicherweise auch das in der babylonischen Chronik des öfteren angewendete nam-meš (Permansiv IV 1

* ZIMMERN's Zusammenstellung von amšat mit der Wurzeln ist einigermassen befremdend; auch die Verbalform i-ta-na-ša-aš-šu IV R 714/15 a geht nicht auf eine Wurzel mašû zurück, sondern ist I 3 der Wurzel DELITZSCH in BB 118, 82, wo für die Wurzel Inf. I 1 (cf. HAUPT BSS I 18, 23) nachzutragen ist.

itanâšašu „er rüttelt ihn", vgl. diese Stelle und Sintfl. 142 nâšu

** mūšu als Ableitung von s würde sich Formen wie šiptu (ns),,Beschwörung“, mû (N),,Name“, dûmu (¤¬8) „Kind“ u. v. a. an die Seite reihen. Die Aphäresis ist bei den Wurzeln primae & kaum seltener als bei denen primae und ".

Nebenform zu nam-mus) gefasst werden. WINCKLER (ZA II) umschreibt nam.meš durch šîmât.

ud.da.an.ga. me, a = ûmišamma setzt sich zusammen aus uddanga = uddamma (Bildung echt semitisch wie mušamma, kajânamma u. a.) + Enklitika ma + e.a „fürwahr". Siehe zu letzterem schon den Commentar zu Nr. 6.

14) ZZ. 19-24 ef.

ina nâri tabbašîma | mûka daddaru | appunamma | ina kirî tabšima suluppaka | martum.*

„In dem Fluss ergingst du dich (entstandest du), und dein Wasser ward schmutzig (stinkend) fürwahr; im Garten warst du, und deine Frucht ward bitter."

Vielleicht haben wir auch in diesem Satz wieder ein Räthsel vor uns. Als Lösung wäre dann ein Wort zu erwarten, das 1) eine Pflanze bedeutet, deren Frucht bitter ist und 2) irgend einen Gegenstand oder eine Person (Thier) bezeichnet, durch welche das Wasser schmutzig (stinkend) wird. Herr Professor HAUPT machte mich noch darauf aufmerksam, dass der Satz auch, als sprüchwörtliche Redensart betrachtet, auf einen ekelhaften, widerwärtigen Menschen sich beziehen kann: Du bist so ekelhaft, dass, wenn du in den Fluss gehst, das Wasser von dir stinkend wird, und, wenn du in den Garten kommst, die Früchte bitter werden.

Zur Übersetzung ist zu beachten, dass in Z. 19 die Verbalform tabbašîma (Präter. IV 1) lautet, in Z. 22 dagegen tabšima.

daddaru wird V R 47, 53a durch bu'šânu „Gestank“ erklärt; es ist eine Reduplicativ-Bildung der Wurzel 78,,dunkel sein", möglich daher, dass wir hier die Bedeutung,,schmutzig" anzusetzen haben.

appunamma „fürwahr", seiner Bedeutung nach gesichert durch die Gleichung VR 47, 55a: appunamma = maʼdiš, ist offenbar zusammenzuhalten mit talmud. fürwahr". In der linken Columne unseres Textes entspricht nicht u.ša.lu.ku, wie ZIMMERN unter Vergleich von II R 42 Nr. 3 Rev. annimmt, sondern an. ga.a. an. Die Zeichen .ša.lu.ku, wenn sie nicht mit şi.da als Ideogramm für daddaru zusammenzufassen sind, enthalten möglicherweise die Auflösung unseres Räthsels, vom Schreiber zwischen den Text geschrieben.

an. ga.a. an, in Z. 21 assyrischem appunamma entsprechend, findet sich auch in Z. 24 (im assyrischen Text ist das „fürwahr" hier

* Der akkadische Text dieses Abschnitts lautet: id, da. ku izgarri, en, na azu u ša, lu, ku şi, da | an. ga, a. an giš, sara, ku | gar, ri, en, na, zu | ka, lum u şi an. ga, a. an.

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nicht noch einmal wiederholt) und Z. 29 unserer Tafel, wo ihm ein enklitisches ma entspricht. Auch ASKT 120 Rev. 9 ist offenbar zu corrigiren in mul.e gu.ba.an.de.e dug na. nim. tag. ga. ka an. ga.a.an (HAUPT bietet an Stelle von ka. an ein unverständliches sud) assyr. bêltum issima šasê arnima „die Herrin sprach und eine Erklärung der Schuld (Schuldigerklärung) fürwahr!" dug.na.nim tag. ga.ka entspricht dem assyrischen šasê arnim, während an. ga.a. an auch hier wieder mit dem hervorhebenden, assyrischen ma sich deckt. Eine zweite Form, die wir für assyrisches appunamma finden, ist i.gi.in.zu. Ein babylonisches Vocabular der Berliner Thontafelsammlung beschäftigt sich auf der Vorderseite sehr eingehend mit dieser Zeichengruppirung. Wir lesen hier iginzu erklärt durch appunamma, maʼdiš, piķâ (vgl. Z. 42 u. 44 unserer Tafel) und eine ganze Reihe anderer, zum Theil sehr interessanter Ausdrücke, welche alle die gemeinschaftliche Bedeutung fürwahr" für sich in Anspruch nehmen. Auch VR 16, 25/27 ef ist hiernach die linke Columne zu [i]gi.in. zu zu ergänzen, entsprechend assyr. appunamma, tušâma, mandi*. Endlich findet sich i.gi.in.zu.e offenbar auch im Sinne von appunamma „fürwahr“ ASKT 182, 12: i. gi.in. zu.e uru.e.ne.ke nu. me. a „fürwahr diese (?) Stadt ist nicht mehr". Dieses iginzu setzt sich zusammen aus zu idû „wissen“ und igin, verwandt mit obigem angân „fürwahr“; i.gi.in. zu würde also wörtlich in's Assyrische übertragen lû îdi „fürwahr, ich weiss" bedeuten.

11

Dem assyrischen pikâ, nach dem oben citirten Vocabular sinnverwandt mit appunamma (vgl. V R 28, 10), entspricht in dem unten zu behandelnden Sprüchwort Z. 42-45 ef noch eine dritte Form ga.nam.ga, welche auch ga.nag. ga oder ga.nam.ma gelesen wer

=

ma'di (cf. nanduru

=

* Die Form man-di: na'duru) ist wichtig für die Erklärung des Eigennamens Ummân manda von DELITZSCH AW 226 als „Volk des Nordens“ mânda = mânta, cf. ♬piry), von HALÉVY als „,barbares“ (manda madda) erklärt. An den Stellen, die HALEVY ZA III 186 f. anführt, ist munda sicher immer ma'da viel zahlreich": III R 56, 17a,,ein zahlreiches (grosses) Volk wird kommen", ,,wird besiegt werden"; IIR 49, 55 ist zu lesen damķâti ina mâti i-man-da „die Gnadenerweisungen werden zahlreich sein im Lande". Dies findet weitere Bestätigung durch die Femininform ma-at-ti mâdti, als Feminin zu ma'du aus den historischen Inschriften bekannt; III R 63, 38. ri, ri. ga ummân matti ist also,,die Wegraffung zahlreichen (vielen) Volkes, cf. ri. ri. ga bûli III R 61, 59 die,,Wegraffung des Viehes". Mit dem Ummân mânda in den historischen Texten stehen diese Stellen in keiner Beziehung. Aber ich glaube nun allerdings, dass auch der Name Ummân mânda nichts anderes bedeutet als,,zahlreich an Kriegsvolk". Um seiner grossen Heeresmassen willen wurde das gefürchtete Volk, das zur Zeit Nabonids den Orient überfluthete, das Ummân mânda genannt. Zu beachten ist hierfür besonders V R 64, 30 a, wo dem ummân mânda offenbar nicht unabsichtlich die ummâni îșûti die,,wenigen Truppen" des Kuraš gegenüber gestellt werden. Auch Teušpa, der Gimirräer, heisst um seines gewaltigen Heeres willen ummân mându,,reich an Kriegsvolk" Asarh. II 6 f,

den kann. Dieses ga.nam.ma setzt sich offenbar zusammen aus gan (synonym und stammverwandt mit den Formen an. ga.an und i.gi.in) und dem uns aus dem Assyrischen wohlbekannten Bildungselement amma, das mit besonderer Vorliebe bei der Bildung adverbialer Ausdrücke wie šattišamma, můšamma Verwendung findet, und dem wir schon oben im Sprüchwort Nr. 13, ebenfalls in einer akkadischen Bildung ud. da. an. ga = uddamma begegnet sind.

Diese drei Formen an. ga.a.an, i. gi.in, ga.nam,ma führen auf einen gemeinsamen Stamm zurück, der entweder als 38, oder wenn wir uns die Regel vergegenwärtigen, nach welcher einerseits g und m, andrerseits ng und mm im Akkadischen und Sumerischen wechseln, als 18 anzusetzen ist. Wunderbarerweise findet sich nun in den semitischen Sprachen der Stamm 78 genau in derselben Bedeutung verwendet, wie wir sie hier bei den Formen angân = ammân, igin=imin, (a)ganamma (a)manamma haben ansetzen müssen. Die semitische Wurzel 2* bedeutet „fest sein, festigen"; von ihr bilden sich Substantiva mit der Bedeutung „Treue, Zuverlässigkeit", welche dann im Accusativus adverbialis zum Ausdruck von Betheuerungen „,in Wahrheit, fürwahr" verwendet werden, cf. hebr. 128, 198, 8, syr. Li, äthiop. Az und 73, letzteres sogar der Form nach genau sich deckend mit sumer. ammân, akk. angân. Auch im Akkadischen ist die Grundbedeutung der Wurzel

,,stark sein, fest sein" in der Substantivbildung ugun (umun) bêlu, šarru, kabtu etc. noch deutlich zu erkennen. Aus ihr heraus entwickeln sich auch hier in echt semitischer Weise die adverbial gebrauchten Nominalformen imin, ammân, welche dann noch durch die ebenfalls semitische Enklitika ma** (ganamma = amanamma) verstärkt werden können.

Auf die Wichtigkeit dieser sich durch Stamm und Bildung als semitisch charakterisirenden Formationen für die richtige Beurtheilung der verbalen Bildungselemente im Akkadischen, speciell solcher wie umun, mun, imin, min und des bisher als Verbum substantivum gefassten men (gen) werde ich in meinem Aufsatz über „Sumer und Akkad" näher eingehen.

Es bleibt endlich noch die Form na.nam zu behandeln, welche

* Im Assyrischen liegt die Wurzel nur vor in den Ableitungen ummânu „zuverlässig, verständig" (vgl. Commentar zu Nr. 3, Z. 63) und ummânu „Kunst“, mâr ummâni „Künstler“, cf. syr.

).

** Als Verstärkung mit ma ist es auch anzusehen, wenn wir gemäss V R 22, 30 a an. ga. a, an = = argâm zu lesen haben, angûm ist aus angâma = angânma verkürzt wie šanijâm aus šaniânma, arxâm u, arxatâm aus arxânma, arxatânma, vgl. meine Bemerkungen BSS I 590.

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